Pfadi-Bundeslager Knapp 30'000 Jugendliche treffen sich in Goms

Diane Zinsel, sda

24.7.2022 - 20:43

Knapp 30'000 Jugendliche erleben das Pfadi-Bundeslager im Goms

Knapp 30'000 Jugendliche erleben das Pfadi-Bundeslager im Goms

Das grösste Pfadi-Bundeslager, das je stattgefunden hat, ist am Sonntag im Oberwallis eröffnet worden. Rund 30'000 Jugendliche aus der ganzen Schweiz sind angereist, um an diesem Treffen der Superlative teilzunehmen, das zwei Wochen, bis zum 6. August, dauert. Nach mehreren Stunden Fahrt aus der ganzen Schweiz kommen die jüngsten Pfadfinder – etwa 5000 im Alter zwischen 7 und 11 Jahren – endlich im Oberwallis an, um dort das Pfadi-Bundeslager zu erleben. Sie treffen sich mit ihren Kameraden zwischen 12 und 17 Jahren, von denen die meisten am Samstag angereist sind.

24.07.2022

Das grösste Pfadi-Bundeslager, das je stattgefunden hat, ist am Sonntag im Oberwallis eröffnet worden. Rund 30'000 Jugendliche aus der ganzen Schweiz sind angereist.

Diane Zinsel, sda

«Los, alle aussteigen!», rufen die verschiedenen Leiter, die gerade auf das Perron gesprungen sind. Einige Minuten zuvor ist ein roter Zug der Matterhorn Gotthard Bahn in den Bahnhof von Ulrichen eingefahren.

In einem gut geölten Ballett folgen Züge und Sonderbusse im Goms aufeinander und setzen Kolonnen von Wölfli ab, die manchmal hinter ihren Rucksäcken verschwinden. Nach mehreren Stunden Fahrt aus der ganzen Schweiz kommen die jüngsten Pfadfinder – etwa 5000 im Alter zwischen 7 und 11 Jahren – endlich im Oberwallis an, um dort das Pfadi-Bundeslager zu erleben.

Sie treffen sich mit ihren Kameraden zwischen 12 und 17 Jahren, von denen die meisten am Samstag angereist sind. Insgesamt werden 30'000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder in einer Gemeinschaft leben.

Ein Teilbereich des riesigen Zeltplatzes in Goms. Das Pfadi-Bundeslager findet alle 14 Jahre statt. Diesmal dauert es bis zum 6. August, es nehmen 30'000 Jugendliche teil.
Ein Teilbereich des riesigen Zeltplatzes in Goms. Das Pfadi-Bundeslager findet alle 14 Jahre statt. Diesmal dauert es bis zum 6. August, es nehmen 30'000 Jugendliche teil.
Gabriel Monnet/KEYSTONE

«Das bedeutet, dass die Hälfte aller in der Schweiz registrierten Pfadfinderinnen und Pfadfinder an diesem Anlass teilnimmt», bemerkt Colin Vollmer, Sprecher des Lagers, der betont, dass die Pfadfinderbewegung in den letzten Jahren einen «rasanten Anstieg» erlebt habe.

«So besonders»

Laura aus Zürich, die auf den Pfadinamen Acqua hört, sagt: «Es ist so ein besonderes Ereignis, das Pfadfinder aus allen Kantonen und anderen Nationen zusammenbringt». Und sie fügt hinzu: «Ich bin super stolz, hier zu sein.» Sie freut sich darauf, neue Freundschaften zu schliessen. Eine Leiterin aus dem Kanton Waadt gibt zu, dass sie sich schon seit über einem Jahr auf das Lager im Goms freue.

Die 10-jährigen Suraya und Amélie aus Luzern finden es «richtig cool», an einem «so grossen Anlass, der alle 14 Jahre stattfindet», teilnehmen zu können, und freuen sich darauf, im Zelt zu schlafen, «weil es sicher sehr lustig wird».

Im Gegensatz zu den anderen bleiben die Wölfli nur eine Woche in Ulrichen, aber für einige ist es das erste Mal, dass sie an einem Lager teilnehmen, dass sie von so vielen Leuten umgeben sind und dass sie in einem Zelt schlafen.

Fröhliches Stimmengewirr

Das Lager ist mit seinen 3,5 Kilometern Länge riesig und überall wimmelt es von Menschen. In einem fröhlichen Stimmengewirr nimmt jede Einheit ihren Standort zur Kenntnis, stellt die letzten Zelte auf und macht sich auf, das gesamte Lager zu erkunden, das auf dem Gelände eines stillgelegten Militärflugplatzes in Ulrichen zwischen den Ortschaften Münster und Obergesteln errichtet wurde.

Was auf den ersten Blick wie ein grosses Durcheinander aussieht, ist in Wirklichkeit gut organisiert.
Was auf den ersten Blick wie ein grosses Durcheinander aussieht, ist in Wirklichkeit gut organisiert.
Gabriel Monnet/KEYSTONE

Das Mega-Treffen mit dem Titel «Mova – auf geht's!» ist das Ergebnis einer mehr als zweiwöchigen Arbeit vor Ort und einer mehrjährigen Vorbereitung. Es besteht aus Strassen und Stadtvierteln, Wasserleitungen, Geschäften, Imbissbuden und Notfalleinrichtungen wie Sanitäts-, Polizei- und Feuerwehrstationen.

Förderung des Austauschs

Die Jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden aus organisatorischen Gründen wie der Schlafenszeit in Gruppen zusammengefasst, wie Vollmer erklärt. Die 800 Gruppen aus 22 Kantonalverbänden werden jedoch «zufällig» auf dem Gelände verteilt.

Dasselbe gilt für die 800 internationalen Pfadfinder. «Es wurde alles getan, um den Austausch so weit wie möglich zu fördern», betont Vollmer.

Wegen der hohen Brandgefahr wird es zwar keine Lagerfeuer geben, aber «das ist nicht so schlimm», sagt ein Gruppenleiter, «seit einigen Jahren gibt es immer mehr Feuerverbote. Wir haben uns daran gewöhnt, Kocher zu benutzen».