Enthüllungen eines Agenten«In der Schweiz gibt es Dutzende russischer Spione»
tafi
10.9.2019
In der Schweiz führen besonders viele russische Agenten unter falscher Identität streng geheime Operationen aus, wie ein ehemaliger KGB-Mitarbeiter bestätigt. Er sagt auch: Die Aktivitäten seien «aggressiver» als früher.
Sie tun so, als wären sie ausländische Freunde: Der russische Geheimdienst soll in der Schweiz Dutzende Agenten stationiert haben, um «streng geheime Operationen» auszuführen. Das behauptet der ehemalige KGB-Agent Sergej Zhirnov in einem Interview mit dem Fernsehsender RTS.
Zhirnov, Jahrgang 1961, hat bis 1991 in der offiziell nicht existenten Abteilung für «illegale Spione» gearbeitet. Unter anderem hat er in Frankreich die Eliteschule «École nationale d’administration (ENA)» infiltriert, um geheime Informationen zu sammeln. Nach der Auflösung des KGB fiel Zhirnov in Russland in Ungnade und emigrierte 2001 nach Paris.
Der Autor des Buches «Pourchassé par le KGB – La naissance d’un espion» (deutsch: «Vom KGB gejagt – Die Geburt eines Spions») sagte RTS, dass sich zurzeit zahlreiche Deutsche, Franzosen, Amerikaner und Engländer auf Schweizer Boden aufhalten würden. «Sie sind mit diesen berühmten Hintergrundlegenden ausgestattet, die sie mit ‹echten› falschen Dokumenten belegen können.»
Jahrzehntelange Infiltration
Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger KGB-Offizier öffentlich die Existenz des Infiltrationsprogramms auf Schweizer Boden zugibt. Die illegalen Operationen seien nach dem Ende des KGB vom neu gegründeten russischen Auslandsnachrichtendienst SWR übernommen worden, so Zhirnov bei RTS.
Der Ex-Spion erklärte dem Sender, dass die Agenten dafür zu anderen Menschen gemacht werden. «Bis auf die körperliche Hülle wird alles geändert: Nationalität, Name, Herkunft. Man ändert die ganze persönliche Geschichte, strickt eine Legende und schickt die Leute auf Mission. Ich, Sergej Zhirnov, bleibe in Moskau. Aber es gibt einen Serge Legras oder einen François Dupont, der in den Vereinigten Staaten, Frankreich oder der Schweiz auftritt.» Manchmal lebten die Spione jahrzehntelang mit falscher Identität im Zielland, sogar bis zu ihrem Tod.
Dass die russische Botschaft in der Schweiz die Äusserungen Zhirnovs als Fantasien abtut, verwundert nicht. Nach einer Bitte um Stellungnahme seitens RTS hätten die Diplomaten die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Russen sind der Ansicht, dass die Spionagekonflikte zwischen der Schweiz und Russland nach jenem Treffen zwischen Bundesrat Ignazio Cassis und dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow im Herbst 2018 ausgeräumt seien.
Russische Spionage zunehmend aggressiv
Zuvor hatte es ernsthafte diplomatische Verstimmungen zwischen den Ländern gegeben. Russische Spione sollen im Zusammenhang mit der Vergiftung des Doppelagenten Sergej Skripal in Grossbritannien unter anderem Hacker-Angriffe auf ein Drogenlabor in Spiez geplant haben.
Trotz der Klärung auf höchster diplomatischer Ebene hat der Nachrichtendienst des Bundes vier Monate später die russischen Spionageaktivitäten in der Schweiz als «aggressiv» bezeichnet. «Die Schweiz dürfte heute in Europa einer der wichtigsten Standorte der russischen Nachrichtendienste sein. Nach Erkenntnissen des NDB sind derzeit rund ein Drittel der in der Schweiz akkreditierten russischen Diplomaten identifizierte Angehörige der Nachrichtendienste oder werden verdächtigt, solche zu sein», heisst es im Lagebericht 2019.
Diese Einschätzung wird von Zhirnov geteilt. Die Schweiz gehöre nicht zuletzt wegen der zahlreichen hier ansässigen internationalen Organisationen zu den fünf bis sechs wichtigsten Spionagezielen der Russen. Insgesamt, so Zhirnov, hätten die russischen Geheimdienstaktivitäten unter Wladimir Putin zugenommen und seien zwei bis drei Mal so hoch wie im Kalten Krieg. «Die russischen Geheimdienste tun jetzt Dinge, die wir zu Zeiten der Sowjetunion nicht gewagt haben. Es ist viel direkter, aggressiver.»
Top Secret: Diese Orte verheimlicht uns Google Maps
Top Secret: Diese Orte verheimlicht uns Google Maps
Viele Militärbasen werden bei Google Maps verpixelt. So auch der NATO-Flugplatz im deutschen Geilenkirchen.
Bild: Google
Gleiches gilt für den Militärflugplatz Volkel in den Niederlanden. Hier lagern die USA zudem Nuklearsprengköpfe.
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Ebenfalls in den Niederlanden sind Teile der Küstenstadt Noordwijk bei Google Maps verpixelt. Die Königsfamilie soll dort eine Residenz haben.
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Ganz Israel in nur in sehr niedriger Auflösung verfügbar. Während man bei anderen Weltstädten oftmals kleinste Details auf dem Trottoir identifizieren kann, sieht man beim Ranzoomen auf Tel Aviv oder Jerusalem nur einen Pixelbrei.
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Taiwan ist etwas selektiver mit der Zensur. Hier ist etwa das Hauptquartier des Geheimdienst, dem National Security Bureau, verpixelt.
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Der Rio Grande bildet in weiten Teilen die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Auf Google Maps hat er aber in einigen Abschnitte eine sehr merkwürdige Form. Offenbar wurde die Aufnahmen gezielt verformt, wohl um illegale Grenzüberschritte zu erschweren.
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Im französischen Marcoule befindet sich ein grosses Atomkraftwerk. Von oben ist es auf Google Maps aber nicht zu erkennen.
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In der polnischen Hauptstadt Warschau scheint ein Stadtteil besonders zu strahlen. Hier befinden sind Gebäude des Verteidigungsministeriums.
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Nordöstlich der spanischen Stadt Girona findet sich plötzlich ein schwarzer Fleck auf der Google Maps-Karte. Hier scheint sich ein Luxushotel zu befinden, das offenbar besondere Anforderungen an den Privatsphärenschutz stellt.
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Der Munitiecomplex im niederländischen Veenhuizen ist das grösste Munitionslager des Landes. Entsprechend wenig ist auf Google Maps zu sehen.
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Als Reaktion auf Proteste von Datenschützern erlaubte es Google jedem Hausbesitzer in Deutschland, für sein Heim eine Verpixelung zu verlangen. Als Folge sind deutsche Strassenzüge in Street View durch zahlreiche Pixel-Balken abgeschirmt.
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In den USA gibt es diese Zensur nicht, mit einer Ausnahme: In diesem Haus in Cleveland hat ein Verbrecher über Jahrzehnte drei Frauen gefangen gehalten und missbraucht. In der echten Welt wurde das Haus abgerissen, in Google Street View wurde es auch digital eliminiert.
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Doch genug mit der Zensur. Google Maps zeigt viel mehr wundervolle und spektakuläre Bilder. Das Dampfboot SS Ayrfield etwa wurde in einer Bucht bei Sydney versenkt. Die Überreste ragen aber immer noch aus dem Wasser und inzwischen sind auf dem Wrack sogar schon Bäume gewachsen.
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Was es wohl mit dieser Spirale mitten in der ägyptischen Wüste auf sich hat? Angeblich ist es ein Kunstprojekt, aber wer soll das glauben?
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Auch dieses Dreieck in der Wüste von Arizona scheint keinen wirklichen Zweck zu haben.
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Wo finden Flugzeuge ihre letzte Ruhe? Ebenfalls in der Wüste von Arizona, auf dem Flugzeug-Friedhof von Tucson.
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Der «Badlands Guardian» scheint eine Hügellandschaft in der kanadischen Provinz Alberta zu bewachen. Die Formation, die wie das Gesicht eines kanadischen Ureinwohners aussieht, wurde erst 2006 durch Google Earth entdeckt.
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Eindeutig von Menschenhand geschaffen wurde allerdings diese in einem Feld bei Cordoba in Argentinien liegende Gitarre.
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Was soll diese Zielscheibe in der Wüste von Nevada von bedeuten? Potenzieller Landeplatz für Aliens? Oder gar Ziel von sowjetischen Atomraketen?
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In diesem Schwimmbecken in Chile wird man bestimmt nicht ständig von Teenagern angerempelt - bei einer Länge von über einem Kilometer sollte genug Platz für jeden sein. Das Becken wurde als grösstes der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.
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