Corona-Pandemie Neuansteckungen sinken leicht — Bundespräsidentin zu Besuch im Tessin

Agenturen/toko

2.5.2020

Die Zahl der Neuansteckungen sank im Vergleich zum Vortag leicht auf 112. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga war zu Besuch im Tessin, die Polizei löste in Bern eine Demonstration gegen Corona-Einschränkungen auf. Unterdessen durften die Spanier nach sieben Wochen wieder nach draussen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 112 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, weniger als am Vortag. Am Freitag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 119 zusätzliche Fälle gemeldet, am Donnerstag deren 179.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Samstag 29'817 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

Bedingungen für Airlines

Der Bundesrat will Bedingungen an die Staatshilfe knüpfen. So dürfen zum Beispiel keine Dividenden ausgeschüttet werden, zudem werden Standortgarantien verlangt. Verbindliche Umweltauflagen macht der Bundesrat aber nicht. Die Finanzkommissionen von National- und Ständerat wollen in dem Punkt nachbessern, wie die Parlamentsdienste am Samstag mitteilten.

Sie wollen die Freigabe der Kredite an die Bedingung knüpfen, dass in der künftigen standortpolitischen Zusammenarbeit mit den Flugverkehrsunternehmen die Klimaziele des Bundesrates kontrolliert und weiterentwickelt werden. In einer weiteren Rahmenbedingung will die Ständeratskommission die Unternehmen verpflichten, mit den Sozialpartnern sozialverträgliche Lösungen zu suchen, sofern ein Personalabbau unvermeidlich wird. Die Nationalratskommission verlangt Umschulungsspläne für Entlassene.

Sommaruga im Tessin

Zum Ende des Krisenfensters besuchte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga das Tessin und dessen Regierung. An einer Medienkonferenz rief sie dazu auf, optimistisch in die Zukunft zu blicken und nicht an eine mögliche zweite Pandemie-Welle zu denken.

Sie hat auf ihrem Tessin-Besuch unter anderem das neue Paketzentrum der Post in Cadenazzo besucht. «Am Beispiel der Post haben wir in dieser Krise gesehen, wie wichtig solche Infrastrukturen sind», sagte die Bundespräsidentin. Die Mitarbeiter der Post stünden stellvertretend für alle, die in diesen Wochen aussergewöhnliche Arbeit geleistet hätten. «Diese Krise hat uns gezeigt, dass diese 'unsichtbaren' Berufe die Welt am Laufen halten.»

Demo in Bern

Die Polizei hat am Samstagnachmittag auf dem Bundesplatz in Bern eine verbotene Kundgebung gegen die Einschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie aufgelöst. Zuvor seien die Teilnehmenden wiederholt aufgefordert worden, den Platz zu verlassen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Die Polizei hatte bereits kurz vor 14 Uhr festgestellt, dass sich zahlreiche Menschen auf dem Bundesplatz versammelt hatten, wie ein Sprecher der Berner Kantonspolizei sagte. Zur Teilnehmerzahl machte die Polizei keine Angaben. Laut Augenzeugen dürften es über 100 Menschen gewesen sein, auf dem Online-Portal der «Berner Zeitung» war die Rede von rund 300 Teilnehmenden.

65'000 Tote in den USA — Spanier dürfen raus

In den USA sind Wissenschaftlern zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 65'000 Menschen durch eine Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Das ging am Samstagvormittag (Ortszeit) aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag demnach bei mehr als 1,1 Millionen — etwa ein Drittel der weltweit mehr als 3,3 Millionen Fälle.

Die strenge Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist in Spanien nach knapp sieben Wochen erstmals für Freizeitaktivitäten gelockert worden. Die Menschen durften am Samstag aus dem Haus, um spazieren zu gehen oder im Freien etwas Sport zu treiben.

Viele standen besonders früh auf. Denn neben örtlichen Beschränkungen und strengen Regeln gibt es zum Genuss der «neuen Freiheit» auch Zeitfenster. Die meisten Erwachsenen und Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren dürfen nur zwischen 06.00 und 10.00 sowie zwischen 20.00 und 23.00 Uhr aus dem Haus – für Senioren und Eltern gelten spezielle Zeiten.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Finanzkommissionen von National- und Ständerat sind einverstanden mit den Luftfahrt-Hilfen. Sie wollen diese aber an Sozial- und Umweltauflagen knüpfen.
  • Die Polizei hat in Bern eine Kundgebung gegen Corona-Einschränkungen aufgelöst.
  • In den USA sind bereits mehr als 65'000 Menschen an Covid-19 gestorben.
  • Die SVP hat den Bundesrat für die restriktiven Massnahmen scharf kritisiert und will schnell zurück in die Normalität.
  • Das BAG hat für Samstag 112 neue Corona-Fälle gemeldet — ein leichter Rückgang.
  • In den USA ist der begrenzte Einsatz eines Ebola-Wirkstoffs bei Covid-19-Patienten nun erlaubt.
  • Erstmals seit sieben Wochen dürfen die Spanier ihre Häuser wieder verlassen.
  • Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat Fehler in der Kommunikation des Bundesrates eingeräumt.
  • Am Freitag haben sich 119 Personen neu mit dem Coronavirus infiziert.

17.50 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker am Samtag

17.31 Uhr: Paris rechtfertigt Auswahl von Medienberichten zur Corona-Krise

Die französische Regierung hat einen neuen Online-Auftritt gerechtfertigt, auf dem sie ausgewählte Medienberichte über die Corona-Krise zur Lektüre empfiehlt. Es kursierten falsche und gefährliche Informationen, die Regierungswebsite mit den Artikeln erleichtere Bürgern hingegen den Zugang zu geprüften Informationen, machte Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye nach einer Kabinettssitzung in Paris deutlich.

Das Projekt «Désinfox Coronavirus» gilt als umstritten. Redaktionen und Journalisten schätzten es nicht, dass die Regierung Informationen mit einer Art Qualitätslabel versehe, schrieb die Tageszeitung «Le Figaro».

Ndiaye sagte, das Medien-Angebot der Regierung ende, wenn die Gesundheitskrise vorbei sei. Es gebe Kriterien für die Auswahl der Berichte — so müssten die Medien seit mindestens zwei Jahren eine eigene Rubrik für das sogenannte Fact-Checking haben. Außerdem müssten die Berichte frei zugänglich sein. Frankreich ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen, über 24'500 Menschen starben bereits.

17.14 Uhr: Bericht: Johnson und Verlobte Symonds nennen ihren Sohn Wilfred

Wilfred Lawrie Nicholas — so haben der britische Premierminister Boris Johnson (55) und seine Verlobte Carrie Symonds (32) nach Medienberichten ihren gemeinsamen Sohn genannt. Das teilte Symonds am Samstag auf ihrem privaten Instagram-Account mit, wie die BBC und andere Medien berichteten.

Auf einem Foto, das mehrere Medien zeigten, war die ehemalige Kommunikationschefin der Konservativen Partei mit dem Baby auf dem Arm zu sehen. Sichtbar war aber nur der Kopf des Jungen — mit einem bereits beträchtlichen blonden Haarschopf. Die blonde Wuschelfrisur ist das Markenzeichen von Papa Boris. «Ich könnte nicht glücklicher sein. Mein Herz ist voll», so Symonds den Berichten zufolge.

Die Namen Wilfred und Lawrie seien von den Grossvätern des Paares inspiriert gewesen, schrieb Symonds auf Instagram. Der Name Nicholas sei zu Ehren von zwei Ärzten gewählt worden, die Johnsons Leben gerettet hatten, als er kürzlich mit einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation lag.



Der Premier war erst vor knapp einer Woche wieder aus einer mehrwöchigen Auszeit in den Regierungssitz Downing Street zurückgekehrt. Der kleine Wilfred war am Mittwoch auf die Welt gekommen.

17.02 Uhr: Simonetta Sommaruga zu Besuch im Tessin

Zum Ende des Krisenfensters besuchte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga das Tessin und dessen Regierung. An einer Medienkonferenz rief sie dazu auf, optimistisch in die Zukunft zu blicken und nicht an eine mögliche zweite Pandemie-Welle zu denken.

Es sei für sie eine Herzensangelegenheit gewesen, zu sehen, wie es dem Tessin nach diesen Wochen des Krisenfensters gehe, sagte Sommaruga zu Beginn der Medienkonferenz.



Sie habe auf ihrem Tessin-Besuch unter anderem das neue Paketzentrum der Post in Cadenazzo besucht. «Am Beispiel der Post haben wir in dieser Krise gesehen, wie wichtig solche Infrastrukturen sind», sagte die Bundespräsidentin. Die Mitarbeiter der Post stünden stellvertretend für alle, die in diesen Wochen aussergewöhnliche Arbeit geleistet hätten. «Diese Krise hat uns gezeigt, dass diese 'unsichtbaren' Berufe die Welt am Laufen halten.»

Die Gespräch mit der Tessiner Regierung bezeichnete die Bundespräsidentin als «sehr fruchtbar». Die Regierung sei sehr transparent mit allen Problemen des Kantons umgegangen.

Nun gehe am Montag wieder «das normale Leben» los. «Trotzdem müssen wir weiterhin die Hygiene- und Distanzmassnahmen respektieren», mahnte Sommaruga.

16.32 Uhr: Finanzkommissionen machen Umweltauflagen für Luftfahrt-Hilfe

Der Bundesrat will die Luftfahrt in der Corona-Krise mit 1,875 Milliarden Franken unterstützen. Die Finanzkommissionen von National- und Ständerat sind einverstanden damit. Sie wollen die Finanzhilfe aber an Sozial- und Umweltauflagen knüpfen.

Es geht um Garantien über 1,275 Milliarden Franken für Bankdarlehen an die Airlines Swiss und Edelweiss. Ein zweiter Verpflichtungskredit über 600 Millionen Franken dient zur Unterstützung der flugnahen Betriebe an den Landesflughäfen.



Der Bundesrat will Bedingungen an die Staatshilfe knüpfen. So dürfen zum Beispiel keine Dividenden ausgeschüttet werden, zudem werden Standortgarantien verlangt. Verbindliche Umweltauflagen macht der Bundesrat aber nicht. Die Finanzkommissionen von National- und Ständerat wollen in dem Punkt nachbessern, wie die Parlamentsdienste mitteilten.

Sie wollen die Freigabe der Kredite an die Bedingung knüpfen, dass in der künftigen standortpolitischen Zusammenarbeit mit den Flugverkehrsunternehmen die Klimaziele des Bundesrates kontrolliert und weiterentwickelt werden. In einer weiteren Rahmenbedingung will die Ständeratskommission die Unternehmen verpflichten, mit den Sozialpartnern sozialverträgliche Lösungen zu suchen, sofern ein Personalabbau unvermeidlich wird. Die Nationalratskommission verlangt Umschulungsspläne für Entlassene.

Beide Kommissionen stimmten den Krediten mit deutlichen Mehrheiten zu. Die zusätzlichen Auflagen wurden ebenfalls deutlich angenommen. Ein relativ knappes Resultat gab es mit 14 zu 11 Stimmen bei den Auflagen im Sozialbereich in der Nationalratskommission.

16.25 Uhr: Nato arbeitet offenbar an Operationsplan für nächste Corona-Welle

Die Nato will sich nach «Spiegel»-Informationen mit einem militärischen Operationsplan für eine zweite Corona-Welle im Herbst wappnen. Nato-Oberbefehlshaber Todd Wolters solle den Plan bis zu Beratungen der Verteidigungsminister Ende Juni vorlegen, meldete das Nachrichtenmagazin am Samstag unter Bezug auf Beschlüsse des Nordatlantikrats diese Woche.

Die Nato erklärte der Deutschen Presse-Agentur zu dem Bericht, das Bündnis überprüfe laufend die Reaktion auf die Covid-19-Pandemie und diskutiere die nächsten Schritte. Schon bei der Videoschalte der Verteidigungsminister am 15. April seien die mittel- und langfristigen Auswirkungen und die Vorbereitung darauf besprochen worden. Bei der nächsten Ministerrunde im Juni werde dies fortgesetzt.

«Es ist zu früh, jetzt schon Schlüsse zu ziehen, aber es ist klar, dass wir die Widerstandskräfte unserer Gesellschaften stärken, besser für künftige Pandemien planen, unsere kritische Industrie schützen und die Planungen für eine fortlaufende Geschäftstätigkeit verbessern müssen», hiess es in der Stellungnahme.

16.09 Uhr: Kundgebung gegen Corona-Einschränkungen in Bern aufgelöst

Die Polizei hat am Samstagnachmittag auf dem Bundesplatz in Bern eine verbotene Kundgebung gegen die Einschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie aufgelöst. Zuvor seien die Teilnehmenden wiederholt aufgefordert worden, den Platz zu verlassen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Die Polizei hatte bereits kurz vor 14 Uhr festgestellt, dass sich zahlreiche Menschen auf dem Bundesplatz versammelt hatten, wie ein Sprecher der Berner Kantonspolizei sagte. Zur Teilnehmerzahl machte die Polizei keine Angaben. Laut Augenzeugen dürften es über 100 Menschen gewesen sein, auf dem Online-Portal der «Berner Zeitung» war die Rede von rund 300 Teilnehmenden..

Die Kundgebungsteilnehmenden seien darauf aufmerksam gemacht worden, dass die geltende Bundesratsverordnung das Demonstrieren verbiete. Anschliessend seien die Menschen wiederholt aufgefordert worden, den Platz zu verlassen. Ein Grossteil der Teilnehmenden habe diesem Aufruf jedoch nicht Folge geleistet, so dass die Polizei den Bundesplatz schliesslich geräumt habe. Bei den Kundgebungsteilnehmenden seien anschliessend Personenkontrollen durchgeführt worden. Ihnen drohe eine Anzeige.

Die Polizei hatte bereits am Freitag Demonstrationen in Bern im Keim erstickt. Offenbar waren zumeist junge Leute einem Aufruf gefolgt, allein oder in kleinen Gruppen vom Rosengarten via Bärengraben in die Altstadt zu ziehen. Wer in Kleingruppen unterwegs war, ein Transparent mit sich führte oder aus anderen Gründen den Anschein erweckte, demonstrieren zu wollen, wurde von Polizisten jedoch gestoppt. Mehrere Personen wurden auch weggewiesen. Die Polizei wies darauf hin, dass sie in solchen Fällen auch Anzeige erstatten könne.

16.00 Uhr: Frankreich will Gesundheits-Ausnahmezustand verlängern

In der Corona-Krise will Frankreich den Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich um zwei Monate bis zum 24. Juli verlängern. Die Mitte-Regierung verständigte sich am Samstag in Paris auf einen entsprechenden Gesetzesentwurf, der in der kommenden Woche im Parlament debattiert werden soll. Das sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Samstag nach einer Kabinettssitzung.

Mit dem Gesetz soll der Fahrplan von Regierungschef Édouard Philippe zur schrittweisen Lockerung der strengen Corona-Massnahmen rechtlich abgesichert werden. So will Frankreich vom 11. Mai an das Tragen von Schutzmasken in öffentlichen Verkehrmitteln zur Pflicht machen. Geschäfte sollen von diesem Termin an wieder öffnen können. Restaurants oder Cafés werden aber weiter geschlossen bleiben; auch Strände bleiben zunächst für Besucher und Sportler tabu.

«Wir werden für einige Zeit mit dem Virus leben müssen», sagte Véran. Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich war Ende März ausgerufen worden und war zunächst auf zwei Monate befristet. Frankreich ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen — mehr als 24'500 Menschen starben bisher.

15.48 Uhr: Katze in Frankreich angesteckt

Französische Forscher haben eine Coronavirus-Infektion bei einer Katze nachgewiesen. Das Haustier aus dem Grossraum Paris habe Atem- und Verdauungsbeschwerden gehabt, berichteten französische Medien. Die nationale Veterinärschule in Alfort bei Paris teilte mit, es seien rund 10 Tiere auf das auf Sars-CoV-2 getestet worden. Die Katze habe mit einem an Covid-19 erkrankten Menschen zusammengelebt.

Die Schule riet an dem Coronavirus erkrankten Menschen, einen engen Kontakt mit ihrer Katze zu vermeiden. Die Menschen sollten eine Maske tragen und sich vor dem Streicheln des Tieres die Hände waschen. Die französische Behörde für Umwelt-, Lebensmittel- und Arbeitssicherheit (Anses) sei an der Untersuchung beteiligt gewesen.

Es gebe keine Hinweise, dass sich das Virus von Haustieren auf Menschen oder auf andere Tiere übertrage, so die Veterinärschule. Fälle erkrankter Tiere sind demnach selten — Fälle hatte es bisher in Belgien, Hongkong oder in den USA gegeben.

15.27 Uhr: Grosse Läden öffnen in Österreich wieder — Andrang bleibt meist aus

In Österreich sind im Zuge weiterer Lockerungen von Corona-Auflagen seit Samstag auch grosse Geschäfte wieder geöffnet. In mehreren Regionen blieb der grosse Ansturm auf die Läden jedoch aus. «Es fängt gut an, aber wir sind weit von der Normalität entfernt», zitierte der Sender ORF den Handelschef der Wiener Wirtschaftskammer, Rainer Trefelik.

Während Baumärkte, Gartencenter und kleine Geschäfte bereits am 14. April wieder öffnen durften, mussten grosse Einzelhändler und Einkaufszentren bis Anfang Mai warten. Nun dürfen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Am 15. Mai folgen dann die Restaurants, Ende Mai die Hotels. Die Hygieneregeln wie ein Mindestabstand von einem Meter und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sowie öffentlichen Verkehrsmitteln gelten weiter. In der Mariahilfer Strasse, einer der Haupteinkaufsmeilen Wiens, waren am Samstag mehr Menschen unterwegs als in den vergangenen Wochen, als noch sehr strikte Ausgangsbeschränkungen galten. Die Fussgängerzone war aber sichtlich weniger belebt als an Samstagen vor der Corona-Pandemie. Obwohl grosse Einkaufszentren in mehreren Bundesländern mit Rabatten lockten, verzeichneten einige in den ersten Stunden nach der Wiedereröffnung nur einen moderaten Kundenzulauf, wie der ORF berichtete.



In Österreich sind derzeit nur noch knapp 1800 Menschen an Covid-19 erkrankt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen bewegt sich im zweistelligen Bereich. Tausende Betten für mögliche Covid-19-Patienten stehen leer. Die Regierung sieht diese Bilanz als Erfolg ihrer frühen und strikten Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus. Die Ausgangsbeschränkungen setzten am 16. März ein und galten bis 30. April.

15.03 Uhr: Mehr als 65'000 Corona-Tote in den USA

In den USA sind Wissenschaftlern zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 65'000 Menschen durch eine Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Das ging am Samstagvormittag (Ortszeit) aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag demnach bei mehr als 1,1 Millionen — etwa ein Drittel der weltweit mehr als 3,3 Millionen Fälle.

US-Präsident Donald Trump hatte noch am 17. April gesagt, seine Regierung rechne mit 60'000 bis 65'000 Toten infolge der Coronavirus-Epidemie in den USA. Diese Schwelle ist nun überschritten. Frühere Modelle, die das Weisse Haus vorgestellt hatte, hatten mindestens 100'000 Tote in den USA vorhergesagt.



Am Freitag hatte Trump bei einer Veranstaltung im Weissen Haus gesagt, er hoffe auf weniger als 100'000 Tote durch das neuartige Coronavirus in den USA. Das sei deutlich unter den Opferzahlen von bis zu 2,2 Millionen, die eine Studie ohne Eindämmungsmassnahmen befürchtet hatte. Es sei dennoch «eine schreckliche Zahl». Der Präsident sagte, durch die Massnahmen seiner Regierung seien «vielleicht Millionen Menschenleben» gerettet worden. Kritiker werfen Trump vor, die Gefahr durch das Virus zunächst kleingeredet zu haben.

In den USA sind Wissenschaftlern zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 65'000 Menschen durch eine Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen.
In den USA sind Wissenschaftlern zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 65'000 Menschen durch eine Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen.
Bryan R. Smith / AFP

14.48 Uhr: Estland erlaubt wieder Sport im Freien

Im Zuge der ersten Lockerungen der Corona-Massnahmen darf in Estland seit Samstag wieder Sport im Freien getrieben werden. Nach mehrwöchiger Schliessung durften in dem baltischen EU-Land Aussensportanlagen unter strenger Auflage wieder öffnen. Gleiches gilt für Spielplätze, Freilichtmuseen und Ausstellungen im Freien.

Erlaubt sind Gruppen von bis zu zehn Personen. Weiterhin gilt aber die sogenannte 2 + 2-Regel, wonach nicht mehr als zwei Personen zusammen sein dürfen und sie einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten müssen. Sportanlagen müssen zudem mindestens einmal täglich desinfiziert werden.

Die Hauptstadt Tallinn verzichtete zunächst darauf, öffentliche Anlagen mit Sport- und Fitnessgeräten zu öffnen. Angesichts der höheren Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte müsse die 430'000-Einwohner-Stadt ein anderes Tempo gehen als die restlichen Kommunen, begründete Bürgermeister Mihhail Kõlvart den Schritt.

14.11 Uhr: Noch immer rund 50'000 Europäer im Ausland gestrandet

Trotz der grössten Rückholaktion in der Geschichte der Europäischen Union sind wegen der Corona-Krise immer noch rund 50'000 EU-Bürger im Ausland gestrandet. Dies geht aus Zahlen hervor, die der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell der Zeitung «Die Welt» nannte.

Ursprünglich seien rund 600'000 EU-Bürger betroffen gewesen. Bis 1. Mai seien mehr als 550'000 zurückgeholt worden, rund 90 Prozent der Betroffenen, sagte Borrell. Allein Deutschland hat nach eigenen Angaben rund 240'000 Menschen nach Hause geholt. Borrell lobte die «einzigartige konsularische Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten». Man werde weiter daran arbeiten, den übrigen zehn Prozent durch Rückholflüge zu helfen.

Betroffen sind unter anderem Europäer in Marokko, das seinen Luftraum geschlossen hatte. Der belgische Aussenminister Philippe Goffin teilte am Samstag mit, dass ein Flug mit 264 Belgiern aus dem nordafrikanischen Land gestartet sei, für Samstag sei ein zweiter geplant, drei weitere sollten Anfang der Woche folgen. Die Flüge würden über Casablanca abgewickelt, weil andere Flughäfen geschlossen seien. Bei der belgischen Botschaft in Rabat hätten sich 4500 Menschen mit Rückkehrwunsch gemeldet, darunter 3400 Menschen aus Belgien.

14.05 Uhr: Quarantäne für Migranten der «Alan Kurdi» endet — Aufnahme unklar

An diesem Sonntag endet für die 17-köpfige Besatzung des deutschen Schiffes «Alan Kurdi» und für 146 von ihr gerettete Migranten die Corona-Quarantäne vor Italiens Küste. Wie es für die Geretteten weitergeht, ist noch völlig ungewiss. Die Innenministerien in Rom und Berlin teilten am Samstag auf Anfrage mit, Beratungen dazu seien noch nicht abgeschlossen. "Es laufen intensive Gespräche, um eine Lösung zu finden, die alle zufriedenstellt, dabei machen wir gute Fortschritte", sagte ein Sprecher von Italiens Innenministerin Luciana Lamorghese der Deutschen Presse-Agentur. An der Lösung sollten nicht nur die Deutschen beteiligt sein.

Die Besatzungsmitglieder der «Alan Kurdi», die aus Italien, Deutschland, Spanien, Frankreich und Österreich kommen, warteten am Samstag nach Angaben eines Sprechers der Organisation Sea-Eye auf die Erlaubnis, in den Hafen einzulaufen. Dann sollen nach den Vorgaben der Behörden ärztliche Untersuchungen sowie Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten auf dem Schiff folgen. «Wir hoffen, dass unsere Crew-Mitglieder dann nächste Woche — nach acht Wochen freiwilliger Arbeit — zu ihren Familien zurückkehren können», sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler. Sea-Eye wolle dann alles tun, damit das Schiff bald wieder auslaufen könne, um Menschen zu retten.

Die «Alan Kurdi» hatte am 6. April von zwei Holzbooten 148 Männer und zwei Frauen aufgenommen. Wie aus einem Protokoll der Rettungsaktion hervorgeht, stammen die meisten von ihnen aus Marokko und Bangladesch. Kinder waren nicht an Bord, allerdings mehrere Jugendliche. Nachdem vier männliche Migranten mit besonderen Problemen an Land geholt worden waren, brachten die italienischen Behörden die restlichen 146 Menschen für die Quarantänezeit auf einer Fähre vor der Küste von Sizilien unter, versorgt vom Roten Kreuz. Die Crew blieb an Bord ihres Rettungsschiffes.

Auch 34 Migranten von einem spanischen Rettungsschiff waren nach tagelangem Warten auf der Quarantänefähre untergebracht worden. Italien gehört zu den Staaten, die am stärksten von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen sind.

13.48 Uhr: Iran spricht von weiteren Erfolgen im Kampf gegen Corona

Der Iran hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Teheran trotz Lockerungen einiger Beschränkungen weitere Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus verbucht. Zum ersten Mal seit dem 11. März sei die Zahl der Neuinfektionen auf unter 1000 am Tag gesunken, sagte Ministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur am Samstag. Auch die Zahl der Toten sei binnen 24 Stunden auf unter 70 gesunken. Insgesamt hätten mehr als 77'000 Patienten die Krankenhäuser als geheilt verlassen können, sagte der Sprecher im Staatsfernsehen.

Das Corona-Virus hatte den Iran in den vergangenen 72 Tagen besonders hart getroffen. Nach Angaben von Dschahanpur starben bislang insgesamt 6156 Menschen an den Folgen der Corona-Infektion, die Zahl der Infizierten betrage 96 448. Es gebe in der Zwischenzeit jedoch 116 Städte, die vom Gesundheitsministerum als «weisse Zonen» — also als coronafrei — eingestuft wurden. In diesen Städten könnte schon nächste Woche «wieder Normalität herrschen», so das Ministerium.



Viele Kreise im In- und Ausland zweifeln an der Richtigkeit dieser Angaben, haben jedoch selbst auch nur spekulative Fallzahlen, die nicht verifizierbar sind. Ausserdem soll die Pandemie etwa 70 Prozent der iranischen Wirtschaft lahmgelegt haben. Inzwischen durften jedoch fast alle Geschäfte ihre Arbeit wieder aufnehmen. Nur Schulen, Universitäten, Sportanlagen sowie Moscheen und Mausoleen bleiben wegen der hohen Ansteckungsgefahr weiterhin geschlossen.

13.34 Uhr: Vier weitere Corona-Tote im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind zwischen Freitag- und Samstagmorgen vier weitere Personen an den Folgen der vom Coronavirus verursachten Covid-19-Krankheit verstorben. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf 90.

Auch die Zahl der sich in Spitalpflege befindenden Personen stieg im Vergleich zum Freitag leicht an – von 40 auf 44. Die Anzahl Personen auf Intensivstationen verharrte hingegen bei 9, wie der Kanton Bern auf seiner Corona-Internetseite mitteilte. Die Zahl der infizierten Personen stieg von 1767 auf 1779.

Am Samstag vor einer Woche hatte der Kanton Bern noch 1708 infizierte Personen gemeldet. 61 Personen befanden sich damals im Spital, davon elf auf der Intensivstation. Am 25. April vermeldete der Kanton Bern 83 Covid-19-Todesfälle.

13.26 Uhr: Sachsen-Anhalt lockert Kontaktbeschränkungen

Das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt lockert die seit sechs Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen. Von Montag an dürfen fünf Menschen zusammen unterwegs sein, auch wenn sie nicht in einem Haushalt leben, wie die Landesregierung am Samstag beschloss. Bisher war nur die Begleitung durch einen Menschen oder durch mehr Angehörige des eigenen Haushalts erlaubt.

Damit ist das von der Pandemie wenig betroffene Sachsen-Anhalt einer der Lockerungsvorreiter. Nach einer Schaltkonferenz von Bund und Ländern am Donnerstag hatte die Bundesregierung verkündet, dass die strengen Kontaktbeschränkungen weiterhin aufrecht erhalten bleiben sollen.

Zudem muss es in Sachsen-Anhalt künftig keinen triftigen Grund mehr geben, um das Haus zu verlassen. Von Montag an dürfen ausserdem alle Einzelhandelsgeschäfte unabhängig von der Grösse ihrer Verkaufsfläche wieder öffnen, sie müssen aber Auflagen einhalten. Das sieht die fünfte Eindämmungsverordnung vor, die das Kabinett am Samstag in Magdeburg auf den Weg gebracht hat. Demnach dürfen auch wie geplant Friseure, Massage- und Fusspflegepraxen, Nagel- und Kosmetikstudios sowie Fahrschulen öffnen. Vorgesehen ist auch, dass Kinderspielplätze ab 8. Mai unter bestimmten Bedingungen wieder genutzt werden können. Voraussetzung ist, dass die Landkreise das im Einzelfall oder per Allgemeinverfügung erlauben.

Hintergrund der Lockerungen sind die vergleichsweise geringen Infektionszahlen in Sachsen-Anhalt. Bislang ist der Erreger Sars-CoV-2 bei knapp 1600 Menschen nachgewiesen worden, täglich kommen wenige hinzu. Von Donnerstag auf Freitag etwa waren sieben Neuinfektionen registriert worden. 44 Infizierte sind bislang gestorben.

13.02 Uhr: Neuer Rekord bei Infizierten in Russland

Die Zahl der neu mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Menschen in Russland hat einen neuen Rekord erreicht. In den vergangenen 24 Stunden seien 9623 neue Fälle hinzugekommen — so viele wie nie zuvor. Das teilten die Behörden am Samstag in Moskau mit. Damit gibt es nun landesweit mehr als 124'000 nachgewiesene Infektionen. Bisher starben 1222 Menschen mit dem Virus. 15'000 erholten sich wieder.

Seit Tagen steigen die Infektionszahlen in dem flächenmässig grössten Land der Erde rasant — trotz Ausgangssperren, mit denen eine weitere Ausbreitung des Erregers verhindert werden sollte. Russland liegt laut der Statistik der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität mittlerweile weltweit auf Platz sieben der Infektionsfälle.



Am stärksten betroffen ist die Millionen-Metropole Moskau. Dort sind derzeit etwa 62'600 Infektionen nachgewiesen. Die Dunkelziffer dürfte weit darüber liegen. Die Bedrohung nehme weiter zu, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin. Dank der Massnahmen sei die Zahl der schwer erkrankten Patienten nicht so stark gestiegen wie im schlimmsten Fall erwartet.

12.51 Uhr: ETH-Forscherin untersucht erste Corona-Wochen in der Schweiz

Die Virengenetikerin Sarah Nadeau der ETH Zürich will mithilfe von mehr als 1000 Proben aus 21 Kantonen die ersten Corona-Wochen in der Schweiz genauer unter die Lupe nehmen. Dies berichtet das SRF auf seiner Webseite.

Demnach stamme die erste Probe eines Infizierten vom 4. März. Durch kleinste genetische Veränderungen des Virus liessen sich wichtige Fragen klären, etwa wie dieser sich in der Schweiz verbreiten konnte. Nadeau hoffe insbesondere auf die Klärung der Frage, warum die Kantone Genf, Waadt und das Tessin stärker betroffen waren als andere.

12.27 Uhr: EU warnt vor Beschränkung der Pressefreiheit in der Corona-Krise

Vor dem Tag der Pressefreiheit hat die Europäische Union Hindernisse für Medien in der Corona-Krise scharf kritisiert. «Es ist sehr bedenklich, dass die Covid-19-Pandemie in einigen Ländern als Vorwand benutzt wird, um der Pressefreiheit unzulässige Beschränkungen aufzuerlegen», heisst es in einer Erklärung, die der Aussenbeauftragte Josep Borrell im Namen der 27 EU-Staaten abgab.

Am Sonntag wird weltweit an den Wert der Pressefreiheit erinnert. Unlängst hatte die Organisation Reporter ohne Grenzen vor weiteren Einschränkungen in der Krise gewarnt und unter anderem Vorwürfe gegen China erhoben. Auch im EU-Land Ungarn fürchten Kritiker nach der Verschärfung von Strafen für sogenannte Falschnachrichten um die freie Berichterstattung.



Borrell betonte, die Krise zeige, wie wichtig die Arbeit von Journalisten sei. In Zeiten der Unsicherheit sei der Zugang zu zuverlässiger und faktengeprüfter Information ohne unzulässige Einflussnahme unverzichtbar. «Journalisten müssen ungehindert arbeiten können», heisst es weiter. Die Pressefreiheit sei der Grundstein demokratischer Gesellschaften.

12.08 Uhr: SVP will schnell zurück in die Normalität

Die SVP hat ihre thematischen Schwerpunkte für die ausserordentliche Session von kommender Woche definiert. Die SVP wehrt sich gegen weitere staatliche Eingriffe, inbesondere bei den Geschäftsmieten, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Mieterlasse wären «nichts anderes als eine staatlich angeordnete Enteignung».

Der Bundesrat soll ab sofort auf Notrecht verzichten und weitere Eingriffe in die Wirtschaft während der Corona-Krise tunlichst vermeiden. Weitere Gelder müssten zwingend den Weg übers Parlament nehmen.

Die SVP-Fraktion hat sich am Samstag in den Räumen der Bernexpo auf die ausserordentliche Session von kommender Woche eingeschworen.
Die SVP-Fraktion hat sich am Samstag in den Räumen der Bernexpo auf die ausserordentliche Session von kommender Woche eingeschworen.
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die grösste Fraktion im Parlament kritisiert den Bundesrat für seine restriktiven Massnahmen der vergangenen Woche scharf. Die Gefährlichkeit der Pandemie sei anfänglich überschätzt worden. «Die prognostizierte Katastrophe ist nicht eingetroffen.» Mit einem Vorstoss verlangt die SVP deshalb, dass auch bei einer allfälligen zweiten Corona-Welle auf einen Lockdown verzichtet wird.

Die Personenfreizügigkeit ist laut der Fraktion weiter auszusetzen. Von den Unternehmen wird erwartet, dass sie zuerst arbeitslose Schweizer einstellen.

Im Laufe des Samstags wollten sich weitere Fraktionen im Hinblick auf die ausserordentliche Session verlauten lassen. Die Karten des Bundesrats liegen auf dem Tisch, seit er am Freitag sämtliche rund vierzig Vorstösse, die in den Räumen der Bernexpo behandelt werden, beantwortet hat.

11.35 Uhr: Coronavirus-Fälle laut BAG gesunken — 112 Neuansteckungen

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 112 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, weniger als am Vortag. Am Freitag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 119 zusätzliche Fälle gemeldet, am Donnerstag deren 179.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Samstag 29'817 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

In der Schweiz haben sich innert 24 Stunden 112 Personen mit dem Coronavirus infiziert.
In der Schweiz haben sich innert 24 Stunden 112 Personen mit dem Coronavirus infiziert.
KEYSTONE/TI-PRESS/Alessandro Crinari (Symbolbild)

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1467 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Samstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 347 Infektionen.

Bisher wurden mehr als 276'000 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 13 Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Das BAG empfiehlt Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19.

11.17 Uhr: Merkel: Corona-Impfstoff muss für alle zur Verfügung stehen

Sobald es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt, muss dieser nach dem Willen der deutschen Regierungschefin Angela Merkel allen Menschen zur Verfügung stehen. Es gehe darum, «wie wir für alle Menschen auf der Welt Impfstoffe entwickeln, Medikamente und gute Diagnosemöglichkeiten bereitstellen», sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Die Kanzlerin äusserte sich im Vorfeld einer internationalen Geber-Videokonferenz zur Corona-Krise am Montag.

Deutschland ist einer der Gastgeber dieser Konferenz, zu der die EU-Kommission eingeladen hat und bei der finanzielle Mittel unter anderem für die Impfstoffforschung zusammenkommen sollen. «Heute fehlen für die Entwicklung eines Impfstoffes noch geschätzt etwa acht Milliarden Euro», sagte Merkel. Deshalb sei es wichtig, dass sich jetzt ein grosses Bündnis dieser Arbeit verpflichte und sich möglichst viele Akteure auch mit finanziellen Beiträgen engagierten. Dies solle auch für die Entwicklung und Herstellung von Medikamenten ermöglichen.

11.09 Uhr: Fast 162'000 Corona-Nachweise in Deutschland

In Deutschland sind bis Samstagfrüh knapp 162'000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Am Freitagabend waren es mehr als 161'900 Fälle. Um 10.30 Uhr am Freitag lagen keine aktualisierten Daten der Bundesländer vor. Mindestens 6603 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 6601). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Freitag weiter bei 0,79. Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa sieben bis neun weitere Personen anstecken. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 129'000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

10.48 Uhr: EFK warnt vor Milliardenkredit für Airlines

Die Luftfahrt gehört zu jenen Branchen, die durch die Corona-Krise am stärksten betroffen sind. Zahlreiche Airlines weltweit benötigen Unterstützung — dazu gehören auch die Schweizer Luftfahrtunternehmen Swiss und Edelweiss.

Wie der «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt) berichtet, hat die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) den Bundesrat kritisiert und davor gewarnt, Unterstützung für Luftfahrtunternehmen ohne unabhängige Aufsicht zu genehmigen. Demnach habe es der Bund versäumt, in den Voraussetzungen festzulegen, wie die Auflagen umgesetzt und kontrolliert werden.



Wie es weiter heisst, habe die EFK bereits im April Kontrollmechanismen gefordert. Der Bundesrat habe der Finanzkontrolle jedoch weder Einblick in die geprüften Alternativen noch Zugang zu den Vertragsentwürfen gewährt.

10.37 Uhr: Sängerin Pink regt sich über Corona-Proteste auf

Die US-Sängerin Pink («What About Us») hat bei Twitter ihrem Ärger über Proteste gegen Corona-Auflagen Luft gemacht. «Vielleicht sollten wir alle gegen die Protestierenden protestieren?», schlug die 40-Jährige in dem sozialen Netzwerk vor. Man könne diese Menschen Erklärungen unterschreiben lassen, dass sie im Falle einer Erkrankung auf ihre medizinische Behandlung verzichten würden. Sie könnten sich auch bereiterklären, die Krankenhauskosten derjenigen zu zahlen, die mit ihnen in Kontakt gekommen seien, schrieb die Sängerin weiter.

Pink hat bei Twitter ihrem Ärger über Proteste gegen Corona-Auflagen Luft gemacht.
Pink hat bei Twitter ihrem Ärger über Proteste gegen Corona-Auflagen Luft gemacht.
Ian West/PA Wire/dpa (Archivbild)

«Ich fühle mich, als ob ich im Film IDIOCRACY lebe», kommentierte Pink mit Bezug auf die Science-Fiction-Komödie aus dem Jahr 2006, in der es um eine verdummte Gesellschaft geht.

In den USA gibt es vielerorts Proteste gegen die Schutzmassnahmen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Pandemie. Auch US-Präsident Donald Trump ist für eine schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft. Er hatte wiederholt Sympathie für die Demonstranten gezeigt. Die Sängerin und ihr Sohn Jameson (3) waren zuvor selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ihr Sohn sei «sehr, sehr krank» gewesen, sagte Pink im April.

10.26 Uhr: Polizei verhindert Kundgebung in Bremgarten AG

Rund 30 Personen aus der linksautonomen Szene haben sich am Freitagnachmittag in Bremgarten AG zu einer nicht erlaubten Kundgebung versammelt. Die Kantonspolizei hielt die Gruppe an und kontrollierte diese. Die Kundgebung und die Kontrolle verliefen friedlich.

Die Gruppe versuchte in der Altstadt Bremgarten eine Bühne aufzubauen und eine Kundgebung abzuhalten, wie die Kantonspolizei Aargau am Samstag mitteilte. Die Polizei geht davon aus, dass die Kundgebung im Zusammenhang mit dem Tag der Arbeit stand, wie es auf Anfrage hiess.

Die Kundgebungsteilnehmer wurden wegen Widerhandlung gegen die Corona-Vorschriften an die Oberstaatsanwaltschaft verzeigt. Für auswärtig wohnhafte Personen wurde eine vorübergehende Wegweisung vom Stadtgebiet Bremgarten ausgesprochen.

10.09 Uhr: Ecuadors Präsident räumt «Probleme» mit Corona-Toten ein

Ecuadors Präsident hat «Probleme» beim Umgang mit den Corona-Toten in seinem Land eingeräumt. Angesichts eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems sowie eines Platzmangels in den Leichenhallen der Krankenhäuser habe die Regierung «in der Anfangsphase» der Pandemie «Probleme» bei der Unterbringung der Leichen gehabt, sagte Präsident Lenín Moreno am Freitag. Als Grund gab er an, die Regierung habe «jedem Ecuadorianer eine würdige Bestattung» ermöglichen wollen — «nicht wie in anderen Ländern, die Massengräber geöffnet haben».

Ecuador ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Südamerikas. In der Grossstadt Guayaquil, die als das Corona-Epizentrum in Ecuador gilt, waren die Gesundheitsbehörden mit der grossen Zahl der Leichen völlig überfordert, sodass Verstorbene teils in Häusern oder auf Strassen zurückgelassen wurden. Die Regierung setzte die Armee sowie die Polizei zur Unterstützung ein. Ausserdem wurden Not-Container zur Lagerung der Leichen aufgestellt.



In Ecuador wurden offiziell bislang mehr als 26'000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, mehr als tausend Menschen starben an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Im März hatte Moreno den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Pandemie und der Ölpreis-Verfall lösten in Ecuador auch eine Wirtschaftskrise aus.

Am Freitag bewilligte der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Notkredit in Höhe von 643 Millionen Dollar (knapp 580 Millionen Euro) für das südamerikanische Land. Das Darlehen mit einer Laufzeit von fünf Jahren sei zu «günstigen Bedingungen» mit einem Zinssatz von 1,05 Prozent gewährt worden, teilte das Wirtschafts- und Finanzministerium mit.

9.44 Uhr: USA lassen Ebola-Wirkstoff bei Corona zu

Die USA erlauben den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs Remdesivir bei Covid-19-Patienten in Spitälern. Die Ausnahmegenehmigung sei angesichts der Coronavirus-Pandemie «in Lichtgeschwindigkeit» zustande gekommen.

Dies sagte der Chef der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde, Stephen Hahn, am Freitag im Weissen Haus. US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Schritt als «sehr vielversprechend». Eine klinische Studie hatte zuvor gezeigt, dass der ursprünglich für Ebola entwickelte Wirkstoff bei Covid-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen kann.

9.36 Uhr: Bürgermeister: Zwei Prozent der Einwohner Moskaus mit Coronavirus infiziert

In Moskau haben sich nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin schon mehr als eine Viertelmillion Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Reihentests in der russischen Hauptstadt hätten bei rund zwei Prozent der Einwohner — also bei mehr als 250'000 Menschen — eine Infektion nachgewiesen, schrieb Sobjanin am Samstag in seinem Blog. In ganz Russland wurden offiziell bislang gut 114'000 Infektionsfälle gemeldet — darunter 57'300 Fälle in Moskau.

Russland hatte wegen des Coronavirus im Februar seine Landgrenzen zu China geschlossen und danach wochenlang nur sehr niedrige Infektionszahlen gemeldet, während die Zahlen in Westeuropa rasant stiegen. Seit Mitte März steigen die Zahlen aber auch in Russland unaufhörlich an. 1169 Menschen starben. Moskau, das offiziell 12,7 Millionen Einwohner hat, ist am schwersten betroffen.

Sobjanin erklärte, die russische Hauptstadt habe die Ausbreitung des Virus durch die Ausgangssperre und andere Massnahmen bisher eindämmen können. Auch die Test-Kapazitäten seien in den vergangenen Wochen stark ausgebaut worden. Der Höhepunkt der Infektionswelle stehe der Stadt aber noch bevor.

9.27 Uhr: Tausende Kalifornier demonstrieren für Lockerung der Corona-Beschränkungen

In Kalifornien haben tausende Menschen für eine Lockerung der wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen demonstriert. Es gab am Freitag Proteste in mindestens elf Städten des US-Bundesstaats, darunter die Hauptstadt Sacramento sowie San Francisco, Los Angeles und San Diego. Die Proteste richteten sich auch gegen die Entscheidung von Gouverneur Gavin Newsom, einige Strände zu schliessen.



Die meisten Demonstranten, die in Sprechchören «Öffnet Kalifornien» und «Freiheit» riefen, trugen keine Schutzmasken und hielten sich nicht an die Abstandsregeln. Einige schwenkten US-Flaggen und warben mit dem Slogan «Trump 2020» auch für eine Wiederwahl von Präsident Donald Trump bei der Wahl im November.

In Los Angeles, wo sich hunderte Demonstranten vor dem Rathaus versammelten, verhinderte die Polizei Zusammenstösse mit Gegendemonstranten.

9.12 Uhr: Spanier dürfen nach sieben Wochen raus

Erstmals seit sieben Wochen dürfen die Spanier am Samstag wieder ihre Häuser verlassen. Sport im Freien und Spaziergänge von Mitgliedern eines Haushaltes sind wieder erlaubt. Diese Lockerung der strengen Corona-Restriktionen ist Teil eines langfristigen Plans der Regierung, nach Wochen des Stillstandes wieder etwas Alltag zuzulassen. Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder, es starben schon mehr als 24'800 Menschen. Allerdings ging die Zahl der neuen Todesfälle in den vergangenen Tagen kontinuierlich zurück.



Seit dem 14. März gilt in dem Land die europaweit schärfste Ausgangssperre, sie wurde vorerst bis zum 9. Mai verlängert. Allerdings ist es im Rahmen der vorsichtigen Lockerungen seit kurzem bereits Kindern unter 14 Jahren erlaubt, mit einem Erwachsenen eine Stunde am Tag das Haus zu verlassen. Zum Schutz der Risikogruppe dürfen Senioren nicht im gleichen Zeitraum wie Kinder ins Freie.

9.01 Uhr: Irland verlängert Corona-Ausgangssperre bis zum 18. Mai

In Irland wird die wegen der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre um weitere zwei Wochen verlängert. Die Ausgangssperre gelte nun bis zum 5. Mai, kündigte Premierminister Leo Varadkar am Freitag in einer Fernsehansprache an. Um das neuartige Coronavirus weiter zu «schwächen» und eine zweite Infektionswelle zu verhindern, müssten sich die Iren noch zwei Wochen lang an strenge Beschränkungen halten.

«Es funktioniert», sagte Varadkar über die Eindämmung des Virus. «Also lasst uns zu Ende bringen, was wir angefangen haben.» Es werde noch eine Weile dauern, zur Normalität zurückzukehren — «zu einer neuen Normalität», sagte Varadkar.

8.39 Uhr: Wegen Corona: Betreuter Drogenkonsum statt Sex auf dem Zürcher Strichplatz

Auch die Sozialen Einrichtungen der Stadt Zürich mussten in der Corona-Krise ihr Angebot anpassen. Wegen zu engen Platzverhältnissen konnten die bisherigen drei Kontakt- und Anlaufstellen für Drogenabhängige die Abstandsregeln nicht mehr garantieren. Von einem Tag auf den anderen zogen Mitarbeiter und Süchtige auf den Strichplatz in Zürich-Altstetten.

Dieser steht temporär zur Verfügung, weil Prostitution wegen Covid-19 verboten ist. Auf dem Strichplatz können Drogenabhängige ihren mitgebrachten Stoff unter medizinischer Aufsicht konsumieren. Bis zu 250 Personen kommen täglich hierher. Betreiber und Drogenkonsumenten sind mit der Notlösung zufrieden.

8.27 Uhr: Japanische Zoos und Aquarien trösten einsame Tiere und Menschen

In Japan wollen Zoos und Aquarien in Corona-Zeiten Mensch und Tier übers Internet ein wenig Trost spenden. Da sie wegen der Pandemie geschlossen haben und die Besucher somit fern bleiben, bringen sie den Menschen die Tierwelt nun mit Live-Schaltungen und Videos ins Wohnzimmer, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag berichtete.

So zeigt der weltberühmte Ueno Zoological Garden in Japans Hauptstadt Tokio auf dem Kurznachrichtendienst Twitter Bilder und Videos von Tieren und erfreut sich bereits mehr als einer Million Nutzer. Doch scheinbar finden nicht nur die Menschen beim Anblick von Tieren Trost. Angeblich geht das umgekehrt auch Aalen so.



«Die Tiere sehen keine Besucher mehr ausser den Pflegern und fangen an, die Menschen zu vergessen», schreibt das Sumida-Aquarium in Tokio auf Twitter. So hätten Gartenaale plötzlich begonnen, sich im Sand zu verstecken, wenn die Pfleger vorbeikommen. Um dagegen was zu tun, bitte das Aquarium mit einer «Notfall»-Aktion die Menschen nun um Hilfe: Diese sollten doch bitte ihr Gesicht den Gartenaalen über den Chat-Dienst FaceTime zeigen und den Tieren zuwinken.

Hierzu sollen vor dem Aquarium mit den Aalen Tablets aufgestellt werden, auf denen sich die virtuellen Besucher etwa fünf Minuten per Videochat einwählen können. Und für den Fall, dass die Aale doch nicht darauf reagieren und rauskommen, bitte man schon mal vorab um Verzeihung.

8.11 Uhr: Die Hälfte hält Pandemie-Massnahmen für ausgewogen

Die Massnahmen in der Corona-Pandemie sind für knapp die Hälfte der Schweizer Bevölkerung gut austariert. Wissenschaft, Bundesrat und BAG geniessen Vertrauen, das Krisenmanagement von China und USA sind in der Kritik.

Dies zeigt eine am Samstag veröffentlichte Umfrage von gfs.bern. Demnach halten breite Kreise der Gesellschaft sich an die Vorgaben und sind bisher wenig unmittelbar existenziell bedroht. 15 Prozent stellen sich recht fundamental gegen die Notmassnahmen.

Die Online-Befragung in Zusammenarbeit mit den Zeitungen «Blick», «Le Temps» und «Corriere del Ticino» nahm die Ausgangslage vom 16. April und lief vom 22. bis 28. April. An der Umfrage nahmen 25’323 Personen vollständig und mit verwertbaren Antworten teil.


In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich am Freitag 119 Personen neu mit dem Coronanvirus angesteckt. Am Donnerstag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 179 zusätzliche Fälle gemeldet, am Mittwoch deren 143.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Freitag 29'705 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitagmittag 1'748.

Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends. Obwalden und Appenzell-Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1'435 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Freitagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 346 Infektionen.

Die Experten des Bundes haben am Nachmittag in einer Pressekonferenz aktuelle Informationen zu Situation erteilt. Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit erklärte, wie das Contact Tracing funktioniert. Matthias Egger von von der Science Task Force informierte mit Daniel Koch über den aktuellen Erkenntnisstand in Bezug auf Kinder. «Diese Epidemie wird nicht durch die Kinder angetrieben.» Man könne Übertragungen nicht ausschliessen und es bestehen in dem Bereich Unsicherheiten, so die Experten.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat Fehler in der Kommunikation des Bundesrates eingeräumt.
Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat Fehler in der Kommunikation des Bundesrates eingeräumt.
KEYSTONE/PETER KLAUNZER (Archivbild)

FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat das Zurückrudern des Bundesrates bei einigen Entscheiden verteidigt. Die Landesregierung wisse aber, dass die Kommunikation der Lockerungsstrategie nicht optimal war, sagte sie den «Zeitungen von CH-Media» vom Samstag.

Der Bundesrat hätte den weiteren Fahrplan und die Prüfaufträge nicht klar kommuniziert, erklärte Keller-Sutter weiter. Zudem sei der zweite Mangel die Aufhebung der Sortimentsbeschränkung bei den grossen Detailhändlern gewesen. «Das war gut gemeint, aber schlecht kommuniziert und hat am Schluss nur zu Verwirrung geführt», betonte die Justizministerin. Deshalb habe das Gremium den Entscheid auch rückgängig gemacht, hiess es.

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