Skandal bei Thurgauer GenossenschaftKassier soll über 400'000 Franken veruntreut haben
dmu
16.3.2024
Der Kassier der Thurgauer Pferdeversicherung Bischofszell soll über 400'000 Franken seiner eigene Genossenschaft veruntreut haben. Am Donnerstag fand aus diesem Anlass eine Generalversammlung statt.
dmu
16.03.2024, 14:48
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Der Kassier der Thurgauer Pferdeversicherung Bischofszell soll über 400'000 Franken veruntreut haben.
Die Mitglieder der Genossenschaft haben sich am Donnerstag zu einer Generalversammlung getroffen.
Gegen den Beschuldigten läuft ein Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung.
Der Kassier der Pferdeversicherung Bischofszell TG wird beschuldigt, sich bei einem Konto der Genossenschaft privat bedient zu haben. Und das in grossem Stil: 402'200 Franken fehlen in der Kasse, wie «Blick» berichtet.
Über 20 Jahre lang sei der Beschuldigte nebst seiner Verantwortung über die Kasse Geschäftsführer der Pferdeversicherung gewesen. Daneben war er auch politisch aktiv: In den 90er-Jahren kandidierte er erfolglos für den Gemeinderat in einer Thurgauer Gemeinde.
Die Unregelmässigkeiten in den Finanzen kamen im Jahresbericht 2023 ans Licht. Darin heisst es, der Vorstand habe letzten Herbst eine Hiobsbotschaft hinnehmen müssen. Eine Bank habe die Genossenschaft auf die Unstimmigkeiten bei einem ihrer Konten hingewiesen. Daraufhin hat eine Untersuchung ergeben: Der Kassier hat private Bezüge vom Konto getätigt.
Beschuldigter droht Journalisten
Der Kassier habe daraufhin versichert, den fehlenden Betrag so bald wie möglich zurückzuzahlen. Getan habe er dies aber bis heute nicht.
Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Pferdeversicherung haben sich deshalb am Donnerstag zur Generalversammlung in Gossau SG getroffen und über die Entwicklungen im Fall informiert. Was dabei genau besprochen wurde, ist nicht öffentlich bekannt. Ein Anwalt sagt gegenüber «Blick» aber: «Es läuft ein Verfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung.» Die Thurgauer Justiz habe dies bestätigt.
Mit den Vorwürfen konfrontiert habe der Beschuldigte gereizt auf die Fragen eines «Blick»-Journalisten reagiert und gedroht: «Ich zerreisse euch auf der Strasse.» Das Geld sei noch vorhanden und werde bald zurückbezahlt. Affaire à suivre.