Selbst SP ist das zu viel Kanton Zürich produziert Umwelt-Podcast für 10'000 Franken pro Folge

Robin Wegmüller, Ringier, blick.ch

4.11.2024 - 16:14

Podcasts sind auch beim Kanton auf dem Vormarsch. 
Podcasts sind auch beim Kanton auf dem Vormarsch. 
sda

Der Kanton Zürich investiert erhebliche Summen in die Produktion von Podcasts, was Fragen zur Rolle des Staates aufwirft. Besonders ein Velo-Podcast sorgt für Diskussionen.

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  • Der Kanton Zürich investiert erhebliche Summen in die Produktion von Podcasts, was Fragen zur Rolle des Staates aufwirft.
  • Besonders ein Velo-Podcast sorgt für Diskussionen.

Der Kanton Zürich hat sich mit der Produktion von Podcasts auf ein neues Terrain begeben, das nicht nur hohe Kosten verursacht, sondern auch die Frage aufwirft, ob dies eine staatliche Aufgabe sein sollte. Ein Beispiel ist der Podcast «Uf de Spur – de Umweltkrimi vo Züri», der von der Baudirektion Zürich produziert wird.

In diesem Podcast erleben die fiktiven Charaktere Anna und Lukas Abenteuer rund um Umweltprobleme wie verschwundene Fledermäuse und radioaktive Gase.

Die Produktion der vier Folgen kostete insgesamt 40'000 Franken, was einem Preis von 10'000 Franken pro 20-minütiger Episode entspricht, wie die «NZZ» berichtet. 

Die Baudirektion argumentiert, dass diese Podcasts jüngere Menschen ansprechen sollen, um auf weniger bekannte Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Der Kanton Zürich ist jedoch kein Neuling im Podcast-Bereich, da er insgesamt acht Podcast-Reihen betreibt. Ein weiteres Beispiel ist der Podcast «Auf Bewährung – Leben mit Gefängnis», der Fachleute über ihre Arbeit sprechen lässt und externe Kosten von 36'000 Franken verursachte. Diese Serie erreichte 8500 Hörer.

Hohe Kosten werfen Fragen auf

Die zentrale Frage bleibt, ob es die Aufgabe der Behörden ist, solche Medieninhalte zu produzieren. Die Ämter rechtfertigen sich mit der Notwendigkeit, die Bevölkerung zu informieren, da ein erheblicher Teil der Schweizer Bevölkerung Podcasts hört.

Dennoch werfen die hohen Kosten Fragen auf. Besonders der Velo-Podcast der Fachstelle Veloverkehr, der 14 Folgen mit insgesamt 2300 Downloads umfasst, steht in der Kritik. Die Direktion betont die Bedeutung von Wissensvermittlung und Kommunikation im Rahmen des Förderprogramms, das vom Parlament beschlossen wurde.

Die politische Debatte um die Podcasts ist ebenfalls entbrannt. SVP-Kantonsrätin Anita Borer betont, dass der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen stehen muss. Auch SP-Kantonsrat Rafael Mörgeli äussert Bedenken und hält die Kosten von 10'000 Franken pro Folge gegenüber der «NZZ» für übertrieben. Diese Diskussion zeigt, dass die Balance zwischen staatlichem Auftrag und finanzieller Verantwortung noch gefunden werden muss.

Dieser Artikel wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Sämtliche von KI übernommene Inhalte werden durch die Redaktion verifiziert.