Coronavirus Polizei geht konsequent gegen Demos von Lockdown-Gegnern vor — 58 Corona-Neuinfektionen in der Schweiz 

Agenturen/red.

16.5.2020

In Basel, Bern und Zürich haben Polizisten Mahnwachen oder Kundgebungsversuche von Lockdown-Gegnern ohne grössere Zwischenfälle unterbunden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der Schweiz und Liechtenstein sind im Vergleich zum Vortag leicht gestiegen. Das Aktuellste in der Übersicht.

Das Wichtigste des Tages in Kürze:

  • Polizei löst Anti-Corona-Kundgebungen in Basel, Bern und Zürich auf.
  • Der Ausnahmezustand wird in Spanien um einen weiteren Monat verlängert.
  • Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet 58 Corona-Neuinfektionen in der Schweiz — sieben mehr als am Vortag.
  • Zahl der Corona-Toten in Russland erreicht Höchstniveau.
  • Schweizweit finden am Samstagnachmittag Corona-Demonstrationen statt.
  • Die Fluggesellschaft Air Canada entlässt wegen der Corona-Krise mindestens die Hälfte ihrer Belegschaft.
  • Maechler lehnt höhere SNB-Ausschüttungen zur Kostendeckung der Coronakrise ab.
  • Brasilien meldet mehr als 15'300 neue Corona-Fälle.
  • Seit Mitternacht ist der Grenzverkehr zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland gelockert.
  • Italien plant in der Corona-Pandemie Medienberichten zufolge, die Grenzen ab 3. Juni wieder zu öffnen.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 58 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden, sieben mehr als am Vortag. Dies teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstag mit.

Am Freitag hatte das BAG 51 neu registrierte Fälle bekannt gegeben, am Donnerstag 50 und seit Montag jeweils zwischen 30 und 40 innerhalb eines Tages.

Insgesamt gab es gemäss den Angaben der Behörde vom Samstag 30'572 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 356 Ansteckungen.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1'602 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Samstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.

Am Samstagnachmittag fanden in Bern, Basel und Zürich Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen des Bundes statt. Die Polizei löste die Kundgebungen allerorts ohne grössere Zwischenfälle auf.

Im Ausland hat das Coronavirus zu Lockerungen — aber auch anhaltenden Massnahmen gegen das Virus geführt. So wurden in Ungarn für kommenden Montag die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben, während in Spanien der Ausnahmezustand um einen weiteren Monat verlängert wurde. Unterdessen steigt die Zahl der Coronafälle in Brasilien dramatisch an. 15'305 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden meldete das Gesundheitsministerium in Brasília am Freitagabend (Ortszeit). Das ist ein weiterer Negativrekord in dem südamerikanischen Land für einen 24-stündigen Zeitraum.

18.00 Uhr: Damit endet der Corona-Ticker für heute

17.40 Uhr: Thailand verlängert Stopp für internationale Flüge in das Land

Thailand hat den Stopp für internationale Passagierflüge in das südostasiatische Land um einen Monat bis zum 30. Juni verlängert. Das teilte die Luftfahrtbehörde am Samstag mit. Es ist bereits das vierte Mal in der Corona-Krise, dass diese Frist verlängert wird. Ausnahmen gelten unter anderem für Fracht-, Hilfs- und Militärflüge sowie für Notlandungen. Für Passagiere an Bord solcher Flüge sei eine 14-tägige Quarantäne vorgesehen.

17.00 Uhr: Orban hebt Ausgangsbeschränkungen für Budapest auf

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat die coronabedingten Ausgangsbeschränkungen für die Hauptstadt Budapest mit Wirkung vom kommenden Montag (18.5.) aufgehoben. Nach Gesprächen mit Experten sei er zu der Schlussfolgerung gelangt, dass der Zeitpunkt dafür nun gekommen sei, erklärte er am Samstag in einer Facebook-Botschaft.

16.10 Uhr: Polizei geht in Bern und Zürich gegen Demos vor

In der Stadt Bern hat die Polizei am Samstag Mahnwachen oder Kundgebungsversuche von Lockdown-Gegnern konsequent unterbunden. Sowohl beim Bundesplatz als auch auf der Allmend wies die Polizei alle Leute weg, die sich versammeln wollten.

Auf der Berner Allmend kesselte die Polizei etwa zwanzig Personen ein, nachdem diese der Aufforderung nicht nachgekommen waren, die Örtlichkeiten zu verlassen. Per Lautsprecher hatte die Polizei vorher die Leute aufgerufen, den Platz vor den Berner Expo-Hallen zu verlassen.

Wie schon vor einer Woche, haben auch am Samstag wieder rund hundert Menschen auf dem Zürcher Sechseläutenplatz gegen die Corona-Massnahmen des Bundes demonstriert. Die Stadtpolizei griff jedoch konsequenter durch und liess den Platz räumen



16.05 Uhr: Grossbritannien startet Versuch mit Hunden gegen Coronavirus

Britische Forscher starten einen Versuch, bei dem festgestellt werden soll, ob Hunde mit ihren Nasen das neue Coronavirus bei Menschen vor dem Auftreten von Symptomen erkennen können. Das britische Gesundheitsministerium teilte am Samstag mit, Experten für Krankheitskontrolle befassten sich damit, ob Hunde, die für das Aufspüren von bestimmten Krebsarten und Malaria ausgebildet worden seien, als «Frühwarnmassnahme» genutzt werden könnten, um das Coronavirus festzustellen.

15.40 Uhr: Polizei löst in Basel Kundgebung gegen Corona-Massnahmen auf

In Basel haben sich am Samstagnachmittag rund 120 Gegnerinnen und Gegner der Pandemie-Massnahmen vor dem Rathaus versammelt. Die Demonstranten zogen dann auf den Münsterplatz weiter, wo die Kundgebung nach einer knappen Stunde von der Polizei aufgelöst wurde.

Die Kundgebungsteilnehmer, darunter viele ältere, aber auch junge Menschen, trugen Schilder mit Aufschriften wie «Freiheit für freie Bürger» oder «Gates go home» und sangen zum Teil kirchliche Lieder.

14.55 Uhr: Spanien verlängert Ausnahmezustand um rund einen Monat

Spanien will den wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustand um rund einen Monat verlängern. Der Ausnahmezustand werde noch «etwa einen Monat» andauern, bis die stufenweise Lockerung der Corona-Beschränkungen beendet sei, kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag in einer Fernsehansprache an.

14.35 Uhr: Brasilien schickt Soldaten gegen Corona an die Grenze zu Kolumbien

Um die Ausbreitung des Coronavirus in der Amazonas-Region einzudämmen, wird Brasilien seine Militärpräsenz an der Grenze zu Kolumbien verstärken. Dies gab der kolumbianische Präsident Iván Duque am Freitagabend (Ortszeit) nach einem virtuellen Treffen mit kolumbianischen und brasilianischen Ministern bekannt.



14.00 Uhr: Neuseeländische Ministerpräsidentin von Café abgewiesen

Die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hat gelernt, dass sie bei den Regeln des Abstandshaltens zueinander nicht mit Vorrang behandelt wird. Ardern und ihr Verlobter Clarke Gayford wollten am Samstag im Restaurant Olive in der Hauptstadt Wellington brunchen. Wie auf Twitter geschildert wurde, wurde Ardern zunächst abgewiesen, weil das Café gemäss den Richtlinien gegen das neue Coronavirus zu voll war.

13.20 Uhr: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet 58 Corona-Neuinfektionen

Nachdem das BAG die am Samstagmittag vermeldeten 98 zusätzlichen Coronavirus-Fälle zurückgenommen hat, sind  neue Zahlen veröffentlicht worden. Demnach gab es in den letzten 24 Stunden 58 neu gemeldete Infektionen. Das sind sieben Fälle mehr als am Vortag. 

Basierenden auf den neu publizierten BAG-Corona-Zahlen wurden in der Schweiz 30'572 Personen positiv auf das Virus getestet. Insgesamt 1'602 Menschen sind infolge einer Corona-Infektion gestorben.

12.40 Uhr: Russland meldet Rekordzahl von 119 Coronavirus-Toten

In Russland sind 119 weitere Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben — so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Damit seien nun insgesamt 2'537 Menschen nachweislich an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilten die Behörden in Moskau am Samstag mit. Der Anstieg der bestätigten Neuansteckungen hat sich dagegen verlangsamt: Mit 9'200 neuen Fällen wurde die niedrigste Zahl seit zwei Wochen gemeldet.

11.20 Uhr: Mit Plasma behandelte Person in Pakistan vollständig genesen

Eine an Covid-19 erkrankte Person, die in einem Krankenhaus in Pakistan mit gespendetem Blut von einem davon genesenen Mann behandelt wurde, hat sich komplett erholt. Aus ärztlichen Kreisen wurde dazu aufgerufen, dass Personen, die das neue Coronavirus besiegt haben, Blut für eine Behandlung spenden, bei der Plasma von genesenen Menschen benutzt wird, um schwer kranken Menschen zu helfen.



10.30 Uhr: Schweizweit Corona-Demonstrationen am Samstagnachmittag

An diesem Samstagnachmittag werden überall in der Schweiz Corona-Demonstrationen erwarten. Die Teilnehmer, die sich teils der Gruppe namens Corona Rebellen Helvetia unterordnen, wollen sich trotz Verbot zu grösseren Kundgebungen treffen. Angekündigt sind sogenannte «Spaziergänge» in Zürich, Luzern, Basel, Winterthur, Thun, Aarau, Kreuzlingen und in Bern.

09.30 Uhr: Air Canada entlässt wegen Corona-Krise mindestens die Hälfte seiner Belegschaft

Die Fluggesellschaft Air Canada entlässt wegen der Corona-Krise mindestens die Hälfte ihrer Belegschaft. Aufgrund der weltweiten Grenzschliessungen und anderer Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie habe Air Canada sein Angebot um 95 Prozent reduzieren müssen, hiess es am Freitag in einer Mitteilung der Fluglinie an ihre Angestellten, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Sie rechnet demnach nicht mit einer baldigen Rückkehr zum normalen Flugbetrieb.

08.30 Uhr: Deutschland - Wissenschaftler: «Demonstrierende nicht pauschal ausgrenzen»

Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen warnt davor, die Protestierenden in der Corona-Krise pauschal auszugrenzen, sie als «Spinner», «Paranoiker» und «Hysteriker» abzutun. Dies trage nur zur Verhärtung der Fronten bei, sagte Pörksen der Deutschen Presse-Agentur. Selbstverständlich gebe es Antisemiten und Rechtsradikale, von denen man sich massiv abgrenzen müsse. Hier dürfe es keine falsche Toleranz geben.

06.25 Uhr: Maechler erteilt höheren SNB-Ausschüttungen eine Absage

Andrea Maechler, Mitglied des dreiköpfigen Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB), lehnt Forderungen von Politikern verschiedener Parteien ab, die SNB solle sich stärker an den Kosten für milliardenschweren Massnahmen gegen die Coronakrise beteiligen.

04.30 Uhr:  China fordert von den USA Begleichung aller Schulden bei der UNO

Inmitten anhaltender Spannungen zwischen China und den USA wegen der Corona-Pandemie hat Peking gefordert, dass Washington alle ausstehenden Schulden bei den Vereinten Nationen bezahlen solle.



04.20 Uhr: US-Warenhauskette J.C. Penney meldet Insolvenz an

Die traditionsreiche US-Warenhauskette J.C. Penney hat in der Corona-Krise Insolvenz angemeldet. Damit solle die Umsetzung eines Plans ermöglicht werden, der eine Schuldenreduzierung und finanzielle Flexibilität in der Krise ermögliche, teilte Penney am Freitag mit.

03.00 Uhr: Dramatische Zunahme: 15'305 Corona-Fälle in Brasilien in 24 Stunden

Die Zahl der Coronafälle steigt in Brasilien dramatisch an. 15'305 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden meldete das Gesundheitsministerium in Brasília am Freitagabend (Ortszeit). Das ist ein weiterer Negativrekord in dem südamerikanischen Land für einen 24-stündigen Zeitraum. Nach den Daten vom Mittwochabend waren 11'385 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden registriert worden. Zwischen Montag und Dienstag waren erstmals mehr als 800 Todesopfer in dem Zeitraum erfasst worden. Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 14'817 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

01.45: Uhr: Erleichterungen im Grenzverkehr zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland

Seit Samstag um Mitternacht sind die Grenzübergänge von der Schweiz nach Deutschland und Österreich wieder offen. Kontrolliert wird aber weiterhin, denn das Einreisen in die Schweiz aus rein touristischen Gründen oder zum Einkaufen und Tanken bleibt verboten.



01.30 Uhr: US-Repräsentantenhaus erlaubt wegen Corona Abstimmungen aus Ferne

Das US-Repräsentantenhaus erlaubt Abgeordneten angesichts der Corona-Pandemie Abstimmungen aus der Ferne. Die Kongresskammer verabschiedete am Freitag (Ortszeit) mit der Mehrheit der Demokraten eine Initiative, die es vorübergehend erlauben soll, dass abwesende Abgeordnete Kollegen autorisieren können, in ihrem Namen Stimmen abzugeben. Ein anwesender Abgeordneter könnte demnach für bis zu zehn andere Parlamentarier mitstimmen. Eine gewisse, reduzierte Zahl von Abgeordneten müsste bei einem Votum also in jedem Fall präsent sein. Die Regelung soll auch Ausschusssitzungen per Videoschalten erleichtern. Ziel ist, das zuletzt wegen der Corona-Krise erlahmte Parlamentsgeschehen am Laufen zu halten.

00.05 Uhr: Medien: Italien will Grenzen ab 3. Juni wieder öffnen

Das von der Corona-Pandemie besonders betroffene Italien will die Einreise für Ausländer ab 3. Juni wieder erlauben. Zudem sollen dann Reisen zwischen den Regionen in Italien wieder erlaubt sein, beschloss die Regierung in Rom in der Nacht zu Samstag. Die Öffnung steht unter dem Vorbehalt, dass die Infektionsgeschehen in einzelnen Regionen oder Staaten es zulassen. In eine zwei Wochen lange Quarantäne müssen nach der Einreise nur diejenigen, die Kontakt mit Infizierten hatten oder selbst positiv getestet wurden.

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