Alle Regionen in der Übersicht In diesen Kantonen bezahlst du 2025 am meisten Prämien

Lea Oetiker

26.9.2024

Die Krankenkassenprämien steigen 2025 im Durchschnitt um sechs Prozent.
Die Krankenkassenprämien steigen 2025 im Durchschnitt um sechs Prozent.
sda

Am Donnerstag hat Baum-Schneider informiert: Die Krankenkassenprämien steigen im durchschnitt um sechs Prozent. Aber je nach Kanton variiert die Erhöhung stark. Eine Übersicht.

Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Krankenkassenprämien steigen 2025 im Schnitt um sechs Prozent.
  • Unter der Erhöhung leiden vor allem Familien aus dem Kanton Tessin.
  • Alle Regionen in der Übersicht.

Die Krankenkassenprämien steigen 2025 im Schnitt um sechs Prozent. Die mittlere Monatsprämie wird 378,70 Franken betragen. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mit. Damit fällt der Anstieg geringer aus als in diesem Jahr mit 8,7 Prozent.

Die mittlere Monatsprämie wird laut BAG berechnet, indem alle in der Schweiz bezahlten Prämien zusammengezählt und durch die Anzahl der Versicherten geteilt werden. Für Erwachsene steigt die Prämie 2025 um 25,30 Franken auf 449,20 Franken. Junge Erwachsene müssen 16,10 Franken mehr und damit neu 314,10 Franken zahlen. Für Kinder steigt die mittlere Prämie um 6,50 Franken auf 117,90 Franken.

Familien leiden unter der Erhöhung

Vor allem Familien leiden unter der Erhöhung. Die Prämien im Südkanton – beispielsweise im Tessin – sind besonders hoch. Gleichzeitig werden dort schweizweit die tiefsten Löhne bezahlt. Betroffen ist hauptsächlich die Mittelschicht. 

Bei den ganz Armen kommt der Kanton für die Prämien auf – mehr als ein Drittel bezieht dort Prämienverbilligung. Dennoch können viele Tessinerinnen und Tessiner die Krankenkassenrechnungen nicht mehr bezahlen.

Besonders stark steigen die Prämien auch in den Kantonen Glarus und Jura. Die Prämie steigt um je neun Prozent.

In den Kantonen Zürich (plus 4,9 Prozent) und Bern (plus 5,6 Prozent) liegt der Anstieg unter dem gesamtschweizerischen Schnitt von sechs Prozent. Am wenigsten hart trifft es wie schon im Vorjahr die Baslerinnen und Basler. Sie kommen mit einem Aufschlag von 1,5 Prozent davon. Trotzdem bezahlen sie die dritthöchsten Prämien im Land.

Grund für den starken Prämienanstieg sind die Kosten, die im Tessin besonders stark angestiegen sind. Kommt hinzu, dass der Anteil der Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz nirgendwo so hoch ist wie im südlichsten Kanton. Ein Viertel der Bevölkerung ist dort pensioniert.

Konsumentenschutz spricht von einem Gesundheitsrisiko

Die Stiftung für Konsumentenschutz sieht in den steigenden Krankenkassenprämien eine enorme Belastung für Haushalte mit tieferen und mittlerem Einkommen. Die neuen Preise würden ein Gesundheitsrisiko nach sich ziehen, da immer mehr Menschen aus finanziellen Gründen auf notwendige medizinische Behandlungen verzichteten.

Im Jahr 2023 sei dies bei einem Fünftel der Schweizer Bevölkerung der Fall gewesen, teilte der Konsumentenschutz am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Das sei ein Armutszeugnis für ein wohlhabendes Land wie die Schweiz.

Der Konsumentenschutz fordert Bundesrat und Parlament dringend zum Handeln auf. Massnahmen wie ein Referenzpreissystem für Generika, höhere Prämienverbilligungen und unabhängige Kontrollen gegen fehlerhafte Spital- und Arztrechnungen könnten die Kosten dämpfen.

Den Konsumentinnen und Konsumenten bleibe nur die Möglichkeit, einen Wechsel des Versicherungsmodells oder Krankenkasse, um Geld zu sparen, so der Konsumentenschutz.