Gewisse Regionen viel stärker betroffen Hier schlägt der Blitz am häufigsten ein

alu

3.9.2024

Blitzentladungen können zu schweren Schäden führen – und Menschen töten. (Symbolbild)
Blitzentladungen können zu schweren Schäden führen – und Menschen töten. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Am Sonntag sind heftige Gewitter über die Schweiz gefegt. Welche Kantone sind am häufigsten von Blitz und Donner betroffen?

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Sonntag gab es über der Schweiz rund 55'000 Blitzentladungen – Verletzte gab es keine.
  • Gewitter entstehen durch Wärme und Luftfeuchtigkeit, weshalb sie in den Sommermonaten häufiger auftreten.
  • Besonders davon betroffen sind die Bergregionen, wo auch warme Luft hineinströmt.

Nach einem für die Deutschschweiz durchzogenen Sommer gab es zum Start des Septembers einen Hitzetag. Die Schattenseite: Am Abend kam es zu starken Gewittern.

Wie «MeteoNews» berichtet, wurden in der Schweiz rund 55'000 Blitzentladungen registriert. Verschiedene Kantone haben zahlreiche Notrufe gemeldet, die am Sonntagabend während des Gewitters eingegangen sind.

Im Kanton Zürich wurden am Sonntag die meisten Blitze registriert.
Im Kanton Zürich wurden am Sonntag die meisten Blitze registriert.

In Roggwil BE wurde ein Storch auf einem Dach von einem Blitz getroffen, wie blick.ch berichtet. Ansonsten wurden bisher keine Verletzten infolge des Gewitters gemeldet.

Die meisten Blitzentladungen wurden im Kanton Zürich registriert mit etwas mehr als 11'000. Dahinter folgen Luzern mit 9000 und St. Gallen mit rund 7000 Blitzen.

So entstehen Gewitter

Gewitter sind in dieser Jahreszeit nicht unüblich. Denn sie entstehen mit Wärme und Luftfeuchtigkeit. Die Luft steigt auf und es entstehen Gewitterwolken. Neben Blitz und Donner sind Gewitter oft mit Regenschauern oder Hagel verbunden. Ausserdem kann es zu starken Windböen kommen.

Bei den Blitzen gilt es dann noch zu unterscheiden zwischen Wolken- und Erdblitzen. Wolkenblitze entladen sich nur in den Wolken und schlagen nicht auf der Erdoberfläche ein. Bei Erdblitzen ist dies der Fall – was auch zu Schäden führen kann.

Gemäss «MeteoSchweiz» sind Gewitter schwierig vorherzusagen. Zwar können diese dank moderner Technik analysiert werden, eine Voraussage sei allerdings nicht möglich.

Hier gibt es die meisten Gewitter

Der Grund dafür ist, dass diese Wetterphänomene lokal entstehen. «MeteoSchweiz» geht davon aus, dass die Zentralschweiz wegen der Napfregion erhöhter Gewittertätigkeit ausgesetzt ist.

Wenn warmfeuchte Luft aus Südwesten in Richtung Mittelland strömt, gerät diese im Napfgebiet nach oben. Wärme wird freigesetzt und die Aufwärtsbewegung der Luft wird beschleunigt.

Diese Bedingung ist in Bergregionen im Sommer besonders oft gegeben. Laut «MeteoSchweiz» trägt da auch die Alpenkette zur Gewitterbildung bei. Die warme Mittelmeerluft strömt über die Alpen und wird schneller in die Luft gehoben.

Darum ist neben dem Tessin auch Südbünden besonders exponiert: Im Misox werden besonders viele Blitze verzeichnet.

In den Bergregionen schlagen die meisten Blitze ein

Dies wird auch von den Daten von «BLIDS» bestätigt, das in der DACH-Region Blitze ortet. Durchschnittlich schlagen Blitze im Geenzgebiet der Kantone Bern und Luzern, wo sich das Napfgebiet befindet, im Tessin und Graubünden pro Jahr am häufigsten ein. Basel-Stadt und Genf sind die Kantone, in denen durchschnittlich am wenigsten Blitze verzeichnet werden.

In den Sommermonaten schlagen Blitze am häufigsten ein. Der Juli steht an erster Stelle gefolgt vom Juni und August. Im Winter sind Gewitter eher selten.

Laut «BLIDS» gab es in den vergangenen 20 Jahren in der Schweiz im Durchschnitt rund 44'000 Blitzeinschläge pro Jahr. «Meteoschweiz» schätzt diese Zahl noch höher, auf zwischen 60'000 und 80'000. Wolkenblitze werden in diesen Statistiken allerdings nicht berücksichtigt, die Zahlen wären um ein Zwei- bis Dreifaches höher.

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