Feiertage Grosser Andrang auf Schweizer Skigebiete bleibt aus

twei

28.12.2020

An den Weihnachtsfeiertagen hielt sich die Begeisterung vieler Schweizer für das Skifahren in Grenzen. (Symbolbild)
An den Weihnachtsfeiertagen hielt sich die Begeisterung vieler Schweizer für das Skifahren in Grenzen. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott

Einige Schweizer Skigebiete hatten trotz der angespannten Corona-Lage über die Feiertage geöffnet. Viele Skifans blieben jedoch zu Hause – was man in den Hospitälern mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm.

Grosse Menschenansammlungen vor den Skiliften mit Menschen, die dicht an dicht gedrängt auf einen freien Platz im Lift warten: Die Skigebiete in Österreich waren über die Weihnachtsfeiertage gut besucht – Corona-Pandemie hin oder her. Von einem deutlich geringeren Andrang berichteten hingegen die Schweizer Ski-Hotspots

In den Kantonen, in denen aufgrund der aktuellen Lage in der Corona-Pandemie die Pisten geöffnet waren – also in Graubünden, Wallis, Bern, Waadt, Freiburg und Tessin – verzeichnete man deutlich weniger Besucher als sonst zu der Zeit üblich.

Simon Bumann, Chef der Saastal Bergbahnen, schätzte gegenüber «SRF», dass im vergangenen Jahr die Besucherzahl doppelt so hoch gelegen sein dürfte. Ausserdem lobte Bumann die Disziplin der Skifahrer in Saas Fee: «Die Leute kommen von sich aus nicht mehr alle zur selben Zeit ins Skigebiet. Man vermeidet Ansammlungen.»

«Die Leute sind sehr zurückhaltend»

Ein ähnliches Resümee zog man auch im Berner Oberland und im Skigebiet Lenzerheide/Arosa. «Die Leute sind sehr zurückhaltend», bestätigte Peter Engler, CEO der Lenzerheide Bergbahnen AG, dem «Tagesanzeiger». Zudem verwies er auf das ausgeklügelte Schutzkonzept, das von den Gästen gut angenommen worden sei. Lange Schlangen habe es nicht gegeben.



«Die Festtage inklusive 26. Dezember waren unter den Erwartungen», hiess es zudem von Matthias Werren, Sprecher der Skiregion Adelboden-Lenk. Trotz des guten Wetters verzeichnete man auch hier lediglich 50 bis 60 Prozent der Normallast. Die Folge sei ein «coronamässig sehr disziplinierter Betrieb» gewesen, so Werren.

Aufatmen in den Hospitälern

Während sich die Betreiber der Skigebiete trotz der Auflagen mehr Fahrer auf den Pisten gewünscht hätten, zeigten sich die Verantwortlichen in den Hospitälern wegen der niedrigen Verletztenzahlen erleichtert.

Christian Dubois vom Waadter Skigebiet Villars, Gryon und Les Diablerets berichtete dem «Tagesanzeiger» von der erhöhten Vorsicht der Gäste. Das zeige sich nicht nur daran, dass gravierende Verletzungen ausblieben, sondern auch daran, dass an den ersten drei Saisonwochenenden kein Helikoptereinsatz nötig gewesen sei – trotz knapp 10'000 Gästen alleine am Samstag.



Ähnlich seien die Zustände auch im Wallis, wie der Direktor des Spitalzentrums Oberwallis, Reinhard Zenhäusern, gegenüber «SRF» bestätigte. Trotz einiger Verletzungen sei bei Patienten aus Skigebieten kaum Intensivpflege nötig.

Auch in Hinblick auf die Corona-Patienten habe sich die Lage über die Feiertage nicht verschlimmert, sagte Zenhäusern: «Auf den Akut-Stationen ist die Lage stabil geblieben. Im Spitalzentrum Oberwallis sind insgesamt 22 Patienten mit Covid hospitalisiert, diese Zahl hat während der Woche nicht zugenommen.»

Aus den Zahlen abzuleiten, die aktuelle Corona-Situation rechtfertige eine generelle Öffnung der Skigebiete in der Schweiz, sei jedoch verfrüht, wie Reto Keller vom Spital Thusis erläuterte: «Es hängt auch davon ab, wie sich die Hospitalisationen mit Covid-Patienten entwickelt. Aktuell sind wir dort stabil. Ist dort aber ein Anstieg zu verzeichnen und es kommen zusätzlich Wintersportler dazu, kann es eng werden.»

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