ÜbersichtSpanien kündigt Register für Impf-Verweigerer an
Agenturen/red
28.12.2020
Im Beisein von Bundesrat Alain Berset ist in Basel das erste Impfzentrum der Schweiz eröffnet worden. Der Skibetrieb ist ab Mittwoch in drei Kantonen wieder möglich. Unterdessen meldet das BAG 10'087 Neuinfektionen binnen vier Tagen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In Basel ist am Montag im Beisein von Bundesrat Alain Berset in der Messe Basel das erste Impfzentrum der Schweiz eröffnet worden. Auch in weiteren Kantonen wurden die ersten Menschen geimpft. Im Kanton Schwyz bleiben die Skigebiete geschlossen. Dagegen dürfen die Skigebiete in den Kantonen Ob- und Nidwalden sowie Uri ihren Betrieb ab dem 30. Dezember wieder aufnehmen.
Berset äusserte sich in Basel «verhalten optimistisch» zur gegenwärtigen Entwicklung, aber auch mit Sorge zur aktuellen Mutation des Coronavirus.
Er könne aber noch nicht abschliessend sagen, wie wirkungsvoll die vom Bund verfügten Massnahmen gewesen seien, sagte Berset. Es sei nach den Festtagen mit weniger Testresultaten schwierig, die Situation einzuschätzen. Er glaube aber, dass sie sich mit der nötigen Disziplin meistern lassen, sagte er an einem Point de Presse nach einem Rundgang durch das Basler Impfzentrum.
Wie im Kanton Basel-Stadt sind auch in den Kantonen Basel-Land, Genf, Freiburg, Neuenburg und Wallis am Montag die ersten Personen gegen Covid-19 geimpft worden. In allen Kantonen sind das in einer ersten Phase vor allem ältere Menschen sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen.
10'087 neue Corona-Fälle innert vier Tagen
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von vier Tagen 10'087 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 244 neue Todesfälle und 482 Spitaleinweisungen.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 13,7 Prozent und bei den Antigen-Schnelltests bei 10,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 607,78 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Die Reproduktionszahl des Coronavirus, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, betrug am 18. Dezember 0,86. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, muss seine Reproduktionszahl (R-Wert) deutlich kleiner als 1 sein.
Skigebiete im Kanton Schwyz bleiben geschlossen
Die Skigebiete im Kanton Schwyz bleiben geschlossen. Der Regierungsrat stellt die nötige Betriebserlaubnis frühstens ab dem 8. Januar in Aussicht.
Die Skigebiete in den Kantonen Ob- und Nidwalden sowie Uri dürfen ihren Betrieb ab dem 30. Dezember hingegen wieder aufnehmen, wie die drei Kantone am Montag entschieden. Die Lage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie habe sich stabilisiert, heisst es. Bei den Spitalkapazitäten sei es zu einer Entschärfung der Lage gekommen, dies erlaube die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung. Der Skibetrieb sei an Auflagen gebunden und es bestünden Kapazitätsbegrenzungen.
Die Zentralschweizer Kantone hatten wegen der Corona-Pandemie den Wintersportbetrieb am 22. Dezember einstellen lassen.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Spanien will alle Bürger, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen, in einem Register erfassen.
Die Skigebiete in den Kantonen Ob- und Nidwalden sowie Uri dürfen ihren Betrieb am Mittwoch wieder aufnehmen.
Das BAG hat nach den Festtagen 10'087 neue Fälle bei 82‘600Tests registriert. Das entspricht einer Positivitätsrate von 12,2 Prozent. 244 Personen starben an Covid, 482 wurden hospitalisiert.
Gesundheitsminister Alain Berset informiert in Basel über den neusten Stand nach den Feiertagen. Er will sich «impfen lassen, sobald das möglich ist».
Ab heute gilt die neue BAG-Liste für Reisende: Wer aus Sachsen, Grossbritannien oder Schweden kommt, muss in Quarantäne.
Die südafrikanische Variante des Coronavirus ist bei einem Patienten im Kanton Schwyz nachgewiesen worden.
21.44 Uhr: Schwedische Regierung strebt neue Vollmachten im Kampf gegen Pandemie an
Die schwedische Regierung strebt neue Vollmachten im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie an. Wie die Regierung in Stockholm mitteilte, will sie durch eine neue Gesetzgebung erreichen, dass sie spätestens ab Ende Januar in bestimmten Gebieten Zwangsmassnahmen verhängen und Sanktionen für den Fall androhen kann, dass diese nicht eingehalten werden.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern hatte Schweden im Kampf gegen die Corona-Pandemie lange eine Strategie ohne Zwangsmassnahme verfolgt. König Carl XVI. Gustaf erklärte dieses Vorgehen vor Weihnachten allerdings für «gescheitert».
Mit den neuen Gesetzen will die Regierung in Stockholm das Recht erhalten, Zwangsschliessungen von Geschäften und Einkaufszentren zu verfügen. Auch soll es möglich sein, für Versammlungen auf öffentlichen Plätzen Höchstzahlen der Teilnehmer festzuschreiben. Wer gegen solche Anordnungen verstosse, müsse mit Geldstrafen rechnen, sagte Gesundheitsministerin Lena Hallengren. Die Regierung strebt an, die neue Gesetzgebung bis zum 10. Januar durch das Parlament zu bringen.
Die bislang geltenden Gesetze ermöglichten es der Regierung in Stockholm nicht, einen Shutdown zu verhängen. Angesichts stark ansteigender Zahlen der Corona-Infektionen wurden jedoch zusehends Präventiv-Massnahmen beschlossen. Treffen mit mehr als acht Menschen wurden im November untersagt. Die Bürger wurden aufgerufen, ihre sozialen Kontakte einzuschränken.
In der vergangenen Woche wurde erstmals dazu aufgerufen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln Mund-Nase-Masken zu tragen. Bei einer Bevölkerung von 10,3 Millionen Menschen wurden bis kurz vor Heiligabend in Schweden knapp 400'000 Corona-Infektionen und knapp 8300 Corona-Todesfälle registriert.
21.11 Uhr: Auch Österreich verhängt Landeverbot für Flugzeuge aus Südafrika
In Österreich dürfen wegen des mutierten Coronavirus von Mittwoch an keine Flugzeuge aus Südafrika mehr landen. Die Massnahme gilt vorerst bis zum 10. Januar, wie aus einer am Montagabend veröffentlichten Verordnungsnovelle hervorgeht. Zudem werde das vor wenigen Tagen verhängte Landeverbot für Flieger aus Grossbritannien bis 10. Januar verlängert.
Der Stopp der Flüge aus Südafrika, wo sich die neue Corona-Variante verbreitet hat, stopft auch ein Schlupfloch für deutsche Reisende. Wie «Spiegel Online» berichtet hatte, sollen Fluggäste aus Südafrika wegen des früheren Landeverbots in Deutschland in den vergangenen Tagen via Wien in ihre Heimat zurückgekehrt sein.
21.00 Uhr: Übersterblichkeit in Russland im November bei über 55 Prozent
In Russland sind im November mehr als doppelt so viele Menschen gestorben wie im Vorjahresmonat — vor Beginn der Corona-Pandemie. Wie aus Zahlen des nationalen Statistikamtes hervorgeht, starben in dem Monat rund 219'900 Menschen. Das ist ein Anstieg von 55,6 Prozent im Vergleich zum November 2019. Mehr als 35'000 Menschen starben demnach mit dem Coronavirus.
Die Zahlen liegen deutlich über den Angaben der Regierung, die seit Beginn der Pandemie insgesamt «nur» rund 55'000 Corona-Tote im Land zählt. Die Regierung weist in ihren Zahlen allerdings nur jene Fälle aus, in denen Covid-19 als Todesursache genannt wird. Das Statistikamt hingegen listet auch Fälle auf, bei denen davon ausgegangen wird, dass Covid-19 nur Begleiterkrankung war und der Mensch auch ohne die Krankheit gestorben wäre.
Insgesamt starben den Angaben des Statistikamts zufolge seit Jahresbeginn in Russland rund 229'700 Menschen mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einer Übersterblichkeit von mehr als 13 Prozent.
20.31 Uhr: Spanien kündigt Register für Impf-Verweigerer an
Spanien will alle Bürger, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen, in einem Register erfassen. Das kündigte Gesundheitsminister Salvador Illa im einem Interview mit dem Fernsehsender La Sexta an. Jeder Bürger werde entsprechend des Impfplanes eine Einladung zu einem Impftermin erhalten. Die Impfung sei zwar freiwillig, aber wer der Einladung nicht folge, werde registriert. Das Register sei nicht öffentlich und der Datenschutz werde rigoros sein, aber die Daten würden «europäischen Partnern» zur Verfügung gestellt, betonte der Minister.
In Spanien hatte — wie auch in anderen EU-Ländern — am Sonntag die Impfkampagne gegen Covid-19 begonnen. Die erste Spanierin, die geimpft wurde, war die 96-jährige Araceli Hidalgo in Guadalajara. Für die kommenden zwölf Wochen rechnet die Regierung in Madrid mit insgesamt rund 4,6 Millionen weiteren Impfdosen, mit denen knapp 2,3 Millionen der 47 Millionen Bürger Spaniens geimpft werden sollen. Bis zum Sommer soll das Gros der Bevölkerung immunisiert sein.
Am Abend teilte das Gesundheitsministerium mit, dass die Zahl der mit Corona gestorbenen Menschen in Spanien um 298 gestiegen sei und damit seit Beginn der Pandemie mehr als 50'000 Tote zu beklagen seien. Die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen sei jedoch leicht auf 107 zurückgegangen.
20.05 Uhr Südafrika verschärft Restriktionen nach Rekordmarke
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat nach der Überschreitung der Rekordmarke von einer Million Fällen schärfere Restriktionen angekündigt, darunter für öffentliche Versammlungen. Eine Ausgangssperre gilt nun von 21 bis 6 Uhr. In einer TV-Rede an die Nation betonte er: «Wir sind nachlässig geworden.»
Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangsbeschränkung verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Sie ging einher mit einem Verkaufsverbot für Alkohol, das nun wieder in Kraft gesetzt wird. Zudem müssen Restaurants und Bars nun um 20 Uhr schliessen. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft, die auch unter immer häufigeren Stromengpässen leidet.
Die ersten Impfstoffe sollen im kommenden Jahr in Südafrika eintreffen: «Wir wurden informiert, dass wir die Impfstoffe im zweiten Quartal 2021 erwarten können.» Die Bevölkerung solle Silvester statt Böllern und Raketen symbolisch Kerzen für die Corona-Opfer und die Pflegekräfte anzünden. Das Coronavirus hat sich auf dem afrikanischen Kontinent zunächst relativ langsam verbreitet, die Gesamtzahl ist weiter gering im Vergleich zu anderen Regionen.
19.34 Uhr: WHO rechnet demnächst mit Klarheit über neue Variante des Coronavirus
Die Untersuchungen über die neue Variante des Coronavirus dauern noch an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechne in den nächsten Tagen oder Wochen mit Ergebnissen entsprechender Studien aus Grossbritannien und Südafrika, sagte die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove in Genf. Solche Untersuchungen bräuchten ihre Zeit. «Veränderungen sind normal, Veränderungen wurden erwartet und je mehr das Virus im Umlauf ist, desto mehr Gelegenheit zur Veränderung hat es», sagte Van Kerkhove. Eine der wichtigen Fragen ist, ob Impfungen auch bei der neuen Variante wirksam sind.
Ein Jahr nach den ersten Hinweisen auf das neue Virus aus China appellierte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, die Lehren aus der Pandemie zu ziehen. Zwar sei das Bewusstsein für eine solche Herausforderung gestiegen. Aber es sei noch Zeit nötig, sich wirklich auf ähnliche weitere Krisen vorzubereiten. «Das Virus hat die Probleme, die wir haben, klargemacht.» Dazu gehöre das Ausmass der Ungleichheit, der Armut und der Ausgeschlossenheit.
Für ihn selbst sei dieses Jahr besonders schwer gewesen. «Mein Land ist in Schwierigkeiten», sagte der gebürtige Äthiopier. In seiner Heimatregion Tigray lebten vielen Verwandte wie sein jüngerer Bruder, über deren Schicksal er nichts wisse. «Als ob Covid nicht genug wäre», so Tedros. In Äthiopien ist ein bewaffneter Konflikt zwischen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) und der Zentralregierung in Addis Abeba ausgebrochen. In diesem Zusammenhang sind bislang mehr als 50'000 Menschen in den Sudan geflohen.
19.23 Uhr: Auch im Kanton Uri dürfen Skigebiete wieder öffnen
Auch im Kanton Uri dürfen die Skigebiete ab Mittwoch wieder öffnen. Der Regierungsrat will auch die Voraussetzungen für die Wiedereröffnung der Restaurationsbetriebe gemäss den Vorgaben des Bundes prüfen, wie es in der Mitteilung hiess. Seit fünf Tagen sei der R-Wert für den Kanton unter den Faktor 1 gesunken.
Wenn der R-Wert auch in den nächsten Tagen unter 1 bleibe, könnten die Voraussetzungen erfüllt sein, die Gastwirtschaftsbetriebe im Kanton Uri wieder zu eröffnen. Der Regierungsrat des Kantons Uri will in den nächsten Tagen entscheiden, ob die Gastwirtschaftsbetriebe ab dem 1. Januar 2021 wieder öffnen können.
19.06 Uhr: Slowakisches Parlament ändert wegen Corona Notstandsgesetze
Das slowakische Parlament hat den Weg für eine Verlängerung des Corona-bedingten Notstands freigemacht. Es verabschiedete in Bratislava eine Verfassungsänderung, die es ermöglicht, den Notstand immer wieder um jeweils 40 Tage auszudehnen. Voraussetzung ist die nachträgliche Zustimmung der Abgeordneten. Bisher war die Ausrufung des Notstands auf maximal 90 Tage begrenzt. Er wäre am 29. Dezember ausgelaufen. Für die Verfassungsänderung votierten nach Angaben der Agentur TASR 91 Parlamentarier. Es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung.
Die Abstimmung fand unter aussergewöhnlichen Umständen statt: Um die nötige verfassungsändernde Drei-Fünftel-Mehrheit der 150 Abgeordneten zu erreichen, wurde verfügt, dass Politiker trotz Quarantäne oder positiven Corona-Tests an der Sitzung teilnehmen durften. Sie mussten in einem durch Folie abgetrennten Bereich sitzen, eine Atemschutzmaske tragen und einen getrennten Eingang benutzen. Der sozialdemokratische Oppositionspolitiker und Ex-Ministerpräsident Peter Pellegrini kritisierte die Ausnahmeregelung als Ausdruck der Arroganz der Mächtigen.
In der Slowakei gab es nach Angaben der Behörden seit Beginn der Pandemie 168'092 durch einen PCR-Test bestätigte Corona-Infektionen und 1879 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat knapp 5,5 Millionen Einwohner.
18.21 Uhr: Grossbritannien meldet Tageshöchstwert an Neuinfektionen
In Grossbritannien sind an einem Tag so viele Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Es habe mit Stand am Vormittag 41'385 bestätigte Fälle gegeben, teilte die Regierung mit. Vermutlich liegt die Zahl noch höher, denn in der Provinz Nordirland wurde über die Feiertage kein neuer Stand gemeldet. Insgesamt gab es damit bisher mehr als 2,3 Millionen positive Corona-Tests im Vereinigten Königreich.
«Dieses sehr hohe Infektionsniveau ist in einer Zeit, in der unsere Krankenhäuser am anfälligsten sind und es in vielen Regionen immer mehr Aufnahmen gibt, zunehmend besorgniserregend», sagte Yvonne Doyle von der Gesundheitsbehörde Public Health England. Grossbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie getroffene Länder Europas. Die Regierung hat über weite Teile des Landes einen Shutdown mit weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen verhängt. Die Hoffnung liegt auf einer vor drei Wochen angelaufenen Massenimpfung sowie der baldigen Zulassung eines zweiten Impfstoffs.
18.05 Uhr: Skigebiete in Obwalden nehmen Betrieb am Mittwoch wieder auf
Die Skigebiete im Kanton Obwalden dürfen ihren Betrieb ab dem 30. Dezember wieder aufnehmen. Dies hat der Regierungsrat des Kantons entschieden.
Die Lage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie habe sich stabilisiert, heisst es. Bei den Spitalkapazitäten sei es zu einer Entschärfung der Lage gekommen, dies erlaube die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung.
Update 18.12 Uhr: Auch der Kanton Nidwalden erlaubt den Skigebieten die Wiederaufnahme des Betriebs ab dem 30. Dezember.
Für den Skibetrieb werden Kapazitätsbegrenzungen festgelegt, zudem sind die Bewilligungen für den Skibetrieb an Auflagen gebunden, wie es in den jeweiligen Mitteilungen heisst.
Es bestehe nur ein beschränktes Verpflegungsangebot in der Form von Take-aways. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, sich vor dem Besuch eines Skigebiets über die aktuelle Situation und Auslastung zu informieren.
Sämtliche Restaurations-, Bar- und Clubbetriebe müssen jedoch weiterhin geschlossen bleiben.
18.03 Uhr: 8600 Neuinfektionen in Italien — weitere Impfdosen ab Dienstag erwartet
Italien erwartet nach dem Start der Impfkampagne weitere Impfstoffe von Pfizer-Biontech. Dienstag und Mittwoch würden insgesamt knapp 470'000 Impfdosen ankommen, wie die Behörden mitteilten. Das habe Pfizer dem von der Regierung bestellten Kommissar für den Corona-Notfall, Domenico Arcuri, bestätigt. Die Firma werde rund 200 Standorte beliefern.
Am Sonntag hatte eine Krankenschwester in Rom die erste Corona-Impfung anlässlich des europäischen Impftages verabreicht bekommen. Italien hatte die ersten knapp 10'000 Impfstoffe mit Hilfe des Militärs im gesamten Land verteilt. Dort waren am Sonntag weitere Krankenhaus-Bedienstete geimpft worden. Vor allem diejenigen, für die die Gefahr besonders hoch ist, sich mit Corona zu infizieren, sollen zuerst eine Impfung erhalten, wie aus dem Plan des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Weitere Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen sollen folgen.
Italien wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen. Am Montag meldeten die Gesundheitsbehörden knapp 8600 Neuinfektionen und 445 Menschen, die mit Sars-CoV-2 binnen eines Tages gestorben waren. Die Zahl der Neuinfektionen lag deutlich unter denen der vergangenen Wochen, was mit den wenigen Tests über die Weihnachtsfeiertage zu erklären ist. Insgesamt registrierten die Behörden bislang mehr als 72'000 Tote mit dem Virus und mehr als 2,056 Millionen Corona-Infektionen.
17.37 Uhr: Sri Lanka begrüsst erste Touristen seit neun Monaten
Trotz zuletzt gestiegener Corona-Fallzahlen sind am Montag in Sri Lanka die ersten Touristen seit neun Monaten eingetroffen. Ein Regierungssprecher sprach von einem «Pilotprojekt», mit dem die Corona-Massnahmen für Urlauber getestet werden sollten. Die 185 Passagiere des Charterflugs aus der Ukraine mussten vor ihrem Abflug einen negativen Coronatest vorweisen und sich bei der Ankunft am Flughafen Rajapaksa südlich von Colombo erneut testen lassen.
Für die Dauer ihres Urlaubs müssen die Besucher zudem in ihren Hotels bleiben, wie die Behörden mitteilten. Das Land hofft auf tausende weitere Touristen, obwohl die Behörden zuvor erste Fälle einer ansteckenderen Coronavirus-Variante gemeldet hatten. Der Tourismus spielt für die Wirtschaft Sri Lankas eine wichtige Rolle.
Behörden in dem Inselstaat im indischen Ozean registrierten bisher 41'000 Infektions- und 191 Todesfälle. Die grosse Mehrheit der Fälle stammte erst aus den vergangenen drei Monaten.
17.22 Uhr: Russland korrigiert Opferbilanz nach oben
Russland hat seine Corona-Opferbilanz drastisch nach oben korrigiert. Im November seien fast 26'000 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen gestorben, teilte die russische Statistikbehörde Rosstat am Montag mit. Seit Jahresbeginn habe es mehr als 186'000 Corona-Tote im Land gegeben.
Zwischen Januar und November lag die Übersterblichkeit in Russland der Statistikbehörde zufolge bei 229'700 Todesfällen. Davon seien 81 Prozent auf Covid-19 zurückzuführen. Als Übersterblichkeit wird eine im Vergleich zu anderen Zeiträumen oder Erwartungswerten erhöhte Sterberate bezeichnet.
An Heiligabend hatten die russischen Behörden die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie noch mit gut 53'000 angegeben. Die korrigierte Opferbilanz ist nun also rund dreieinhalb Mal so hoch.
16.45 Uhr: Britische Spitäler haben kaum noch Platz
Britische Krankenhäuser finden angesichts der zweiten Corona-Welle kaum noch Betten für Covid-19-Patienten. Die Zahl von Corona-Patienten in Krankenhäusern nähere sich den Spitzenwerten vom April, sagte Nick Scriven, bis vor kurzem Präsident der Gesellschaft für Akutmedizin, am Montag. «Die Systeme werden erneut bis an die Grenzen belastet.» Nicht dringend notwendige Behandlungen wurden abgesagt.
Nach Regierungsangaben wurden vor knapp einer Woche landesweit 21 286 Menschen mit Corona in Krankenhäusern behandelt. Das lag nur noch knapp unter dem Spitzenwert von 21'683, der am 12. April gemeldet worden war. Es gebe die Chance, auch damit zurecht zukommen, sagte die Präsidentin des Royal College of Emergency Medicine, Katherine Henderson der BBC. Aber das habe seinen Preis. Man sei nämlich nicht mehr in der Lage, Behandlungen am Laufen zu halten, die nichts mit Covid-19 zu tun haben.
Die Behörden führen den jüngsten Anstieg in London und Umgebung auf die neue, besonders ansteckende Variante des Virus zurück. Für 24 Millionen Menschen gelten strenge Schutzvorschriften. Angehörige mehrerer Haushalte dürfen sich nicht in geschlossenen Räumen treffen, Reisen sind nur in dringenden Fällen erlaubt. Sportstudios, Schwimmhallen und Friseursalons sind ebenso geschlossen wie Geschäfte, die keine lebensnotwendigen Waren verkaufen. Pubs und Restaurants dürfen Essen nur zum Mitnehmen anbieten. Falls die Zahl der Neuinfektionen nicht zurückgehe, müssten die Massnahmen wohl noch ausgeweitet werden, sagte Kabinettsminister Michael Gove.
16.05 Uhr: SwissCovid-App jetzt auch für ältere iPhones
Rund 50'000 Personen haben laut BAG seit Ende Juni einen Covidcode in die Swiss-Covid-App eingegeben und damit andere Menschen über eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus informiert. Nun kann die App auch auf älteren iPhone-Modellen installiert werden.
Apple habe mit einem neuen Release die technische Grundlage geschaffen, damit die für die Swiss-Covid-App genutzte Schnittstelle auch auf iPhone 5s und 6 funktioniere, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag mit. Die neuste Version der Swiss-Covid-App sei für Benutzerinnen und Benutzer älterer IPhone-Modelle im Apple Store ab sofort verfügbar. Bisher habe die genutzte Schnittstelle mindestens die iOS-Version 13.5 vorausgesetzt.
15.55 Uhr: Erste Impfung auch im Kanton Neuenburg
Wie Basel-Stadt und Genf hat auch der Kanton Neuenburg am Montag seine Impfkampagne gegen das Coronavirus gestartet. Ein 75-jähriger Mann hielt im Impfzentrum in Cernier als erster den Arm hin. Bis Mittwoch sollen etwa 250 Personen geimpft werden.
Der Impfstart in Neuenburg erfolgte am Nachmittag in einem eigens eingerichteten Zentrum. Laut Kantonsarzt Claude-François Robert wurde die Impfung Menschen aus Risikogruppen vorgeschlagen, die beim Impfen Vorrang haben. Bisher hat Neuenburg 250 Impfdosen erhalten. Ab Anfang Januar sollen es dann rund 1000 Dosen pro Woche sein, wie Robert ausführte.
15.28 Uhr: Elf Niederländer mit neuer Virus-Variante infiziert
Die britische Virus-Variante ist inzwischen bei elf Niederländern nachgewiesen worden. Dies haben Stichproben in Laboruntersuchungen ergeben, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Montag dem Parlament in Den Haag mitteilte.
Von den elf Infizierten wohnen demnach fünf in der Region Amsterdam und fünf in Rotterdam. Eine Person kommt aus Nimwegen im Osten an der deutschen Grenze, sie war erst kürzlich in England gewesen.
Vergangene Woche war die Virus-Variante erstmals in den Niederlanden festgestellt worden. Der Minister kündigte weiterführende Untersuchungen über die Verbreitung dieser sehr ansteckenden Virus-Mutation an.
14.37 Uhr: Kanton Schwyz lässt Skigebiete bis 8. Januar zu
Die Skigebiete im Kanton Schwyz bleiben geschlossen. Der Regierungsrat stellt die nötige Betriebserlaubnis frühstens ab dem 8. Januar in Aussicht. Die Zentralschweizer Kantone hatten wegen der Corona-Pandemie den Wintersportbetrieb am 22. Dezember einstellen lassen.
Die angespannte epidemiologische Lage und die anhaltend hohe Spitalauslastung verunmöglichten weiterhin die Ausstellung der Betriebsbewilligungen, teilte die Gesundheitsdirektion am Montag mit. Die Skigebiete bleiben bis und mit Freitag, 8. Januar 2021, geschlossen. In den vergangenen drei Tagen stieg die Zahl der Neuinfektionen im Kanton Schwyz um 122 an.
Die Spitäler, die bereits an der Kapazitätsgrenze arbeiten, sollten nicht noch zusätzlich durch Skiunfälle belastet werden, heisst es weiter. Der Bund hat die Verantwortung über den Wintersportbetrieb den Kantonen übergeben. Skigebiete müssen von diesen eine Bewilligung erhalten.
Der Kanton Schwyz erfülle zurzeit die epidemiologischen Voraussetzungen nicht, um die Betriebsbewilligung zu erteilen. Zwar würden die Schutzkonzepte der Skigebiete den Betrieb zulassen, das Contact Tracing funktioniere und es bestünden auch genügend Testkapazitäten.
13.35 Uhr: BAG meldet 10'087 neue Fälle über die Festtage
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) über die Weihnachtsfeiertage 10'087 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 82‘600Tests gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 12,2 Prozent. Zudem registrierte das BAG in dieser Zeit 244 neue Todesfälle und 482 Spitaleinweisungen.
Vor einer Woche waren dem BAG innert drei Tagen von Freitag bis Montagmorgen insgesamt 10'002 bestätigte Fälle gemeldet worden. Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 13,7 Prozent und bei den Antigen-Schnelltests bei 10,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 607,78 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Die Reproduktionszahl des Coronavirus, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, betrug am 18. Dezember 0,86. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, muss seine Reproduktionszahl deutlich kleiner als 1 sein.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'559'277 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 438'284 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
17'941 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 6778.
13.05 Uhr: Erste Schutzimpfung im Kanton Genf Genf
Wie Basel-Stadt hat auch der Kanton Genf am Montag seine Impfkampagne gegen Covid-19 begonnen. Als erster liess sich ein 80-jähriger Mann, der in einem Wohnblock mit betreuten Wohnungen lebt, die Spritze setzen, unter Applaus des anwesenden Personals.
Der Pieks habe nicht wehgetan, sagte der Mann nach der Impfung. Er, der früher selbst im Gesundheitswesen gearbeitet hatte, rief dazu auf, sich impfen zu lassen. Das gelte vor allem für Seniorinnen und Senioren, die ja zu den Risikopersonen zählten. Für ihn selbst sei die Impfung selbstverständlich.
In rund drei Wochen wird der Mann seine zweite Impfdosis erhalten. Vom am 19. Dezember zugelassenen Impfstoff von Pfizer/Biontech wird eine Wirksamkeit von 95 Prozent erwarten. Bisher wurden lediglich leichte Nebenwirkungen festgestellt. Der 80-Jährige in Genf wurde entsprechend vor gippeähnlichen Symptomen und Müdigkeit gewarnt.
13 Uhr: Silvester-Feuerwerk in Sydney steigt ohne Zuschauer
Die australische Metropole Sydney wird das Neue Jahr trotz der Corona-Pandemie mit dem weltbekannten Feuerwerk an der Harbour Bridge begrüssen. Allerdings dürfen sich keine Zuschauer dazu am Hafen einfinden – und das Spektakel wird kleiner als gewohnt ausfallen.
«Meine dringende Botschaft an jedermann in Sydney lautet dieses Jahr, das Feuerwerk im Fernsehen anzuschauen», sagte Gladys Berejiklian, die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, am Montag vor Journalisten. Das sei angesichts der Corona-Pandemie der sicherste Weg. Sydney ist die Hauptstadt von New South Wales.
Das Feuerwerk soll demnach zwar von der Harbour Bridge gezündet werden, aber lediglich sieben Minuten dauern. Dafür soll die Innenstadt weitgehend abgesperrt werden. Ursprünglich sollten Feuerwehrleute, die Anfang des Jahres gegen die verheerenden Buschbrände angekämpft hatten, sowie medizinisches Personal und Rettungseinheiten für ihren Einsatz mit exklusiven Aussichtsplätzen auf das Feuerwerk am Hafen belohnt werden. Auch das fällt nun weg, soll aber möglichst 2021/22 nachgeholt werden.
12.33 Uhr: Hohe Bussen wegen Verstössen in Griechenland
Die griechische Polizei ist am Wochenende erneut mit Härte gegen Corona-Verstösse im ganzen Land vorgegangen. Wie die Behörden mitteilten, wurden allein am Samstag mehr als 62'000 Kontrollen durchgeführt und dabei mehr als 1200 Verstösse geahndet.
Rund 1000 Menschen wurden dabei erwischt, sich ohne guten Grund ausserhalb ihrer Wohnung aufgehalten zu haben und erhielten je 300 Euro Strafe. Mehrere hundert Menschen wurden ohne Maske angetroffen und müssen nun ebenfalls 300 Euro zahlen.
In Griechenland darf nur aus dem Haus, wer zuvor eine entsprechende SMS an den Zivilschutz gesendet hat – erlaubt sind unter anderem der Weg zur Arbeit, Arztbesuche, Lebensmitteleinkäufe, sportliche Betätigung oder auch der Spaziergang mit dem Hund. Das Land befindet sich seit Anfang November im Lockdown, der vorerst bis zum 7. Januar gelten soll.
11.35 Uhr: Pressekonferenz ist beendet
Hiermit endet die Pressekonferenz in Basel-Stadt. Heute Nachmittag schon werden die ersten Personen hier gegen das Coronavirus geimpft. Wir danken fürs Mitlesen – bis zum nächsten Mal.
11.34 Uhr: Wann kommen neue Impfstoffe?
Wann kommen weitere Impfstoffe? Berset findet die Beantwortung «schwierig». Swissmedic sei unabhängig und bereits dabei, Informationen zu den neuen Stoffen zu sichten. Die Schweiz habe sich hier bereits Vorkaufsrechte gesichert, deutet Berset an.
11.33 Uhr: Ausnahme in Basel-Stadt bei Ü65-Jährigen
Beim Lancieren der ersten Impfkampagne vergangene Woche hat Basel-Stadt Personen über 65 Jahre zum Impfen aufgerufen. Später musste diese Ansage präzisiert werden, weil das BAG die Empfehlung angepasst hatte und das Alter auf 75 Jahre erhöhte. Engelberger sagt, die Personen unter 75, die sich bereits angemeldet hätten, würden nun aber nicht ausgeladen, sondern in den nächsten drei Tagen geimpft.
11.29 Uhr: Neue Massnahmen?
Müssen wir am Mittwoch mit schärferen Massnahmen rechnen, nachdem das Virus mutiert ist? «In einer Pandemie ist prinzipiell nie etwas ausgeschlossen», antwortet Berset, der Respekt vor der Situation habe. Nun sei es noch mehr «zentrales Element», Punkte wie Distanz, Hygiene und Maskentragen einzuhalten, sich im Zweifelsfall testen zu lassen und bei Symptomen in Quarantäne zu begeben.
11.26 Uhr: Steiniger Weg trotz Impfung
Ein Journalist fragt, wie es möglich sei, dass man in Israel monatlich einen Viertel der Bevölkerung impfen könne. Hat die Schweiz nicht vorwärts gemacht? Im Gegenteil: Man sei beim Kauf der Impfstoffe bestens positioniert, sagt Berset. Bisher habe alles rasch funktioniert. Das Ziel sei eine breite Kampagne. Dazu braucht es laut Berset nebst der Organisation genug Impfdosen. Die Volumen seien bekannt und es könne davon ausgegangen werden, dass dieser Anspruch auch respektiert werde.
«Im Januar werden wir noch viel mehr wissen», sagt Berset. Es sollte aber möglich sein, bis im Sommer sehr viele Personen impfen zu können. Dazu benötige es aber auch die Bevölkerung, die mitmachen müsse. «Es ist eine wichtige Sache für unser Land, um einigermassen einen Weg zu finden, aus dieser Situation zu kommen.» Er hoffe, dass nun alles reibungslos verlaufe. Die Bewältigung einer Pandemie sei schwer, jede Woche gebe es eine Überraschung, so der Bundesrat.
Muss wegen der Mutationen der Impfstoff verändert werden? Berset sagt, er habe keine Signale dafür erhalten. Es gebe ausserdem mehrere Impfstoffe, die schnell angepasst werden könnten. Mathys vom BAG ergänzt, es spreche nichts dafür, dass die Impfung deswegen nicht wirkt. Die Datenlage sei aber auch noch gering.
11.18 Uhr: Berset: «Werde mich impfen lassen»
Wie will der Bund Impfskeptikerinnen und -skeptiker von der Impfung überzeugen? Berset sagt, es handle sich bei der Impfung auch um einen Akt der Solidarität. Das bedeutet: Auf diese Weise kann man seine Angehörigen, die zur Risikogruppe gehören, schützen. Der Bundesrat stellt klar: «Ich werde mich impfen lassen, sobald das möglich ist.» Engelberger schliesst sich dem an. In die Zulassung des Impfstoffes sowie die offizielle Impfempfehlung könne man vertrauen.
11.15 Uhr: Impf-Reihenfolge
Was ist mit Personen in Spitälern, wann werden sie geimpft? Das Spitalpersonal sei in der zweiten Impfgruppe, sagt Engelberger – also in derselben wie etwa das Pflegepersonal in Altersheimen. Patientinnen und Patienten seien, sofern sie zur Hochrisiko-Gruppe gehörten, gleich zu behandeln wie Personen aus Heimen.
11.11 Uhr: Impfungen für Pflegende
Warum wird das Pflegepersonal nicht auch sofort geimpft? Mathys vom BAG betont, es gebe am Anfang wenig Dosen und die Verteilung sei umstritten. Die Reihenfolge in der Schweiz sei eine Konsenslösung. Pflegende sollten aber «prioritär» geimpft werden.
11.10 Uhr: Logistisch alles aufgegleist in Basel-Stadt
Wieder eine Frage zu den Impfungen. In die Planung am Anfang sei miteinbezogen worden, dass sich sämtliche Personen zweimal impfen müssen, damit die Impfung wirkt, sagt Engelberger. Heisst: Personen, die heute eine Impfung bekommen, erhalten in 21 Tagen sogleich einen weiteren Impf-Termin. Zu diesem Zeitpunkt seien in Basel dann 20 Impfkabinen geöffnet und nicht zehn wie heute.
Berset ergänzt, es sei nicht die erste Impfung, die mehr als eine Dose benötigt, um zu wirken.
11.08 Uhr: Stichwort Mutationen
Auf die Mutationen des Virus angesprochen sagt Berset, er habe nichts darüber gehört, dass diese junge Leute stärker treffen. Patrick Mathys vom BAG ergänzt nur, dass sich die Mutationen besser übertragen. Er könne aber ausschliessen, dass die Mutationen zu mehr Todesfällen oder schwereren Krankheitsverläufen führen würden. «Die Wissenschaft arbeitet auf Hochtouren.» Noch würde man aber über die neuen Varianten wenig wissen: «Dafür ist es noch zu früh.»
11.05 Uhr: Der Fall Verbier
Was sagt Berset zu den flüchtigen Briten in Verbier? «Das ist natürlich ein Problem», sagt Berset. Er wisse auch nicht, wo die Leute seien – vermutlich seien sie «nach Hause gegangen». Der Kanton sei zuständig. Er bat um Verständnis, dass «nicht alles perfekt läuft» in dieser Situation.
11.03 Uhr: Impfungen in Basler Altersheimen verzögern sich
Eine Journalistin möchte von Engelberger wissen, wieso die Impfungen in Pflegeheimen und Altersheimen vorerst noch nicht durchgeführt werden. Das liegt laut Engelberger an der Organisation. Es sei wichtig, dass die Personen gut informiert würden. Auch brauche es länger, die Personen überhaupt zu erreichen. «Das wird als eine zweite Piste dann aber schnell folgen.»
11 Uhr: E-Impfausweise kommen
Kommt der elektronische Impfausweis? «Wir müssen natürlich sehen können, wer geimpft ist», meint Berset, verweist aber an eine Expertin. Die bestätigt, dass der ab 4. Januar eingeführt wird und benutzt werden kann.
10.58 Uhr: Fragerunde beginnt
Man habe Stand jetzt keine neuen Massnahmen beschlossen, sagt Berset in Bezug auf die neue Virus-Variante. Die Entwicklung bereite dem BAG Sorgen, die Schweiz habe aber bis jetzt rasch reagieren können. Mögliche neue Massnahmen kommentiert Berset nicht, er kündigt aber an, dass der Bundesrat bei den aktuellen noch Spielraum hat. «Mit den Entscheiden vom 18. Dezember haben wir gesagt, dass die Ausnahmeregel wegfällt, wenn der R-Wert über 0,9 ist.»
10.53 Uhr: BAG empfiehlt Impfung
Berset kommt schliesslich auf die Impfungen und den Impfstart in Basel-Stadt zu sprechen. Noch seien sehr wenige Impfdosen hier. Man sei aber gut vorbereitet, um eine laufend steigende Anzahl von Dosen zu verwenden. Weitere Impfstoffe sind laut Berset in der Pipeline. Basel sei ein gutes Beispiel dafür, wie die bereits bekannte Impfstrategie umgesetzt werde. «Nochmals zur Erinnerung: Diese Impfung ist gratis», sagt Berset. Und: «Die Impfung kann ein Game Changer sein.» Es gebe keine Impfpflicht, aber das BAG empfehle die Impfung jeder und jedem – sobald genügend Impfstoffdosen vorhanden sind natürlich.
10.51 Uhr: Tausende Fälle verhindern
Nun kommt Berset auf die Mutation aus Grossbritannien zu sprechen. Wenn die neue Variante tatsächlich derart ansteckender sei, würden wir grössere Probleme bekommen. Die Massnahmen müssten eher verschärft werden, so der Bundesrat. Die Schweiz sei eines der Länder, das am meisten in die Sequenzierung investiere. «Jeden Fall der Mutation, den man heute verhindern kann, wird uns in zwei Monaten Hunderte bis Tausende von Fällen verhindern.»
10.48 Uhr: Berset gibt sich verhalten optimistisch
Nach den Festtagen sei die aktuelle Situation schwer einzuschätzen, so Berset. Es sei zu Verzögerungen bekommen. Aber: «Wenn man die Entwicklung anschaut, können wir uns verhalten optimistisch geben. Aber mit viel weniger Tests als üblich und verzögerten Meldungen über die Festtage.» Die Positivitätsrate habe trotz weniger Tests nicht zugenommen, das sei ein gutes Zeichen.
10.47 Uhr: Intensivstationen zu 73 Prozent belegt
Nun ergreift Bundesrat Berset das Wort. Einmal mehr lobt er die enge Zusammenarbeit mit den Kantonen. In Bezug auf den Spitalbesuch sagt Berset: «Ich hatte einen sehr guten Eindruck. Man muss aber schon sehen, dass das Spital sehr belastet ist.» Die Intensivstationen seien schweizweit zu 73 Prozent belegt – 60 Prozent würden Covid-Erkrankte ausmachen, sagt Berset.
10.45 Uhr: Besuch auf der Intensivstation
Am Morgen haben Engelberger und Bundesrat Alain Berset die Intensivstation des Unispitals Basel besucht. Dort werde einem «sehr klar», dass die Pandemie eben noch lange nicht überstanden sei, sagt Engelberger.
10.41 Uhr: Nachfrage nach Impftermin gross
Der Andrang auf die ersten knapp 5000 Impftermine sei enorm gewesen, weiss Engelberger. All diejenigen, die noch keinen Termin haben, bittet er um Geduld. Mit der Impfung könne man die Corona-Pandemie überwinden. Noch brauche das alles aber Zeit – Engelberger verweist auf die zweite Jahreshälfte. Wichtig sei es, über die Dauer der Immunität noch mehr in Erfahrung zu bringen.
10.37 Uhr: Medienkonferenz beginnt
Der GDK-Präsident und Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger eröffnet die Medienkonferenz in der Messe Basel. «Was in den vergangenen Jahren die Diamanten waren, ist dieses Jahr der Impfstoff», sagt er. Heute Nachmittag würden die ersten Baslerinnen und Basler gegen das Coronavirus geimpft. Er sei dankbar für diese positive Nachricht nach einem schwierigen Jahr, so Engelberger. Sämtliche Beteiligte hätten ganze Arbeit geleistet.
10.24 Uhr: Gleich informiert Berset
Alain Berset beim Impf-Auftakt in Basel: Um 10.45 Uhr informiert der Bundesrat über die Corona-Bilanz der Schweiz nach den Feiertagen. «blue News»-Redaktorin Julia Käser berichtet in Basel via Ticker live von der Medienkonferenz.
10.15 Uhr: Über 19 Millionen Infektionen in den USA
In den USA haben sich seit Beginn der Pandemie über 19 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Sonntag wurden binnen eines Tages 150'094 Neuinfektionen und 1209 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion erfasst, zeigen Daten der Johns-Hopkins-Universität. Die deutlich niedrigeren Werte sind wahrscheinlich auf reduzierte Testkapazitäten über die Weihnachtsfeiertage zurückzuführen.
Die bisher höchsten Werte wurden mit 249'709 Neuinfektionen am 18. Dezember und 3682 Toten am 16. Dezember verzeichnet. Experten wie der Immunologe Anthony Fauci befürchten einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen aufgrund von Reisen während der Weihnachtsfeiertage. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 333'100 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
9.30 Uhr: Südafrika-Mutation in der Schweiz angekommen
Die in Grossbritannien zuerst entdeckte Mutation des Coronavirus war bereits in der Schweiz nachgewiesen worden: Sie soll 70 Prozent ansteckender sein als das bisher bekannte Virus. Inzwischen haben sich aber auch zwei Schweizer mit der südafrikanischen Variante infiziert: Eine Person lebt in Schwyz, die andere in Frankreich, so das BAG.
Die britische Mutation wie auch «501.V2» aus Südafrika scheinen auch bei jüngeren Menschen gefährlich zu sein. Die südafrikanische Variante sei sehr beunruhigend, weil sie noch ansteckender sei, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am vergangenen Mittwoch. Die Regierung in London hat daraufhin Reisebeschränkungen für Südafrika erlassen. Die Schweiz zog heute nach (siehe unten).
8.59 Uhr: Mehr als 30'000 Todesfälle in Deutschland
Die Zahl der mit oder an dem Coronavirus gestorbenen Menschen hat in Deutschland die Grenze von 30'000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden 348 weitere Todesfälle – damit stieg die Zahl auf 30‘126, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen bekannt gab. Darüber hinaus wurden 10‘976 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die Zahl der Neuinfizierten und der Opfer sind aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar, da das RKI während der Feiertage und zum Jahreswechsel hin mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Vor genau einer Woche waren 16‘643 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. Bei den Todesfällen war der Höchststand von 952 am 16. Dezember registriert worden.
8.30 Uhr: Neue BAG-Länderliste
Das BAG hat seine Quarantäneliste aktualisiert. Österreichische und französische Regionen wurden dabei komplett gestrichen. Diese Länder betrifft die Quarantäneregelung noch (neue Staaten auf der Liste fett):
• Deutschland: Sachsen • Italien: Region Friaul-Julisch Venetien • Italien: Region Venetien Andorra • Belize • Georgien • Kroatien • Litauen • Luxemburg • Montenegro • San Marino • Schweden • Serbien • Slowenien • Südafrika • Vereinigtes Königreich • Vereinigte Staaten von Amerika
8 Uhr: Japan macht dicht
Nach ersten Fällen der neuen Variante des Coronavirus will Japan bis Ende Januar keine Ausländer mehr einreisen lassen. Das gab die Regierung am Montag bekannt. Japan hat bisher acht Fälle der in Grossbritannien entdeckten Variante des Coronavirus verzeichnet. Vier der Infizierten wurden in ein Krankenhaus gebracht, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die anderen vier hätten keine Symptome gezeigt und seien in Quarantäne geschickt worden.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte die Regierung in Tokio bereits einen vorübergehenden Einreisestopp für ausländische Staatsbürger verhängt, die kürzlich Grossbritannien und Südafrika besucht hatten. In Südafrika war eine weitere neue Variante des Coronavirus aufgetaucht. Japan hat bisher einen Virusausbruch mit einem Ausmass wie in den USA oder einigen europäischen Ländern vermeiden können.
Seit Beginn der Corona-Pandemie infizierten sich in dem asiatischen Inselstaat mehr als 220'000 Menschen, etwa 3250 starben im Zusammenhang mit der vom Virus ausgelösten Krankheit Covid-19.
Auch Japan sieht sich mit einem erneuten Anstieg der Corona-Infektionszahlen konfrontiert. Am Samstag verzeichnete das Land mit 3881 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Premierminister Yoshihide Suga forderte die Öffentlichkeit am Freitag auf, das Jahresende und den Jahreswechsel «ruhig» zu verbringen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen.
7.30 Uhr: Britische Virus-Variante nun auch in Südkorea
In Südkorea sind nun ebenfalls Fälle der in Grossbritannien entdeckten Mutation des Coronavirus nachgewiesen worden. Dabei handelt es sich laut Angaben der Seuchenschutzbehörde vom Montag um drei koreanische Staatsbürger, die letzte Woche aus Grossbritannien zurück nach Südkorea geflogen waren.
Die neue Variante des Coronavirus ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. Die meisten EU-Staaten hatten daraufhin bereits vergangene Woche entschieden, Reisen aus und nach Grossbritannien vorübergehend weitgehend einzuschränken. Auch die südkoreanische Regierung hatte am 23. Dezember angekündigt, jeglichen Flugverkehr von und nach Grossbritannien bis Jahresende zu stoppen.
Zusätzlich verpflichteten die Behörden Einreisende aus Grossbritannien zu einer 14-tägigen Quarantäne sowie einem zusätzlichen Virustest kurz vor Ende der Quarantäne. Südkorea ist zwar bislang vergleichsweise erfolgreich durch die Pandemie gekommen, befindet sich jedoch derzeit mitten in einer dritten Covid-Welle.
Am Montag registrierten die Behörden 808 neue Infektionen innerhalb der letzten 24 Stunden. Damit wurde zum zweiten Mal in Folge der Wert von 1000 Ansteckungen pro Tag unterschritten. Bis zum 3. Januar hat die Regierung die epidemiologischen Massnahmen verschärft. Unter anderem sind im Grossraum Seoul Treffen von mehr als vier Personen verboten.
7.15 Uhr: Südafrika überschreitet Millionen-Marke
Als erstes Land des Kontinents hat Südafrika die Marke von einer Million nachgewiesener Corona-Fälle überschritten. Das zahlenmässig am schwersten betroffene Land Afrikas hat inmitten einer zweiten Infektionswelle 1'004'413 Fälle seit März dokumentiert, wie das Gesundheitsministerium am späten Sonntagabend mitteilte.
In Südafrika kursiert eine neue Variante des Sars-CoV-2-Virus, die als Treiber für die neue Infektionswelle gilt. Das Tempo der Ausbreitung hat dadurch zugelegt. Seit Bekanntgabe des mutierten Virus haben viele Länder daher Restriktionen für Reisende aus Südafrika verhängt. Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangsbeschränkung verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Sie wurde nach einer vorübergehenden Zurücknahme zum Beginn der Feiertagssaison erneut leicht verschärft. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft. Am schwersten betroffen sind bisher die mit Niedersachsen partnerschaftlich verbundene Ostkap-Provinz rund um Port Elizabeth sowie die Westkap-Provinz um Kapstadt.
Dort befindet sich die Gesundheitsinfrastruktur laut Medienberichten an den Grenzen ihrer Kapazitäten. Das Coronavirus hat sich auf dem afrikanischen Kontinent zunächst relativ langsam verbreitet, die Gesamtzahl ist noch immer gering im Vergleich zu anderen Regionen.