Solidarität nach Evakuierung«Die Unterstützung für die Brienzer Bevölkerung ist enorm»
sda/tgab
15.11.2024 - 00:00
Die Bewohner von Brienz haben erfolgreich neue Unterkünfte gefunden, während die Evakuierung des Dorfes aufgrund eines drohenden Felssturzes in vollem Gange ist.
sda/tgab
15.11.2024, 00:00
SDA
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Die rund achtzig Bewohner von Brienz müssen aufgrund eines drohenden Felssturzes erneut ihre Häuser verlassen.
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von anderthalb Jahren.
Die Evakuierung betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, die von den Bauernhöfen in Sicherheit gebracht werden.
Die Gemeinde Albula/Alvra hat erfolgreich Unterkünfte für die Einwohner von Brienz organisiert, die aufgrund eines drohenden Felssturzes ihre Heimat verlassen müssen. Die Evakuierung betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, die von den Bauernhöfen in Sicherheit gebracht werden. Bis Sonntagmittag muss das gesamte Dorf geräumt sein.
Seit Dienstag befindet sich Brienz in der sogenannten orange Phase, was bedeutet, dass die rund achtzig Bewohner erneut ihre Häuser verlassen müssen. Dies ist bereits das zweite Mal innerhalb von anderthalb Jahren. Die Solidarität der umliegenden Gemeinden ist überwältigend, wie Gemeindesprecher Christian Gartmann betont: «Wir haben mehr Wohnungsangebote erhalten, als wir benötigen. Die Unterstützung für die Brienzer Bevölkerung ist enorm.»
Auch die Tiere werden umgesiedelt. Ein Teil des Viehs wurde auf den Plantahof in Lanquart gebracht, während andere Tiere auf verschiedenen Bauernhöfen untergebracht werden. Die Bauern arbeiten zusammen, um das Heu transportfertig zu machen, damit es mit den Tieren an die neuen Standorte gebracht werden kann.
Herausforderungen der Evakuierung
Die Einwohner von Brienz zeigen grosses Verständnis und Mitarbeit, obwohl einige ihren Unmut über die Situation äussern. Dies ist angesichts der monatelangen Unsicherheit nachvollziehbar. Im Gegensatz zur letzten Evakuierung im Frühjahr 2023 gibt es diesmal keine Möglichkeit, tagsüber für kurze Zeit nach Hause zurückzukehren. «Ein plötzlicher Schuttstrom würde es uns nicht erlauben, die Menschen rechtzeitig zu warnen», erklärt Gartmann.
Die Bündner Regierung arbeitet weiterhin an der präventiven Planung für eine mögliche Umsiedlung des Dorfes. Ein Informationsabend ist für den 20. November geplant, bei dem auch finanzielle Aspekte der Umsiedlung thematisiert werden sollen, wie Gemeindepräsident Daniel Albertin gegenüber Keystone-SDA mitteilte.
Drohnenvideo zeigt Ausmass des Brienzer Bergrutsches
In der Nacht sind gewaltige Gesteinsmassen in Brienz abgerutscht und haben das Dorf nur knapp verfehlt, wie ein Drohnenvideo zeigt.