Über 70 Neue im Parlament – was sagen diese nach ihrer ersten Session? Und wie hat sich das Parlament für die Bisherigen verändert? Eines vorweg: Energie für abendliche Exzesse bleibt kaum.
Bereits ist sie wieder Geschichte, die erste Session in der neuen Legislatur. Mit den Schlussabstimmungen vor wenigen Stunden wurden zehn Vorlagen fertig beraten, darunter die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge oder die Begrenzungsinitiative der SVP, die das Parlament zur Ablehnung empfiehlt.
Über 70 Parlamentarierinnen und Parlamentarier waren das erste Mal unter der Bundeshauskuppel. Und das macht sich bemerkbar: «Die Stimmung ist anders. Die vielen Neuen verbreiten eine Art Aufbruchsstimmung und sie sind voller Elan», sagt Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli.
Die Erfahrung, dass die Mühlen der Politik manchmal nur langsam mahlen, könne mit den Jahren hin und wieder hemmend wirken, da käme die neue Dynamik sehr gelegen, sagt Glättli weiter.
«Der Nationalrat ist etwas progressiver geworden und die vielen Frauen fallen auf», sagt auch SP-Fraktionschef Roger Nordmann. Vielleicht würden die Diskussionen in Öko-Themen nun etwas einfacher.
«Knochenarbeit wartet in Kommissionen»
So weit, so gut. Doch die Bisherigen wenden ein: «Bis jetzt mussten die Neuen bloss im Rat sitzen und abstimmen. Die wahre Knochenarbeit wartet in den Kommissionen», sagt Glättli. Und dort müssten sich diese erst beweisen. Das findet auch Nordmann: «Es ist viel zu früh, um wirklich eine Veränderung festzustellen.»
Neben den Frauen und Grünen ist das Parlament zusätzlich nun auch so jung wie nie. Wie ist es, mit unter 30 drei Wochen im Nationalrat zu sitzen? Anstrengend, so die Antwort mehrerer Junger.
«Ich habe in den drei Wochen nur ein Glas Wein getrunken», sagt Andri Silberschmidt (FDP/ZH), mit 25 Jahren der aktuell jüngste Nationalrat. Das heisse etwas, denn beim Alkohol sei er zu Hause im Ausgang mit Freunden nicht immer zurückhaltend.
Der Überlebensplan des jüngsten Nationalrats
Die Prioritäten sind für Silberschmidt aber klar: «Für Bespassung muss ich nicht nach Bern.» Er sei hier für die Arbeit – und die mache Freude. «Ich habe mich schnell an die langen Tage und kurzen Nächte gewöhnt.» Sein Überlebensplan: «Sieben Stunden Schlaf, kein Alkohol und nur Vegi-Essen.»
Zusammen mit zwei anderen U-30ern, der Grünen Franziska Ryser und dem SVPler Mike Egger, hat Silberschmidt medienwirksam eine überparteiliche Polit-WG gegründet. Egger ist bereits seit einem Jahr Nationalrat. Er rückte 2019 für den zurückgetretenen Toni Brunner nach. «Selbstverständlich hinterliess Toni Brunner grosse Fussstapfen, und es ist mir eine Freude, ihn beerben zu dürfen», sagt Egger. Doch er sei kein Toni2.0, sondern Mike1.0.
Auch Egger weiss: «Hier wartet niemand auf einen. Respekt verschafft man sich durch die Arbeit.» Auch er feiert deshalb keine Partys während der Session. «Ich pflege aber selbstverständlich den gesellschaftlichen Kontakt zu anderen Parlamentsmitgliedern», schiebt er nach.
«Vielleicht manchmal etwas blauäugig»
Egger freut sich über die zusätzlichen Jungen unter 30. «Wir Jungen gehen schon etwas offener durch die Welt als die Älteren, auch wenn vielleicht manchmal etwas blauäugig.» Diese Legislatur bringe grosse Herausforderungen. «Gerade bei den Krankenkassen und der AHV sind insbesondere wir Jungen gefragt, Lösungen zu präsentieren.» Hier müsse man überparteilich aufeinander zugehen.
«Schön werden solche Kompromisslösungen kaum, aber der Handlungsdruck ist zu gross zum Nichtstun.» Bei der AHV sei er in einem ersten Schritt für eine Angleichung des Rentenalters von Frau und Mann, danach für eine Flexibilisierung. «Damit die Linke dazu Ja sagt, müssen wir Bürgerlichen ihr bei anderen Forderungen wie etwa einer Erhöhung des Beitragssatzes entgegenkommen», sagt Egger.
Bei den Krankenkassen hat Egger bereits gehandelt. Zusammen mit Samira Marti von der SP hat er in einem gemeinsamen Vorstoss etwa ein Werbeverbot für Krankenkassen und einen Lohndeckel für deren CEOs gefordert.
Trotz dieser Zusammenarbeit ist die 25-jährige Marti aber skeptisch, was die überparteiliche Bande zwischen den Jungen anbelangt: «Warten wir die Kommissionsarbeit ab. In der Politik geht es nicht ums Alter, sondern um den Inhalt», sagt sie.
«Man gewöhnt sich daran»
Doch auch Marti freut sich über die zusätzlichen Jungen. «Ich falle nun als junge, linke Frau nicht mehr so auf.» Für Marti war es bereits die fünfte Session. «Die erste Session fand ich auch sehr anstrengend, aber man gewöhnt sich daran.» Auch Marti schaut, dass sie genug schläft. «Ich bin nicht hier, um Spass und lustige WG-Abende zu haben, sondern, um meine politischen Ziele zu verfolgen.»
Seit fast zwei Jahren Nationalrat ist SPler Fabian Molina. Auch er sagt: «Ich bin müde. Nicht wegen des Ausgangs, sondern wegen der langen Tage.» Seine Erkenntnis dieser Session: «Ich kenne die Gspänli nicht mehr alle.» Und er habe den Jung-Politiker-Bonus nun wohl endgültig verloren. Die Stimmung während dieser Session erinnert Molina zuweilen an einen Ausflug mit der Schulklasse, «vieles ist neu, die Stimmung entsprechend aufgekratzt».
Ein gewisser Austausch mit den anderen Jungen kann er sich gut vorstellen: «Meret Schneider (Grüne), Andri Silberschmidt (FDP) und Corina Gredig (GLP) etwa kenne ich bereits aus deren Tätigkeiten für die Jungparteien gut. Das erleichtert eine unkomplizierte Zusammenarbeit.» Aber – klar – Inhalt vor Alter, betont auch er.
«Parlament ist bunter geworden»
Die Veränderung im Parlament falle übrigens auch optisch auf, sagt Grünen-Fraktionschef Glättli. «Durch die vielen neuen Frauen ist das Parlament bezogen auf die Kleider farbiger geworden. Das gefällt mir.» Der uniforme Kleidungsstil der Männer mit ihren weissen Hemden und dunklen Jackets sei doch etwas eintönig.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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