Coronavirus Jeder fünfte New Yorker hatte laut Studie Corona – Fast 100'000 Infektionen in der Türkei

Agenturen/dor

23.4.2020

Einer Studie zufolge hatte jeder fünfte Bewohner der Stadt New York das Coronavirus. In der Türkei und in anderen Ländern steigen die Infektionszahlen weiter. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Ereignisse des Tages im Überblick:

  • Einer Studie zufolge hat sich jeder fünfte Bewohner von New York City mit de Coronavirus infiziert
  • Frankreich überlegt, eine landesweite Pflicht zum Tragen von Masken einzuführen
  • Das Seco rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 6,7 Prozent.
  • Innert 24 Stunden haben sich in der Schweiz und Liechtenstein neu 228 Personen infiziert. 
  • Die Anträge auf Sozialhilfe haben sich in den letzten Wochen laut einer Studie vervierfacht.
  • Zwei von drei Schweizern würden sich laut einer Umfrage per Handy-App tracken lassen – wenn das im Kampf gegen die Corona-Pandemie hilft. 

In der Schweiz haben sich laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagabend insgesamt fast 28'500 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon gelten 19'900 Personen als geheilt. 1'549 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf fast 2,7 Millionen, die Zahl der Todesfälle auf mehr als 187.000. Als geheilt gelten demnach mehr als 732.000 Personen.

Die USA bleiben weiterhin das Land mit den weltweit höchsten Zahlen an Corona-Infektionen. Einer neuen Studie zufolge könnte sich in New York City jeder fünfte Bewohner mit dem Virus angesteckt haben. 

Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu begrenzen, plant die EU ein Billionen-Programm. Der EU-Gipfel billigte am Donnerstag ein bereits verabredetes 500-Milliarden-Hilfspaket und die Gründung eines Wiederaufbaufonds, über den noch einmal 1'000 Milliarden Euro oder mehr verteilt werden könnten. Details bleiben aber umstritten. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will nun bis Mitte Mai ein für alle akzeptables Modell ausarbeiten.

Vor allem die Luftfahrtbranche leidet. So ist die Lufthansa durch die Coronakrise tief in die roten Zahlen geflogen. Der bereinigte Betriebsverlust EBIT vergrösserte sich im ersten Quartal auf 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte die Swiss-Mutter in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn lediglich ein Defizit von 336 Millionen Euro ausgewiesen. Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der grösste Flugkonzern Europas am Donnerstag anhand vorläufiger Ergebnisse mit. Die Swiss ihrerseits gab keine Zahlen bekannt.

Umstritten ist in vielen Ländern weiterhin, ob die Bürger zu Tragen von Schutzmasken verpflichtet werden sollen. In Frankreich erwägt der Präsidentenpalast wegen der Corona-Krise eine landesweite Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr. In Deutschland gilt eine Pflicht zum Tragen von Mund- und Nasenschutz ab kommender Woche bundesweit in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr. Im thüringischen Jena gilt das seit dem 6. April – mit Erfolg: Seit mehreren Tagen werden praktisch keine neuen Fälle gemeldet, die Zahl stagnierte bei 155 positiv getesteten Personen, davon 134 Genesene und drei Todesfälle. In der Schweiz ist eine Maskenpflicht derzeit nicht geplant.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

21.45 Uhr: Gymnasiallehrer möchten mehrheitlich Maturitätsprüfungen

Der Verein Schweizerischer Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer (VSG) begrüsst den Entscheid der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) zum Umgang mit den Maturitätsprüfungen in der Coronakrise. Er komme aber spät, sodass wohl viele Kantone auf Prüfungen vollständig verzichten würden.

Auf gesamtschweizerischer Ebene herrsche nun endlich Klarheit, auch wenn diese Klarheit nur darin bestehe, «dass die einzelnen Kantone autonom über die Durchführung und den Modus der Prüfungen entscheiden könnten», teilte der VSG am Donnerstagabend mit. Angesichts der engen Zeitverhältnisse dürften sich laut VSG viele Kantone für einen vollständigen Verzicht auf die Prüfungen aussprechen.

Dieses Szenario kontrastiert stark mit einer Umfrage, die der VSG Mitte April bei den Präsidenten der Kantonal- und Fachverbände des VSG durchgeführt hat. Diese hat laut Mitteilung ergeben, dass sich «eine sehr klare Mehrheit der Befragten» für die Durchführung von Maturitätsprüfungen ausgesprochen hat, sofern die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) eingehalten werden könnten und die optimale Vorbereitung der Prüfung sichergestellt sei.

Der VSG bedauert, dass kein gesamtschweizerischer Kompromiss möglich gewesen sei, um die Gleichwertigkeit und Chancengerechtigkeit der Matur zu garantieren. Der Verein räumt jedoch ein, dass die Folgen der Pandemie in den Kantonen unterschiedlich sind «und daher auch unterschiedliche Massnahmen erfordern».

Die Plenarkonferenz der EDK hatte am Dienstag beschlossen, dass Gymnasien und Fachmittelschulen die Möglichkeit erhalten sollen, auf schriftliche und mündliche Prüfungen zu verzichten. Jene Kantone, welche auf Prüfungen verzichten, sollen stattdessen auf die Erfahrungsnoten abstützen. Damit ist laut EDK die Qualität und Gleichwertigkeit der Abschlusszeugnisse gewährleistet.

21.12 Uhr: Fast 85'000 Corona-Patienten seit Ende März in französischen Kliniken

In Frankreich sind seit Ende März nach Angaben der Gesundheitsbehörden fast 85'000 Menschen in Folge einer Coronavirus-Infektion in Krankenhäuser gebracht worden. Das teilte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon am Donnerstagabend mit. Er betonte, dass die Verbreitung des Virus auf einem hohen Niveau bleibe. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 stieg demnach auf 21'340. Davon seien mehr als 13'236 Patienten in Kliniken gestorben. 8'104 Menschen starben Salomon zufolge landesweit in Alten- und Pflegeheimen.

Die Zahl der täglich verzeichneten Todesfälle in Frankreich sinkt derzeit. Auch Zahl der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, geht zurück. Es seien rund 5'200 Menschen in intensiver Behandlung, sagte Salomon – gut 2'000 weniger als vor zwei Wochen. Insgesamt seien derzeit rund 29'700 Corona-Patienten in Krankenhäusern untergebracht. In Frankreich gelten seit Mitte März strenge Ausgangsbeschränkungen. Sie sollen ab dem 11. Mai schrittweise gelockert werden.

20.56 Uhr: Mehr als 100'000 Infizierte in der Türkei

In der Türkei haben sich offiziellen Angaben zufolge nun mehr als 100'000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Gesundheitsminister Fahrettin Koca meldete am Donnerstagabend, die Zahl der bestätigten Fälle sei innerhalb der vergangenen 24 Stunden um weitere 3116 angestiegen und liege jetzt bei 101'790. Ausserdem seien weitere 115 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 verstorben. Insgesamt gibt es den offiziellen Zahlen zufolge damit 2'491 Tote in der Türkei.

Erholt haben sich demnach bisher 18'491 Menschen. Den vielzitierten Daten der Johns-Hopkins-Universität in den USA zufolge liegt die Türkei auf Platz sieben der am schwersten betroffenen Länder.

Seit Mittwochnacht gilt in 31 Städten und Provinzen über ein langes Wochenende noch bis Sonntag um Mitternacht eine weitgehende Ausgangssperre. Am Freitag beginnt der heilige Fastenmonat Ramadan. Der Donnerstag war ein nationaler Feiertag in der Türkei, die unter anderem das 100-jährige Bestehen ihres Parlaments feierte. Vielerorts sangen am Abend die Menschen in der grössten Stadt der Türkei, Istanbul, auf Einladung des Bürgermeisters die Nationalhymne vom Balkon. Daran schloss sich Applaus für das Gesundheitspersonal an. Auf dem Bosporus liessen Schiffe ihre Hörner erklingen.

20.21 Uhr: Fast 150'000 Corona-Nachweise in Deutschland

In Deutschland sind bis Donnerstagabend mehr als 149'900 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.30 Uhr: Mehr als 147'400 Infektionen). Mindestens 5'261 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.30 Uhr: 5018). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 103'300 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch hierzulande mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 39'800 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1'502 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 30'500 Fällen und mindestens 1'000 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 29'900 bestätigten Fällen und mindestens 1'172 Toten.

19.45 Uhr: Jeder fünfte New Yorker hatte laut Studie Corona

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York haben sich den vorläufigen Ergebnissen einer ersten Antikörper-Studie zufolge bislang rund 14 Prozent der Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Für die Studie seien rund 3'000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet worden, sagte Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundesstaates an der US-Ostküste mit rund 19 Millionen Einwohnern, am Donnerstag bei seiner täglichen Pressekonferenz.

19.49 Uhr: New York City: 20 Prozent hatten Coronavirus

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York haben sich den vorläufigen Ergebnissen einer ersten Antikörper-Studie zufolge bislang rund 14 Prozent der Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Für die Studie seien rund 3'000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet worden, sagte Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundesstaates an der US-Ostküste mit rund 19 Millionen Einwohnern, am Donnerstag bei seiner täglichen Pressekonferenz.

Bei 13,9 Prozent der Getesteten im Bundesstaat New York und sogar rund 20 Prozent der Getesteten in der gleichnamigen Millionenmetropole seien Antikörper gefunden worden, sie seien also mit dem Virus in Berührung gekommen, selbst wenn sie nie Krankheitssymptome hatten. Das könnte Cuomo zufolge bedeuten, dass rund 2,7 Millionen Menschen im Bundesstaat New York bereits eine Infektion mit dem Virus überstanden haben. Cuomo betonte allerdings, die Zahlen seien vorläufig und beruhten nur auf der relativ kleinen Testgruppe von 3'000 Menschen, die zudem nicht diejenigen beinhalte, die derzeit das Haus nicht verliessen.

Die Zahl der Todesopfer nach einer Infektion mit dem Coronavirus lag in dem US-Bundesstaat am Donnerstag mit 438 den vierten Tag in Folge unter der Marke von 500. «Diese Zahl sinkt weiter – aber nicht so schnell, wie wir das gerne sehen würden», sagte Cuomo. Die Zahl der neu Infizierten liege nun schon seit Tagen bei rund 1300. «Das ist stabil, aber das ist nicht so toll, wir würden gerne sehen, dass sich das weiter reduziert.»

19.33 Uhr: EU-Gipfel nimmt 500-Milliarden-Hilfspaket an

Der EU-Gipfel hat das vereinbarte Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten gebilligt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstagabend von Teilnehmern. Auch der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte, der zuletzt noch Vorbehalte gegen Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM hatte, habe nicht widersprochen, hiess es. Die Hilfen sollen zum 1. Juni bereitstehen.

Auf das Paket hatten sich die EU-Finanzminister vor zwei Wochen geeinigt. Es enthält drei Punkte – jeweils ein «Sicherheitsnetz» für Jobs, für kleine und mittlere Unternehmen und für angeschlagene Staaten wie Italien oder Spanien, die ohnehin verschuldet sind und nun auch noch von der Corona-Pandemie schwer getroffen werden.

19.17 Uhr: 840 Crew-Mitglieder von US-Flugzeugträger infiziert

Unter den Besatzungsmitgliedern des US-Flugzeugträgers «USS Theodore Roosevelt» ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf 840 gestiegen. Das teilte die US-Marine am Donnerstag mit. Inzwischen seien alle Crew-Mitglieder getestet worden. Nur eine kleine Zahl von Testergebnissen stehe noch aus.

In 4'098 Fällen seien die Testresultate negativ ausgefallen. Mehr als 4'200 Besatzungsmitglieder seien mittlerweile an Land gebracht worden. Vier würden in einem Krankenhaus behandelt, es befinde sich jedoch niemand auf der Intensivstation. Ein Crew-Mitglied des Flugzeugträgers war an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Wegen der Ausbreitung des Virus liegt der nukleargetriebene und hochgerüstete Flugzeugträger vor der Pazifikinsel Guam und wurde inzwischen weitgehend evakuiert.

Der Coronavirus-Ausbruch auf dem Schiff hatte die US-Marine erschüttert. Kapitän Brett Crozier hatte in einem dramatischen Brief, der an die Öffentlichkeit gelangte, um Hilfe der Militärführung und eine rasche Evakuierung des Schiffs gebeten. Crozier wurde daraufhin entlassen. Wenig später reichte dann der zuständige amtierende US-Marineminister Thomas Modly seinen Rücktritt ein, nachdem er wegen abfälliger Äusserungen über Crozier selbst in die Kritik geraten war.

18.20 Uhr: Elizabeth Warrens Bruder an Coronavirus gestorben

Der älteste Bruder von US-Senatorin Elizabeth Warren, Don Reed, ist infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Warren dankte am Donnerstag auf Twitter dem medizinischen Personal, das sich um ihren Bruder gekümmert hatte. «Aber es ist schwer zu wissen, dass es keine Familie gab, die ihm die Hand hielt oder ihm noch einmal ‹Ich liebe dich› sagte – und keine Beerdigung für diejenigen von uns, die ihn liebten.» Die Zeitung «Boston Globe» berichtete, Don Reed sei 86 Jahre alt geworden. Warren hatte sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben, sich im März nach erfolglosen Vorwahlen jedoch aus dem Verfahren zurückgezogen.

Die 70-jährige Senatorin schrieb, Reed sei bereits am Dienstagabend infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Sie berichtete, ihr Bruder sei im Alter von 19 Jahren zur US-Luftwaffe gegangen und habe auch im Vietnam-Krieg gekämpft. «Er war charmant und lustig, ein natürlicher Anführer.» An die Adresse ihres Bruders fügte sie hinzu: «Ich werde Dich sehr vermissen.»

18.08 Uhr: Élysée erwägt landesweite Maskenpflicht

In Frankreich erwägt der Präsidentenpalast wegen der Corona-Krise eine landesweite Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr. Nach einem Gespräch von Staatschef Emmanuel Macron mit Bürgermeistern teilte der Élysée-Palast am Donnerstag in Paris mit, «ohne Zweifel» müsse über eine solche Pflicht nachgedacht werden. Die Überlegungen sind Teil der geplanten Corona-Massnahmen vom 11. Mai an. Dann sollen in Frankreich die landesweiten Ausgangsbeschränkungen wieder gelockert werden.

Vonseiten des Élysée hiess es, die Massnahmen müssten an die «Realitäten jedes Lebensraums» angepasst werden. Eine Lockerung «nach Regionen» sei nicht vorgesehen. Zuvor war angedeutet worden, dass Regionen, die schwerer von der Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 betroffen sind, die Beschränkungen länger fortsetzen müssen. Wie das Vorgehen konkret aussehen wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Kommende Woche sollen die Pläne zunächst Regionalpolitikern vorgestellt werden, erklärte der Élysée. Die Bürger würden später informiert. Die Ausgangssperre gilt seit dem 17. März. Man darf nur noch mit Passierschein vor die Tür. Frankreich ist von der Pandemie besonders hart getroffen. Bis Mittwochabend wurden 21 340 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

17.51 Uhr: Iran meldet erste Erfolge im Kampf gegen Corona

Der Iran hat nach Angaben seines Gesundheitsministers in den vergangenen drei Wochen erste Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus verbucht. «In dieser Zeit sind die Opferzahlen auf ein Drittel und die der Infizierten um 40 Prozent gesunken», sagte Minister Saeid Namaki. Dies sei ein grosser Erfolg für den Iran, besonders da das Land wegen der US-Sanktionen keine finanzielle Kanäle gehabt habe, um sich notwendige Medikamente und medizinische Ausrüstung zu besorgen, fügte Namaki hinzu.

«Wir sind aber nur in der Mitte des Weges angelangt und noch lange nicht am Ziel», sagte Namaki nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna. Daher sollten alle Menschen weiterhin aufpassen und die Kontaktbeschränkungen einhalten. «Sonst kassiert das gesamte iranische Gesundheitssystem in letzter Minuten noch bittere Gegentore», meinte der Minister.

17.38 Uhr: Lufthansa verzeichnet Milliarden-Verlust

Die Lufthansa ist durch die Coronakrise tief in die roten Zahlen geflogen. Der bereinigte Betriebsverlust EBIT vergrösserte sich im ersten Quartal auf 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte die Swiss-Mutter nur ein Defizit von 336 Millionen Euro ausgewiesen. 

Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Milliarden Euro in ähnlicher Grössenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro.

17.34 Uhr: Fussball-Stadien als Krankenstationen

Die russischen Fussballclubs Spartak Moskau und Zenit St. Petersburg haben ihre Stadien samt Infrastruktur für die Einrichtung von Not-Krankenlagern im Kampf gegen die Corona-Epidemie angeboten. Wegen Lage und guter Anbindung an die Strassen und den Moskauer Personennahverkehr biete sich das Heimstadion Otkrytje an. Das sagte Spartak-Generaldirektor Thomas Zorn am Donnerstag der Staatsagentur Tass zufolge.

Die Arena eigne sich für die Arbeit der Ärzte, meinte der Deutsche. Zuvor hatte auch Zenit-Generaldirektor Alexander Medwedew die Gazprom-Arena in St. Petersburg als Ort für ein mögliches Krankenlager ins Gespräch gebracht. 

In Russland wird befürchtet, dass viele Krankenhäuser angesichts der rapide wachsenden Zahlen der Infizierten bald an ihre Grenzen kommen. Es werden neue Krankenhäuser gebaut, in der russischen Hauptstadt wurde gerade eine neue Anlage zur Behandlung von Covid-19-Patienten eröffnet.

16.50 Uhr: Gemeinden fürchten sich vor Folgekosten

Städte und Gemeinden sind im Umgang mit der Coronakrise stark gefordert – und das über Jahre hinaus. Der Schweizerische Gemeindeverband warnt vor den langfristigen Folgen der Pandemie.

«Es darf nicht so weit kommen, dass die letzten Zahlenden im Staat die Gemeinden sind und sie alleine gelassen werden», sagt Gemeindeverbandsdirektor Christoph Niederberger der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das sei eine «ganz grosse Gefahr»

Die soziale Bewältigung der Krise werde die grösste Herausforderung sein, warnt er. Die Folgekosten, beispielsweise im Bereich der Sozialhilfe, dürften hoch sein. «Nicht alle Arbeitslose werden wieder integriert werden können.» Je mehr Personen in die Sozialhilfe abrutschten, desto mehr belaste das die Kassen der Kommunen.

16.35 Uhr: Mehr Trauergäste an Beerdigungen

Mit der Lockerung der Corona-Massnahmen in der Schweiz dürfen ab dem kommenden Montag wieder mehr Menschen an Beerdigungen teilnehmen. Der Bund hatte seit Mitte März nur noch Beerdigungen «im engen Familienkreis» erlaubt. Wie dieser ausgelegt wurde, bestimmten die Kantone, Bistümer und Landeskirchen selbst.

Im Wallis durften in den vergangenen Wochen maximal 15 Personen an einer Abdankung teilnehmen. Doch ab Montag wird sich der Teilnehmerkreis wieder vergrössern können.

«Wir freuen uns, weil die derzeitigen Massnahmen für die Trauerfamilien belastend sind», sagt der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey. Im Moment ist noch keine maximale Zahl von Trauergästen festgelegt. Die Familie selbst entscheidet, wen sie in diesen Familienkreis aufnimmt, Verwandte und/oder Freunde.

16.20 Uhr: Tiger und Löwen in New Yorker Zoo infiziert

Auch Raubtiere sind nich vor dem Coronavirus gefeit: Nach einem positiven Test bei einer Tigerkatze ist in einem Zoo in New York auch bei drei Löwen und vier weiteren Tigern eine Infektion nachgewiesen worden.

Die Tests bei den weiteren Tieren seien mittels Stuhlprobe erfolgt, teilte der Bronx Zoo in der Nacht zum Donnerstag mit. Allen acht Grosskatzen gehe es weiter gut, sie verhielten sich normal und bei denjenigen, die gehustet hätten, habe sich das schon deutlich reduziert.

Vor rund zwei Wochen hatte der Zoo mitgeteilt, dass die vier Jahre alte malaysische Tigerkatze Nadia positiv auf das Virus getestet worden sei. «Es ist unseres Wissen nach das erste Mal, dass ein wildes Tier sich durch einen Menschen mit Covid-19 angesteckt hat», sagte der leitende Tierarzt des Zoos, Paul Calle, danach dem Magazin «National Geographic».



15.49 Uhr: Mehr als 2'000 Corona-Todesfälle in Schweden

In Schweden sind inzwischen mehr als 2'000 Menschen mit Covid-19-Erkrankung gestorben. Bis Donnerstagnachmittag stieg die Zahl der Todesopfer in dem skandinavischen EU-Land auf insgesamt 2'021, darunter 1'128 rund um die Hauptstadt Stockholm. Landesweit ist bislang bei 16'755 Menschen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, wie Zahlen der staatlichen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten zeigten.

Schweden verfolgt in der Corona-Krise einen freizügigeren Weg als alle anderen europäischen Länder. Die Schweden dürfen weiter in Restaurants, Kneipen und Cafés gehen, Schulen und Kindergärten sind ebenfalls nach wie vor geöffnet. Die Grenzen sind nur für Nicht-EU-Bürger geschlossen. Öffentliche Versammlungen sind erst ab mehr als 50 Personen untersagt.



15.37 Uhr: Apotheker kritisieren Maskenverkauf über Grossverteiler

Die Zürcher Apothekerinnen und Apotheker seien «entsetzt» über den vom Bundesrat angekündigten, exklusiven Verkauf von Schutzmasken über die Grossverteiler, teilte der Apothekerverband des Kantons Zürich (AVKZ) am Donnerstag mit. Es sei nicht nachvollziehbar, warum die medizinischen Grundversorger übergangen würden.

«Die Wahl und die Anwendung der Schutzmasken ist komplizierter als allgemein angenommen», wird Lorenz Schmid, AVKZ-Präsident und Zürcher Kantonsrat, in der Mitteilung zitiert. Das Apothekenpersonal sei für die Wahl der richtigen Maske und die Vermittlung der richtigen Anwendung bestens geschult.

Laut Schmid ist der Entscheid nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch wettbewerbsrechtlich nicht haltbar. Es könne nicht sein, dass die Grossverteiler zum Handkuss kämen, der Fachhandel aber übergangen werde.

15.35 Uhr: Studie zu Corona-Immunität lanciert

Eine Studie soll klären, wie viele Schweizerinnen und Schweizer bereits eine Infektion mit dem neuen Coronavirus durchgemacht haben und ob sie nach einer durchlaufenen Infektion immun sind. Das schweizweite Forschungsprogramm «Corona Immunitas» ist eine Initiative der Swiss School of Public Health (SSPH+), zu der 12 Hochschulen zählen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt die Studie inhaltlich und finanziell, wie SSPH+ und BAG am Donnerstag mitteilten. Wie es bei SSPH+ auf Anfrage hiess, handelt es sich um einen «relevanten Beitrag».

Das Programm ist ausgerichtet auf mindestens sechs Monate und erhebt den Anteil der Personen mit Antikörpern gegen das neue Coronavirus in der Schweizer Bevölkerung. Die repräsentativen Daten der Studie sollen Aufschluss zur Anzahl der Personen geben, die über Antikörper gegen das neue Coronavirus verfügen und die Frage klären, ob man sich trotz Antikörpern erneut anstecken kann.

15.25 Uhr: Familienmitglieder von Guy Parmelin erkrankt

Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat nicht nur mit den ökonomischen Folgen der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen, sondern auch auch ganz persönlich: Mehrere Familienmitglieder – Vater, Bruder, Schwager, Nichte und Paremlins Neffen –, seien mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, berichtet «Bilanz». Den Familienmitgliedern Parmelins gehe es inzwischen aber wieder gut. Parmelin habe sich einem Test unterzogen, der negativ ausgefallen sei.

15.17 Uhr: Lungenembolie als Todesursache? 

Bei vielen Covid-19-Patienten treten Lungenembolien auf, wie das Universitätsspital Zürich (USZ) festgestellt hat. Nun soll eine grosse Studien klären, ob eine Blutverdünnung bei ambulanten Patientinnen und Patienten Leben retten könnte.

15.07 Uhr: Bundesliga pausiert über den 30. April hinaus

Der seit Mitte März unterbrochene Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Liga bleibt wegen der Corona-Pandemie bis auf Weiteres ausgesetzt. Den Termin für einen Neustart müsse die Politik festlegen, sagte DFL-Chef Christian Seifert am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fussball Liga.

14.54 Uhr: Fluggesellschaften wollen mehr Zeit für Ticket-Erstattungen

Die europäische Airline-Branche verlangt nach den Einbrüchen durch die Coronavirus-Krise mehr Zeit, um Passagieren schon bezahlte Tickets für ausgefallene Flüge zurückzuerstatten. Die Fluggesellschaften hätten über die verheerenden Umsatzeinbrüche hinaus zusammen Tickets im Wert von 10 Milliarden US-Dollar zu erstatten.

Dies sagte Rafael Schvartzman, Europachef beim Dachverband der Fluggesellschaften (IATA), am Donnerstag in Genf. Die Airlines wollten ihren Verpflichtungen nachkommen, brauchten dafür aber wenigstens einen Monat statt die bislang erlaubten sieben Tage. «Wenn die Verpflichtung der Rückzahlung innerhalb von sieben Tagen bleibt, werden wir zahlreiche Konkurse sehen», warnte Schvartzman.

Der Verband hat seine Prognosen zu den Folgen der Corona-Krise noch einmal revidiert. Die Lage sei noch schlimmer als bislang erwartet. IATA geht jetzt davon aus, dass das Passagieraufkommen in Europa in diesem Jahr verglichen mit 2019 um 55 Prozent einbricht.

14.43 Uhr: 4,4 Millionen neue US-Arbeitslose

In der Coronavirus-Krise verlieren weitere Millionen von Amerikanern ihren Job. In der vergangenen Woche stellten 4,427 Millionen US-Bürger einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe. Dies gab das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington bekannt.

In Miami steht eine Frau für Anträge auf Unterstützungsleistungen für Arbeitslose an. (Archiv)
In Miami steht eine Frau für Anträge auf Unterstützungsleistungen für Arbeitslose an. (Archiv)
Bild: Keystone

Die Viruskrise hat den jahrelang boomenden US-Jobmarkt jäh auf eine Talfahrt Richtung Massenarbeitslosigkeit geschickt. Im März wurden bereits 701'000 Stellen ausserhalb der Landwirtschaft abgebaut, bevor die grosse Welle an Anträgen auf Arbeitslosenhilfe in der zweiten Monatshälfte ins Rollen kam.

Viele Ökonomen gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote von zuletzt 3,5 Prozent im Zuge der Entlassungswelle in die Höhe schnellen wird. Führende Währungshüter der Notenbank (Fed) rechnen mit einem Anstieg auf zweistellige Werte.

14.30 Uhr: Sommaruga lädt zum Tourismus-Gipfel

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat Vertreter der Tourismusbranche zu einem Tourismusgipfel eingeladen. Dabei soll ausgelotet werden, wie der Feriensommer in der Schweiz aussehen kann, ohne dass der nach wie vor nötige Schutz der Gesundheit aufs Spiel gesetzt wird.

Der Gipfel findet am Sonntag in Bern statt, wie das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Donnerstag mitteilte. Sommaruga sei es mit Blick auf die Sommer- und Herbstferien wichtig, sowohl der Bevölkerung wie auch der Tourismusbranche Perspektiven und Erholungsmöglichkeiten aufzeigen zu können, heisst es in der Mitteilung.

14.38 Uhr: Schalter der St. Galler Verwaltung werden wieder geöffnet

Das St. Galler Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt sowie die Ausweisstelle des Migrationsamtes bieten ihre Dienstleistungen ab kommendem Montag in reduziertem Umfang wieder an. Auch Fahrzeug- und Schiffsprüfungen werden wieder durchgeführt.

14.02 Uhr: Schwerster Wirtschafts-Einbruch seit Jahrzehnten

Die Coronakrise brockt der Schweiz den stärksten Einbruch der Wirtschaftsaktivität seit 1975 ein. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet mit einem Absturz des Bruttoinlandproduktes (BIP) im laufenden Jahr um 6,7 Prozent, wie es mitteilt. Das wäre der stärkste Rückgang seit der Ölkrise 1975.

Bei ihrer letzten Einschätzung vor fünf Wochen war die Expertengruppe noch von einem Rückgang von 1,3 Prozent ausgegangen. 

Insbesondere für die erste Jahreshälfte 2020 sei mit einem sehr starken Rückgang des BIP zu rechnen, erklärten die Seco-Experten heute. Denn die steigend Zahl an Covid-19-Erkrankungen habe Mitte März einschneidende gesundheitspolitische Eindämmungsmassnahmen nötig gemacht. Und 2021 dürfte sich die Wirtschaft nur langsam erholen.

Am Arbeitsmarkt wird die Krise ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote dürfte von 3,9 Prozent im laufenden Jahr auf 4,1 Prozent in 2021 ansteigen. Zum Vergleich: 2019 lag die Arbeitslosenquote im Jahresmittel bei 2,3 Prozent.

14 Uhr: Detailhändler verkaufen Masken

Im Schweizer Detailhandel ist der Verkauf von Schutzmasken angelaufen. Aldi verkauft ab heute Donnerstag zwei Millionen Einwegmasken. Diese hatte das Unternehmen bereits zu Beginn der Covid-19-Pandemie auf eigene Faust importiert. 

Auch bei Coop und Migros gibt es bald Masken zu kaufen. Marcel Schlatter, Sprecher des Migros-Genossenschafts-Bundes, sagt, dass einige bereits ab Freitag online bei Do it + Garden und Galaxus.ch verfügbar sein würden. «Eine erste, kleinere Lieferung der Armee verkaufen wir dann ab Montag in den grösseren Migros-Filialen», so Schlatter. Die Abgabe der Masken werde auf eine Schachtel à 50 Stück pro Kunde limitiert.

Bei Coop heisst es, dass ab Montag Hygienemasken angeboten würden. «Zudem bieten wir ab diesem Freitag eigens beschaffte Gesichtsmasken auf Coop@home an», sagt Sprecherin Marilena Baiatu. Pro Kundin oder Kunde sei es möglich, einen Karton pro Einkauf zu erwerben. (Mehr zum Thema Schutzmasken erfahren Sie hier.)



13.40 Uhr: Gesetzliche Grundlage für Contact Tracing

Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats (SPK) drückt beim Thema Contact-Tracing-App auf die Bremse. Bevor eine Anwendung zum Einsatz kommen dürfe, brauche es eine gesetzliche Grundlage – darum hat die Kommission nun eine entsprechende Motion eingereicht.

Contact-Tracing-Apps sollen dazu beitragen, die Corona-Pandemie einzudämmen. Eine Schweizer Lösung steht kurz vor der Lancierung: Die App DP-3T soll laut den beiden ETH bis zum 11. Mai fertiggestellt werden. Diese Smartphone-App verfolgt zurück, wer in Kontakt mit einer positiv auf das neue Coronavirus getesteten Person gewesen ist und informiert die Betroffenen, dass sie sich eventuell infiziert haben.

Die SPK ist nicht gegen die Lancierung einer solchen App durch den Bund, wie die Parlamentsdienste mitteilten. Sie will aber, dass der Einführung «ein transparentes politisches Verfahren» zugrunde liegen muss. Mit 22 zu 2 Stimmen bei 1 Enthaltung verabschiedete sie eine Kommissionsmotion, mit der verlangt wird, dass die Anwendung dieser App freiwillig sein muss.

12.36 Uhr: CS will während Pandemie keine Mitarbeiter entlassen

Angesichts der Coronakrise wären Einsparungen bei der Credit Suisse wohl nicht unwillkommen. Dennoch will die Grossbank während der Pandemie keine Mitarbeiter entlassen.

«Das ist unser Grundsatz», sagte Konzernchef Thomas Gottstein am Donnerstag an einer Telefonkonferenz mit Journalisten zum Quartalsergebnis. Er könne zwar noch nicht sagen, wie lange dieser aufrechterhalten werde. Aber das sei so entschieden worden.

Gleichzeitig werde auch allmählich darüber nachgedacht, wie man bei täglichen Arbeit zur Normalität zurückkehren könnte. Weltweit arbeiten derzeit mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter von zu Hause aus oder haben eine bezahlte Absenz zur Betreuung von Familienmitgliedern bis zur Wiedereröffnung der Schulen erhalten.

12.09 Uhr: 228 Neuansteckungen in der Schweiz

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 228 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Damit ist die Zahl der Neuansteckungen wieder leicht gestiegen. Am Dienstag war mit 119 Ansteckungen ein Tiefststand gemeldet worden.

Insgesamt gab es am Donnerstag laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) 28'496 laborbestätigte Fälle. Die Todesfälle in allen Kantonen zusammen nahmen nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bis Donnerstagmittag auf 1'518 zu. Der Kanton Waadt steht an der Spitze mit 310 Toten, vor dem Tessin mit 295 Toten. An dritter Stelle steht Genf mit bisher 205 Toten. Obwalden und Appenzell-Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab die Zahl der Todesopfer am Donnerstagmittag mit 1'268 an. Das Amt bezieht sich auf die Meldungen, welche die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Dienstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schrieb das BAG weiter.

11.30 Uhr: Anträge auf Sozialhilfe schnellen in die Höhe

Nachdem der Bundesrat am 16. März die «ausserordentliche Lage» erklärt hatte, stieg die Zahl der Menschen, die Anspruch auf wirtschaftliche Sozialhilfe beantragten, abrupt an. Im Vergleich zur Vorperiode waren es im Durchschnitt viermal mehr, teilte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) mit Verweis auf eine von ihr durchgeführte Studie am Donnerstag mit.

Am stärksten betroffen seien Arbeitnehmende im Stundenlohn oder mit prekären Teilzeitanstellungen sowie Selbständigerwerbende. «Dazu gehören insbesondere die Personen, die sich bisher knapp über Wasser halten konnte, so genannte Working Poor», wird Studienautor Stefan Eberitzsch in einer Mitteilung zitiert.

Die Prüfung der Anträge auf Sozialhilfe ist gemäss der Studie aufgrund der aktuellen Umstände erschwert, da vor allem der persönliche Kontakt stark eingeschränkt sei. Komme es infolgedessen zu Verzögerungen, könne dies bei den Betroffenen zu akuten Notlagen führen. Vereinzelt werde auch vermutet, dass es infolge der Lockerung von Kontrollen zu unberechtigten Bezügen kommen könne.

11.20 Uhr: Gottesdienste mit Abstand und Ordnungsdienst

In Österreich dürfen ab dem 15. Mai wieder Gottesdienste abgehalten werden. Allerdings müssen dabei strenge Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden, die vor allem für kleinere Kirchen weiterhin deutliche Einschnitte bedeuten. Pro 20 Quadratmeter dürfe nur ein Teilnehmer die Gotteshäuser betreten, während der Gottesdienste gelte ein Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Teilnehmern, sagte die zuständige Ministerin in Wien.

«Das ist für kleine Kirchen, und wir haben viele kleinen Kirchen, wirklich eine sehr kleine Zahl», sagte Kardinal Christoph Schönborn. Im grossen Wiener Stephansdom könnten unter diesen Umständen rund 120 Menschen gleichzeitig einen Gottesdienst feiern. Die Durchsetzung der neuen Vorschriften sollen die Kirchen und Glaubensgemeinschaften selbst regeln, etwa mit Ordnungsdiensten.

Zu den Sicherheitsmassnahmen gehört auch das Tragen eines Mundschutzes. Ob und wie in katholischen Messen die Kommunion ausgeteilt werden kann, konnte Kardinal Schönborn noch nicht sagen. Die Weihwasserbecken bleiben jedenfalls weiterhin leer.

10.55 Uhr: Wie weiter mit Besuchen im Altersheim?

Die Besuchsverbote in den Alters- und Pflegeheimen müssen den individuellen Voraussetzungen der Bewohnerinnen und Bewohner gemäss gelockert werden. Das fordert die unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (UBA).

Sechs Wochen nach den ersten kantonalen Besuchsverboten sind bei der UBA bereits über 50 Beschwerden dagegen eingegangen, wie die Stelle mitteilte. Nun sieht sie die Zeit gekommen, mit individuellen Lösungen schrittweise aus dem Verbot auszusteigen. Anstatt alle dem selben Regime zu unterstellen, sei eine individuelle Risikoabwägung notwendig. Die Menschen in den Heimen benötigten einen sehr hohen Schutz vor dem Coronavirus, bräuchten aber auch die Entscheidungsfreiheit im Kontakt mit ihren Angehörigen, schreibt die UBA. 

«Bsuechsbox» sorgt im Altersheim Wattwil für Kontakt

Als ungerechtfertigt erachtet die UBA, Bewohnerinnen und Bewohner vollständig in ihren Zimmern zu isolieren, es sei denn in einem Bereich des Heims leben bereits Covid-19-Patienten. Ein Verbot von Spaziergängen, die allein im Garten unternommen werden, kommt für die Stelle auch nicht in Frage.

10.20 Uhr: Gurtenfestival stoppt Vorverkauf

Das Berner Gurtenfestival zieht Konsequenz aus «der unsicheren Lage» im Zuge der Corona-Pandemie und stoppt den Ticket-Vorverkauf. Wie die Organisatoren auf ihrer Internet-Präsenz schreiben, gehen sie «trotz aller Hoffnung realistischerweise nicht davon aus, dass wir Mitte Juli 80’000 Menschen während vier Tagen auf engstem Raum zusammen feiern lassen können.»

Absagen wolle man das Festival trotzdem noch nicht, denn dafür bräuchte es aus juristischer Perspektive eine entsprechende Verordnung des Bundesrates. Andernfalls gehen man «das Risiko ein, dass verschiedene Anspruchsgruppen ihre finanziellen Ansprüche geltend machen könnten.» Wer bereits ein Ticket erworben habe, könne dieses dann im Falle eines Veranstaltungsverbots zurückgeben.

9.37 Uhr: Kanton Bern erhält tonnenweise Schutzmaterial

Dem Kanton Bern ist es gelungen, in China Dutzende von Tonnen Schutzmaterial fürs Gesundheitswesen zu beschaffen. Dank dieser Lieferungen sei der Bedarf an Schutzmaterial in Spitälern, Heimen und Spitex-Organisationen bis auf Weiteres gedeckt, teilte das Kantonale Führungsorgan am Donnerstag mit.

Laut der Mitteilung kam die Beschaffung aufgrund guter persönlicher Kontakte sowie dank des grossen Engagements von Auslandschweizern und von Chinesen zustande. «Hilfreich ist auch das Schwesterabkommen, das der Kanton Bern seit 2015 mit der Stadt Shenzhen unterhält», schreibt das Kantonale Führungsorgan.

Eine erste Ladung von 110 Tonnen Schutzmaterial landete am vergangenen Freitag in Zürich. Das Material wurde direkt vom chinesischen Chengdu nach Kloten geflogen. Neun Lastwagen brachten anschliessend die Ware nach Bern. Ein zweiter Sonderflug ist für kommende Woche vorgesehen. Zudem stehen mehrere Dutzend Tonnen Materialien an Flughäfen in Schanghai und Hongkong bereit. Dieses Material soll mit Regelflügen transportiert werden.

9.29 Uhr: Merkel bereitet Bürger auf lange Phase von Einschränkungen vor

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bürger in der Corona-Krise auf noch lang anhaltende Beschränkungen eingestellt. «Ich verstehe, dass dieses Leben unter Corona-Bedingungen allen schon sehr, sehr lange vorkommt», sagte Merkel am Donnerstag in ihrer ersten Regierungserklärung zur Corona-Pandemie im Bundestag am Donnerstag in Berlin. Niemand höre es gerne, aber es sei die Wahrheit: «Wir leben nicht in der Endphase der Pandemie, sondern immer noch an ihrem Anfang. Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen.»

«Diese Pandemie ist eine demokratische Zumutung, denn sie schränkt genau das ein, was unsere existenziellen Rechte und Bedürfnisse sind», sagte Merkel. Eine solche Situation sei nur akzeptabel und erträglich, wenn die Gründe für die Einschränkungen transparent und nachvollziehbar seien und wenn Kritik und Widerspruch nicht nur erlaubt, sondern eingefordert und angehört würden – wechselseitig.

Merkel sprach angesichts sinkender Infektionszahlen von einem «Zwischenerfolg» im Kampf gegen die Pandemie, doch sei dieses Zwischenergebnis zerbrechlich. «Wir sind noch lange nicht über den Berg», sagte sie und warnte: «Lassen Sie uns jetzt das Erreichte nicht verspielen und einen Rückschlag riskieren.»



9.14 Uhr: Geschäftsklima in Frankreich fällt auf Rekordtief

Die Stimmung in Frankreichs Wirtschaft hat sich im April durch die Corona-Krise massiv verschlechtert. Das Geschäftsklima ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1980 gefallen, wie aus Daten des nationalen Statistikamtes Insee vom Donnerstag hervorgeht. Der Index sei um 32 Punkte auf 62 Zähler gefallen. Einen derart starken Einbruch hat es noch nie gegeben.

Die wirtschaftliche Aktivität lag demnach in Frankreich im April um 35 Prozent niedriger als vor dem Herunterfahren der Wirtschaft im März. Insee erwartet auch keine baldige Erholung des Geschäftsklimas. In diesem beispiellosen Umfeld sei das Verhalten von Unternehmen und Verbrauchern kaum zu prognostizieren. Die französische Regierung erwartet im laufenden Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um acht Prozent.

7.54 Uhr: CS hat 14'000 Covid-Kredite gewährt

Die Grossbank Credit Suisse hat im Rahmen des laufenden Überbrückungskreditprogrammes für Schweizer Unternehmen bereits rund 14'000 Kredite im Umfang von insgesamt 2,4 Milliarden Franken gesprochen. Die Bank sei in diesen schwierigen Zeiten für die eigenen Kunden da und stehe diesen angesichts der beispiellosen Herausforderungen zur Seite, heisst es in der Medienmitteilung zum Abschluss des ersten Quartals.

7.49 Uhr: SNB schreibt im ersten Quartal hohen Verlust

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Quartal einen sehr hohen Verlust  von 38,2 Milliarden Franken ausgewiesen. Grund ist das wegen der Corona-Krise harsche Umfeld an den Finanzmärkten und der damit verbundene Anstieg des Frankens.

6.55 Uhr: Zwei Drittel würden Bewegungen überwachen lassen

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie würden zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer ihre Bewegungen mittels einer Handy-App überwachen lassen. Das fand das Beratungsunternehmen Deloitte in einer Umfrage heraus.

Genau 64 Prozent der in der Schweiz wohnhaften erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 16 und 64 Jahren würde zur Rückverfolgung von Infektionen ihre Bewegungsdaten zur Verfügung stellen, wie Deloitte am Mittwoch mitteilte. Die Berater schliessen daraus, dass die sonst sehr auf ihre Privatsphäre bedachten Schweizerinnen und Schweizer in Zeiten der Krise offener für digitale Technologien und Lösungen sind.

Eine Frau in Brisbane, Australien, nutzt die «Coronavirus Tracking App» der australischen Regierung. 
Eine Frau in Brisbane, Australien, nutzt die «Coronavirus Tracking App» der australischen Regierung. 
Bild: Keystone

34 Prozent der Befragten sind vorbehaltlos für eine Erfassung ihrer Bewegungsdaten, 30 Prozent sind eher dafür. 36 Prozent stellen sich hingegen gegen das sogenannte Contact Tracing. Kategorisch lehnen aber nur 14 Prozent eine anonymisierte Bewegungsaufzeichnung im Kampf gegen die Covid-19-Seuche ab. 22 Prozent lehnen die Massnahme eher ab.

Bei den Befürwortenden ist die Zustimmung unter Leuten aus der IT- oder Telekombranche mit 78 Prozent sehr hoch. Auch die «Digital Natives» unter 30 Jahren weisen mit 68 Prozent eine leicht höhere Zustimmung als die Gesamtheit auf.

Deloitte befragte über die Ostertage 1'500 Personen in der Schweiz. Die Befragung erfolgte online und ist nach Angaben des Unternehmens repräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Region.

6.09 Uhr: FDP-Parteipräsidentin vermisst klare Strategie beim Corona-Exit

Der Bundesrat lässt nach Meinung von FDP-Präsidentin Petra Gössi eine klare Strategie beim Ausstieg aus dem Stillstand in der Corona-Krise vermissen. Bei der Einführung der Massnahmen zu Eindämmung des Coronavirus sei der Plan noch erkennbar gewesen, das sei nun nicht mehr der Fall. Der Bundesrat verliere sich in Details, behauptete Gössi in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (Donnerstagausgabe). Vergangene Woche habe die Landesregierung die Kommunikationshoheit in der Krise verloren.

Als der Bundesrat erste Lockerungen verkündet habe, sei er zu ungenau und zu wenig differenziert gewesen. Er habe ganze Bereiche ausgelassen. Der Auftritt habe mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Viel besser sei es in der Zwischenzeit nicht geworden, sagte Gössi weiter.

Die FDP-Präsidentin kritisiert ferner, dass der Bundesrat bei den Tests zu spät reagiert habe. Viele Labors hätten nur einen Bruchteil ihrer Testkapazitäten genutzt, weil die Kriterien des Bundes so streng gewesen seien. Nun lockere er diese Kriterien. «Das hätte er schon viel früher machen müssen. Damit hätte er jetzt auch mehr Daten für seine Entscheidungen», sagte Gössi weiter.

Gössi hätte es begrüsst, alle Läden bereits am Montag wieder zu öffnen, wie von einzelnen Kantonen gefordert; unter der Voraussetzung, dass die Schutzmassnahmen eingehalten werden. Die Gesundheit der Bevölkerung müsse weiterhin im Zentrum stehen.

FDP-Parteipräsidentin und Nationalrätin Petra Gössi (l.) spricht nach einer Sitzung zur Anhörung der Parteien wegen der Coronavirus-Krise am 26. März 2020 in Bern mit Journalisten.
FDP-Parteipräsidentin und Nationalrätin Petra Gössi (l.) spricht nach einer Sitzung zur Anhörung der Parteien wegen der Coronavirus-Krise am 26. März 2020 in Bern mit Journalisten.
Bild: Keystone/Anthony Anex

Vor allem die verletzlichen Menschen müssten in einer Phase der Öffnung geschützt werden. In einer Rezession, die jetzt komme, dürften die Suizide zunehmen und würden Existenzen zerstört werden. All das müsse der Bundesrat bei seiner Exit-Strategie bedenken.

Von grossflächigen Konjunkturprogrammen, wie sie die Linke fordere, halte sie nichts, sagte Gössi weiter. Solche Programme würden erst greifen, wenn sich die Wirtschaft wieder gefangen habe. Und sie würden neue regulatorische Einschränkungen bedeuten.

Gössi fordert in dem Interview weiter, Kompetenzen an die Kantone zurückzugeben und regionale Lösungen für den Ausstieg aus der Corona-Krise. Die Krise erfordere unterschiedliche Schutzkonzepte, so Gössi. Sie  wohne auf dem Land und arbeite in der Stadt – auf dem Land würden die Leute mit dem Auto einkaufen, danach würden sie in die Tiefgarage fahren, sich die Hände desinfizieren, einkaufen und wieder heimfahren. «In der Stadt ist das so nicht möglich. Darum machen regional unterschiedliche Lösungen Sinn.»



5.46 Uhr: Corona-Bekämpfung darf kein Vorwand für Repression sein

Uno-Generalsekretär António Guterres hat die Einhaltung der Menschenrechte im Kampf gegen das Coronavirus angemahnt. «Wir haben gesehen, wie das Virus selbst nicht diskriminiert, aber seine Auswirkungen – indem es tiefe Schwächen der öffentlichen Dienstleistungen und strukturelle Ungleichheiten aufdeckt, die den Zugang zu ihnen behindern», sagte Guterres am Donnerstag in einer Videobotschaft. Menschenrechte müssten deshalb im Zentrum der Antwort auf die Pandemie stehen.

Guterres betonte dabei die «unverhältnismässigen Auswirkungen auf bestimmte Gemeinschaften», die Zunahme von Hassreden im Internet und Angriffe auf schutzbedürftige Gruppen, die Massnahmen gegen Covid-19 untergrüben. Vor dem Hintergrund steigenden Nationalismus, Populismus und autoritärer Führung könne die Krise in einigen Ländern als «Vorwand» für repressive Politik herhalten. Dies sei «inakzeptabel», Regierungen müssten transparent vorgehen und seien Rechenschaft für ihre Massnahmen schuldig. «Lassen sie uns niemals vergessen – die Bedrohung ist das Virus, nicht die Menschen.»

5.13 Uhr: Hotels und Parks in Afrika bieten wegen Corona Online-Safaris an

Afrika-Urlaub im Netz: Parks und Hotels in Kenia und Südafrika trotzen der Corona-Krise und bieten Reisebegeisterten Online-Safaris an. «Wir haben uns überlegt, wie können wir Afrika zu unseren Gästen bringen, die nicht hierherkommen können?», sagte Nicole Robinson, die Marketing-Chefin von andBeyond. Die Hotel-Gruppe streamt seit Kurzem zweimal täglich Safaris in vier verschiedenen Reservaten in Südafrika live über Instagram, Facebook und YouTube.

Wegen der Corona-Krise mussten etliche Menschen ihre Ferien absagen. Der Safari-Tourismus in Ländern wie Südafrika und Kenia ist schlagartig eingebrochen. Für viele Schutzgebiete stehen somit finanzielle Schwierigkeiten bevor. Rund 70 Prozent der Einnahmen von Ol Pejeta, einem Wildreservat in Kenia, kommen aus dem Tourismus, wie Safari-Guide Samuel Mbogo sagte. Dadurch würden auch die Ranger finanziert, die vor Wilderei schützen. «Wir machen uns Sorgen um die Sicherheit dieser Tiere.» Auch Ol Pejeta streamt einmal täglich eine Live-Safari über Instagram.

Die Anbieter hoffen dadurch auch, mehr Unterstützung für den Tierschutz nach der Corona-Krise zu erzeugen. «Wir haben hier die Möglichkeit, die Stimme der Natur in den Vordergrund zu stellen, damit – wenn das normale Leben wieder beginnt – der Schutz dieser wilden Gebiete eine Priorität sein wird», sagte Robinson.

4.51 Uhr: Gemeinsame Schulden? EU-Gipfel berät über Wiederaufbau nach Corona

Im Streit über die Aufnahme gemeinsamer Schulden zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise nehmen die EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag (15 Uhr) einen neuen Anlauf. Bei einem Videogipfel wollen Kanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen vor allem über den Plan zur wirtschaftlichen Erholung nach der akuten Krise beraten. Eine Lösung wird allerdings noch nicht erwartet.

EU-Ratschef Charles Michel will bei dem Gipfel vielmehr vorschlagen, die EU-Kommission mit der Ausarbeitung eines detaillierten Plans zu beauftragen. Zugleich wird erwartet, dass die Staats- und Regierungschefs ein bereits von den Finanzministern ausgehandeltes Hilfspaket im Umfang von 540 Milliarden Euro zur Unterstützung von Arbeitsplätzen, Firmen und verschuldeten Staaten billigen. Es ist bereits der vierte EU-Videogipfel seit Beginn der Corona-Krise.

Zuletzt kamen Merkel und ihre Kollegen vor vier Wochen per Video zusammen. Nach stundenlanger und ergebnisloser Debatte beauftragten sie die Finanzminister damit, neue Vorschläge zu machen. Diese legten nach mühsamen Verhandlungen schliesslich das 540-Milliarden-Paket vor – und vereinbarten die Gründung des Wiederaufbau-Fonds. Sie liessen jedoch offen, wie der Fonds finanziert werden soll.



Und so streiten die EU-Staaten seit Wochen erbittert über sogenannte Corona-Bonds oder andere Anleihe-Formen. Länder wie Frankreich, Italien und Spanien – die zugleich besonders hart von der Pandemie getroffen wurden – fordern gemeinsame Schulden für den Wiederaufbau. Deutschland, die Niederlande und andere Staaten lehnen eine gemeinsame Haftung jedoch vehement ab.

Die EU-Kommission hat bereits ein Modell erarbeitet, das auf eine Begrenzung der gemeinsamen Haftung abzielt. Kommissionschefin Ursula von der Leyen will den Plan am Donnerstag vorstellen. Auf dieser Grundlage könnten die Staats- und Regierungschefs weitere Kompromisslinien ausloten und von der Leyen damit beauftragen, weiter an dem Plan zu arbeiten.

Geschlossene Geschäfte und menschenleer: Die Zürcher Bahnhofstrasse in Zeiten der Corona-Krise.
Geschlossene Geschäfte und menschenleer: Die Zürcher Bahnhofstrasse in Zeiten der Corona-Krise.
Bild: Keystone/Christian Beutler

Von der Leyen werde beim Gipfel noch keine Zahlen präsentieren, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Einige Elemente sind aber schon bekannt, etwa der Vorschlag, dass die Kommission mit Garantien der EU-Staaten aus dem Haushalt selbst über Anleihen Schulden aufnehmen und so EU-Staaten in der Krise unterstützen will. Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn unterstützt diese Idee der sogenannten Recovery-Bonds. Er rief Deutschland und andere Länder auf, den Widerstand gegen solche Bonds aufzugeben, wie die «Augsburger Allgemeine» (Donnerstag) berichtete. «Mein Appell an die Mitgliedstaaten lautet: Zieht endlich an einem Strang. Die Recovery-Bonds sind ein gutes Projekt», so Asselborn.

Ein EU-Vertreter machte am Mittwoch bereits klar, dass es eine Lösung nicht innerhalb von zwei Tagen geben werde. Zu hoffen sei auf Fortschritte bis Juni oder Juli. Dass es einen Wiederaufbaufonds in Verbindung mit dem nächsten mehrjährigen EU-Budget geben soll, sei Konsens im Kreis der 27 Länder. Doch gingen die Vorstellungen über die Ausgestaltung weit auseinander. Das betrifft auch die Summe. Im Gespräch sind bis zu 1,5 Billionen Euro.



4.13 Uhr: Corona macht auch vor Haustieren nicht halt

Im US-Staat New York sind zwei Hauskatzen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Die Tiere hätten leichte Atemprobleme und würden wohl wieder gesund werden, teilten die Behörden mit. Es sei die erste bekannte Infektion von Haustieren in den USA. Zuvor war das Virus in einem Zoo in der Bronx bei sieben Löwen und Tigern festgestellt worden.

Auch in anderen Ländern sind gelegentlich Tiere mit dem Virus infiziert worden. Einige Tierarten können sich den Behörden zufolge bei Menschen anstecken, das Virus aber nicht wieder auf Menschen übertragen. Experten empfehlen Tierhaltern, die an Covid-19 erkrankt sind, Kontakt mit Haustieren möglichst zu vermeiden und einen Mundschutz zu tragen, wenn sie diese füttern.

«Ist das unmöglich? Ich meine, biologisch nicht, alles ist möglich», sagte der Top-Infektionsspezialist Anthony Fauci. «Aber es gibt keinerlei Beweise, aus epidemiologischer Sicht, dass Haustiere innerhalb eines Haushalts Überträger sein können.»



3.51 Uhr: Neuer Gesundheitsminister Brasiliens will Corona-«Ausstiegsplan»

Brasiliens neuer Gesundheitsminister Nelson Teich hat eine Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Krise angekündigt. Er sagte am Mittwoch in Brasília, dass die Regierung innerhalb einer Woche eine entsprechende Richtlinie für die Städte und Bundesstaaten vorlegen wolle. «Es ist unmöglich für ein Land, ein Jahr, eineinhalb Jahre zu überleben, wenn es stillsteht», sagte Teich. «Die soziale Distanzierung ist eine natürliche Massnahme und logisch zu Beginn, aber sie kann nicht ohne einen Ausstiegsplan angewendet werden.»

Als Begründung führte er aus, dass selbst, wenn die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in Brasilien 100-mal höher wäre als die offiziell vom Gesundheitsministerium geführten 43'5000, diese vier Millionen Menschen bei einer Bevölkerung von 208 Millionen Menschen nur zwei Prozent entsprächen. Auf die kritische Lage etwa in der Stadt Manaus im Amazonas-Gebiet, wo das Gesundheitssystem bereits kollabiert ist und vor einem grossen Spital ein Kühlcontainer aufgestellt wurde, um Leichen zu lagern, ging Teich in seiner mit Spannung erwarteten ersten Pressekonferenz nicht ein.

Präsident Jair Bolsonaro hatte den Onkologen am vergangenen Donnerstag als Nachfolger von Luiz Henrique Mandetta ernannt. Dieser war im Streit über den richtigen Umgang mit dem Coronavirus entlassen worden. Während Mandetta wie verschiedene Gouverneure und Bürgermeister für Ausgangsbeschränkungen und Schutzmassnahmen plädierte, hält der rechtspopulistische Bolsonaro die Massnahmen für übertrieben und will möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Am Sonntag waren deswegen zahlreiche Bolsonaro-Anhänger auf die Strasse gegangen und hatten ein Eingreifen der Streitkräfte gefordert.

3.46 Uhr: Deutschland plant neue Corona-Hilfen

Mit neuen milliardenschweren Hilfen für Arbeitnehmer, Gastronomiebetriebe, Unternehmen und Schulen will die Koalition aus Union und SPD in Deutschland die massiven Folgen der Corona-Krise abmildern. Darauf verständigten sich am späten Mittwochabend die Spitzen der schwarz-roten Koalition in Berlin. Die Bundesregierung müsse weitere Massnahmen einleiten, um soziale und wirtschaftliche Härten abzufedern sowie den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu unterstützen, heisst es in einem Beschlusspapier. Deutschland habe die Pandemie durch einschneidende Beschränkungen erfolgreich gebremst. Dies habe erhebliche wirtschaftliche und soziale Folgen. «Trotzdem können wir nur in kleinen Schritten die Beschränkungen wieder lockern, weil das Virus weiter breit in Deutschland vorhanden ist und wir die Erfolge nicht durch eine erneute exponentielle Infektionswelle gefährden dürfen.» Deshalb müssten die notwendigen Entscheidungen so ausfallen, dass es auch in Zukunft finanzielle Möglichkeiten gebe.

Am Donnerstag gibt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Bundestag eine Regierungserklärung zum Vorgehen der Koalition in der Krise ab.

Ein Überblick über die Beschlüsse: Arbeitnehmer in Kurzarbeit dürfen vom 1. Mai bis zum Jahresende mehr dazuverdienen – bis zur vollen Höhe des bisherigen Monatseinkommens. Das Kurzarbeitergeld wird ab dem 4. Monat auf 70 Prozent (77 Prozent für Haushalte mit Kindern) und ab dem 7. Monat auf 80 Prozent (87 Prozent für Haushalte mit Kindern) aufgestockt, befristet bis Jahresende. Der Bezugszeitraum für das Arbeitslosengeld wird für diejenigen um drei Monate verlängert, deren Anspruch zwischen dem 1. Mai und 31. Dezember 2020 enden würde. Die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie wird ab dem 1. Juli befristet bis zum 30. Juni 2021 auf 7 Prozent gesenkt. Kleine und mittelständische Unternehmen dürfen erwartete Verluste mit bereits für 2019 geleisteten Steuer-Vorauszahlungen verrechnen. Schulen und Schüler werden mit bis zu 500 Millionen beim digitalen Unterricht zu Hause unterstützt. Bedürftige Schüler sollen einen Zuschuss von 150 Euro zur Anschaffung von Geräten bekommen.

3.35 Uhr: Corona-Impfstoff soll zunächst Gemeingut sein

Die internationale Impfallianz Gavi fordert frühe internationale Vereinbarungen über die künftige Verteilung einer Immunisierung gegen das Coronavirus. So sollte es Regeln für die Reihenfolge von Impfungen geben, aber auch für eine faire internationale Verteilung, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley in einem Videogespräch mit deutschen Journalisten. Er rechne binnen 12 bis 18 Monaten mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffes. Mit Glück und den bereits vereinfachten regulatorischen Auflagen könne es auch schneller gehen.

Gavi wurde vor 20 Jahren beim Weltwirtschaftsforum in Davos aus der Taufe gehoben. Seit ihrer Gründung hat die Impfallianz, die von der Bundesregierung zuletzt erneut mit der Zusage von 600 Millionen Euro unterstützt wurde, nach eigenen Angaben über 760 Millionen Kinder geimpft und so mehr als 13 Millionen Leben gerettet.

Berkley forderte, einen künftigen Impfstoff für einige Zeit zum öffentlichen Gemeingut zu erklären. «Natürlich bin ich nicht der politische Entscheider, aber wir sollten daran denken, einen solchen Impfstoff als weltweites öffentliches Gut zu betrachten.» Der öffentliche Sektor müsse deswegen auch die Entwicklung, Produktion und Verteilung finanzieren – mindestens für eine Zeit. Danach könne der Impfstoff zurück an kommerzielle Produzenten gehen. Er könne dann mit unterschiedlichen Preisen an die Lage in einzelnen Staaten angepasst werden, aber mit auch einer «vernünftigen Gewinnmarge» versehen sein.

3.20 Uhr: Daimler-Konzern mit massivem Gewinneinbruch im ersten Quartal 2020

Der Stuttgarter Autokonzern Daimler muss wegen der Corona-Pandemie seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2020 kräftig nach unten korrigieren. Das Unternehmen legte ein vorläufiges Ergebnis vor Zinsen und Steuern für das erste Quartal vor, das um 78 Prozent auf 617 Millionen Euro eingebrochen ist.

Aufgrund der andauernden Covid-19-Pandemie ist Daimler weiterhin der Auffassung, dass die ursprüngliche Prognose für das Geschäftsjahr 2020 nicht länger haltbar sei. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kundennachfrage, Lieferketten und die Fahrzeugproduktion könnten nicht mit üblicher Sicherheit eingeschätzt werden.

Das erschwere eine Neubewertung der Prognose für das Geschäftsjahr 2020, so der Stuttgarter Konzern. Die vollständigen Quartalszahlen sollen am 29. April veröffentlicht werden.

2.22 Uhr: Nach Attacken: UN fordern Respekt vor Ärzten und Pflegern in Mexiko

Nach Angriffen auf Ärzte und Krankenschwestern in Mexiko haben die Vereinten Nation Respekt vor der Arbeit des medizinischen Personals in der Corona-Krise gefordert. «Die UN in Mexiko rufen die gesamte Bevölkerung dazu auf, die Arbeit und die körperliche Unversehrtheit der Mediziner zu respektieren, die angesichts der Corona-Pandemie eine wichtige Arbeit leisten», hiess es in einer Stellungnahme am Mittwoch.

Zuletzt waren in Mexiko mehrfach Ärzte und Pfleger körperlich und verbal angegriffen worden. Die Angreifer warfen ihnen vor, das Coronavirus zu verbreiten. In Mexiko-Stadt wurde eine Krankenschwester beleidigt und geschlagen. In Axochiapan im Bundesstaat Morelos drohten Anwohner, ein Spital niederzubrennen, sollten dort Corona-Patienten behandelt werden. Die Nationalgarde bezog im ganzen Land vor 344 Kliniken und Gesundheitszentren Stellung, um das Personal zu schützen.

In Mexiko haben sich bislang 10'544 Menschen nachweislich mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert. 970 Patienten starben im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in dem lateinamerikanischen Land.

1.39 Uhr: US-Beamter beklagt Rausschmiss wegen Bedenken zu Corona-Behandlung

Ein hochrangiger Regierungsbeamter in den USA beklagt, er sei wegen seines Widerstandes gegen wissenschaftlich fragwürdige Corona-Behandlungsmethoden von seinem Posten abgezogen worden. Der Direktor einer dem US-Gesundheitsministerium untergeordneten Behörde, Rick Bright, schrieb am Mittwoch (Ortszeit) in einer Stellungnahme, er sei gegen seinen Willen auf eine weniger einflussreiche Stelle in einer anderen Behörde, den National Institutes of Health, versetzt worden. Er sei überzeugt, dies sei geschehen, weil er darauf bestanden habe, die vom US-Kongress bereitgestellten Mittel in der Corona-Krise in sichere und wissenschaftlich geprüfte Lösungen zu investieren – und nicht in Medikamente, Impfstoffe und andere Technologien, deren Nutzen wissenschaftlich umstritten sei.

Bright hatte bislang eine Behörde für biomedizinische Forschung und Entwicklung (BARDA) geleitet, die auch in die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus involviert ist. Er erklärte, er habe sich unter anderem gegen den grossangelegten Einsatz von Chloroquin und Hydroxychloroquin gestemmt – ein Malaria-Medikament, das US-Präsident Donald Trump wiederholt als mögliches Wundermittel gegen das Coronavirus beworben hatte.



Der wissenschaftliche Nutzen des Medikaments sei nicht erwiesen, kritisierte Bright. Er habe angesichts potenziell grosser Risiken des Mittels darauf bestanden, dies nur für Covid-19-Patienten unter ärztlicher Aufsicht in Spitälern einzusetzen, nicht aber der allgemeinen Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.

Er melde sich öffentlich zu Wort, «weil zur Bekämpfung dieses tödlichen Virus die Wissenschaft den Weg weisen muss – nicht Politik oder Vetternwirtschaft». Bright erhob schwere Vorwürfe: «Mich mitten in dieser Pandemie aus dem Weg zu räumen und Politik und Vetternwirtschaft vor die Wissenschaft zu stellen, gefährdet Leben und behindert die nationalen Bemühungen, diese drängende Krise der öffentlichen Gesundheit sicher und effektiv anzugehen.»

Die «New York Times» schrieb, weder das Gesundheitsministerium noch das Weisse Haus hätten sich zu der Personal-Entscheidung äussern wollen. Trump sagte am Mittwochabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Washington mit Blick auf Bright: «Ich habe nie von ihm gehört. (...) Ich weiss nicht, wer das ist.»

1.38 Uhr: Trump unterzeichnet Verfügung zur Aussetzung von Einwanderung in USA

US-Präsident Donald Trump hat die angekündigte Verfügung zur vorübergehenden Aussetzung von Einwanderung in die Vereinigten Staaten unterzeichnet. Das sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weissen Haus in Washington. Der US-Präsident begründete den Schritt erneut damit, Jobs und medizinische Ressourcen müssten angesichts der Corona-Krise für Amerikaner bewahrt werden. «Wir wollen uns zuerst um unsere Bürger kümmern – das müssen wir.»

Nicht nur die oppositionellen Demokraten werfen Trump vor, die Corona-Krise als Vorwand für weitere Verschärfungen im Einwanderungsrecht zu nutzen. Dessen Weigerung, die Gesundheitskrise ernst zu nehmen und seine Rolle als Präsident auszufüllen, habe bereits «Leben gekostet», twitterte die kalifornische Senatorin Kamala Harris. Nun beute er die Pandemie «schamlos» für politische Zwecke aus.

Der texanische Abgeordnete Joaquin Castro nannte Trumps Ankündigung einen «autoritären» Schritt, um von der Krise zu profitieren. Trump wolle nur von seinen eigenen Fehlern ablenken, twitterte Castro.

Trump hatte am Montag überraschend auf Twitter angekündigt, Einwanderung in die USA wegen der Corona-Pandemie zeitweise auszusetzen. Am Dienstag hatte er erklärt, die Beschränkung werde zunächst für 60 Tage gelten und betreffe im Wesentlichen jene Menschen, die sich um einen dauerhaften Aufenthalt mit einer Green Card bemühten. Es gelte nicht für vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen. Vor dem Ablauf der Frist werde er über eine mögliche Verlängerung der Massnahme entscheiden, betonte Trump.

In der Verfügung, die das Weisse Haus am Mittwochabend (Ortszeit) veröffentlichte, hiess es, die Aussetzung trete in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (Ortszeit) in Kraft. Die Beschränkung gelte nur für Ausländer, die sich ausserhalb der Vereinigten Staaten befänden und noch keine Einreiseerlaubnis hätten. Es gelte nicht für jene, die bereits eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in den USA hätten. Ausnahmen seien unter anderem vorgesehen für Arbeiter aus dem Gesundheitswesen und aus anderen wesentlichen Bereichen zur Bekämpfung der aktuellen Epidemie. Auch Ehepartner und Kinder von US-Bürgern seien ausgenommen. Ausserdem sollten das Arbeitsministerium, das Heimatschutzministerium und das Aussenministerium mögliche weitere Schritte in der Migrationspolitik empfehlen, die zur Stützung der Wirtschaft und des inländischen Arbeitsmarktes angemessen seien.

Der Erlass dürfte,  wie fast alle Anordnungen Trumps in dieser Frage, gerichtlich angefochten werden. Am Ende werden also einmal mehr US-Gerichte darüber urteilen, wie streng das Einwanderungsrecht der USA künftig sein wird.

Die Corona-Epidemie hat die amerikanische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in eine schwere Krise gestürzt. Wegen der Ausbreitung des Virus verloren in den USA binnen eines Monats rund 22 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz.

1.16 Uhr: Internationaler Flugverkehr bricht 2020 um zwei Drittel ein

Der internationale Passagierverkehr könnte bis September 2020 um bis zu 1,2 Milliarden Reisende abnehmen. Das erwartet die Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen (ICAO) unter Berufung auf Prognosen.

Sollte die Prognose Realität werden, würde das einem Rückgang von zwei Drittel in den ersten drei Quartalen entsprechen, teilt die ICAO mit. Infolge des Ausbruchs der Pandemie ist der weltweite Flugverkehr fast zum Stillstand gekommen. Geschlossene Grenzen, Reisebeschränkungen und ein markanter Rückgang der Nachfrage haben den Markt einbrechen lassen.

1.02 Uhr: USA: Dieses Jahr Grippe-Impfung nötig, um Corona in Schach zu halten

Um gegen Ende des Jahres einen parallelen Ausbruch der saisonalen Grippe und des neuartigen Coronavirus zu vermeiden, sollten die Menschen in den USA eine Grippe-Impfung bekommen. Das forderte der Leiter der US-Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, am Mittwochabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Damit könne das Risiko zweier gleichzeitiger Epidemien vermieden werden, was für den Gesundheitssektor nur «schwer» zu stemmen wäre, sagte Redfield. Die Amerikaner müssten daher ihrem Land helfen und sich gegen die normale Grippe impfen lassen, forderte er.

Die US-Regierung hofft, die gegenwärtige Epidemie des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 bis zum Herbst weitgehend unter Kontrolle zu bringen. Experten warnen allerdings, dass sich der Erreger bei kälterem Wetter erneut rasant verbreiten könnte. Trumps Beraterin Deborah Birx räumte ein, dies sei möglich. Die Behörden wären bis dahin aber besser auf das Virus vorbereitet, sagte sie. Trump selbst hat wiederholt infrage gestellt, ob das Coronavirus tatsächlich im Herbst oder Winter in grossem Ausmass zurückkommen könnte.

Die jährlich auf den aktuellen Erreger angepasste Grippe-Impfung wird in den USA normalerweise nur Risikogruppen wie älteren Menschen und schwangeren Frauen nachdrücklich empfohlen. Eine Grippe-Impfung bietet keinen absoluten Schutz gegen Influenza, aber einen weitgehenden Schutz. Für das neue Coronavirus gibt es noch keine Impfung. Experten rechnen im besten Fall gegen Mitte nächsten Jahres mit einer wirksamen Impfung.

0.57 Uhr: Trump rügt Lockerung der coronabedingten Beschränkungen in Georgia

US-Präsident Donald Trump sieht die Lockerungen der coronavirusbedingten Beschränkungen des öffentlichen Lebens im US-Bundesstaat Georgia kritisch. Trump sagte am Mittwochabend (Ortszeit), er habe dem Gouverneur von Georgia, dem Republikaner Brian Kemp, gesagt, dass er mit diesem Schritt überhaupt nicht einverstanden sei. «Das ist zu früh.» Aber Kemp müsse tun, was er für richtig halte.

Kemp hatte am Montag angekündigt, dass ab Freitag unter anderem Fitnessstudios, Friseure und Nagelstudios unter Einhaltung strikter Vorschriften – etwa um soziale Distanz zu gewährleisten – wieder öffnen können. Von kommendem Montag an soll dies auch für Theater gelten und Restaurants sollen wieder Gäste empfangen können. Bars und Clubs dagegen müssen weiterhin geschlossen bleiben. Es handele sich um «wohlüberlegte Massnahmen», sagte Kemp. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen pro Tag in dem Staat im Süden der USA ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums erst seit dem 15. April rückläufig.

Trump wandte ein, er hielte es für besser, etwas länger damit zu warten. Die Sicherheit müsse im Vordergrund stehen. Dabei hat es der US-Präsident selbst eilig, das Land wieder zurück in den Normalbetrieb zu bringen. Bislang unterliegt die Mehrheit der Amerikaner wegen der Ausbreitung des Coronavirus Ausgangsbeschränkungen. Viele Geschäfte und Betriebe sind geschlossen. Das setzt der US-Wirtschaft schwer zu.

Trump hatte vergangene Woche Richtlinien vorgestellt, nach denen die Schutzmassnahmen in den einzelnen Bundesstaaten bei Erfüllung bestimmter Kriterien in drei Phasen gelockert werden können. Unter anderem sollen die Fallzahlen vor dem Eintritt in jede Phase über 14 Tage abnehmen.

0.55 Uhr: Polizei warnt vor Betrug und Abzockerei in Zeiten der Corona-Krise

Betrüger, Abzocker und Cyber-Kriminelle nutzen die Ängste der Schweizer Bevölkerung aus, um unter dem Deckmantel der Corona-Krise Personen zu schädigen. In der Schweiz und im nahen Ausland seien solche Fälle aufgetaucht, schreibt die Schaffhauser Polizei in einer Mitteilung. Vermeintliche Shops für Schutzmasken und Desinfektionsmittel würden derzeit wie Pilze aus dem Boden schiessen. Ferner hätten Cyberkriminelle unzählige Phishing-Emails im Namen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder weiteren Behördenstellen verschickt.

Auch wenn die Betrüger ihre Masche jeweils den aktuellen Gegebenheiten anpassten, so blieben die Verhaltenstipps der Polizei dieselben wie vor der Corona-Krise. So sollten E-Mails von unbekannten Absendern, Anhänge oder Links nicht geöffnet werden.

Auf Forderungen von Erpressern sollte nicht eingegangen oder reagiert werden. Das gelte auch für Telefonate von unbekannten Personen. Vorauszahlungen bei Online-Shops sollten nur in kleinen Beträgen geleistet werden.



Bei grösseren Beträge empfehle es sich, die Ware über ein Online-Treuhandkonto zu bezahlen. Alternativ dazu sollte, falls möglich, die Rechnung direkt beim Abholen der Ware beglichen werden, schreibt die Schaffhauser Polizei weiter.

0.36 Uhr: Viertägiges Ausgehverbot beginnt in 31 Städten der Türkei

In 31 türkischen Städten und Provinzen ist wegen der Corona-Pandemie ein viertägiges weitgehendes Ausgehverbot in Kraft getreten. Die Regierung verschärft damit bisherige Regelungen. Sie hatte bereits zweimal eine Ausgangssperre über Wochenenden verhängt. Nun sollen die Menschen bereits ab Mitternacht (Ortszeit/23 Uhr MESZ) bis einschliesslich Sonntag daheimbleiben. Betroffen sind unter anderem die grösste Stadt der Türkei, Istanbul, sowie die Hauptstadt Ankara.

Am Donnerstag und Freitag sollen zumindest halbtags noch einige Einkaufsgelegenheiten geöffnet bleiben. Der Donnerstag ist ein nationaler Feiertag und am Freitag beginnt der heilige Fastenmonat Ramadan. Ausserdem dürfen am Wochenende Kliniken, Apotheken, Bäckereien und andere als wichtig eingestufte Dienstleister arbeiten.

Für die meisten Menschen, die jünger als 20 oder älter als 65 Jahre sind, sowie chronisch Kranke galten bereits zuvor Ausgehverbote. Auf längere und landesweite Ausgangssperren hat die Türkei aber bisher verzichtet, um die angeschlagene Wirtschaft nicht weiter zu belasten. Dafür wurden unter anderem Schulen, Cafés und Bars geschlossen sowie Grossveranstaltungen und gemeinsame Gebete in Moscheen verboten.

Im Ramadan wird zudem das Fastenbrechen in grossen Gruppen untersagt sein, wie das Innenministerium am Mittwoch verfügte. Ausserdem dürfen die Trommler, die nachts um die Häuser ziehen, um die Gläubigen vor Sonnenaufgang aufzuwecken, keine Spenden an Haustüren einsammeln.

Gesundheitsminister Fahrettin Koca meldete am Mittwochabend, dass sich bisher rund 99'000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert hätten. Ausserdem seien rund 2'400 Menschen gestorben.

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