Maurer-NachfolgeHans-Ueli Vogt und Albert Rösti schaffen es aufs SVP-Ticket
red.
18.11.2022
Für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer nominiert die SVP-Fraktion den Berner Nationalrat Albert Rösti und den Zürcher alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt. Verfolge die Medienkonferenz live bei blue News.
red.
18.11.2022, 19:12
18.11.2022, 19:32
red.
Der nächste SVP-Bundesrat dürfte Albert Rösti (BE) oder Hans-Ueli Vogt (ZH) heissen. Die SVP-Fraktion hat sich am Freitag auf dieses Zweierticket geeinigt. Die Vereinigte Bundesversammlung entscheidet am 7. Dezember über die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer.
Der Berner Nationalrat und frühere Parteipräsident Rösti sowie der Zürcher alt Nationalrat Vogt setzten sich gegen drei weitere SVP-Mitglieder durch. Das Nachsehen hatten der Berner Ständerat Werner Salzmann, die Nidwaldner Regierungsrätin Michèle Blöchliger und der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler.
Die drei Unterlegenen fallen definitiv aus dem Rennen für die Maurer-Nachfolge. Wer SVP-Bundesrat oder -Bundesrätin werden will, kommt um eine Nomination der Fraktion nicht herum. Denn die Statuten der SVP sehen den automatischen Parteiausschluss vor für Mitglieder, die nach der Wahl das Bundesratsamt annehmen, ohne von der Fraktion auf das Ticket gesetzt worden zu sein.
Rösti gilt als Favorit
Nach dem Vorentscheid der Fraktion bleibt Rösti der Kronfavorit für das Bundesratsamt. Für Rösti spricht insbesondere, dass er im Parlament bestens vernetzt ist. Er sitzt seit 2011 im Nationalrat.
Der Berner Oberländer ist promovierter Agronom und Berater, 55 Jahre alt und Gemeindepräsident von Uetendorf bei Thun. Von 2016 bis 2020 war er Präsident der SVP Schweiz. Unter seiner Führung musste die Partei allerdings bei den Wahlen vier Jahre später eine empfindliche Niederlage einstecken. Im Parlament machte sich Rösti einen Namen als Energie- und Gesundheitspolitiker. Der zweifache Vater gilt als gemässigt im Ton, aber hart in der Sache.
Vogt mit Aussenseiterchancen
Auch Hans-Ueli Vogt hat Wahlchancen. Der 52-jährige Anwalt war 2015 bis 2021 Nationalrat. Er trat zurück, weil er sich auf seine Tätigkeit als Jurist und Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht konzentrieren wollte. Der Stadtzürcher, der von der Jungen SVP unterstützt wird, gilt als eher zurückhaltend.
Seinen grössten Einsatz in der nationalen Politik hatte er als «Vater» der sogenannten Selbstbestimmungsinitiative, die verlangte, dass Schweizer Verfassungsrecht Vorrang haben soll gegenüber dem internationalen Recht, dem Völkerrecht. Die Vorlage scheiterte 2018 an der Urne. Der gebürtige Winterthurer, selbst homosexuell, sass zudem im Ja-Komitee zur Ehe für alle, welche die Mehrheit der SVP ablehnte.
Hier im Ticker kannst du die Medienkonferenz nachlesen.
Liveticker
Neue Beiträge
Liveticker beendet
19.09 Uhr
Das war's auch schon
Damit ist die Medienkonferenz bereits vorbei. Wir danken für das Interesse.
19.08 Uhr
Wie unterscheiden sie sich?
Sie vertreten ähnliche Werte, sagt Vogt. Es sei nun an den anderen Parteien, ihre Schlüsse zu ziehen. Rösti ergänzt lachend, dass Vogt jünger sei.
19.07 Uhr
Grosse Unterschiede, dieselben Werte
Ob er sich als amtierender Nationalrat im Vorteil sehe, will ein Journalist von Albert Rösti wissen. Er wolle sich selber nicht beurteilen und es komme nun darauf an, wie man sich in den kommenden Wochen präsentiere. Er sei aber zuversichtlich, sagt Rösti. Er und Vogt würden die Werte der SVP vertreten, seien aber sehr unterschiedlich vom Charakter her.
19.05 Uhr
Jetzt können die Journalist*innen Fragen stellen
Die erste Frage dreht sich um die Stimmen, mit denen die beiden Plätze auf dem Ticket vergeben worden seien. Aeschi rattert die Ergebnisse der insgesamt fünf Wahlgänge nochmals runter und verweist darauf, dass diese auch online zu finden seien.
19.02 Uhr
Vogt hat das Wort
Er dankt der Parteileitung, dass er – obwohl er nicht mehr im Parlament sitze – diese Chance erhalte, sagt der Zürcher alt Nationalrat. Das ursprüngliche Fünfer-Ticket preist er als «eindrückliches Abbild» der Personaldecke der SVP. Wie Rösti schaue er «mit Freude, aber auch mit Spannung auf das, was da kommt». Den Wahlkampf in den kommenden Wochen werde man gemeinsam bestreiten. Man vertrete schliesslich dieselben Werte.
19 Uhr
Rösti spricht
Es sei ihm eine grosse Freude, «für meine Partei» kandidieren zu dürfen. Er freue sich auf anstrengende, aber auch spannende Tage und die Hearings bei den anderen Parteien. «Ich bin sicher, wir werden zusammen alles geben für einen fairen Wahlkampf.»
18.57 Uhr
Rösti klar gewählt
Nun spricht Céline Amaudruz, SVP-Vizepräsidentin. Sie attestiert allen fünf Kandidat*innen ein gutes Profil. Man habe sich für Rösti und Vogt entschieden, um die Stromkrise zu meistern und die Sicherheit der Schweiz zu sichern. Für den ersten Platz auf dem Ticket habe Rösti sich klar durchgesetzt. Der zweite Platz auf dem Ticket wurde erst in einem vierten Wahlgang zugunsten von Vogt vergeben.
18.55 Uhr
Die Favoriten kommen zum Zug
Aeschi lässt die Katze aus dem Sack: Rösti und Vogt sind nominiert. Sie seien die Richtigen, um die Schweiz durch die vielen Krisen zu führen.
18.52 Uhr
Es geht los
Jetzt kommen die Favoriten, Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt, ins Zimmer. Auch Parteichef Marco Chiesa und Fraktionschef Thomas Aeschi nehmen Platz.
Die Findungskommission der SVP hat keinen Zweifel: Alle vier Kandidaten und die einzige Kandidatin haben allesamt das Zeug für den Bundesrat. Sie schlug einzig vor, dass es ein Zweierticket werden solle.
Die definitive Auswahl obliegt am heutigen Freitag der Bundeshausfraktion der SVP. In Hérémence im Wallis konnten sich die fünf Kandidierenden in kurzen Anhörungen den Parteikolleg*innen empfehlen – um 17.30 Uhr wird dann bekannt gegeben, wer es aufs Ticket schafft.
Beworben haben sich zwei Berner, Nationalrat Albert Rösti und Ständerat Werner Salzmann, alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt aus Zürich, die Nidwaldner Regierungsrätin Michèle Blöchliger sowie der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler.
Rösti hat die besten Karten
In der Favoritenrolle sehen die meisten Beobachter*innen den ehemaligen Parteipräsidenten Rösti. «Vom ersten Tag an, als wir vom Rücktritt Ueli Maurers gehört haben, ist Albert Rösti auf Platz 1 eingestuft worden», sagte auch der Politik-Analyst Mark Balsiger in einer Einschätzung für blue News. Hans-Ueli Vogt habe ebenfalls gute Chancen, da die Zürcher Kantonalpartei grosses Gewicht habe.
Überraschungen sind freilich nie ausgeschlossen. Wer am Ende definitiv grünes Licht von der Fraktion erhält, erfährt die Schweiz bald.
Das Zweierticket der SVP für den Bundesratssitz
Er will SVP-Bundesrat Ueli Maurer beerben: Albert Rösti. Der Berner Oberländer ist promovierter Agronom und Berater, 55 Jahre alt und Gemeindepräsident von Uetendorf bei Thun.
Bild: Keystone
Hans-Ueli Vogt hat ebenfalls den Sprung aufs Zweierticket der SVP geschafft. Der 53-jährige Zürcher ist Rechtsprofessor und ehemaliger Nationalrat.
Bild: Keystone
Drei Mitstreiter*innen zogen in der parteiinternen Ausmachung den Kürzeren. Dazu zählt Werner Salzmann. Der 59-Jährige ist Chefexperte bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern. Er ist seit 2019 Ständerat, davor war er eine Legislatur lang im Nationalrat.
Bild: KEYSTONE
Der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler unterlag ebenfalls. Der 62-Jährige stellte sich bereits zum zweiten Mal als Bundesratskandidat zur Verfügung.
Bild: Keystone
Die vierte im Bunde und die einzige Frau ist Michèle Blöchliger. Die 55-Jährige ist Gründungspräsidentin der SVP-Kantonalsektion und seit 2018 Nidwaldner Regierungsrätin.
Bild: Keystone
Das Zweierticket der SVP für den Bundesratssitz
Er will SVP-Bundesrat Ueli Maurer beerben: Albert Rösti. Der Berner Oberländer ist promovierter Agronom und Berater, 55 Jahre alt und Gemeindepräsident von Uetendorf bei Thun.
Bild: Keystone
Hans-Ueli Vogt hat ebenfalls den Sprung aufs Zweierticket der SVP geschafft. Der 53-jährige Zürcher ist Rechtsprofessor und ehemaliger Nationalrat.
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Drei Mitstreiter*innen zogen in der parteiinternen Ausmachung den Kürzeren. Dazu zählt Werner Salzmann. Der 59-Jährige ist Chefexperte bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern. Er ist seit 2019 Ständerat, davor war er eine Legislatur lang im Nationalrat.
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Der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler unterlag ebenfalls. Der 62-Jährige stellte sich bereits zum zweiten Mal als Bundesratskandidat zur Verfügung.
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Die vierte im Bunde und die einzige Frau ist Michèle Blöchliger. Die 55-Jährige ist Gründungspräsidentin der SVP-Kantonalsektion und seit 2018 Nidwaldner Regierungsrätin.