Corona-ÜbersichtJohnson verhängt neuen Lockdown — 126'000 neue Impfdosen in der Schweiz eingetroffen
Agenturen/red
4.1.2021
Der schweizweite Startschutz für die grösste Impfaktion aller Zeiten ist gefallen. Zudem trafen weitere 126'000 Impfdosen ein. Unterdessen verhängt Boris Johnson einen neuen nationalen Lockdown in Grossbritannien. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Am Montag ist der schweizweite Startschuss für die grösste Impfaktion in der Geschichte des Landes gefallen. Zehn Kantone verabreichten die ersten Dosen. Die Menge reicht jedoch nicht weit.
In Zürich wurde zum offiziellen Auftakt vor den Medien ein Ehepaar aus Wetzikon geimpft. Der Mann und die Frau sind über 75 Jahre alt und gehören zur Hochrisikogruppe. Auch der Schriftsteller Franz Hohler und weitere prominente Personen gehören zu den ersten, die sich im Institut für Reisemedizin in Zürich impfen liessen. Sie werben damit als Impfbotschafter für die Covid-19-Impfung, wie die Gesundheitsdirektion mitteilte.
Neben dem Kanton Zürich begannen am Montag auch die Kantone Uri, Obwalden, Tessin, Jura, Graubünden, St. Gallen, Glarus, Appenzell-Ausserrhoden und Thurgau mit ersten Impfungen. Bereits in den letzten Tagen des vergangenen Jahres hatten 13 Kantone ihre Impfprogramme gegen das Coronavirus gestartet.
Der Kanton Aargau will am Dienstag beginnen - als letzter Kanton hat Bern den Impfstart für den kommenden 11. Januar angekündigt. Als erster hatte der Kanton Luzern mit dem Impfen begonnen: Am 23. Dezember wurde einer 90-jährigen Frau der Wirkstoff gegen das Coronavirus verabreicht.
126'000 neue Impfdosen eingetroffen
Die Nachfrage nach Impfungen ist jedoch in zahlreichen Kantonen so hoch, dass gar nicht alle Interessierten einen Termin für eine Impfung bekommen. Schweizweit stehen mit der Lieferung von weiteren 126'000 Impfdosen von Pfizer/Biontech vom Montag nun insgesamt 233'000 Dosen dieses Herstellers zur Verfügung. Da es zwei Dosen pro Person braucht, können erst gut 115'000 Personen geimpft werden.
Die Schweiz wartet daher auf die Zulassung eines weiteren Impfstoffs. Die Rede ist davon, dass der Impfstoff des Herstellers Moderna demnächst zugelassen werden könnte. Darauf hoffen auch die Hausärzte. Für sie ist der aktuell zugelassene Impfstoff eine grosse Herausforderung.
R-Wert schweizweit bei 0,89
Ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Pandemie ist die Reproduktionszahl, der R-Wert - das heisst: wie viele Personen ein Infizierter ansteckt. Er muss unter 1 sein, damit das Wachstum gestoppt wird.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) aktualisierte den Wert am Montag. Demnach lag er am 25. Dezember bei 0,89. Am Sonntag wurde für den 24. Dezember noch ein R-Wert von 0,95 gemeldet. Schweizweit war der R-Wert gemäss BAG am 5. Dezember unter 1 gesunken.
Dem BAG wurden für die Schweiz und Liechtenstein innerhalb von 96 Stunden 9665 neue Coronavirus-Ansteckungen, 189 neue Todesfälle und 367 Spitaleintritte gemeldet. Vor einer Woche waren 10'087 neue Coronavirus-Ansteckungen, 244 neue Todesfälle und 482 Spitaleinweisungen gemeldet worden, ebenfalls für vier Tage.
Johnson verkündet neuen nationalen Lockdown
Wegen der deutlich steigenden Zahl an Corona-Infektionen hat die britische Regierung die Massnahmen erneut stark verschärft. «Wir müssen in England einen Lockdown verhängen, um die neue Corona-Variante in den Griff zu bekommen», sagte Premierminister Boris Johnson in einer Fernsehansprache. «Das bedeutet, dass Sie zu Hause bleiben müssen.» Das Haus dürfe nur noch für notwendige Aktivitäten wie Arztbesuche oder die Arbeit verlassen werden. Schulen müssen schliessen. Johnson sagte, die Massnahmen würden vermutlich bis Mitte Februar in Kraft bleiben.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Boris Johnson hat einen weiteren nationalen Lockdown für England verkündet.
Die Hälfte der für Januar angekündigten Impfdosen für die Schweiz ist bereits eingetroffen.
Die Schweizer Armee soll nicht bei den Impfungen gegen das Coronavirus helfen. Die Romandie und das Tessin hatten zuvor entsprechende Einsätze angefragt.
Das BAG meldet innert 96 Stunden 9665 Neuinfektionen bei 63‘665 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 15,2 Prozent. 189 Personen starben an Covid-19, 367 wurden hospitalisiert.
Mehrere Kantone beginnen ab heute mit den Corona-Impfungen.
21.17 Uhr: Johnson verkündet neuen nationalen Lockdown für England
Wegen der deutlich steigenden Zahl an Corona-Infektionen hat die britische Regierung die Massnahmen erneut stark verschärft. «Wir müssen in England einen Lockdown verhängen, um die neue Corona-Variante in den Griff zu bekommen», sagte Premierminister Boris Johnson in einer Fernsehansprache. «Das bedeutet, dass Sie zu Hause bleiben müssen.» Das Haus dürfe nur noch für notwendige Aktivitäten wie Arztbesuche oder die Arbeit verlassen werden. Schulen müssen schliessen. Johnson sagte, die Massnahmen würden vermutlich bis Mitte Februar in Kraft bleiben.
Zuletzt hatte Grossbritannien immer neue Rekorde bei Neuinfektionen und Patienten verkündet. Zuletzt habe es 20 Prozent mehr Todesfälle gegeben, sagte Johnson. Er machte vor allem die in Grossbritannien entdeckte Mutante des Coronavirus verantwortlich. Sie sei 50 bis 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. «Bleiben Sie zu Hause, schützen Sie den (Gesundheitsdienst) NHS, retten Sie Leben», sagte Johnson.
20.46 Uhr: EU-Kommission genehmigt deutsche Milliarden-Staatshilfe für Reisekonzern Tui
Die EU-Wettbewerbshüter haben deutsche Staatshilfen bis zu 1,25 Milliarden Euro (rund 1,35 Milliarden Franken) für den schwer von der Coronakrise getroffenen Reisekonzern Tui genehmigt. Das teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Bereits am Dienstag sollen die Tui-Aktionäre bei einer ausserordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung und finanzielle Hilfen für den angeschlagenen Reisekonzern genehmigen.
Die zuständige EU-Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager sagte am Montag: «Tui wurde wie viele andere Tourismusunternehmen von der Coronakrise schwer getroffen.» Deutschland werde im Rahmen der angemeldeten Massnahmen bis zu 1,25 Milliarden Euro zur Rekapitalisierung von Tui beitragen. «Für das von den Steuerzahlern getragene Risiko» werde der Staat «eine hinreichende Vergütung erhalten und die Unterstützung mit Auflagen verbinden, um mögliche Wettbewerbsverzerrungen zu begrenzen», betonte Vestager.
20.03 Uhr: Arzneimittelbehörde EMA verschiebt Entscheidung zu Moderna-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Entscheidung über die Empfehlung eines zweiten Corona-Impfstoffes für die EU auf Mittwoch verschoben. Das teilte die EMA in Amsterdam mit. Der Expertenausschuss der EMA war bereits am Montag und damit zwei Tage früher als geplant zusammengetroffen und hatte über die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Moderna beraten. Dabei seien einige Fragen offen geblieben, sagte der niederländische Vertreter in dem Ausschuss. Die EMA hatte bereits zuvor nicht ausgeschlossen, dass eine Entscheidung erst bei der planmässigen Sitzung des Ausschusses am Mittwoch fallen könnte.
Der Impfstoff von Moderna ist bereits in den USA und Kanada zugelassen. Bei einer positiven Empfehlung der EMA muss noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte in kürzester Zeit geschehen. Es wäre nach dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech der zweite Impfstoff gegen Covid-19, der in den EU-Mitgliedsstaaten zugelassen würde. Die EU hat bei Moderna bereits 160 Millionen Dosen des Impfstoffes bestellt.
19.51 Uhr: BAG bestätigt: 126'000 weitere Impfdosen in der Schweiz angekommen
Am Montag ist eine zweite Lieferung mit Impfdosen von Pfizer/Biontech in der Schweiz angekommen. Geliefert wurden laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 126'000 Dosen.
Das sagte Nora Kronig, Leiterin Abteilung Internationales im BAG, am Montagabend in der «Tagesschau» von Schweizer Fernsehen SRF. Zuvor hatte «Blick» unter Berufung auf das BAG von 125'000 Dosen berichtet.
19.39 Uhr: Verstorbener Neunjähriger in St. Gallen hatte weiteren Krankheitserreger
Das BAG führt in seiner Statistik der Corona-Todesfälle auch einen Ende Dezember verstorbenen 9-jährigen Buben in St. Gallen. Wie das Ostschweizer Kinderspital nun mitteilt, sei noch ein weiterer Krankheitserreger bei dem Kind festgestellt worden: «Welcher Keim wie sehr zum tragischen Verlauf beigetragen hat, ist aktuell unklar», heisst es in einer Stellungnahme des Spitals, in dem der Bub behandelt wurde.
Entsprechende Abklärungen würden sowohl von internen, als auch von externen Experten vorgenommen. Um welchen Erreger es sich handelte, liess das Spital offen.
Wie es weiter heisst, lägen aktuell «keinerlei Erkenntnisse vor, die zu einer Änderung der Einschätzung der Rolle der Kinder in dieser Pandemie führen würden.»
19.26 Uhr: Ermittlungsverfahren nach illegaler Silvester-Party in Frankreich
Gegen einen mutmasslichen Organisator der illegalen Silvester-Massenparty in der Bretagne ist ein Ermittlungsverfahren eröffnet worden. Der Mann sei Anfang 20, gegen ihn werde unter anderem wegen Gefährdung des Lebens anderer ermittelt, sagte der Staatsanwalt von Rennes, Philippe Astruc, am Montagabend dem Sender France 3 zufolge. Der Mann habe zugegeben, an der Organisation der Party beteiligt gewesen zu sein. Es sei aber klar, dass nicht nur eine einzige Person eine solche Feier organisiert habe. Deshalb müssten die anderen Organisatoren zur Rechenschaft gezogen werden, so Astruc.
Trotz der Corona-Pandemie hatten in Frankreichs Nordwesten etwa 2500 Menschen illegal Silvester gefeiert und die Ordnungskräfte gut anderthalb Tage beschäftigt. Diese versuchten die Feier in dem stillgelegten Hangar in Lieuron zu stoppen — erfolglos. Erst am Samstagmorgen fand die illegale Party ein Ende, der Ton wurde gekappt und die Anlage abgebaut. Astruc zufolge haben weniger als fünf Prozent der Gäste Masken getragen. Es seien bei dem Rave Drogen wie Cannabis, Heroin und LSD verkauft worden.
19.01 Uhr: Libanon beschliesst erneut Lockdown
Wegen weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen hat der Libanon erneut einen weitreichenden Lockdown beschlossen. Das öffentliche Leben soll von Donnerstag an bis zum Ende des Monats stark eingeschränkt werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete. So gilt unter anderem täglich von 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 MEZ) an eine Ausgangssperre bis zum nächsten Morgen. Die Corona-Pandemie habe ein gefährliches Ausmass erreicht, erklärte Gesundheitsminister Hamad Hassan nach Angaben lokaler Medien.
Die Zahl der täglichen Neuansteckungen hatte zuletzt erneut bei mehr als 2000 gelegen. Die Zahl der Toten kletterte nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auf rund 1500. Krankenhäuser klagen über einen Mangel an freien Betten auf den Intensivstationen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Regierung wegen der Pandemie mehrfach strikte Ausgangsbeschränkungen angeordnet, zuletzt im November.
Das Land am Mittelmeer erlebt seit Monaten eine der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Die Corona-Pandemie und die Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut Anfang August haben die Lage weiter verschärft. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) leben mehr als 55 Prozent der Bevölkerung in Armut, das sind rund doppelt so viele wie noch 2019.
Die Regierung ist nach ihrem Rücktritt nach der Explosion nur noch geschäftsführend im Amt. Dem designierten neuen Ministerpräsidenten Saad Hariri ist es bislang nicht gelungen, ein Kabinett zu bilden.
18.48 Uhr: Bericht: In Grossbritannien soll bald höchste Corona-Warnstufe gelten
In Grossbritannien soll einem Bericht zufolge demnächst die höchste Alarmstufe in der Coronavirus-Pandemie ausgerufen werden. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungskreise. Das Land verzeichnet seit Tagen ein sehr hohes Niveau an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Heute waren es knapp 59'000 Fälle. Gleichzeitig wurden 407 neue Todesfälle in dem Land gemeldet. Die Regierung führt die starke Ausbreitung auf eine neue Coronavirus-Variante zurück, die möglicherweise ansteckender ist als die bislang verbreitete Form.
Premierminister Boris Johnson wollte sich noch am Montagabend (21 Uhr MEZ) an die Bevölkerung wenden und weitere Massnahmen bekannt geben. Erwartet wird ein landesweiter Lockdown in England. «Dem Premierminister ist klar, dass weitere Schritte unternommen werden müssen, um den Anstieg der Fallzahlen zu stoppen, den (Gesundheitsdienst) NHS zu schützen und Leben zu retten.» Ausserdem werde das Parlament aus der Sitzungspause zurückbeordert, um über die Massnahmen zu debattieren, erklärte der Sprecher.
Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon war am Montagnachmittag bereits mit einem Lockdown für ihren Landesteil vorgeprescht. Dort sollen ab Dienstag verschärfte Massnahmen gelten. Die Schulen beispielsweise sollen dort bis Februar geschlossen bleiben.
18.34 Uhr: Weitere 125'000 Impfdosen in der Schweiz eingetroffen
Die Hälfte der für Januar angekündigten Lieferung von insgesamt 250'000 Impfdosen ist bereits in der Schweiz eingetroffen. Dies berichtet «Blick» unter Berufung auf das Bundesamt für Gesundheit (BAG).
18.09 Uhr: Entnahme von sechs statt nur fünf Impfdosen pro Flasche erlaubt
In der EU werden pro Durchstechflasche fünf Corona-Impfstoff-Dosen entnommen. Nach Kritik prüft nun die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Entnahme von sechs Impfdosen. In der Schweiz hat Swissmedic von Anfang an die Entnahme von bis zu sechs Impfdosen erlaubt.
Der Covid-19 Impfstoff von Pfizer/Biontech wird in sogenannten Mehrfachdosis-Durchstechflaschen ausgeliefert. «Daraus lassen sich unabhängig vom verwendeten Spritzentyp zuverlässig mindestens fünf Einheiten der vorgeschriebenen 0,3 ml Einzeldosis des Impfstoffs entnehmen», heisse es auf der Homepage der Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic.
Mit geeigneten Spritzen und bei sorgfältiger Handhabung könne man der Durchstechflasche aber sechs Dosen entnehmen, heisst es weiter. So stehe es bereits in der von Swissmedic genehmigten Schweizer Arzneimittelinformation. Damit ist es in der Schweiz möglich, sechs statt wie in der EU nur fünf Personen pro Durchstechflasche zu impfen.
Gemäss der Schweizer Arzneimittelbehörde muss jedoch darauf geachtet werden, dass dem Impfempfänger immer 0,3 ml des Covid-19 Impfstoffs verabreicht werden. Ist etwa bei der letzten, der sechsten Dosis weniger als 0,3 ml übrig, dann darf damit nicht geimpft werden.
Mit Blick auf die Zulassung von weiteren Vakzinen gegen das Coronavirus würden alle Gesuche «mit höchster Priorität behandelt», schreibt Swissmedic. Die bis heute «vorliegenden Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität» reichten jedoch für eine Zulassung noch nicht aus.
17.42 Uhr: Gastro-Lockdown soll bis Ende Februar verlängert werden
Bundesrat Alain Berset will den Lockdown in der Gastronomie bis Ende Februar verlängern. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Demnach sollen die aktuellen Massnahmen nicht bereits nach dem 22. Januar auslaufen, sondern weitergeführt werden. Auch die sonstigen Massnahmen, die der Bundesrat am 18. Dezember beschlossen hatte, sollen weiterlaufen.
Am Mittwoch soll der Bundesrat über Bersets Vorschlag abstimmen. Grund für Bersets Vorstoss ist laut «Tages-Anzeiger», dass sich die Corona-Zahlen nicht gebessert hätten. Mit seinen Mitte Dezember beschlossenen Massnahmen hatte der Bundesrat erreichen wollen, dass der R-Wert bei 0,8 verbleibe oder falle – ein Ziel, das nicht erreicht wurde.
Laut dem Medienbericht will Berset die aktuellen Massnahmen sogar noch verschärfen. Im Gespräch ist die landesweite Schliessung aller Läden mit Ausnahme der Geschäfte, die Dinge für das tägliche Leben anbieten. Auch die Schulen müssten erneut schliessen. Ausserdem solle es verschärfte Home-Office-Vorgaben geben und nicht mehr nur Empfehlungen.
17.28 Uhr: Schweiz hofft auf baldige Zulassung von Moderna-Impfstoff
Die Schweiz wartet auf die Zulassung eines weiteren Impfstoffs. Die Rede ist davon, dass der Impfstoff des Herstellers Moderna demnächst zugelassen werden könnte. Darauf hoffen auch die Hausärzte. Für sie ist der aktuell zugelassene Impfstoff von Biontech und Pfizer eine grosse Herausforderung.
Die Impfungen müssten in Chargen von 1000 Stück verabreicht werden, sagte Philipp Luchsinger, Präsident des Verbandes der Haus- und Kinderärzte Schweiz (MFE), in der Sendung «Rendez-vous» von Schweizer Radio SRF. Das sei selbst in einer grösseren Gruppenpraxis nicht möglich.
Mit dem Impfstoff von Moderna werde es besser, sagte Luchsinger. Das seien 100er-Fraktionen und es sei ein Impfstoff, der eine Woche im Kühlschrank gelagert werden könne. 100 Impfungen in einer Wochen – das sei auch für kleinere Gruppenpraxen machbar.
17.01 Uhr: Schottland geht erneut in den Lockdown
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen gilt in Schottland ab Dienstag erneut ein Lockdown. Auch die Schulen sollen bis Anfang Februar geschlossen bleiben, wie die Regierungschefin Nicola Sturgeon am Montag in Edinburgh mitteilte.
Nur Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen können noch vor Ort lernen, alle anderen sollen online unterrichtet werden. Treffen mit anderen Haushalten sind auf zwei Personen draussen beschränkt. Die Menschen sollen - soweit möglich - zuhause bleiben. Sportaktivitäten in der Gruppe sind verboten, ausserdem müssen nicht-essenzielle Geschäfte und die Gastronomie geschlossen bleiben. Zuvor galt in Schottland ein mehrstufiges Regelsystem je nach Infektionslage.
Sturgeon sagte, sie sei so besorgt über die aktuelle Lage wie zuletzt Anfang März zu Beginn der Pandemie. In den vergangenen Tagen schossen die Fallzahlen in Schottland in die Höhe, mehrfach lag die Zahl der Neuinfektionen bei mehr als 2600.
Die Landesteile in Grossbritannien machen jeweils ihre eigene Corona-Politik: In Schottland gelten andere Regeln als in England oder Wales. Auch in England wird jedoch angesichts der Belastung des Gesundheitssystems über eine Verschärfung der Massnahmen diskutiert.
16.32 Uhr: Schweizer Armee kommt nicht bei Impfungen zum Einsatz
Die Vorsteherin des Verteidigungsdepartements Viola Amherd und Gesundheitsminister Alain Berset sind gegen den Einsatz der Armee bei Corona-Impfungen. Die Romandie und das Tessin hatten Hilfe durch die Armee angefragt – ein Anliegen, das nun abgewiesen wurde.
«Die Impfung der Bevölkerung gehört nicht zu den Leistungen der Armee, die das Parlament in der Dezembersession genehmigt hat», begründete VBS-Sprecher Lorenz Frischknecht die Entscheidung.
Wie die Waadtländer Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz (SP) im Westschweizer Fernsehen RTS sagte, habe man die Armee vor allem zum mobilen Impfen in den Alters- und Pflegeheimen einsetzen wollen.
Lauf VBS sollen die Kantone dazu aber selbst in der Lage sein. Ganz ausgeschlossen sei der Einsatz der Armee aber nicht – etwa im Falle einer dritten Welle. «In einem solchen Fall könnte eine zusätzliche sanitätsdienstliche Unterstützung des Gesundheitswesens durch die Armee innerhalb der vom Parlament genehmigten Leistungen gefragt sein», so VBS-Sprecher Frischknecht.
Momentan ist die Schweizer Armee nur indirekt an der landesweiten Impfaktion beteiligt. So hilft sie bei der Lagerung und Verteilung der Impfstoffe.
16.13 Uhr: EU kurz vor Entscheidung zu Moderna-Impfstoff
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA steht offenbar kurz vor der Entscheidung über die Empfehlung eines zweiten Corona-Impfstoffes.
Der Expertenausschuss der EMA sei bereits am Montag zusammengetroffen und berate über die Empfehlung für den Impfstoff des US-Herstellers Moderna, bestätigte eine Sprecherin der EMA am Montag der Nachrichtenagentur DPA in Amsterdam. Zunächst war eine Entscheidung für Mittwoch angekündigt worden. In den USA ist der Moderna-Impfstoff bereits zugelassen.
Bei einer positiven Empfehlung der EMA muss noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte in kürzester Zeit geschehen. Es wäre nach dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech der zweite Impfstoff gegen Covid-19, der in den EU-Mitgliedsstaaten zugelassen würde. Die EU hatte bereits bei Moderna 160 Millionen Dosen des Impfstoffes bestellt.
16.04 Uhr: Britische Coronavirus-Variante breitet sich weiter aus
Die britische Variante des Coronavirus ist nun auch in Österreich nachgewiesen worden. Vier Menschen seien damit infiziert gewesen, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag in Wien mit. Alle seien bei der Einreise über den Flughafen Wien-Schwechat bei einem freiwilligen Test aufgefallen.
Die Variante sei unter anderem bei einem am 18. Dezember eingereisten zwölfjährigen Mädchen festgestellt worden, hiess es. Alle Betroffenen hätten nur milde Symptome gezeigt und seien in Quarantäne gegangen. Ausserdem sei bei einer 30-jährigen Österreicherin, die am 6. Dezember aus Südafrika angekommen war, die dortige Variante nachträglich diagnostiziert worden.
Ein Experte wies darauf hin, dass vom Coronavirus inzwischen in etwa 20 bis 25 Mutationen existierten. Es sei damit wesentlich weniger mutationsfreudig als das Grippevirus. An Heiligabend war die Virusvariante erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. Sie verbreitet sich auch in anderen Staaten Europas. In Georgien im Südkaukasus wurde nach Angaben der Behörden die Mutation bei einem 50 Jahre alten Mann nachgewiesen. Der Patient fühle sich gut, berichteten georgische Medien. Noch sei aber nicht klar, wo er sich infiziert habe. In Grossbritannien sei er nicht gewesen.
15.52 Uhr: Österreich verlängert Lockdown bis 24. Januar
In Österreich wird der bis zum 18. Januar geplante Lockdown nach Angaben der Regierung um eine Woche verlängert. Da das ursprünglich geplante Freitesten wegen Widerstands der Opposition nicht möglich sei, werde die Schliessung fast aller Geschäfte nun für alle bis zum 24. Januar dauern, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag erklärte. Die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie getroffene Massnahme bedeutet, dass Handel, viele Dienstleister und Gastronomie bis dahin geschlossen bleiben.
Auch die Einreisebeschränkungen aus weltweit fast allen Staaten bleiben in Kraft. Fast jeder, der aus einem Corona-Risikogebiet wie Deutschland einreist, muss in eine bis zu zehntägige Quarantäne. Ursprünglich war geplant, dass alle, die sich einem Corona-Test unterziehen, ab 18. Januar in die ab dann wieder geöffneten Geschäfte können. Für alle ohne Test sollte ein verlängerter Lockdown bis zum 24. Januar gelten.
Am Sonntag hatte die Opposition aus unterschiedlichen Gründen angekündigt, dem entsprechenden Gesetz die Zustimmung zu verweigern. «Lockerungen mit indirekten Testverpflichtungen sind kein probates Mittel, um die Zahlen zu senken», sagte Oppositionschefin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ). Die Opposition kann durch ihre Mehrheit in der Länderkammer die Novelle für zwei Monate auf Eis legen.
Ziel sei es, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf stabil unter 1000 sinke, sagte Anschober. Pro 100'000 Einwohner werde ein Wert von weniger als 100 neuen Fällen in sieben Tagen angestrebt. Aktuell liegt diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich bei etwa 160, in Deutschland lag sie am Montag bei 139,4.
15.37 Uhr: Italien erwartet weitere Corona-Impfstoffe
In Italien werden weitere Corona-Impfstoffe von Pfizer-Biontech erwartet. Am Dienstag werde mit der Ankunft von weiteren 470'000 Impfdosen gerechnet, bestätigten die italienischen Behörden am Montag. Es handle sich dabei um die zweite für das Mittelmeerland bestimmte Tranche. Die Ampullen würden an knapp 300 Standorte im gesamtem Land verteilt.
In Italien war der Impfstart nach der symbolischen Verabreichung von wenigen Tausend Spritzen Ende des vergangenen Jahres zunächst schleppend angelaufen. Kurz nach Impfbeginn hatte das Land mit rund 60 Millionen Einwohnern knapp 470'000 Corona-Impfstoffe von Pfizer-Biontech erhalten. Mit Stand von Montagmorgen waren laut Gesundheitsministerium etwas mehr als 118 500 Impfungen verabreicht worden. Die meisten gingen an Personal im Gesundheitsbereich.
Italien hat bislang mehr als 75'000 Tote mit Sars-CoV-2 sowie mehr als 2,155 Millionen Corona-Infektionen registriert.
15 Uhr: Schulen in Deutschland sollen geschlossen bleiben
Deutschlands Schulen sollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie voraussichtlich länger als bislang geplant geschlossen bleiben. Das beschlossen die Kulturminister der 16 Bundesländer am Montag in einer Schaltkonferenz, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin mitteilte.
Aufgrund des Infektionsgeschehens müssten unter Umständen die im Dezember beschlossenen Massnahmen in Deutschland oder in einzelnen Bundesländern fortgeführt werden. Sollte es die Situation in einzelnen Bundesländern erlauben, sei die Wiederaufnahme des Schulbetriebs in Stufen möglich.
Zuerst sollten dann die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 an die Schulen zurückkehren. Durch eine Halbierung der Klassen solle dann für die höheren Klassen Wechselunterricht ermöglicht werden. Abschlussklassen sollen ausgenommen sein, so dass sie sich angemessen auf Prüfungen vorbereiten können. Ursprünglich war ein Lockdown für die Schulen bis Ende dieser Woche vorgesehen.
14.37 Uhr: SP kritisiert zu wenige Tests im Kanton St. Gallen
Im Kanton St. Gallen werde zu wenig getestet, die Positivitätsrate liege deshalb über dem Schweizer Durchschnitt. Dies kritisiert die SP in einem neuen Vorstoss und vergleicht dabei die Situation mit derjenigen im Kanton Zürich.
Der Kanton Zürich verfüge über verschiedene Testzentren, schrieb SP-Fraktionschefin Bettina Surber in einer am Montag veröffentlichten einfachen Anfrage. Die Termine könnten dort online gebucht werden und es werde auch am Wochenende getestet. Weiter gebe es in über 50 Apotheken die Möglichkeit für Schnelltests. In diesem Kanton sei die Positivitätsrate Ende Dezember auf 11,5 Prozent gesunken.
Im Kanton St. Gallen liege sie hingegen bei 25 Prozent und damit erheblich über dem Schweizer Durchschnitt. Dies lasse vermuten, dass zu wenig getestet werde. Im Vergleich zu anderen Kantonen habe St. Gallen wenig unternommen, um Schnelltests zu ermöglichen. Die auf der Homepage publizierte Liste mit den Testmöglichkeiten sei «mit Sicherheit unvollständig».
13.33 Uhr: 9665 Neuinfektionen und 189 Tote im neuen Jahr
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) seit Anfang Januar 9665 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 63‘665 Tests gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 15,2 Prozent. Zudem registrierte das BAG in dieser Zeit 189 neue Todesfälle und 367 Spitaleinweisungen.
Vor einer Woche waren 10'087 neue Coronavirus-Ansteckungen, 244 neue Todesfälle und 482 Spitaleinweisungen gemeldet worden, ebenfalls für vier Tage.
Das BAG aktualisierte am Montag zudem die Reproduktionszahl. Diese lag am 25. Dezember bei 0,89. Am Sonntag wurde für den 24. Dezember ein R-Wert von 0,95 gemeldet. Schweizweit war der R-Wert gemäss BAG am 5. Dezember unter 1 gesunken.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag am Montag bei 14,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 540,25 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'709'321 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 461'961 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
12.33 Uhr: Erste Impfungen auch in Obwalden und Uri
Am Montag beginnen die beiden letzten Zentralschweizer Kantone Obwalden und Uri mit ihren Impfkampagnen. Zunächst liegt der Fokus auf besonders vulnerablen Personen.
Bis Ende Woche werde eine erste Runde von Impfungen in allen Alters- und Pflegeheimen im Kanton Obwalden abgeschlossen sein, anschliessend folgten weitere Heime und Einrichtungen, teilte das Obwaldner Gesundheitsamt am Montag mit. Dadurch erhielten vulnerable Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko als erstes einen Impfschutz.
Sobald mehr Impfstoff vorhanden sei, werde ein Impfzentrum in Betrieb genommen, heisst es weiter. Dann würden sich auch weitere Personengruppen impfen lassen können. Momentan seien die dem Kanton Obwalden zugewiesenen Kontingente nach wie vor knapp, heisst es.
Am Montag startet auch der Kanton Uri seine Impfkampagne im Kantonsspital in Altdorf. In den anderen Zentralschweizer Kantonen Luzern, Zug, Schwyz und Nidwalden wurden bereits erste Personen gegen das Coronavirus geimpft. Mit der Impfung einer 90-jährigen Frau im Kanton Luzern war am 23. Dezember die Impfkampagne gegen das Coronavirus in der Schweiz angerollt worden.
11.58 Uhr: Firmenkonkurse 2020 stark rückläufig
Noch schlägt sich die Corona-Krise dank den Hilfsmassnahmen der Schweizer Regierung nicht in den Zahlen zu Firmenpleiten und Neugründungen nieder. Im Gesamtjahr 2020 kam es hierzulande nur zu 3811 Unternehmensinsolvenzen. Das sind 880 weniger als 2019.
Im Vergleich zum Vorjahr fand der stärkste Rückgang der Unternehmensinsolvenzen bei den Handwerksbetrieben (-174 Fälle) und im Gastgewerbe (-124) statt, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B am Montag mitteilte. Ebenfalls weniger Konkurse gab es im Detailhandel (-68) und im Grosshandel (-66).
Gemäss dem Communiqué von Bisnode müssen das allerdings nicht zwangsläufig gute Nachrichten sein. Vielmehr sei es möglich, dass mit den staatlichen Corona-Unterstützungen sogenannte «Zombie»-Unternehmungen geschaffen worden seien. Gemeint sind damit Firmen, die ohne staatliche Finanzspritzen bereits in den Konkurs geschlittert wären.
11 Uhr: Wieder etwas mehr los am Flughafen Zürich
Im Dezember sind am Flughafen Zürich wieder mehr Flugzeuge gestartet und gelandet als noch im November. Gemäss der auf der Flughafen-Website einsehbaren gab es im Dezember 3'094 Starts. Das sind fast 17 Prozent mehr als im November.
Der Vergleich mit dem Vorjahresmonat zeigt aber, dass der Flugverkehr am grössten Schweizer Airport nach wie vor weit unter dem Niveau von vor der Corona-Krise bleibt. So wurden im Dezember 2019 noch knapp 10'000 Starts und Landungen verzeichnet und die Abnahme liegt entsprechend bei 69 Prozent.
Mit dem leicht höheren Verkehrsaufkommen im Dezember konnte ein seit dem Sommer beobachteter Abwärtstrend gestoppt werden. Nach der Eskalation der Coronapandemie im März war der Monat August mit gut 5'000 Starts der verkehrsstärkste Monat. Bis zum Dezember nahmen die Flugbewegungen dann wieder kontinuierlich ab und erreichten im November mit 2'653 den tiefsten Stand seit der Aufhebung der Lockdown-Massnahmen nach der ersten Welle.
Der Flughafen Zürich wird die detaillierten Verkehrszahlen für Dezember 2020 am 13. Januar publizieren.
It has been a difficult year for all of us. But today we would like to look back on some good memories of 2020. Our followers sent us pictures they took at our airport during this year, and we would like to show you our favorite ones. We whish you all a happy new year! pic.twitter.com/Y3L2sjifgH
Auch im Kanton Zürich hat die Covid-Impfaktion der Bevölkerung offiziell begonnen. Am Impfzentrum des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) der Universität Zürich wurden die erste Zürcherin und der erste Zürcher, beide über 75 Jahre alt, geimpft. Auch mehrere Prominente, darunter Schauspieler Walter Andreas Müller, Schriftsteller Franz Hohler und die ehemalige Unternehmerin Rosmarie Michel, wollten sich medienwirksam das Vakzin spritzen lassen. Der Anlass erfolgte im Beisein von Regierungspräsidentin Silvia Steiner, Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli sowie Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh.
Erste Zürcherinnen und Zürcher werden heute geimpft. Die öffentlich verfügbaren Impftermine für Januar sind ausgebucht. Ab 18. Januar wird für Personen ab 75 Jahren und Hochrisikopatienten wieder ein Anmeldesystem zur Verfügung stehen.
Der Andrang auf Covid-Impfungen im Kanton Zürich ist enorm: Das Interesse übersteige die derzeit verfügbaren Impfstoffdosen «um ein Mehrfaches», teilte die Kantonsregierung am 30. Dezember mit. Daher werden zunächst Personen ab 75 Jahren und Hochrisikopatienten geimpft.
Sämtliche Impftermine waren zunächst rasch ausgebucht. Auf einer Website sollen aber in dieser Woche weitere Termine gebucht werden können.
10.12 Uhr: Baselland nimmt Impfzentrum in Betrieb
Der Kanton Basel-Landschaft hat am Montag sein erstes Zentrum für Covid-19-Impfungen in Betrieb genommen. Im Impfzentrum Feldreben in Muttenz kann pro Tag bis zu 1000 Personen das Vakzin gegen das Coronavirus gespritzt werden.
Für den Start hat der Kanton Baselland 5000 Impftermine vergeben. Ausgeschrieben wurden diese für Personen mit Jahrgang 1945 und älter am 29. Dezember im Internet. Sie seien gleichentags ausgebucht gewesen, teilte der Kantonale Krisenstab am Montag mit.
Weitere Impftermine will der Kanton Baselland künftig mindestens 48 Stunden im Voraus im Internet (www.bl.ch/impfen) bekanntgeben. Gemäss der Mitteilung sollen Termine auch telefonisch gebucht werden können.
9.31 Uhr: Österreich wird Lockdown bis 24. Januar verlängern
In Österreich wird nach Angaben aus Regierungskreisen der bis zum 18. Januar geplante Lockdown verlängert. Da das ursprünglich geplante Freitesten wegen Widerstands der Opposition nicht möglich scheine, werde die Schliessung fast aller Geschäfte nun für alle bis zum 24. Januar dauern, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag erfuhr. Die Massnahme betrifft auch die Gastronomie, viele Dienstleistungen und den Tourismus.
Ursprünglich war geplant, dass alle, die sich einem Corona-Test unterziehen, ab 18. Januar in die ab dann wieder geöffneten Geschäfte können. Für alle ohne Test sollte ein verlängerter Lockdown bis zum 24. Januar gelten. Am Sonntag hatte die Opposition aus unterschiedlichen Gründen angekündigt, dem entsprechenden Gesetz die Zustimmung zu verweigern. Die Opposition könnte durch ihre Mehrheit in der Länderkammer die Novelle für zwei Monate auf Eis legen.
9.27 Uhr: Erster Brite mit Astrazeneca-Vakzin geimpft
In England ist der erste Brite mit dem heimischen Impfstoff der Uni Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca geimpft worden. Der 82 Jahre alte Dialyse-Patient Brian Pinker aus Oxford habe am Montagmorgen den schützenden ersten Piks in der dortigen Uniklinik erhalten, teilte der britische Gesundheitsdienst NHS mit.
«Ich freue mich so, heute die Covid-19-Impfung zu bekommen und ich bin wirklich stolz, dass sie in Oxford erfunden wurde», sagte Pinker der Mitteilung zufolge. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock bezeichnete den Impfstart mit dem Mittel als «unverzichtbaren Schritt» im Kampf gegen die Pandemie.
Grossbritannien hatte dem Präparat in der vergangenen Woche eine Notfallzulassung erteilt. Nach dem Biontech/Pfizer-Impfstoff ist es das zweite Corona-Vakzin, das im Land zum Einsatz kommt. Der grosse Vorteil: Das Mittel aus Oxford kann bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden, was die Logistik deutlich vereinfacht. Zu Beginn stehen dem Land gut eine halbe Million Dosen zur Verfügung, die in Hunderten von Krankenhäusern und Arztpraxen ab dieser Woche gespritzt werden sollen. In der EU ist der Impfstoff noch nicht zugelassen.
'I'm so pleased to be getting the COVID vaccine today and really proud it is one that was invented in Oxford.'
82-year-old Brian Pinker became the first person in the world to receive the new Oxford AstraZeneca vaccine this morning at @OUHospitals. 💉 pic.twitter.com/nhnd3Sx97m
— NHS England and NHS Improvement (@NHSEngland) January 4, 2021
8.06 Uhr: US-Republikaner vor Stichwahlen in Quarantäne
Kurz vor entscheidenden Stichwahlen im US-Bundesstaat Georgia um zwei Sitze im US-Senat hat sich der republikanische Kandidat David Perdue nach einem Corona-Kontakt in Quarantäne begeben. Der Senator sei am Donnerstagmorgen darüber informiert worden, dass er mit einer Person engen Kontakt gehabt habe, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, erklärte Perdues Wahlkampfteam. Perdue und seine Frau seien negativ getestet worden, befolgten nun aber Empfehlungen des Arztes und die Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC.
Die Stichwahlen am kommenden Dienstag entscheiden darüber, ob die Republikaner die Mehrheit im Senat verteidigen können oder die Demokraten die Kontrolle über die mächtige Parlamentskammer übernehmen. Um die faktische Mehrheit zu erlangen, müssten sich die Demokraten Jon Ossoff und Raphael Warnock gegen Perdue und seine Amtskollegin Kelly Loeffler durchsetzen.
Nachdem bereits Luzern, Zug, Schwyz, Nidwalden und Appenzell Innerrhoden mit dem Impfen begonnen haben, legen heute weitere Kantone nach: Die Kantone Zürich, St. Gallen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden, Solothurn, Obwalden, Glarus, Jura und dem Tessin starten ihre Impfkampagnen.
6.55 Uhr: Mehr als 9800 Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 9800 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 9847 weitere Ansteckungsfälle erfasst. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 1'775'513.
Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Am Montag vergangener Woche hatte das Institut 10'976 neue Ansteckungsfälle bekannt gegeben.
Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden zudem 302 Todesopfer der Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 34'574.
6 Uhr: Engelberger: Stärkere Massnahmen möglich
Nach den Festtagen blickt der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz, Lukas Engelberger, nicht sehr optimistisch in die Zukunft, was die Wirksamkeit der aktuellen Corona-Massnahmen angeht. Die Zahlen der vergangenen Tage liessen einen schon «vorsichtig bleiben», sagte Engelberger am Sonntagabend in der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens SRF. Am Dienstag und am Mittwoch vergangener Woche habe man am ehesten repräsentative Zahlen gesehen: Einmal seien es über 5000, einmal über 4000 neue Ansteckungen gewesen, sagte Engelberger. Sollten die Zahlen wieder steigen, dürften sich stärkere Massnahmen nicht vermeiden lassen. Im Extremfall könnten dann auch Schulschliessungen wieder zum Thema werden.
Engelberger begründete mögliche Massnahmen an Schulen damit, dass diese «Taktgeberin im Alltag» sei. Wenn die Schule mit Fernunterricht funktioniere und die Schülerinnen und Schüler sich nicht bewegten, würden Kontakte reduziert – auch, weil dadurch auch die Eltern verstärkt zu Hause bleiben würden, begründete Engelberger. Es sei aber die «Ultima Ratio», also das letztmögliche Mittel.
Am 30. Dezember hatte der Bundesrat nach einer Bilanz darauf verzichtet, zusätzliche Massnahmen zu ergreifen. Nun will er voraussichtlich am Mittwoch wieder über die Situation und die Massnahmen informieren. Am 18. Dezember hatte die Regierung die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verschärft: Diese gelten voraussichtlich bis am 22. Januar.
5.44 Uhr: Südkorea will keine Impfprobleme wie in Europa
Der südkoreanische Ministerpräsident Chung Sye-kyun hat die Seuchenbehörde KDCA zu einer gründlichen Vorbereitung der ab Februar geplanten Massenimpfungen aufgerufen. Auch die beteiligten Ministerien müssten dabei helfen, den Vorgang zu beschleunigen, um Probleme wie in den USA und Teilen Europas zu verhindern, sagte Chung am Montag. «Die KDCA sollte ab der Ankunft des Impfstoffes für den ganzen Prozess perfekt bereitstehen – Verteilung, Lagerung, Impfung und Nachsorge.»
5.42 Uhr: Japans Regierung erwägt Corona-Notstand
Die japanische Regierung erwägt, erstmals seit Ende Mai wieder den Notstand wegen der Corona-Pandemie auszurufen. Nach einem neuen Rekordwert an Infektionen in Tokio werde er darüber nachdenken, sagte Ministerpräsident Yoshihide Suga am Montag bei seiner Neujahrspressekonferenz. Die Gouverneurin von Tokio sowie einige ihrer Kollegen hatten am Samstag einen solchen Schritt gefordert, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Eine erneute Verschiebung der im Moment für Juli geplanten Olympischen Spiele lehnte Suga ab. Sie sollten als Beweis dafür dienen, dass die Menschen das Virus überwunden hätten, und allen Hoffnung und Mut geben, sagte er.
Japan hatte noch nie seit der Beginn der Pandemie einen harten Lockdown. Von April bis Ende Mai galt der Notstand, in dem unter anderem vor zu vielen Kontakten gewarnt und dazu aufgerufen wurde, von zu Hause aus zu arbeiten. Es gab aber keine gesetzlichen Strafen für jene, die sich nicht daran hielten. Das solle sich jedoch mit einem neuen Gesetz ändern, sagte Suga. Seine Partei wolle es noch im Januar auf den Weg bringen. Der Ministerpräsident betonte auch, dass er die Impfungen für die Japaner im Februar beginnen lassen wolle. Der Prozess für die Genehmigung von Impfstoffen sei beschleunigt worden.
4.25 Uhr: Ägypten will «sicheren Korridoren» für Touristen
Ägypten will deutsche Touristen spätestens im Sommer mit einem speziellen Corona-Sicherheitskonzept wieder in die Urlaubsgebiete am Roten Meer locken. «Wir wollen sichere Korridore schaffen, in denen es vollständige Sicherheit für Touristen gibt», sagte der ägyptische Botschafter in Berlin, Khaled Galal Abdelhamid, der Deutschen Presse-Agentur. Das Konzept werde eine ganze Reihe von Massnahmen von einer Begrenzung der Passagierzahlen in den Flugzeugen bis zu verpflichtenden Tests bei Ein- und Ausreise beinhalten. Starten wolle man mit den auch bei deutschen Touristen beliebten Urlaubsorten Hurghada und Scharm el-Scheich. «Wir hoffen damit im Sommer zu beginnen, vielleicht aber auch schon im April oder Mai.»
Ägypten ist nach dem asiatischen Teil der Türkei das zweitbeliebteste Feriengebiet der Deutschen ausserhalb Europas. Seit März vergangenen Jahres gilt auch für das bevölkerungsreichste nordafrikanische Land wegen der Corona-Pandemie eine Reisewarnung. Für die Urlaubsgebiete an der türkischen Mittelmeerküste hatte die Bundesregierung aufgrund eines Sicherheitskonzepts die Reisewarnung Anfang August vorübergehend aufgehoben. Die Ausnahmeregelung wurde Anfang November aber wieder einkassiert. Begründet wurde das damit, dass die Türkei nur noch Corona-Fälle an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete, in denen Infizierte Krankheitssymptome aufweisen.
Ägypten hat der WHO bisher 139’471 Corona-Infektionen und 7687 Todesfälle gemeldet (Stand 3. Januar). Das ist deutlich weniger als in Deutschland, obwohl Ägypten mehr Einwohner hat. Das Auswärtige Amt weist in seinen Reisehinweisen aber darauf hin, dass aufgrund der Teststrategie in Ägypten «von einer hohen Dunkelziffer sowie von unverändert hohen Infektionszahlen auszugehen» sei.
2.55 Uhr: Singapur mit grösste Rezession seiner Geschichte
Die vom Handel abhängige Wirtschaft Singapurs hat im Jahr 2020 die schlimmste Rezession in ihrer Geschichte erlitten. Die Finanzmetropole verzeichnete einen Rückgang des BIP um 5,8 Prozent. Die Regierung hatte ein Minus von bis zu 6,5 Prozent vorhergesagt. Der Stadtstaat in Südostasien ist bisher vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen, unter anderem durch den Einsatz von umstrittenen Überwachungsmassnahmen. Allerdings ist Singapur in besonderem Masse vom internationalen Handel abhängig, der wegen der Corona-Pandemie massiv beeinträchtigt ist.
Um der Wirtschaft neue Impulse zu geben, dürfen ab Mitte Januar wieder Geschäftsreisende aus aller Welt in Singapur einreisen. Dienstreisende, deren Aufenthaltsdauer 14 Tage nicht überschreite, dürften unter strengen Auflagen wie Gesundheitstests und Abstandsregeln das Land betreten.
Bei Treffen mit Geschäftspartnern aus Singapur würden etwa raumhohe Trennwände für entsprechenden Schutz sorgen. Im Mai hält auch das Weltwirtschaftsforum (WEF) sein Jahrestreffen in Singapur ab. Dies als Ersatz für die abgesagte Zusammenkunft Ende Januar in Davos.
1.49 Uhr: Niedrigeres Wachstum in Deutschland erwartet
Der Chef der deutschen Wirtschaftsweisen, Lars Feld, erwartet als Folge des derzeitigen Corona-Lockdowns ein um mindestens einen halben Prozentpunkt geringeres Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die im November veröffentlichte Prognose seines Gremiums, dass das deutsche Bruttoinlandprodukt (BIP) im Jahr 2021 um 3,7 Prozent steigen werde, sei wegen der verschärften Restriktionen nicht haltbar, sagte Feld am Sonntagabend im Internetprogramm der «Bild»-Zeitung. Allerdings sei durchaus noch eine Drei vor dem Komma möglich, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die Konjunkturentwicklung in diesem Jahr hänge von der weiteren Dynamik des Infektionsgeschehens und dem Verlauf der Impfungen ab.
Feld verwies darauf, dass in der Prognose des Sachverständigenrats vom November bereits leichte Lockdown-Restriktionen wie die damals gültigen für einen Zeitraum durch den gesamten Winter bis in den März hinein eingepreist gewesen seien. Der jetzt geltende Lockdown sei jedoch schärfer. Auch sei das erste Quartal für das Wachstum eines Jahres besonders wichtig.
0 Uhr: SPD: Merkel muss Impfungen zur Chefsache machen
Die deutschen Sozialdemokraten (SPD) fordern von der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mehr persönliches Engagement zur Beschleunigung der Corona-Impfkampagne in Deutschland. Die Kanzlerin müsse die Impfungen zur «Chefinnensache» machen, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Sonntagabend im Internetprogramm der «Bild»-Zeitung. Merkel müsse sich persönlich darum kümmere, dass die Impfkampagne schneller ablaufe.
Konkret forderte Klingbeil, dass die Kanzlerin und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Pharmaunternehmer an einen Tisch holen und mit ihnen prüfen sollten, wie sich die Impfstoff-Produktion beschleunigen lasse. Der SPD-Generalsekretär verlangte auch, dass das «Chaos» bei den Impfungen ein zentrales Thema der Beratungen der Kanzlerin mit den Regierungschefs der Länder am Dienstag sein müsse.
Die Kritik am Vorgehen der Bundesregierung bei der Beschaffung und Verteilung des Corona-Impfstoffes hatte am Wochenende zugenommen. Spahn wies die Kritik zurück. «Es läuft genauso, wie es geplant war», sagte der Gesundheitsminister am Samstag in der Nachrichtensendung «RTL Aktuell».
23.47 Uhr: Opec sieht zahlreiche Risiken für Ölmärkte
Die Opec warnt angesichts der Corona-Krise vor zahlreichen Abwärtsrisiken für die Ölmärkte in der ersten Jahreshälfte 2021. «In einer Reihe von Ländern ist die soziale und wirtschaftliche Dynamik nach wie vor gedämpft. Die Entstehung eines neuen Corona-Virusstamms bereitet Sorgen», sagte Generalsekretär Mohammed Barkindo am Sonntag. Die Weltwirtschaft könne sich in der zweiten Jahreshälfte stark erholen, aber die Wirtschaftssektoren Reisen, Tourismus, Freizeit und Gastgewerbe könnten Jahre brauchen, um auf das Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 zurückzukehren.
Barkindo äusserte sich einen Tag vor einem Treffen der Opec-Plus-Gruppe (Opec+), der auch grosse Öl-Staaten wie Russland angehören, die keine Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder sind. Anfang Dezember hatten die grossen Erdöl-Exporteure sich auf eine Lockerung ihrer Förderbremse geeinigt und beschlossen, die Produktion im Januar um 500'000 Barrel pro Tag hochzufahren.