BundesratswahlenEvi Allemann will Bundesrätin werden – Wasserfallen verzichtet
zc, sda
9.11.2022 - 20:40
Als erste Frau geht die Berner Regierungsrätin Evi Allemann offiziell ins Rennen um die Nachfolge von Simonetta Sommaruga. SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen steht hingegen nicht zur Verfügung.
09.11.2022, 20:40
09.11.2022, 20:46
SDA / tchs
Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann will Bundesrätin werden. Die 44-jährige Sozialdemokratin ist die erste Frau, die offiziell ins Rennen um die Nachfolge von Simonetta Sommaruga gestiegen ist.
Die zweite könnte am Donnerstag folgen: Die Basler Ständerätin Eva Herzog hat zu einer Medienkonferenz in Bern eingeladen. Nicht antreten wird hingegen Flavia Wasserfallen. Die Berner Nationalrätin nahm sich am Mittwoch aus dem Rennen.
Bislang war erst das Interesse des Zürcher SP-Ständerats Daniel Jositsch an einer Kandidatur bekannt. Die Fraktions- und Parteispitze der SP hat sich allerdings für ein reines Frauenticket ausgesprochen.
Allemann fühlt sich bereit
Evi Allemann fühlt sich bereit für den Sprung in die Landesregierung. «Ich habe mein Interesse an einer Bundesratskandidatur bei der Partei angemeldet», sagte sie in einem Video-Interview auf den Tamedia-Onlineportalen.
«Ich könnte die Erfahrung aus 15 Jahren Parlamentsarbeit im Bundeshaus und gut vier Jahren in der Berner Kantonsregierung gewinnbringend für unser Land, aber auch für unsere Bevölkerung einsetzen», hielt Allemann fest.
Die Juristin gehört dem Berner Regierungsrat seit 2018 an. Sie führt die Direktion für Inneres und Justiz.
Steile Karriere
Ihre politische Laufbahn begann 1998, als sie mit 19 Jahren zur jüngsten Kantonsparlamentarierin der Schweiz gewählt wurde. 2003 schaffte sie den Sprung in den Nationalrat, wo sie sich vor allem als Verkehrs- und Sicherheitspolitikerin profilierte.
Allemann wohnt in Bern und ist Mutter zweier Kinder im Alter von elf und sieben Jahren. Zur Debatte um junge Mütter im Bundesrat sagte sie im Interview: «Ich habe jetzt gut vier Jahre Erfahrung darin, einen engagierten Alltag als Regierungsrätin mit der Familienarbeit und dem Dasein für meine Kinder zu vereinbaren.»
Wasserfallen setzt auf Ständerat
Nicht mehr im Rennen ist die Berner SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen. Sie stehe nicht zur Verfügung, erklärte sie am Mittwochabend im Berner Lokalsender «Telebärn».
Wasserfallen will sich auf die Arbeit im Nationalrat und auf ihre Ständeratskandidatur konzentrieren. Sie soll im Herbst 2023 den Sitz des abtretenden Hans Stöckli für die SP verteidigen.
«Diese Aufgabe motiviert mich sehr und bereitet mir grosse Freude», erklärte die 43-Jährige. Zudem führe sie zurzeit ein Arbeits- und Familienleben, das ihren persönlichen Vorstellungen entspreche. Sie entscheide sich daher auch gegen erhebliche Veränderungen in diesem Gleichgewicht.