Das Ende einer Polit-Freundschaft
Immer wieder zeigte sich: Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran und SVP-Bundesrat Ueli Maurer verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. Mit seinem Rücktritt endet diese nun.
30.09.2022
Mit dem Rücktritt Ueli Maurers endet auch eine legendäre Polit-Freundschaft über die Parteigrenzen hinweg. Jacqueline Badran sagt, warum sie sich so gut mit Ueli Maurer versteht.
In gleich mehreren Arena-Sendungen kreuzten Finanzminister Ueli Maurer und SP-Nationalrätin Jacqueline Badran die Klingen. Doch auch im Nationalrat drückte der Respekt, den die beiden füreinander haben, immer wieder durch.
Etwa vor zwei Jahren, als bei einer Ratsdebatte zur 99-Prozent-Initiative kritische Einwände an Badran adressiert wurden, sagte Maurer: «Es braucht im Fall keine Zwischenrufe, wir verstehen uns sehr gut – wir lieben uns schon fast ein bisschen.»
Oder als Badran während der letzten Herbstsession dem Bundesrat eine DVD einer Gotthelf-Verfilmung schenkte. Dies im Nachzug zu den kontroversen Aussagen Maurers im Zusammenhang mit der Corona-Impfung.
Nun, da Maurer per Ende Jahr zurücktritt, ist eine legendäre Freundschaft über Parteigrenzen hinweg Geschichte. Auf Anfrage von blue News sagt Badran, dass sie verstehen könne, dass sich Maurer um neue Projekte kümmern wolle. «Doch ich werde seine Art vermissen.»
Gefragt nach dem Grund, warum sich die beiden so gut verstehen, sagt Badran: «Er ist authentisch und zugänglich und ich bin das auch.» Er habe sich nie abweisend oder abwertend ihr gegenüber verhalten.
Dieses herablassende «Hier kommt wieder die Linke»-Gefühl habe er ihr nie gegeben und darüber hinaus habe er auch keinen Status-Dünkel. «Wir respektierten uns und hörten uns zu. Er war nie pikiert, sondern immer zugänglich und machte keine Ränkespiele.»