Schulen, Fasnacht, AltersheimeDie Kantone legen mit den Lockerungen vor
Von Lia Pescatore
10.2.2022
Noch bevor der Bundesrat über weitere Lockerungsschritte entscheidet, bauen die Kantone auf ihrer Stufe Massnahmen ab. Am weitesten gehen Uri und Graubünden.
Von Lia Pescatore
10.02.2022, 06:45
10.02.2022, 16:09
Von Lia Pescatore
Nach zwei Jahren Pandemie alle Massnahmen aufheben – zu diesem Entschluss könnte der Bundesrat nächste Woche kommen. Bis jetzt stehen die Zeichen gut: Die Omikron-Welle dürfte ihren Höhepunkt erreicht haben, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Medien in Bern. Die Hospitalisationen seien stabil.
Ein Zeichen für die Rückkehr zur Normalität war auch die Medienkonferenz am Mittwoch zur Durchführung der Basler Fasnacht: Nach zwei Jahren wird es wieder die «drey scheenschte Dääg» geben, zwar in abgespeckter Form, aber mit einem Morgenstreich. Sie bekomme Hühnerhaut, wenn sie daran denke, sagte Pia Inderbitzin, die Obfrau des Fasnacht-Comités.
Basler Fasnacht 2022 soll im Aussenraum wie gewohnt stattfinden
Im Aussenraum soll es an der Basler Fasnacht 2022 keine Einschränkungen geben. Es darf rund um die Uhr musiziert werden, die Nachtruhe wird aufgehoben. «Wir machen eine Fasnacht, die unser Tradition gerecht wird», sagt der Basler Regierungspräsident Beat Jans an einer Medienorientierung am Mittwoch.
09.02.2022
Doch nicht nur Basel-Stadt setzt die ersten Weichen, andere Kantone wagen sich mit Lockerungen vor, teilweise mit grösseren Schritten, wie zum Beispiel der Kanton Uri – dieser hat ab Mittwoch das kantonale Corona-Reglement ganz abgeschafft – oder der Kanton Graubünden, der einen Tag später alle kantonalen Massnahmen aufheben will.
Maskenpflicht fällt an den Schulen
Andere Kantone setzen in den Schulen an, zum Beispiel bei der Maskenpflicht. Im Kanton Luzern gilt sie seit dem 2. Februar nur noch auf Sekundarstufe I, in Obwalden und im Wallis ist die Maskenpflicht seit Montag auf allen Stufen aufgehoben. Der Kanton St. Gallen hat die Pflicht zum Tragen einer Maske für die Mittel- und Oberstufenschüler*innen in eine dringende Empfehlung umgewandelt.
Auch die Kantone Schaffhausen, Zug und Genf wollen nach den Sportferien auf die Masken in den Schulen verzichten. Während der Kanton Bern und Zug das repetitive Testen an den Schulen aufgeben, halten Ob- und Nidwalden noch an der Möglichkeit fest.
Unangetastet bleibt bis auf Weiteres jedoch die Maskenpflicht auf der Sekundarstufe II, da diese vom Bundesrat angeordnet wurde.
Die Kantone Tessin, Zug und Schwyz haben zudem den Zugang zu den Spitälern und Altersheimen gelockert: Während Zug und Schwyz ganz aufs Zertifikat bei Besuchenden verzichten, lässt der Kanton Tessin zum ersten Mal seit Mitte Januar Besuchende in Spitäler ein, jedoch erst nach einer Aufenthaltsdauer des Patienten von vier Tagen. Zudem ist der Besuch sowohl in Spitälern als auch in Pflege- und Altersheimen nur mit 3G-Zertifikat möglich. Basel-Stadt hält derweil an seiner Zertifikats- und Maskenpflicht in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen fest. Die Massnahme ist derzeit bis 26. Februar befristet.
Doch nicht nur bei den Massnahmen wird abgebaut, auch die Impfstruktur wird reduziert. So vermeldeten die Kantone Bern, Zürich und Basel-Land, dass wegen der fehlenden Nachfrage ein Teil der Impfzentren in den nächsten Wochen geschlossen werde.