Corona-ÜbersichtFast 4000 Neuinfektionen innert drei Tagen +++ Kantone erhöhen Impftempo
Agenturen/dor/toko
3.5.2021
In der Schweiz sind allein seit Freitag 620'000 Impfdosen gegen das Coronavirus eingetroffen — die Kantone treiben die Impfkampagne voran. Unterdessen meldet das BAG fast 4000 Neuinfektionen innert drei Tagen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/dor/toko
03.05.2021, 21:44
03.05.2021, 21:54
Agenturen/dor/toko
Die Schweiz hat seit Freitag 620'000 Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten, wie Bundesrat Alain Berset am Montag auf Twitter schrieb. Die Kantone treiben die Impfkampagne voran. Und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden am Montag fast 4000 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus in drei Tagen gemeldet.
"Impfen, impfen impfen", schrieb der Gesundheitsminister auf Twitter. Mehr als 2,6 Millionen Impfdosen seien bereits verabreicht worden und die Kantone erhöhten das Impftempo weiter. Berset begrüsste zudem den guten Austausch am Montag mit der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) zu den Themen Impfen, Phasenmodell und Covid-Zertifikate.
Gemäss GDK können die Kantone im Mai mit mehr als zwei Millionen Dosen von Moderna und Pfizer/Biontech rechnen. Das ist eine weitere Steigerung im Vergleich zum April. "Die Kantone sind auf diese Mengen vorbereitet", teilte die GDK am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Sie hätten schon jetzt die Infrastruktur, um rund 100'000 Impfungen pro Tag durchzuführen.
Bei kontinuierlichen Lieferungen und möglichst frühzeitigen Bestätigungen seitens der Hersteller bleibt das Ziel laut GDK realistisch, allen Personen bis Ende Juni eine erste Impfung anbieten zu können. Gemäss GDK wird den Kantonen seit Mitte April empfohlen, die zweite Impfdosis nicht mehr als Vorrat zu halten, sondern vorwiegend durch die bestätigten oder voraussichtlichen Liefermengen sicherzustellen.
Impfkampagne wird vorangetrieben
Unterdessen wird die Impfkampagne für Personen bereits ab 16 Jahren weiter vorangetrieben. Im Kanton Schwyz werden neu alle Impfgruppen zur Coronaimpfung zugelassen. Ab sofort könnten sich alle ab 16 Jahren anmelden, wie der Kanton am Montag mitteilte.
Auch in den Kantonen Freiburg, Neunburg und Appenzell Ausserrhoden können sich demnächst alle Personen ab 16 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen können. In Freiburg ist das ab dem 8. Mai möglich, in Neuenburg ab dem 10. Mai und in Appenzell Ausserrhoden ab dem 19. Mai.
In der Waadt werden bereits seit letzter Woche Personen ab 18 Jahren geimpft. Und im Kanton Jura können sich ab dieser Woche sämtliche Personen ab 16 Jahren gegen Coronavirus impfen lassen.
3987 neue Fälle in drei Tagen
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Montag innert 72 Stunden 3978 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 119 Spitaleinweisungen. Vor einer Woche waren 5313 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von 72 Stunden gemeldet worden. Gleichzeitig wies das BAG damals 16 neue Todesfälle und 132 Spitaleinweisungen aus.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 7,9 Prozent. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,93. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 75,5 Prozent. 28 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Die Kantone erhöhen das Impftempo. Seit Freitag wurden 620'000 Impfdosen geliefert.
Das BAG meldet für die letzten 72 Stunden 3978 Corona-Fälle und 16 Tote.
Die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Schwyz und Neuenburg lassen bald Personen ab 16 zur Impfung zu.
Die EU-Kommission will die Einreise von Geimpften aus Nicht-EU-Staaten ermöglichen.
Frankreich lockert ab heute seine Corona-Auflagen: Die Bürger dürften sich erstmals seit Inkrafttreten des Lockdowns vor einem Monat tagsüber wieder frei bewegen.
Angesichts der Proteste vom 1. Mai hat der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft ein landesweites Verbot aller «Querdenken»-Demonstrationen gefordert.
Die Aussen- und Entwicklungsminister der G7-Staaten treffen sich ab heute zu Beratungen in London. Es ist pandemiebedingt das erste persönliche Treffen in der Runde seit zwei Jahren.
Das Oktoberfest in München wird auch dieses Jahr nicht stattfinden, die Ansteckungsgefahr sei zu gross.
In den USA hat jetzt auch der Bundesstaat Florida alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Gouverneur Ron DeSantis verwies zur Begründung auf die Wirksamkeit und Verfügbarkeit von Impfungen. «Wenn Menschen bis jetzt nicht geimpft wurden, dann sicherlich nicht wegen eines Mangels an Angebot», sagte der Republikaner. In dem Bundesstaat im Südosten der USA haben bislang knapp neun Millionen der 23 Millionen Bewohner mindestens eine Impfdosis erhalten.
DeSantis hob nun alle örtlich geltenden Notfallverordnungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf. Die Menschen sollten «frei im Bundesstaat Florida leben» und das Leben «geniessen», sagte der Gouverneur. Wer jetzt noch Bürgern Vorschriften im Umgang mit dem Virus mache, der «glaubt nicht an Impfungen».
In den USA haben in den vergangenen Monaten eine Reihe von Bundesstaaten ihre Corona-Beschränkungen gelockert oder ganz abgeschafft. So hoben schon Anfang März Texas und Mississippi alle Vorgaben einschliesslich der Maskenpflicht auf. Präsident Joe Biden hatte das damals als verfrüht kritisiert.
Inzwischen streben auch immer mehr Gouverneure von Bidens Demokraten eine baldige Rückkehr zur Normalität an. Die landesweite Impfkampagne macht in den USA rasche Fortschritte, die Infektionszahlen sind im Vergleich zum Winter stark gesunken. Allerdings werden nach wie vor jeden Tag rund 50'000 Neuinfektionen und hunderte Todesfälle gemeldet. Von einer Herdenimmunität ist das Land noch weit entfernt.
21.02 Uhr
Zahl der Intensiv-Patienten in Frankreich wieder gestiegen
Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen in Frankreich ist wieder angestiegen. Wie die französischen Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden heute 5630 Infizierte auf Intensivstationen behandelt. Binnen 24 Stunden kamen demnach 386 Intensiv-Patienten hinzu. In der vergangenen Woche war ihre Zahl leicht gesunken. Auch die Zahl aller Corona-Patienten, die in Frankreich im Spital liegen, stieg wieder leicht an und liegt nun bei 28'950.
Die Inzidenz in Frankreich ist mit rund 300 weiter sehr hoch. Nach einem einmonatigen Lockdown traten trotzdem Lockerungen der Corona-Auflagen in Kraft. Die Menschen dürfen sich nun tagsüber wieder frei bewegen. Bisher galt eine Zehn-Kilometer-Grenze um die Wohnung für nicht notwendige Fahrten.
20.27 Uhr
New Yorker U-Bahn fährt nach Corona-Pause wieder rund um die Uhr
Rund ein Jahr nachdem der New Yorker U-Bahn in der Coronavirus-Pandemie eine nächtliche Putz-Pause verordnet worden war, sollen die Züge ab dem 17. Mai wieder rund um die Uhr fahren. Die Verbesserungen bei der Sauberkeit sollten aber trotzdem aufrecht erhalten bleiben, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo mit.
Seit dem vergangenen Mai hatte das U-Bahn-System der Millionenmetropole, das normalerweise als eines der wenigen in der Welt rund um die Uhr läuft, jede Nacht eine mehrstündige Pause eingelegt, damit die Züge desinfiziert werden konnten. Eine solche Massnahme hatte es zuvor seit der Gründung der New Yorker Verkehrsbetriebsbehörde MTA vor rund 50 Jahren noch nie gegeben. Die Zahl der Fahrgäste war zu Beginn der Pandemie stark gesunken, zuletzt aber wieder angestiegen.
Gouverneur Cuomo verkündigte am Dienstag zudem gemeinsam mit seinen Kollegen aus den Nachbar-Bundesstaaten Connecticut und New Jersey weitere Lockerungen: So dürfen unter anderem Restaurants, Theater, Museen, Friseursalons, Vergnügungsparks und Fitnessstudios in diesen Bundesstaaten ab dem 19. Mai wieder ohne Kapazitätsgrenzen öffnen.
Der Bundesstaat New York — und vor allem die darin gelegene gleichnamige Millionenmetropole — waren im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden. Inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen allerdings stabilisiert, die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt stetig gesunken und die Impfkampagne kommt rasch voran.
19.54 Uhr
Philippinischer Präsident Duterte erhält erste Corona-Impfdosis
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat seine erste Corona-Impfung erhalten. Nach offiziellen Angaben wurde Duterte mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm geimpft. Vor wenigen Wochen hatte der 76-Jährige noch erklärt, auf die ihm zustehende Impfung zugunsten eines jüngeren Menschen verzichten zu wollen.
«Er wurde nicht nur geimpft, um ihn vor Covid-19 zu schützen, sondern auch um unsere Bürger zu ermutigen, sich impfen zu lassen», erklärte Senator Christopher «Bong» Go, der ein enger Berater des Präsidenten ist, auf Facebook. Viele Philippiner stehen einer Impfung skeptisch gegenüber. Einer Umfrage zufolge wollen sich rund 60 Prozent der Menschen nicht gegen das Coronavirus impfen lassen.
«Ich fühle mich gut und ich habe schon lange auf diese Spritze, auf diese Impfung, gewartet», sagte Duterte. Der Sinopharm-Impfstoff ist in den Philippinen noch nicht offiziell zugelassen und wird nur im Zuge eines Notfallprogramms genutzt. Die Impfstoffe Sinovac, Astrazeneca und Sputnik V haben bereits eine Notfallzulassung.
19.06 Uhr
Rekord: 354'550 Impfdosen an Kantone ausgeliefert
Heute Montag wurde ein neuer Rekord bei den verteilten Impfdosen aufgestellt. Dies berichtet «20 Minuten» unter Berufung auf das Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Demnach habe die Armee insgesamt 354'550 Impfdosen an die Kantone ausgeliefert. Wie Bundesrat Alain Berset zuvor mitteilte, seien allein seit Freitag 620'000 Impfdosen gegen das Coronavirus an die Schweiz ausgeliefert worden.
18.51 Uhr
Dänemark verzichtet auf Johnson & Johnson-Impfstoff
Die dänische Regierung hat entschieden, den Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson aus dem Impfprogramm zu streichen. Das teilte die Gesundheitbehörde mit.
Die Vorteile einer Impfung könnten das Risiko möglicher Nebenwirkungen in Form schwerer Blutgerinnsel nicht ausgleichen, hiess es in einer Mitteilung.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im April einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Johnson & Johnson-Präparat und seltenen, aber schweren Fällen von Blutgerinnseln festgestellt. Zuvor war so ein Zusammenhang auch bei der Vergabe des Astrazeneca-Impfstoffs Vaxzevria festgestellt worden.
Dass nun zwei Präparate aus dem Impfprogramm fallen, wird der Gesundheitsbehörde zufolge Auswirkungen auf den Impfkalender haben. Die 25- bis 39-Jährigen müssten damit rechnen, vier Wochen später ihre erste Dosis zu bekommen.
18.24 Uhr
Auch Tschechien beschliesst weitere Lockerungen
Die tschechische Regierung hat weitere Corona-Lockerungsschritte beschlossen. Neben dem Einzelhandel dürfen vom kommenden Montag an unter anderem auch Autohändler und Werkstätten, Solarien, Tattoostudios und Schiessstände öffnen. Die Maskenpflicht im Freien gilt vom 10. Mai an nur noch bei Kontakten mit anderen Personen. Freilich ist die Bereitschaft zum Maskentragen draussen bereits stark zurückgegangen. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich noch knapp 140 Menschen je 100'000 Einwohner mit dem Virus an.
Gesundheitsminister Petr Arenberger gab zudem erste Erleichterungen für Geimpfte bekannt. Für Reiserückkehrer, die ein tschechisches Impfzertifikat vorweisen können, entfällt die Quarantäne- und Testpflicht. Inzwischen sind mehr als eine Million Menschen vollständig geimpft. Zugleich warteten Hunderttausende Senioren über 70 Jahren noch immer auf einen Impftermin.
Das Vertrauen in die Regierung ist in Tschechien seit Beginn der Corona-Krise massiv zurückgegangen. Das ergab eine heute veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage. Demnach gaben 19 Prozent der Befragten an, Vertrauen in das Kabinett unter Ministerpräsident Andrej Babis zu haben. Das war der niedrigste Wert unter allen EU-Staaten. Ein Jahr zuvor waren es noch 40 Prozent gewesen. Anfang Oktober steht in dem Land mit rund 10,7 Millionen Einwohnern eine Parlamentswahl bevor.
18.01 Uhr
Geschäfte und Aussengastronomie in Estland öffnen
In Estland dürfen angesichts relativ stabiler Corona-Infektionszahlen seit heute alle Geschäfte und die Aussengastronomie unter strengen Auflagen wieder öffnen. Gleiches gilt für die Museen in dem baltischen EU-Land. Auch Grundschüler und einzelne Oberstufenklassen dürfen wieder zum Präsenzunterricht in die Schule.
Veranstaltungen in Innenräumen bleiben weiterhin untersagt - mit streng festgelegten Ausnahmen für Sport. Dabei muss wie überall die sogenannte 2+2-Regel befolgt werden. Danach dürfen nicht mehr als zwei Personen zusammen sein und sie müssen einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten.
In der Hauptstadt Tallinn zog es estnischen Medienberichten zufolge viele Menschen am ersten Tag der Lockerungen in Einkaufszentren und Baumärkte. Dagegen konnten Gastronomiebetriebe, die ihre Gastgärten im Freien und Aussenterrassen wieder öffnen durften, bei kühlem Wetter nur wenige Kunden begrüssen.
Andere Gastronomen wiederum hielten Zweifel an der Wirtschaftlichkeit von vornherein ab, Tische und Stühle im Freien aufzustellen. Die Innenräumen von Cafes und Restaurants müssen geschlossen bleiben. Auch viele Kultur-, Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen sind weiterhin dicht.
Estland mit seinen 1,2 Millionen Einwohnern hatte im März einen Lockdown verhängt. Der Rückgang der Neuinfektionen liess die Regierung in Tallinn die geltden Beschränkungen vorsichtig lockern. In Estland wurden seit Beginn der Corona- Pandemie bisher insgesamt fast 123'000 Fälle erfasst. Mehr als 1100 Menschen starben an oder mit dem Virus.
17.37 Uhr
Auch der Kanton Freiburg impft ab 16
Auch im Kanton Freiburg können sich demnächst alle Personen ab 16 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen können. Dies soll ab dem 8. Mai in speziellen Impflinien der Impfzentren möglich sein. Die Termine werden nach Eingang der Anmeldung vergeben, schreibt der Kanton in einer Mitteilung.
17.20 Uhr
Schweiz erhielt seit Freitag 620'000 Impfdosen
Die Schweiz hat seit Freitag 620'000 Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten, wie Bundesrat Alain Berset am Montag auf Twitter schrieb. Die Kantone treiben die Impfkampagne voran. Mehr als 2,6 Millionen Impfdosen seien bereits verabreicht worden und die Kantone erhöhten das Impftempo weiter.
Impfen, impfen, impfen. Mehr als 2,6 Mio. Dosen sind verabreicht, Kantone erhöhen das Impftempo weiter. Seit Freitag wurden 620’000 Dosen geliefert. Impferfolg bei über 70Jährigen deutlich. Guter Austausch mit @GDK_CDS zu Impfen, Phasenmodell und Covid-Zertifikat. #CoronaInfoCH
Gemäss GDK können die Kantone im Mai mit mehr als zwei Millionen Dosen von Moderna und Pfizer/Biontech rechnen. Das ist eine weitere Steigerung im Vergleich zum April. «Die Kantone sind auf diese Mengen vorbereitet», teilte die GDK am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Sie hätten schon jetzt die Infrastruktur, um rund 100'000 Impfungen pro Tag durchzuführen.
16.40 Uhr
BAG setzt Nepal kurzfristig auf die Risikoliste
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat Nepal kurzfristig auf die Liste der Risikoländer gesetzt. Die Änderung tritt heute Montag, 3. Mai um 18 Uhr in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt müssen alle Einreisenden aus dem an dem an Indien grenzenden Land verpflichtend in Quarantäne.
#CoronaInfoCH Neu befindet sich Nepal auf der Liste der Staaten und Gebiete, in denen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus besteht. Die Änderung gilt per 3. Mai 2021, 18.00 Uhr.
Boris Johnson macht Hoffnung auf baldiges Ende der Abstandsregeln
Der britische Premier Boris Johnson hat seinen Landsleuten Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Abstandsregeln gemacht. «Ich denke, wir haben gute Chancen, dass wir ab 21. Juni auf die Ein-Meter-Plus-Regel verzichten können», sagte Johnson am Montag bei einem Besuch in der nordenglischen Stadt Hartlepool. Das sei jedoch abhängig davon, ob die Infektionslage weiterhin stabil bleibe. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Grossbritannien bei rund 23 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern.
Johnsons Weg aus dem Lockdown sieht bei einer positiven Weiterentwicklung der Corona-Zahlen die nächsten Lockerungsstufe in England für den 17. Mai vor. Ab diesem Datum sollen Pubs und Restaurants auch wieder drinnen Gäste bewirten dürfen und Kontaktbeschränkungen gelockert werden. Auch erste Auslandsreisen könnten nach einem monatelangen strikten Reiseverbot wieder erlaubt sein. Für den 21. Juni ist in England die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen geplant. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre eigenen Corona-Massnahmen.
15.48 Uhr
Im Tessin dürfen sich Erkrankte zweimal impfen lassen
Tessiner*innen, die bereits am Coronavirus erkrankt sind, können frei wählen, ob sie sich ein- oder zweimal impfen lassen möchten. Falls sie sich für nur eine Impfdosis entscheiden, müssten sie jedoch mit einem offiziellen Dokument belegen, dass sie die Krankheit bereits hatten, teilte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales am Montag mit.
Dieses Dokument müsse bei der ersten Impfung vorgelegt werden. Ansonsten erhielten die betreffenden Personen kein Attest, das die «vollständige Impfung» belege, heisst es im Communiqué weiter. Gemäss Empfehlung des BAG werden Personen, die bereits am Coronavirus erkrankt sind, nach einer einmaligen Impfung als «vollständig geimpft» betrachtet.
15.09 Uhr
Oktoberfest auch 2021 wegen Corona abgesagt
Das weltbekannte Oktoberfest in München findet wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht statt. Das teilten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter mit. Die Wiesn 2021 sollte vom 18. September bis zum 3. Oktober stattfinden. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt kamen in früheren Jahren zum grössten Volksfest der Welt in die bayerische Landeshauptstadt.
Auch wenn bis zum geplanten Start viele Menschen geimpft sein könnten: In Corona-Zeiten wäre die Ansteckungsgefahr auf dem Fest mit oft bis auf den letzten Platz besetzten Bierzelten und dem Gedränge in den Gassen zu gross. Die erneute Absage trifft wirtschaftlich nicht nur Wirte, Schausteller und Budenbesitzer auf dem Volksfest selbst, sondern auch Hotels, Gaststätten, Taxifahrer und Einzelhändler. Die Wiesn 2019 hatte nach Angaben der Stadt einen Wirtschaftswert von rund 1,23 Milliarden Euro.
14.23 Uhr
BAG meldet 3978 Corona-Fälle und 16 Tote
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 3978 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 119 Spitaleinweisungen. In den vergangenen 72 Stunden wurden dem BAG 67'212 neue Corona-Tests gemeldet. Die Positivitätsrate liegt bei 5,9 Prozent.
Vor einer Woche waren 5313 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von 72 Stunden gemeldet worden. Gleichzeitig wies das BAG damals 16 neue Todesfälle und 132 Spitaleinweisungen aus.
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,93. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 75,5 Prozent. 28 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
14.11 Uhr
Prinz Harry wirbt für bessere Verteilung von Corona-Impfstoffen
Der britische Prinz Harry hat auf einem Benefizkonzert in Kalifornien für eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen gegen Covid-19 geworben. «Wir können uns nicht ausruhen oder wirklich erholen, bis es eine gerechte Verteilung in jeder Ecke der Welt gibt», sagte Harry. Es müsse überall auf der Welt ein Grundrecht sein, Zugang zu einem Vakzin zu haben.
Harry trat bei der Aufnahme des Konzerts «Vax Live» in einem Stadion bei Los Angeles auf, bei dem unter anderen die Sängerin Jennifer Lopez und die Band Foo Fighters mitwirkten. Auch US-Präsident Biden nahm per Videobotschaft an der Veranstaltung teil. Während vor allem in den Industriestaaten die Impf-Kampagnen voranschreiten, haben ärmere Länder kaum von den Mitteln profitiert.
13.48 Uhr
Verzögerung bei BAG-Zahlen vom Wochenende
Die Publikation der neusten Zahlen zum Coronavirus in der Schweiz durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verzögert sich. Die Aktualisierung der Daten verzögere sich wegen technischer Probleme, teilte das BAG auf seiner Webseite mit.
12.41 Uhr
Moderna will bis zu 500 Millionen Impfdosen an Covax liefern
Der US-Hersteller Moderna will bis zu 500 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs an die Initiative Covax zur Versorgung ärmerer Länder liefern. Davon sollen 34 Millionen Dosen im vierten Quartal 2021 kommen, weitere 466 Millionen Dosen seien eine Option für 2022, teilte das Unternehmen am Montag mit. Alle Impfdosen würden zum niedrigsten Preis des gestaffelten Preissystems angeboten.
Das Projekt Covax wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie den globalen Impfinitiativen Gavi und Cepi organisiert. Es soll ärmere Länder mit Corona-Impfstoffen versorgen. Bei der Finanzierung sollen reichere Länder helfen. Doch hat Covax Schwierigkeiten mit dem Nachschub. Die WHO hatte zuletzt an reichere Länder appelliert, so schnell wie möglich Impfstoff zu spenden. Dem Impfstoff von Moderna hatte die WHO vergangene Woche eine Notfallzulassung erteilt.
12.21 Uhr
Pfizer spendet Indien Medikamente
Pfizer will Indien angesichts der heftigen Corona-Welle Medikamente im Wert von mehr als 70 Millionen Dollar spenden. Dies bestätigte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Auch gebe es Gespräche zwischen Pfizer und der indischen Regierung, um den Impfstoff in der grössten Demokratie der Welt möglicherweise schneller zulassen zu können.
Bislang haben in Indien rund zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdose erhalten. Knapp zwei Prozent sind vollständig geimpft. Seit dem Wochenende dürfen sich alle Erwachsenen impfen lassen. Die Impfstoffe sind aber noch sehr knapp.
Die Corona-Zahlen steigen seit Wochen schnell an, Krankenhäuser sind nach wie vor überfüllt und Sauerstoff rar. Mindestens 28 Patienten seien in der Nacht auf Montag in den Bundesstaaten Karnataka und Madhya Pradesh gestorben, weil der medizinische Sauerstoff ausgegangen sei, berichtete der Fernsehsender NDTV. In den vergangenen Stunden wurden mehr als 386'000 Neuinfektionen erfasst, wie offizielle Zahlen zeigen. Im gleichen Zeitraum seien 3417 Menschen gestorben. Insgesamt wurden in Indien mehr als 19,9 Millionen Infektionen und über 218'000 Tote im Zusammenhang mit der Krankheit gezählt.
11.34 Uhr
Südafrika erhält erste Lieferung von Biontech/Pfizer
Südafrika hat seine erste Lieferung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer erhalten. Das teilte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Damit soll Südafrika die für Ende Mai geplante zweite Phase seiner Impfkampagne beginnen können, die unverzichtbare Arbeitskräfte sowie Menschen über 60 Jahre einschliesst. Bislang wurden seit Mitte Februar gut 318'000 Beschäftigte des Gesundheitswesens geimpft. Das Land hat 30 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs bestellt. Bis Ende Juni sollen davon 4,5 Millionen Dosen geliefert werden.
Die Impfkampagne läuft schleppend und wurde bereits zweimal verzögert. Mitte April legte das Gesundheitsministerium die Einführung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson wegen des Risikos von Blutgerinnseln zeitweise auf Eis. Wenige Wochen zuvor mussten die geplanten Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff gestoppt werden. Hintergrund sind Ergebnisse einer Studie, nach der Astrazeneca-Präparate nur minimal vor leichten Erkrankungen nach einer Infektion mit der zuerst in Südafrika entdeckten Variante B.1.351 schützen.
Dank einer recht entspannten Corona-Infektionslage dürfen sich die Menschen in Wales seit heute über weitere Freiheiten freuen. Fitnessstudios, Schwimmbäder und Kulturzentren durften nach den Plänen der walisischen Regionalregierung nach monatelangem Lockdown wieder öffnen. Auch Fitnesskurse und Aktivitäten für Kinder sind wieder erlaubt. Private Treffen konnten bislang nur draussen stattfinden – nun dürfen Haushalte sich mit einem weiteren Haushalt zu einer exklusiven «Bubble» zusammentun und auch in Innenräumen treffen.
Regierungschef Mark Drakeford rief die Menschen trotzdem auf, nicht unvorsichtig zu werden und die gute Lage zu gefährden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Wales zuletzt unter 15 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner. Die britischen Landesteile legen alle ihre eigenen Corona-Massnahmen fest. In England ist die nächste Lockerungsstufe für den 17. Mai geplant, sie muss allerdings noch von der Regierung bestätigt werden. Am Montag verkündeten Minister bereits, dass ab diesem Datum bei Beerdigungen in England keine Beschränkung der Teilnehmerzahl mehr gelten soll. Bislang sind nur 30 Anwesende erlaubt.
10.10 Uhr
Plattform macht tausend Antikörpertests gleichzeitig
Schweizer Forschende haben einen Antikörpertest entwickelt, der mehr als tausend Proben auf einmal analysieren kann, wie diese im Fachmagazin «PNAS» berichten. Für den Nachweis einer durchgemachten Infektion mit dem Coronavirus reicht ein winziger Tropfen Blut. Forschende der ETH Lausanne (EPFL), der Uni Genf und des Universitätsspitals Genf (HUG) entwickelten nun eine Methode, um 1024 Messungen parallel durchzuführen.
Der Vorteil des neuen Tests: Herkömmliche Antikörpertests brauchen relativ teure Reagenzien. Ebenfalls müssen Fachleute das Blut abnehmen. Basierend auf Blutproben von 155 Menschen, die bereits eine Infektion durchgemacht hatten, sowie 134 negativen Proben erreichte der Test eine Spezifität von 100 Prozent und eine Sensitivität von 98 Prozent.
Die Plattform besteht aus einem Netzwerk von winzigen Röhren, die in einen kleinen Kunststoffchip eingraviert sind. Wenn Antikörper gegen Sars-CoV-2 in einer Blutprobe vorhanden sind, erzeugt ein Molekül ein Signal, das unter dem Mikroskop als fluoreszierendes Leuchten nachgewiesen werden kann.
«Wenn man eine Überschlagsrechnung macht und alles berücksichtigt, einschliesslich der Lohnkosten und der Kosten für Reagenzien, kommen wir auf etwa 50 Rappen pro Test», liess sich der EPFL-Forscher Sebastian Maerkl zitieren. Das Blutentnahme-Kit würde schätzungsweise um die zehn bis zwanzig Franken kosten, sagte er gegenüber Keystone-SDA.
Die Methode sei auch zuverlässig, wenn das Blut getrocknet und etwa eine Woche bei Raumtemperatur gelagert wurde. So sieht die Genfer Virologin Isabella Eckerle beispielsweise in den Tests ein Potenzial für Seroprävalenzstudien in Afrika südlich der Sahara, wo es keine ausreichenden Laborkapazitäten gebe. Auch mache es die schnelle und fast schmerzlose Blutentnahme attraktiv, Antikörpertests in Kindergärten oder Kindertagesstätten durchzuführen.
10.01 Uhr
Griechenland öffnet Restaurant-Terrassen
Sechs Monate nach ihrer Schliessung wegen der Corona-Pandemie sind am Montag die Bars und Tavernen in Griechenland wieder geöffnet worden – allerdings nur draussen und mit Auflagen. So muss das Personal zweimal pro Woche einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen und immer eine Maske tragen, wie der Staatsrundfunk berichtete. Stehende Gäste und Musik sind nicht erlaubt, an einem Tisch dürfen höchstens sechs Personen sitzen. Zudem müssen die Stühle zwischen zwei Tischen einen Abstand von mindestens 1,80 Metern haben. Tavernen und Bars müssen um 22.45 Uhr schliessen. Von 23 Uhr bis 5 Uhr gilt nämlich weiterhin ein Ausgangsverbot.
Trotz der strengen Auflagen wird davon ausgegangen, dass die Menschen bei herrlichem Wetter im ganzen Land sofort in die Cafés und Tavernen strömen werden. In Griechenland wurde am Wochenende das orthodoxe Osterfest begangen, Montag ist noch Feiertag.
Die Fallzahlen gehen in Griechenland nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde zurück, mit den Impfungen geht es derweil voran. Vom 15. Mai an will Athen das Land vollständig für den Tourismus öffnen. Alle Menschen werden dann wieder frei reisen können. Touristen werden in Griechenland bereits jetzt empfangen, allerdings dürfen sie sich nach der Einreise nur zu ihrem Zielort begeben und nicht tagelang umherreisen. Zudem müssen sie bei der Einreise einen aktuellen, negativen PCR-Test oder eine abgeschlossene Impfung vorweisen. Eine Quarantänepflicht besteht für die meisten Länder nicht mehr.
9.52 Uhr
Appenzell Ausserrhoden und Schwyz impfen bald alle ab 16
In Appenzell Ausserrhoden gehen die Impfungen zügig voran, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Momentan würden noch die priorisierten Gruppen geimpft, ab 19. Mai werde die Impfung für alle Bewohner*innen über 16 Jahren geöffnet. Die Impftermine würden abgestuft nach Prioritätengruppe und danach gemäss Zeitpunkt der Anmeldung vergeben. Es seien bereits rund 20 Prozent der Ausserrhoder Bevölkerung einmal geimpft, rund 13 Prozent haben auch die Zweitimpfung erhalten. Ab Ende Mai sollen die Impfstoffe in noch grösserer Menge zur Verfügung stehen.
In Schwyz können sich ab sofort ebenfalls alle ab 16 zur Impfung anmelden, teilte der Kanton mit. Die Termine werden aber weiterhin gemäss der bisherigen Priorisierungen vergeben.
Auch in Neuenburg können sich ab dem 10. Mai alle Personen ab 16 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Kanton hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende Juli 90'000 Menschen zu impfen. Ab Montag sei es möglich, über die Online-Plattform einen Termin zu vereinbaren, teilte der Kanton Neuenburg mit. Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren müssen sich telefonisch anmelden, weil sie nur mit dem Pfizer-Impfstoff geimpft werden.
Wieder quarantänefreies Reisen zwischen Neuseeland und Cookinseln
Neuseeland wird seine Grenzen am 17. Juni für quarantänefreie Reisen auf die Cookinseln öffnen. Nach Australien handelt es sich um das zweite Land, das Neuseeländer dann wieder ohne Notwendigkeit einer zweiwöchigen Isolation besuchen dürfen. «Das wird heissen, dass Familien sich wiedersehen können, Handelsvereinbarungen wieder aufgenommen werden und Neuseeländer einen ersehnten Winterurlaub machen und den Tourismussektor der Cook Islands unterstützen können», sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Montag.
Die Cookinseln im Südpazifik haben bislang keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. In Neuseeland, das weltweit für seinen Umgang mit der Pandemie gelobt wird, wurden insgesamt rund 2200 Infektionen bestätigt, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Das Leben ist für die Bürger seit Langem schon wieder relativ normal, jedoch waren die Grenzen abgesehen von wenigen Ausnahmen seit März 2020 geschlossen. Bereits im April hatten Neuseeland und das Nachbarland Australien wieder ihre Grenzen für quarantänefreien Reiseverkehr in beide Richtungen geöffnet.
6.20 Uhr
Viele Deutsche beneiden Schweiz um Lockerungen
In führenden Medien Deutschlands erscheinen immer wieder Artikel über die Pandemiepolitik der Schweiz, die sich stark von der der Bundesrepublik unterscheidet. Da ist gar vom «Corona-Paradies Schweiz» die Rede. Trotz ähnlich hoher Inzidenzen wird in der Schweiz gelockert, während in Deutschland die Notbremse mit Ausgangssperren für viele Regionen gezogen wird. Die unterschiedliche Herangehensweise sei für viele Menschen in Deutschland nicht nachvollziehbar, sagt Matthias Estermann. «Die Deutschen sind neidisch auf die Schweiz», zitiert «20 Minuten» den Präsidenten des Vereins für Deutsche in der Schweiz. «Das Infektionsgeschehen in einem grossen Land wie Deutschland ist sehr unterschiedlich: Warum braucht es in Norddeutschland ebenso eine Ausgangssperre wie in einer Grossstadt wie Berlin?», sagte Estermann.
Der Unmut über den «undifferenzierten Lockdown» sei auch am Stammtisch seines Vereins, der in Luzern nun erstmals wieder auf einer Terrasse habe stattfinden können, ein Thema, heisst es in dem Bericht weiter. Laut Estermann würden sich viele Deutsche wünschen, dass auch Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel «absehbare Perspektiven» aufzeige. Der Zuwanderer teile die Einschätzung eines Redakteurs der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», Deutschland sei «das wohl gerade am schlechtesten gelaunte Land der Welt». Die Schweiz zeige, dass es auch anders gehe und dass «soziale Aspekte sowie Perspektiven auf eine Normalität auch einen Platz in der Diskussion über Massnahmen haben müssen», sagte Estermann weiter.
5.30 Uhr
Polizeigewerkschaft will Verbot für «Querdenken»-Demos
Angesichts der Proteste vom 1. Mai hat der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, ein landesweites Verbot aller «Querdenken»-Demonstrationen gefordert. «Bei diesen Demonstrationen ist der Rechtsverstoss schon vorprogrammiert und findet dauerhaft und zigtausendfach statt, weil die Teilnehmer keine Maske tragen und den Mindestabstand nicht einhalten», sagte Wendt der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Montagsausgabe). «Man muss viel rigoroser dagegen vorgehen.»
Wenn bei solchen Veranstaltungen vorher schon klar sei, dass die Teilnehmer die Auflagen nicht beachten würden, müssten Politik und Justiz dafür sorgen, dass sie nicht stattfänden. Denn sonst müssten die Polizeibeamten sich mit den «Querdenkern» auseinandersetzen. Beamte seien schon häufig bei den Demos angespuckt, beleidigt und angegriffen worden. «Es ist völlig unverständlich, warum solche Demos überhaupt noch genehmigt werden», sagte Wendt. Es sei zudem den Bürgern nicht mehr zu vermitteln, dass auf der einen Seite die Bürger wegen nächtlicher Ausgangssperren um 22:00 Uhr nach Hause geschickt würden, während gleichzeitig etwa in Berlin am 1. Mai Menschen bis in die Nacht hätten demonstrieren dürfen.
5 Uhr
Treffen der G7-Aussen- und Entwicklungsminister
Die Aussen- und Entwicklungsminister der G7-Staaten treffen sich ab heute zu dreitägigen Beratungen in London. Es ist das erste persönliche Treffen in der Runde seit zwei Jahren. In der Zwischenzeit hatte es wegen der Pandemie nur virtuelle Konferenzen gegeben. Zu den Themen der Gespräche gehören die internationale Reaktion auf die Corona-Krise und die Impfkampagne, der Klimawandel, Bildung für Mädchen sowie der Kampf gegen Hunger und Nahrungsmittelunsicherheit.
Zudem wollen die Minister die Einführung eines «schnellen Widerlegungsmechanismus» prüfen, um sich gegen zunehmende Falschinformationen aus Russland und China zu wappnen.
Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industriestaaten soll im Juni im südenglischen Cornwall stattfinden. Dazu wird auch US-Präsident Joe Biden auf seiner ersten Auslandsreise nach dem Amtsantritt erwartet.
4.44 Uhr
Frankreich lockert Corona-Massnahmen
Frankreich lockert ab heute seine Corona-Auflagen. Wie von Präsident Emmanuel Macron angekündigt dürfen sich die Bürger erstmals seit Inkrafttreten des Lockdowns vor einem Monat tagsüber wieder frei bewegen. Bisher galt eine Zehn-Kilometer-Grenze um die Wohnung für nicht notwendige Fahrten. Zudem kehren Mittelschulen und Gymnasien überwiegend zum Präsenzunterricht zurück. Kitas und Grundschulen sind bereits seit einer Woche geöffnet.
Ab dem 19. Mai ist unter anderem die Öffnung von Aussengastronomie und Kulturstätten geplant. Die nächtliche Ausgangssperre soll dann später beginnen – statt bisher 19:00 Uhr um 21:00 Uhr. Die Lockerungen sind umstritten. Die Inzidenz in Frankreich ist mit rund 300 weiter sehr hoch. Die Regierung setzt deshalb auf mehr Impfungen.
3.27 Uhr
Oberste Richter und Generalstaatsanwalt gefeuert
Das neu gewählte Parlament in El Salvador hat in seiner ersten Sitzung die Entlassung der Verfassungsrichter sowie des Generalstaatsanwalts des mittelamerikanischen Landes beschlossen. Zur Begründung hiess es am Samstagabend (Ortszeit), die Richter und der Generalstaatsanwalt hätten im Amt private Interessen verfolgt.
Die Opposition warf dem Präsidenten Nayib Bukele hingegen vor, nach der Abgeordnetenkammer nun auch die Justiz auf Regierungslinie bringen zu wollen. «Das ist ein klarer Staatsstreich – hier wird ein Verfassungsorgan zerlegt», sagte Enrique Anaya vom Iberoamerikanischen Institut für Verfassungsrecht der Zeitung «La Prensa Gráfica».
Bukeles Partei Nuevas Ideas (Neue Ideen) war bei der Parlamentswahl im März aus dem Stand stärkste Kraft geworden. Gemeinsam mit der verbündeten Gana-Partei hat sie eine Zweidrittelmehrheit in der Nationalversammlung. Zuletzt war der Staatschef mehrfach mit den Verfassungsrichtern aneinandergeraten, weil sie mehrere seiner Dekrete zur Bekämpfung der Pandemie kassiert hatten. Kritiker werfen Bukele schon länger vor, einen autoritären Regierungsstil zu pflegen. «Bukele bricht mit dem Rechtsstaat und will alle Macht in seinen Händen vereinen», schrieb der Regionalchef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, José Miguel Vivanco, auf Twitter.
2 Uhr
London schickt weitere Beatmungsgeräte nach Indien
Grossbritannien will dem derzeit sehr schwer von der Pandemie getroffenen Indien weitere 1000 Beatmungsgeräte schicken. «Wir müssen alle zusammenarbeiten, um Covid-19 zu bekämpfen. Niemand ist sicher, bis wir alle sicher sind», sagte Aussenminister Dominic Raab am Sonntag einer Mitteilung zufolge. Zuvor hatte Grossbritannien bereits 200 Beatmungsgeräte, knapp 500 Sauerstoffkonzentratoren und drei Sauerstoffgeneratoren nach Indien geschickt.
Raab wird bei einem Treffen der G7-Aussenminister in London in der kommenden Woche seinen indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar persönlich treffen. Indien ist neben einigen anderen Staaten als Gast zu dem Treffen eingeladen. In mehreren Interviews zeigte sich Raab am Sonntag zurückhaltend zur Forderung, auch Impfstoff nach Indien zu schicken. Man habe bisher keine solchen Anfragen erhalten, sagte der konservative Politiker. Er wolle daher nicht über «hypothetische Szenarien» spekulieren.
Zuvor hatten sich Stimmen aus Wissenschaft und Opposition dafür ausgesprochen, Indien zeitnah auch Impfstoff zur Verfügung zu stellen – oder dem Land zumindest eine noch ausstehende Lieferung von mehreren Millionen in Indien produzierten Impfdosen zu überlassen.
0.18 Uhr
Kolumbien zieht Steuerreform nach Protesten zurück
Nach tagelangen Protesten gegen eine umstrittene Steuerreform hat die kolumbianische Regierung die Initiative zurückgezogen. «Ich bitte den Kongress, dass vom Finanzministerium eingebrachte Projekt zu den Akten zu legen und schnellstmöglich ein neues Projekt zu bearbeiten, um finanzielle Unsicherheit zu vermeiden», sagte Präsident Iván Duque am Sonntag. Zuletzt war es in zahlreichen Städten des südamerikanischen Landes zu teilweise gewalttätigen Protesten gegen die geplante Steuerreform gekommen. Die Demonstranten steckten Busse in Brand und plünderten Geschäfte. Es gab zahlreiche Verletzte und offenbar auch Tote.
Die Regierung wollte unter anderem die steuerlichen Freibeträge senken, die Einkommenssteuer für bestimmte Gruppen erhöhen und die Befreiung von der Mehrwertsteuer für eine Reihe von Waren und Dienstleistungen abschaffen. Damit sollten die von der Corona-Krise verursachten Defizite im Staatshaushalt ausgeglichen werden. Angesichts der heftigen Krawalle hatte Duque in der Nacht auf Sonntag auch den Einsatz des Militärs zur Unterstützung der Polizei genehmigt.
0 Uhr
Tschechien: Ab 1. Juni Impftermine für alle
Tschechien will die Registrierung für Corona-Impfungen spätestens am 1. Juni für alle Einwohner ab 16 Jahren öffnen. Ab Mittwoch sei die Registrierung für die 50- bis 54-Jährigen möglich, teilte Ministerpräsident Andrej Babis am Sonntag mit. Derzeit werden nur über 55-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten in Tschechien gegen Corona geimpft. In der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen leben in der Tschechischen Republik rund 690'000 Menschen.
Das Land mit 10,7 Millionen Einwohnern hat vor Kurzem die Marke von einer Million vollständig gegen Corona geimpften Menschen überschritten. Weitere 2,17 Millionen Menschen haben bereits ihre erste Impfung erhalten. Sollten die Impfstofflieferungen wie geplant eintreffen, werde die Altersgrenze für die Impfregistrierung im Mai jede Woche zunächst um fünf Jahre sinken, berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf Babis.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht in Tschechien weiter zurück. Am Samstag sank die Zahl der täglichen Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen auf 137. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 29'343.