Corona-Übersicht Bundesrat will mit neuen Massnahmen «ruhige Festtage» ermöglichen

Agenturen/red

10.12.2021

Der Bundesrat schlägt kurz vor den Festtagen selbst zusätzliche Corona-Massnahmen vor. Möglich ist auch eine Schliessung von Betrieben. Unterdessen meldet das BAG erneut über 10'000 Neuinfektionen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Bundespräsident Guy Parmelin hätte zum Ende seines Präsidialjahres allzu gerne das Ende der Pandemie und aller Massnahmen ausgerufen, wie er am Freitag vor den Medien in Bern sagte. Nun ist das Gegenteil der Fall: Mit neuen Massnahmen will der Bundesrat den Negativtrend durchbrechen, bevor die Situation ausser Kontrolle gerät.

«Wir werden diese Lage gemeinsam meistern und ruhige Festtage erleben», sagte Parmelin hoffnungsvoll. Es sei nicht zu spät, die Spitäler zu entlasten. Die Lage sei aber «kritisch». Gemäss Schätzungen der wissenschaftlichen Corona-Taskforce könnte Mitte Dezember eine erste kritische Schwelle von 300 Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivpflegestationen erreicht werden.

«Wir werden diese Lage gemeinsam meistern und ruhige Festtage erleben», erklärte Bundespräsident Guy Parmelin.
«Wir werden diese Lage gemeinsam meistern und ruhige Festtage erleben», erklärte Bundespräsident Guy Parmelin.
KEYSTONE/Anthony Anex

Schärferes Regime in Innenräumen

Deshalb schlägt der Bundesrat ein neues Paket von möglichen Corona-Massnahmen vor. Auf dem Tisch liegen zwei Varianten.

Die erste Variante sieht in Innenbereichen die Einführung der 2G-Regel mit Masken- und Sitzpflicht vor. Zugang zu Kultur-, Sport- und Freizeitbetrieben, Restaurants sowie Veranstaltungen würde damit geimpften und genesenen Personen vorbehalten.

Die zweite Variante brächte eine Teilschliessung der Wirtschaft, die alle treffen würde. Konkret wären bei einer weiteren Verschärfung der Situation Schliessungen dort geplant, wo die Maske nicht getragen werden kann. Dies beträfe beispielsweise die Innenbereiche von Restaurants sowie Fitnesscenter, Discos und Bars.

Unabhängig davon, welche Variante schliesslich umgesetzt wird, will der Bundesrat die Basismassnahmen verstärken. So gilt wohl bald wieder eine Homeoffice-Pflicht. Auch die Beschränkung der Teilnehmerzahl bei privaten Treffen dürfte Ende nächster Woche wieder aktuell werden, sobald eine ungeimpfte Person mit von der Partie ist.

Bundesrat bleibt auf Mittelweg

Die Kantone, das Parlament und die Sozialpartner können bis am Dienstag zu den Vorschlägen des Bundesrats Stellung nehmen. Ob und — wenn ja — wann der Bundesrat welche Massnahmen beschliessen wird, ist offen. «Wir wollen bereit sein, zu handeln, sobald es nötig sein sollte», sagte Berset.

An die Adresse all jener, die den Bundesrat für seine zu zögerliche Corona-Politik kritisieren, sagte Berset: «Wir versuchen stets, einen Mittelweg zu finden.» Nichts zu tun oder alles zu schliessen, seien keine Optionen. Der Bundesrat versuche, nicht zu früh und nicht zu spät zu sein. «Das ist eine Kunst, es ist schwierig, alles richtig zu machen.»

Nicht betroffen von den Verschärfungen sind der Detailhandel sowie die Skigebiete. Diese haben von sich aus angeboten, freiwillig Kapazitätsbeschränkungen einzuführen. Deshalb soll laut dem Bundesrat auf zusätzliche Massnahmen-Verschärfungen in diesen Bereichen verzichtet werden.

«Rote Laterne»

Teilweise gehen die Kantone mit ihren Massnahmen schon weiter als der Bundesrat. Beispielsweise schickt der Kanton Bern seine Schülerinnen und Schüler drei Tage früher in die Weihnachtsferien als geplant. Schon am Abend des 21. Dezember ist für die Berner Kinder Schulschluss — nicht erst an Heiligabend.

Vor rund einem Jahr hatte der Bundesrat die schweizweite Schliessung von Betrieben angeordnet. Das war laut Berset «eine völlig andere Situation». Heute gebe es eine Impfung. Diese kommt aber weiterhin nur schleppend voran. Die Schweiz habe im Hinblick auf die Auffrischimpfung im europäischen Vergleich die «rote Laterne», sagte Berset. Das sei nicht gut.

Vereinzelt hilft die Armee ab nächster Woche den zivilen Behörden bei der Einrichtung von Impfzentren. Auch Angehörige des Zivilschutzes sind wieder im Einsatz. Diese sollen bis zum 31. März 2022 die Kantone namentlich bei der Kontaktverfolgung und der Impfkampagne unterstützen. Vorgesehen ist ein Kontingent von maximal 100'000 Diensttagen.

BAG meldet 10'163 Neuinfektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 10'163 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 51 neue Todesfälle und 160 Spitaleinweisungen.

Vor Wochenfrist am gleichen Tag gingen beim BAG innerhalb von 24 Stunden Meldungen zu 9951 neuen Coronavirus-Ansteckungen ein. Gleichzeitig registrierte das BAG 29 neue Todesfälle und 118 Spitaleinweisungen.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 1372,74 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,12.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 82 Prozent. 34,3 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen.
  • Nur eine Woche nach der Ausweitung der Masken- und Zertifikatspflicht gleist der Bundesrat die nächsten Verschärfungen auf. Zur Debatte steht neben strengerer 2G-Regeln auch die Schliessung von Restaurants und Bars.
  • Der Bundesrat erteilt dem Zivilschutz zum dritten Mal seit Beginn der Pandemie ein Aufgebot, die Kantone zu unterstützen.
  • Die Schweizer Bergbahnbetreiber versprechen, die Kapazität in grossen Gondeln zu beschränken.
  • Krebsorganisationen fordern, dass die Impfung zum Kriterium in der möglichen Triage wird.
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  • 21.04 Uhr

    Scheidende Regierung in Tschechien verfügt Impfpflicht für über 60-Jährige

    Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll in Tschechien ab März kommenden Jahres eine Impfpflicht für alle Menschen über 60 Jahre sowie bestimmte Berufsgruppen gelten. Dies kündigte die scheidende Regierung als eine ihrer letzten Amtshandlungen in Prag an. Zu den betroffenen Berufen gehören das Gesundheitspersonal, Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten.

    «Wir sehen, dass die Mehrheit der Menschen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen und auf Intensivstationen kommen, ein bestimmtes Alter haben», erklärte Gesundheitsminister Adam Vojtech zu der Altersgrenze. Allerdings ist er nicht mehr lange im Amt, in der kommenden Woche soll eine neue Regierung die Geschäfte in Tschechien übernehmen. Der designierte Gesundheitsminister Vlastimil Valek hat bereits erklärt, dass er gegen eine Impfpflicht für ältere Menschen ist.

    Aus der Parlamentswahl in Tschechien Anfang Oktober war das Mitte-Rechts-Bündnis Spolu als stärkste Kraft vor der populistischen ANO-Partei des amtierenden Regierungschefs Andrej Babis hervorgegangen. Der Amtswechsel soll in der kommenden Woche vollzogen werden.

    In Tschechien liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 981 Infektionsfällen auf 100'000 Einwohner. Das ist derzeit weltweit die zweithöchste nach dem Nachbarland Slowakei. Dort geht die Regierung allerdings einen anderen Weg: Trotz der hohen Infektionszahlen wurden die Corona-Regeln gelockert; Geschäfte, Skiorte und Kirchen sind wieder für Geimpfte und Genesene geöffnet. Die Regierung in Bratislava begründete dies mit dem Druck aus der Bevölkerung.

  • 20.32 Uhr

    Taskforce-Experte Stefan Wolter kritisiert Schulen für Infektonsrate bei Kindern

    Angesichts der verheerenden Infektionslage an den Schulen hat Taskforce-Experte Stefan Wolter neben den Kantonen auch die Schulen selbst in die Pflicht genommen:« Niemand hindert eine Schulleitung daran, eigene Massnahmen zu ergreifen», sagte Wolter dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt).

    «Das Virus unkontrolliert unter Kindern zirkulieren zu lassen» habe zwar für die Kinder individuelll weniger Folgen. Wenn aber «so viele Kinder angesteckt werden, dann wird auch die Zahl schwerer Fälle zu hoch».

    Ausserdem kritisierte Wolter den zu hohen Anteil an ungeimpften Lehrkräften, der nicht höher ist als jener der Durchschnittsbevölkerun: «Das ist einfach deutlich zu viel, um einen Betrieb ohne Schutzmassnahmen aufrechtzuerhalten. Das ist unbegreiflich.»

  • 20.03 Uhr

    Tausende Menschen bei neuen Protesten gegen in Wien erwartet

    In Wien soll es am Samstag erneut Proteste gegen die geltenden Corona-Massnahmen und die von der Regierung angekündigte Impfpflicht geben. Insgesamt wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur APA 24 Demonstrationen angemeldet, tausende Teilnehmer werden erwartet. Die vermutlich grösste Veranstaltung organisiert die rechtspopulistische FPÖ, die selbst von einer «Mega-Demo» spricht. Mehr als tausend Polizisten sollen im Einsatz sein.

    In ganz Österreich gilt seit drei Wochen ein Teil-Lockdown, der am Sonntag endet. Fast alles war in dieser Zeit geschlossen, nur Schulen und Geschäfte für den täglichen Bedarf blieben geöffnet. Zudem hat die Regierung eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab dem 1. Februar verfügt. Seit Verkündung dieser Regel haben die Proteste gegen die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie wieder deutlich zugenommen. Am vergangenen Wochenende demonstrierten in Wien mehr als 40'000 Menschen.

  • 19.11 Uhr

    Schulen im Aargau schliessen bereits am 17. Dezember

    Der Kanton Aargau reagiert auf die «stark eskalierende Corona-Krise». Die Kantonsregierung hat die vorzeitige Schliessung der Schulen am kommenden Freitag beschlossen. Ab Schulstart nach den Weihnachtsferien am 10. Januar gilt auch für die Unterstufe der Primarschule eine Maskentragpflicht.

    Für die vier ausfallenden Schultage vor Weihnachten stellen die Schulen ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot sicher, wie der Aargauer Regierungsrat am Freitagabend mitteilte. In den Schulen würden die Fallzahlen stark ansteigen. Die Kantonsregierung beschloss deshalb an einer ausserordentlichen Sitzung weitere Schutzmassnahmen für diesen Bereich.

    Derzeit befinden sich laut der Mitteilung über 46 Schulklassen in Quarantäne. Der Regierungsrat empfiehlt den Schülerinnen und Schülern der 1. bis 4. Primarklasse ab sofort, wenn möglich eine Schutzmaske zu tragen. Weiterhin gültig bleibt die Maskentragpflicht für die Schüler ab der 5. Klasse.

    In der Mitteilung weist die Regierung darauf hin, dass wegen «rekordhoher Infektionszahlen» eine Überlastung des Gesundheitswesen drohe. Teilweise hätten Patientinnen und Patienten in ausserkantonale Spitäler verlegt werden müssen.

    Als erster Schweizer Kanton hat Bern bereits am Donnerstag beschlossen, die Schüler drei Tage früher in die Weihnachtsferien zu schicken. Schon am Abend des 21. Dezember ist für für die Berner Kinder Schulschluss, nicht erst an Heiligabend. Ziel der Massnahme ist, die Infektionsketten vor den Feiertagen zu kappen.

  • 18.48 Uhr

    Russland schickt Ärzte und Labor nach Südafrika

    Im Kampf gegen die neue Coronavirus-Variante Omikron hat Russlands Präsident Wladimir Putin ein Flugzeug mit Ärzten und medizinischer Ausrüstung nach Südafrika geschickt. Die Iljuschin Il-76 des Zivilschutzministeriums brachte ein mobiles Labor, Epidemiologen und Virologen sowie Experten des Gesundheitsministeriums in das Land, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Auch Zivilschutz-Experten seien an Bord, hiess es.

    Die Omikron-Variante war zuerst in Südafrika entdeckt worden und breitet sich besonders schnell aus. Putin hatte zweimal innerhalb einer Woche mit seinem südafrikanischen Kollegen Cyril Ramaphosa telefoniert. Es sei vereinbart worden, die Kräfte im Kampf gegen die Pandemie zu bündeln, teilte der Kreml in Moskau mit.

    Russland selbst hat nach Behördenangaben bisher lediglich zwei Patienten mit dem Virenstamm. Sie waren aus Südafrika eingereist. Staatschef Ramaphosa hatte vorgeschlagen, dass Wissenschaftler der Staatenorganisation Brics - Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika — gemeinsam die neue Variante untersuchen sollten.

  • 18.33 Uhr

    Swissmedic genehmigt Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren.

    Wie das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic mitteilt, hat der Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer eine Zulassung für Kinder ab fünf Jahren erhalten. Die klinischen Studienergebnisse zeigen demnach, dass die Impfung in dieser Altersgruppe sicher und wirksam ist.

    Der Impfstoff für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen sei weniger hoch konzentriert und beinhaltet andere Puffer-Salze.

    Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen.
    Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassen.
    David Young/dpa/dpa-tmn (Symbolbild)

    Er werde als Grundimmunisierung in zwei Dosen im Abstand von drei Wochen verabreicht. Die Dosierung ist niedriger als bei den über 12-Jährigen: Statt 30 Mikrogramm mRNA enthält eine Dosis zehn Mikrogramm (0,2 ml.). Dies werde durch eine entsprechende Verdünnung erreicht.  Diese neue Formulierung von Comirnaty mit geänderten Hilfsstoffen ist stabiler und kann bis zu zehn Wochen bei Kühlschranktemperaturen aufbewahrt werden.

    Die fortlaufende Zulassungsstudie mit über 1'500 Teilnehmenden zeige, dass der Covid-19 Impfstoff bei 5 bis 11-Jährigen schwere, durch das SARS-CoV-2-Virus hervorgerufene Krankheitsverläufe praktisch vollständig verhindern kann. Nebenwirkungen seien demnach tendenziell eher seltener als bei Jugendlichen und Erwachsenen. 

  • 18.02 Uhr

    Travailsuisse will Betriebsschliessungen verhindern

    Aus Sicht des Arbeitnehmer-Dachverbandes Travailsuisse müssen Betriebsschliessungen als Massnahme gegen Covid-19 verhindert werden. Auch Teilschliessungen lehnt der Verband laut einer Mitteilung ab.

    «Einkommen und Arbeitsplätze sollen geschützt werden. Erneute Betriebsschliessungen müssen deshalb verhindert werden», liess sich Adrian Wüthrich, Präsident von Travailsuisse, im Communiqué zitieren.

    Die Homeoffice-Pflicht solle wenn überhaupt, massvoll und zeitlich klar beschränkt umgesetzt werden, schreibt Travailsuisse. Die individuelle Lage der Angestellten müsse «grosszügig berücksichtigt werden». Nur die Hälfte aller Angestellten könnten zuhause arbeiten. Bei allen anderen müssten Schutzkonzepte strikte angewendet werden.

    2G- oder 3G-Regeln am Arbeitsplatz lehnt Travailsuisse ab. Der Verband begrüsst es daher, dass diese Vorschriften für den Bundesrat keine Option seien. Travailsuisse begrüsst zunächst die vom Bundesrat vorgeschlagene Variante mit 2G-Regel plus Masken- und Sitzpflicht.

  • 16.28 Uhr

    Berset räumt Rückstand bei Booster-Impfungen ein

    Gesundheitsminister Alain Berset hat den Entscheid des Bundesrats verteidigt, die Armee zur Unterstützung von Impfzentren in den Kantonen einzusetzen. Die Booster-Impfungen seien in der gegenwärtigen Situation sehr wichtig.

    Die Schweiz habe im Hinblick auf die Auffrischimpfung im europäischen Vergleich die «rote Laterne», sagte Berset am Freitag in Bern auf eine Journalistenfrage. Das sei nicht gut. Für Uneingeweihte: Die «Lanterne rouge» (rote Laterne) ist die inoffizielle Auszeichnung für den letztplatzierten Fahrer der Tour de France.

    Angesichts dieser Ausgangslage sollte es keine Rolle spielen, dass der Bundesrat in der Vergangenheit einen Armeeeinsatz für die Impfkampagne ausgeschlossen habe, so Berset. Die Lage sei heute eine andere.

    Bundespräsident Guy Parmelin (r.) und Innenminister Alain Berset diskutieren am Rande der heutigen Medienkonferenz in Bern.
    Bundespräsident Guy Parmelin (r.) und Innenminister Alain Berset diskutieren am Rande der heutigen Medienkonferenz in Bern.
    Bild: Keystone/Anthony Anex
  • 16.25 Uhr

    Bundesrat schickt Verschärfungen in die Vernehmlassung

    Nur eine Woche nach der Ausweitung der Masken- und Zertifikatspflicht will der Bundesrat erneut die Massnahmen verschärfen. Zur Debatte steht neben erweiterten 2G-Regeln auch die Schliessung der Innenbereiche von Restaurants und Bars. Der Bundesrat hat zwei Varianten bei den Kantonen in die Konsultation geschickt (hier gibt es mehr zu den beiden Varianten ). Die Vernehmlassung dauert bis zum kommenden Dienstag. 

    Laut Gesundheitsminister Alain Berset besteht aktuell noch «keine Notwendigkeit, weiter zu gehen». Die Lage sei «noch unter Kontrolle», aber die Entwicklung gehe nicht in die richtige Richtung.

    Es sei unklar, was der Bundesrat in einer Woche entscheiden werde, sagte Berset am Freitag vor den Medien in Bern. Alles hänge von der epidemiologischen Lage ab.

    Bundesrat will 2G in Innenräumen oder Restaurant-Schliessungen

    Bundesrat will 2G in Innenräumen oder Restaurant-Schliessungen

    Nur eine Woche nach der Ausweitung der Masken- und Zertifikatspflicht wird schon die nächste Verschärfung der Corona-Regeln nötig. Zur Debatte steht neben schärferen 2G-Regeln auch die Schliessung von Restaurants und Bars.

    10.12.2021

  • 14.15

    Die neusten Zahlen des BAG

    Das BAG hat heute 10'163 Neuinfektionen, 160 Spitaleintritte und 51 Todesfälle in den letzten 24 Stunden gemeldet. Der 7-Tage-Schnitt liegt damit bei 9223 Anteckungen pro Tag. Das sind gemäss SRF 12 Prozent mehr als in der Vorwoche. 

    160 Personen sind in den letzten 24 Stunden hospitalisiert worden. Damit befinden sich 1636 Personen mit Covid-19 in Spitalpflege. Das sind 24 Prozent mehr als in der Vorwoche.

    289 Covid-Patient*innen liegen in einer Intensivstation, 21 Prozent mehr als vor einer Woche. Von allen verfügbaren Intensivbetten in der Schweiz sind 82 Prozent belegt, 34 Prozent durch Covid-Patient*innen. 

    51 Todesfälle mit Covid-19 sind dem BAG in den letzten 24 Stunden gemeldet worden. Der 7-Tage-Schnitt liegt bei 21 Verstorbenen. Das sind 18 Prozent mehr als vor einer Woche. 

  • 12.02 Uhr

    Deutscher Bundestag beschliesst Impfpflicht für Gesundheitspersonal

    Der deutsche Bundestag hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine erste begrenzte Impfpflicht für Gesundheitspersonal und weitere Krisenregelungen beschlossen. Am Nachmittag soll darüber auch noch der Bundesrat in einer Sondersitzung abschliessend entscheiden.

    Konkret sollen Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Pflegeheimen und Kliniken bis 15. März 2022 Nachweise als Geimpfte oder Genesene vorlegen müssen. 

  • 11.15

    Zivilschutz unterstützt Kantone in der Bewältigung der Pandemie

    Der Bundesrat setzt zur Bewältigung der Pandemie wieder Angehörige des Zivilschutzes ein. Diese sollen bis zum 31. März 2022 die Kantone namentlich bei der Kontaktverfolgung und der Impfkampagne unterstützen. Vorgesehen ist ein Kontingent von maximal 100'000 Diensttagen.

    Die Kantone hätten bereits begonnen, wieder vermehrt auf Zivilschützer und Zivilschützerinnen zurückzugreifen, schreibt die SDA. Der Bundesrat bietet nun zum dritten Mal seit Beginn der Pandemie den Zivilschutz auf. Ende Oktober 2021 endete das zweite. Der Bund rechnet mit Kosten von maximal 2,75 Millionen Franken. 

    Zivilschützer bauten im April 2020 auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrums in Nottwil eine Bettenstation für Covid-Patienten auf.
    Zivilschützer bauten im April 2020 auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrums in Nottwil eine Bettenstation für Covid-Patienten auf.
    KEYSTONE / Urs Flüeler
  • 10.16 Uhr

    Drosten: «Omikron verbreitet sich viel schneller als Delta»

    Daten aus Südafrika, Dänemark und England belegen gemäss Christian Drosten, dass sich Omikron deutlich schneller verbreite, als das bei der Delta-Variante der Fall gewesen sei. Dies äusserte der Virologe im Gespräch mit der ARD

    Drosten bestätigt, dass von den bisher registrierten Fällen, weniger einen schweren Verlauf genommen haben, als bei anderen Mutationen des Coronavirus. In Südafrika kämen aber besonders viele Kinder ins Spital. Er weist darauf hin, dass in Südafrika praktisch die gesamte Bevölkerung entweder geimpft oder genesen sei. Die schwer erkrankten Kinder deuten deshalb darauf hin, dass Omikron bei ungeimpften doch einen schweren Verlauf nehmen könne.

    Er befürchtet deshalb, dass in Deutschland Ungeimpfte und nicht Genesene wegen Omikron schwer an Covid erkranken könnten. Die Immunität, welche die Impfstoffe bieten, sei reduziert, aber immer noch vorhanden. «Wer geboostert ist, hat vielleicht ungefähr so ein Immunitätsniveau wie vorher jemand, der doppelt geimpft war und ein paar Monate hat vergehen lassen.»

  • 9.40 Uhr

    Seilbahnen Schweiz versprechen Schutzmassnahmen

    Der Verband der Bergbahnbetreiber kündigt an, Kapazitätsbeschränkungen in Grosskabinen einzuführen. Die Massnahme gelte ab dem 18. Dezember 2021 für Gondeln mit für mehr als 25 Personen. Diese dürfen ab dann nur noch zu 70 Prozent ausgelastet werden. 

    Zudem sorgten die Bergbahnen dafür, dass die Gäste beim Anstehen genügend Abstand voneinander hätten, so die Medienmitteilung von Seilbahnen Schweiz.

    Die im öffentlichen Verkehr geltende Maskenpflicht erstreckt sich auch auf die Bergbahnen und ist unabhängig von Verbandsregeln in Kraft. 

    Die Verbandsspitze betont, die Branche treffe ihre Massnahmen freiwillig, um einen sicheren Winterbetrieb mit national einheitlichen Regelungen zu garantieren.

    Ein Bild aus der Vor-Corona-Zeit. So voll werden die Bahnen gemäss Seilbahnen Schweiz im Winter 2021-22 nicht.
    Ein Bild aus der Vor-Corona-Zeit. So voll werden die Bahnen gemäss Seilbahnen Schweiz im Winter 2021-22 nicht.
    KEYSTONE / Gian Ehrenzeller
  • 9.25 Uhr

    Biontech-Gründer empfiehlt Booster nach drei Monaten

    Ugur Sahin, Mitgründer von Biontech, hält es angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante für sinnvoll, die dritte Dosis schon drei Monate nach der zweiten zu spritzen

  • 8.44 Uhr

    Lehrpersonen schlagen vorgezogene Weihnachtsferien vor

    Als erste machten gemäss Watson die Lehrpersonen des Kantons Aargau den Vorschlag, die Kinder vorzeitig in die Weihnachtsferien zu schicken. In den Schulen stecken sich zurzeit besonders viele an, sowohl Schüler*innen als auch Lehrpersonen.

    Besonders Kinder ohne Symptome können das Virus unbemerkt in ihre Familien tragen. An den Weihnachtsfeiern könnten sie sogar ihre Grosseltern oder andere Betagte anstecken.  

    Inzwischen unterstützt auch der Dachverband der Schweizer Lehrpersonen dieses Vorhaben. Ein «zeitlicher Puffer» vor Heiligabend wäre gemäss Verbandspräsidentin Franziska Peterhans sinnvoll.  

    Zusätzliche Ferien stellen viele Eltern vor das Problem, dass sie nicht wie gewohnt arbeiten können und je nach Situation ihre Kinder betreuen lassen müssen. Für Peterhans bedeutet das vor allem, dass die zuständigen Gemeinden und Kantone rasch aktiv werden müssten, da die Weihnachtsferien ohnehin schon bald beginnen. 

    Bis jetzt hat der Kanton Bern angekündigt, die Schüler*innen drei Tage früher als geplant, nämlich am 21. Dezember in die Ferien zu schicken. In der Stadt Zürich beispielsweise beginnen die Schulferien ohnehin bereits am 18. Dezember. 

  • 7.20 Uhr

    Krebsorganisationen: Impfstatus soll Triage-Kriterium sein

    Die Triage-Richtlinien benachteiligten Krebskranke, davon sind die Krebsorganisationen der Schweiz überzeugt. Diese räumen nämlich den Patient*innen die höchste Priorität ein, die kurzfristig die grösste Überlebenschance haben. 

    Dieses Kriterium bereite Krebskranken grosse Sorgen, sagte Jakob Passweg SRF. «Aus ihrer Sicht lautet die Botschaft, dass sie immer erst als Zweites kommen», so der Präsident vom Oncosuisse weiter. 

    Passweg fordert deshalb im Namen der Schweizer Krebsorganisationen, dass der Impfstatus eine Rolle spielt, wenn entschieden werden muss, wer das letzte freie Intensivbett erhält. 

    Passweg erhofft sich von dieser Triage-Regel auch eine Erhöhung der Impfquote, da die Ungeimpften wüssten, dass sie im Zweifelsfall erst als Zweite behandelt würden.

    Die Medizin-Ethikerin Sibylle Ackermann hält dies aber für falsch. Das Recht auf Behandlung sei ein Grundrecht, das man nicht durch riskantes Verhalten verliere und auch nicht, indem man sich nicht impft. 

    Sibylle Ackermann leitet den Bereich Ethik in der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, welche die für die Triage-Richtlinien verantwortlich ist. 

    Ärzte und Pflegende kümmern sich um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli am 10. Dezember 2020 in Zürich.
    Ärzte und Pflegende kümmern sich um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli am 10. Dezember 2020 in Zürich.
    KEYSTONE / Gaetan Bally
  • 6.16 Uhr

    Deutsche in Südafrika trotz Booster mit Omikron infiziert

    In Südafrika haben sich sieben Deutsche mit der Omikron-Variante des Coronavirus angesteckt. Die Infizierten waren geboostert – was laut Forschern aber nicht falsch verstanden werden dürfe.

    «Durchbruchsinfektionen gibt es viele. Was wir nicht wussten ist, dass auch eine Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer das nicht verhindert», sagte Wolfgang Preiser, Mitglied des Forschungskonsortiums, das die Variante entdeckt hat, dem «Tagesspiegel».

    Aber die Booster-Impfung verbessert den Schutz: Keiner der sieben Deutschen im Alter von 25 bis 39 Jahren hatte mit einem schweren Verlauf der Infektion zu kämpfen.

    Test positiv, Variante Omikron: Keine Impfung schützt zu 100 Prozent vor dem Virus oder der neuesten Variante. Aber Impfen und Boostern verhindert meist einen schweren Verlauf der Krankheit. (Symbolbild)
    Test positiv, Variante Omikron: Keine Impfung schützt zu 100 Prozent vor dem Virus oder der neuesten Variante. Aber Impfen und Boostern verhindert meist einen schweren Verlauf der Krankheit. (Symbolbild)
    Getty Images
  • 5.48 Uhr

    Silvesterfeier in Rio de Janeiro soll doch stattfinden

    Die traditionelle Silvesterparty am Copacabana-Strand von Rio de Janeiro soll nun doch stattfinden. «Die Stadt ist offen, die Stadt wird feiern», sagte Bürgermeister Eduardo Paes am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, nachdem er die Feier zuvor am Wochenende mit Verweis auf die Corona-Pandemie abgesagt hatte.

    Um die Infektionsgefahr einzudämmen, will die Stadt nun Feuerwerke an verschiedenen Orten zünden und hat geplante Konzerte abgesagt.

    In der brasilianischen Millionenmetropole läuten normalerweise an der Copacabana rund drei Millionen Menschen mit Musik und Feuerwerk das neue Jahr ein. Nachdem die neue und vermutlich ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus aufgetaucht war, hatte die Stadtverwaltung von Rio so wie auch die meisten anderen Regionalhauptstädte Brasiliens ihre offiziellen Silvesterfeiern am Samstag abgesagt. Seitdem hatte sich Bürgermeister Paes allerdings mit Gesundheitsbehörden und Regionalregierung beraten.

    Am Donnerstag sagte er nun, dass die Infektionsrate und die Zahl der Krankenhausaufenthalte in Rio niedrig seien. «Gott und dem Impfstoff sei Dank ist auch die Zahl der Todesfälle sehr niedrig.» Das ermögliche es, die Feierlichkeiten «sicher» zu organisieren.

    Hunderttausende Brasilianer feiern normalerweise am Copacabana-Strand von Rio de Janeiro den Jahreswechsel. (Archivbild)
    Hunderttausende Brasilianer feiern normalerweise am Copacabana-Strand von Rio de Janeiro den Jahreswechsel. (Archivbild)
    KEYSTONE
  • 5.13 Uhr

    In Deutschland gibt es mehr neue Fälle als bekannt

    In Deutschland ist Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag nur unwesentlich gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 413,7 an. Am Vortag war der Wert bei 422,3. Vor einem Monat lag die Inzidenz bei 232,1.

    Experten gehen indes von einer merklichen Untererfassung der neuen Fälle aus. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 484 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 390 Todesfälle.

    «3G» steht auf der Tür einer S-Bahn am Bahnhof Zoo in Berlin. Seit Mittwoch, 8. Dezember, gelten in der deutschen Hauptstadt schärfere Corona-Massnahmen.
    «3G» steht auf der Tür einer S-Bahn am Bahnhof Zoo in Berlin. Seit Mittwoch, 8. Dezember, gelten in der deutschen Hauptstadt schärfere Corona-Massnahmen.
    KEYSTONE