Sogar Fachleute staunen Der Brienzer Hangrutsch im Zeitraffer

nag/gbi

8.6.2023

Der Brienzer Hangrutsch im Zeitraffer

Der Brienzer Hangrutsch im Zeitraffer

Der Brienzer Hangrutsch hat jetzt ein solches Tempo drauf, dass selbst Geologen beeindruckt sind. Wie rasant sich die Felsmassen verschieben und wie viel Gestein schon zu Tal gedonnert ist, zeigt das Video.

08.06.2023

Der Brienzer Hangrutsch hat jetzt ein solches Tempo drauf, dass selbst Geologen beeindruckt sind. Wie rasant sich die Felsmassen verschieben und wie viel Gestein schon zu Tal gedonnert ist, zeigt das Video.

nag/gbi

8.6.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die «Insel» hoch über Brienz nimmt weiter an Fahrt auf. Teile der Hangpartie rutschen nun fast einen Meter pro Tag ab. 
  • Wie man sich das vorstellen muss, zeigte Geologe Stefan Schneider an einer Informationsveranstaltung am Mittwochabend in Tiefencastel mit einem Zeitraffer-Video.
  • Die Bewegung am Hang lasse die Gefahr eines katastrophalen Bergsturzes kleiner werden, sagte der Fachmann. Für Entwarnung sei es aber zu früh.

Es sind Verschiebungen, die selbst ein Geologe nicht jeden Tag zu sehen bekommt: Um fast einen Meter pro Tag rutschen Teile der «Insel» im Berghang oberhalb Brienz mittlerweile ab. «Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen», sagte Stefan Schneider, Leiter des Frühwarnsystems für den Brienzer Rutsch, am Mittwochabend an einer Informationsveranstaltung in Tiefencastel.

Diese Geschwindigkeit habe seit Mai exponentiell zugenommen, sagte der Geologe. Grafisch mit einer steigenden Kurve lasse sich dies kaum mehr darstellen.

Viel anschaulicher sind daher Zeitraffer-Aufnahmen vom Hang, die du im Clip oben siehst.

Verheerender Bergsturz wird unwahrscheinlicher

Im Verlauf des Abends kam dann die Frage auf, weshalb noch kein Bergsturz eingetreten ist – dieses Szenario hatten die Geologen schliesslich bei einer exponentiellen Beschleunigung in Aussicht gestellt.

In der Tat würden sich die Prognosen seit Mai nicht mehr mit den im Hang beobachteten Verschiebungen decken, sagte Schneider. Das hat aber auch sein Gutes: Die Wahrscheinlichkeit eines einzigen, massiven Bergsturzes scheine zu sinken. Viel wahrscheinlicher sei ein zäher, langsamer Schuttstrom oder viele kleinere Felsstürze.

Ganz ausgeschlossen werden könne ein Bergsturz aber noch nicht. Solange dies der Fall sei, könne auch die Evakuierung nicht aufgehoben werden. Schlimmstenfalls könne diese Hängepartie noch Monate dauern.

Und ohnehin habe auch ein Schuttstrom eine verheerende Kraft und könnte das Siedlungsgebiet erreichen.