Käse-Rückruf wegen BakterienDas musst du über Listerien wissen
Red.
15.8.2023
Nachdem die Käserei Studer aus Hefenhofen TG ruft ihr ganzes Sortiment an gereiftem Käse wegen eines möglichen Listerien-Befalls zurückgerufen hat, erfährst du hier, was es mit dem Bakterien auf sich hat.
Red.
15.08.2023, 21:49
15.08.2023, 22:03
Red.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Seit die Migros verschiedene Käsesorten aufgrund von Listerien zurückziehen musste, sind die Bakterien in aller Munde.
blue News klärt die drängendsten Fragen zu den Gefahren von Listerien.
Listerien sind stäbchenförmige Bakterien. Sie können die Infektionskrankheit Listeriose auslösen. Es handelt sich um eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Diese Übertragung erfolgt im Wesentlichen durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln. Die Inkubationszeit liegt bei acht Tagen bis zu acht Wochen.
Wieso sind Listerien tödlich?
Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf. Es können grippeähnliche Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen oder Erbrechen und Durchfall auftreten.
Bei Personen mit verminderten Abwehrkräften kann sich eine ganze Reihe von schweren Symptomen entwickeln, vor allem Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder Lungenentzündung, so das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Tödlich kann die Listeriose bei bestimmten Risikogruppen wie älteren oder immungeschwächten Personen, chronisch Erkrankten und Säuglingen verlaufen.
Bei schwangeren Frauen kann die Infektion eine Fehlgeburt zur Folge haben, so das BAG. Das neugeborene Kind kann eine Blutvergiftung erleiden oder an einer Hirnhautentzündung erkranken. Die Mutter dagegen weist meistens nur leichte Symptome auf oder erkrankt gar nicht.
Wie häufig sterben Menschen an Listerien?
In der Schweiz werden jährlich bis zu 80 Fälle gemeldet. Die Sterblichkeit kann bei den gemeldeten Listeriose-Fällen bis zu 20 Prozent betragen, so das BAG.
In Deutschland wurden zwischen 2001 und 2009 3'090 Fälle gemeldet. In neun Prozent der Fälle starben die Patienten.
Der Tod tritt eine bis zwei Wochen nach Infektion ein. Therapiert werden Patienten mit Antibiotika.
Wo kommen Listerien vor?
Listerien sind relativ genügsam und finden sich deshalb an etlichen Stellen in der Umwelt. Besonders häufig sind sie in Ackerböden, Pflanzen und Futtermitteln, in Abwässern und im Darm von Nutztieren nachzuweisen.
Für den Menschen gefährlich werden die Erreger, wenn rohe Nahrungsmittel kontaminiert sind. Dabei handelt es sich vorwiegend um Produkte tierischer Herkunft, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) schreibt: Fleisch, geräucherter Fisch, Wurstwaren, Weichkäse.
Daneben finden sich Listerien aber etwa auch in pflanzlichen Lebensmitteln – etwa in geschnittenen und verpackten Salaten aus dem Supermarktregal.
Da Listerien nur unter dem Mikroskop sichtbar sind, ist es einem Verbraucher nicht möglich, die Bakterien zu erkennen. Auch verströmen kontaminierte Lebensmittel keinen spezifischen Geruch.
In der Schweiz gelten Grenzwerte für die Kontamination genussfertiger Lebensmittel mit den Bakterien, die sich aber nur im Labor überprüfen lassen. Damit die Grenzwerte nicht überschritten werden, müssen die Produzenten entsprechende Hygieneregeln strikt einhalten.
Wie kann ich mich schützen?
Das BAG schreibt, dass es für die Konsumenten wichtig sei, eine gute Küchenhygiene zu pflegen und bei verderblichen Lebensmitteln auf das Haltbarkeitsdatum und die Lagerungstemperatur zu achten.
Personen mit einer schweren Krankheit beziehungsweise mit Immunsuppression, schwangere Frauen und ältere Menschen sollten Rohkost, rohes oder halbgares Fleisch, rohen Fisch und Meerestiere, Weichkäse und Käse aus nicht pasteurisierter Milch meiden.
Werden mit Listerien kontaminierte Lebensmittel beim Kochen, Grillen oder Frittieren stark erhitzt, dann sterben die Keime auch ab.
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