Mitten im Sommer sind plötzlich zahlreiche Schweizer*innen krank. Egal ob in den Büros oder in den Ferien: Vermehrt sind Nieser und Huster zu hören.
Mit ein Grund ist auch das Coronavirus. Wie das BAG auf Anfrage von blue News sagt, ist die Zahl der laborbestätigten Covid-19-Fälle in den letzten vier Wochen etwa um 50 Prozent gestiegen. Für die Zunahme gebe es zwei Hauptgründe, sagt Sprecher Simon Ming. «Der eine ist, dass die durch frühere Infektionen erworbene Immunität im Laufe der Zeit abnimmt. Der zweite Grund sind die neuen Virenvarianten KP.2/KP.3. Sie weisen neue Mutationen auf, mit denen sie die bestehende Immunabwehr besser umgehen können.»
Wie viele Personen sich tatsächlich infizieren, weiss aber niemand. Da Corona-Tests immer seltener genutzt werden, dürfte die Dunkelziffer relativ hoch sein.
Anderes Virus überraschend aktiv
Immerhin: Die neuen Varianten zeigen keinen schwereren Krankheitsverlauf als bisherige Omikron-Varianten. «Die Zahl der Hospitalisationen ist weiterhin sehr gering», sagt Ming.
Allerdings ist nicht nur das Coronavirus auf dem Vormarsch. «Rhinoviren sind derzeit sehr aktiv», sagt Ming. «Wir vermuten, dass sie für einen bedeutenden Teil der aktuellen respiratorischen Erkrankungen verantwortlich sind.»
Rhinoviren sind als Krankheitserreger hauptsächlich verantwortlich für Schnupfen und Erkältungen. Meist klingt eine Erkältung nach ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab. Ausnahme ist der Husten, dieser kann sich bis zu drei Wochen hinziehen.
Rhinoviren befinden sich derzeit auf dem Vormarsch, die Infektionsrate befindet sich auf einem hohen Niveau im Vergleich zu den Vorjahres-Sommern. Normalerweise gehören Erkältungsinfektionen eher in die kalte Jahreszeit.
Ming empfiehlt, die üblichen Vorsichtsmassnahmen zu befolgen. Dazu gehört regelmässiges Händewaschen, ins Taschentuch oder in die Armbeuge husten und niesen, gegebenenfalls eine Maske tragen, bei Erkältungssymptomen den Kontakt zu besonders gefährdeten Personen meiden, und – ganz zentral – bei Krankheit zu Hause bleiben.