Expo Dubai Cassis verzichtet auf Sponsoring durch Philip Morris

SDA

30.7.2019 - 16:16

Aussenminister Ignazio Cassis wurde für die Sponsoringpläne harsch kritisiert. 
Aussenminister Ignazio Cassis wurde für die Sponsoringpläne harsch kritisiert. 
Source: Keystone

Das geplante Sponsoring durch Philip Morris am Schweizer Auftritt an der Expo 2020 in Dubai stiess auf heftige Kritik. Mit Konsequenzen: Bundesrat Ignazio Cassis verzichtet nun auf Geld des Tabakmultis.

Die Absage an Philipp Morris erfolge, «um das Hauptziel des Schweizer Auftritts in Dubai, die Vermittlung eines positiven Images der Schweiz, nicht infrage zu stellen.» So heisst es in einer Mitteilung des Aussendepartements EDA vom Dienstag. Dessen Vorsteher, Bundesrat Iganzio Cassis, hat die Organisation Präsenz Schweiz nun damit beauftragt, bis Ende 2019 die bestehende Sponsoring Policy des EDA zu überarbeiten.

An den Sponsoring-Plänen hatte es heftige Kritik gegeben. Für den Auftritt der Schweiz an der Weltausstellung 2020 in Dubai läuft derzeit die Phase der Sponsorensuche. 50 Prozent des Budgets für den Schweizer Pavillon, das heisst 7,5 Millionen Franken, sollen gemäss einem Beschluss von Bundesrat und Parlament durch private Firmen abgedeckt werden.



Der Zigarettenhersteller Philipp Morris hätte mit einem Beitrag von rund 1,8 Millionen Franken wesentlich dazu beigetragen, dass das geforderte Volumen an Drittmitteln erreicht werden kann. Nun fallen diese Gelder weg.

«Sehr bedenklich»

So hielt die Weltgesundheitsorganisation WHO etwa gemäss «Tages-Anzeiger» fest: «Tabak tötet weltweit pro Jahr acht Millionen Menschen.» Trotzdem versuche «die Tabakindus­trie die Präventionsbemühungen von Regierungen und internationalen Organisationen zu unterlaufen». «Dass nun ausgerechnet die Schweiz als Sitzstaat der WHO eine Sponsoring-Partnerschaft mit einem Tabakkonzern eingeht, ist sehr bedenklich.»

Das Bundesamt für Gesundheit kritisiert das EDA und Cassis ebenso: «Die Zusammenarbeit mit einem Tabakkonzern im Rahmen der Expo in Dubai steht im Widerspruch zu unserer Präventionsstrategie», erklärte es den CH-Media-Zeitungen.

Auch verschiedene Verbände zeigten sich irritiert: Die Lungenliga, der Verband Sucht Schweiz und die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention haben Cassis gemäss Bericht per Brief ihr Unverständnis mitgeteilt.

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