Swiss-Notlandung in GrazSo gelangte der dichte Rauch vom Triebwerk in die Kabine
ai-scrape
12.1.2025 - 08:07
Bei fast allen Flugzeugen kommt die Atemluft direkt aus dem Triebwerk. So auch bei der Swiss-Maschine, die Ende Dezember in Graz notlanden musste. Das System ist umstritten – und es gibt eine Alternative.
Dominik Müller
12.01.2025, 08:07
12.01.2025, 08:14
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein Airbus A220 der Swiss hat wegen Rauch in der Kabine in Österreich notlanden müssen.
Der Fall kostete einen jungen Flugbegleiter das Leben.
Nun wird das Atemluftsystem, das von den meisten Airlines eingesetzt wird, diskutiert.
Am 23. Dezember musste ein Airbus A220 der Swiss auf dem Weg von Bukarest nach Zürich in Graz notlanden, nachdem dichter Rauch die Kabine gefüllt hatte. Ein 23-jähriger Flugbegleiter starb später im Spital, da sein Gehirn während der kritischen Phase nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde.
Die Ursache des Rauchs wird noch untersucht. Der Vorfall aber hat die Diskussion über die Sicherheit von Zapfluftsystemen in der Luftfahrt neu entfacht, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Zapfluftsysteme, die in den meisten Flugzeugen verwendet werden, leiten Luft direkt aus den Triebwerken in die Kabine. Diese Praxis ist umstritten, da bei einem Triebwerkschaden giftige Stoffe – etwa in der Form von Rauch – in die Kabine gelangen können.
Boeing 787 mit anderem Luftsystem
Dieter Scholz, Professor für Flugzeugentwurf, bezeichnet den Vorfall als weiteres Beispiel für ein bekanntes Sicherheitsproblem. Trotz der Risiken bleibt das System Industriestandard, da es als energieeffizient und zuverlässig gilt.
Mit einem anderen Flugzeugtyp wäre der Swiss-Zwischenfall wohl glimpflicher ausgegangen: einer Boeing 787. Die Maschine, auch Dreamliner genannt, bezieht als einziger Flugzeugtyp die Aussenluft über Einlässe am Rumpf. Über eigens dafür vorgesehene elektrische Kompressoren wird die Luft verdichtet.
Noch ist allerdings nicht bewiesen, dass auf dem Swiss-Flug der Triebwerksschaden die Ursache für den Rauch in der Kabine ist. Die Ermittlungen der österreichischen und Schweizer Behörden dauern an.
«Dirty Socks Smell»
Kritiker der Zapfluftsysteme argumentieren, dass selbst geringe Mengen an Turbinenöl, die in die Kabinenluft gelangen, gesundheitliche Langzeitschäden verursachen können. Der Begriff «Dirty Socks Smell» beschreibt den typischen Geruch, der bei solchen Vorfällen auftritt.
In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Zwischenfällen, bei denen Besatzungsmitglieder über Übelkeit und Konzentrationsprobleme klagten. Das sogenannte aerotoxische Syndrom wird oft als Ursache vermutet, doch offizielle Daten fehlen.
Die Luftfahrtbranche sieht keinen Handlungsbedarf, da das Zapfluftsystem weltweit als Standard gilt. Ein Sprecher der Swiss betont die Zuverlässigkeit des Systems und verweist auf Hepa-Filter, die einen Teil der Kabinenluft reinigen.
Allerdings wird die Zapfluft selbst nicht gefiltert, bevor sie in die Kabine gelangt. Tests mit Filtersystemen, wie sie Easyjet vor einigen Jahren durchführte, führten nicht zu einer flächendeckenden Einführung. Ob solche Filter den Vorfall auf dem Swiss-Flug hätten verhindern können, bleibt unklar.
Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.
Mehr Videos zum Thema
Direkt nach Landung: Container wird in Jet-Triebwerk gesogen und vollständig zerfetzt
Am Flughafen Chicago kommt es zu einem Vorfall, der erst einmal stutzig macht: Wie von Geisterhand saugt ein laufendes Jet-Triebwerk einen Frachtcontainer an. Was dahintersteckt, erfährst du im Video.