Wiederaufbau der UkraineCassis: «Alle fragten ‹Was, bist du verrückt geworden?›»
gbi/SDA
18.1.2023
Cassis: «Die Leute fragten, ob ich verrückt bin»
Cassis: «Die Leute fragten, ob ich verrückt bin»
18.01.2023
Nach der Lugano-Konferenz vom vergangenen Sommer beschäftigt sich Bundesrat Ignazio Cassis heute erneut mit dem Wiederaufbau der Ukraine: Am WEF äussert sich der Aussenminister zu dem Mammutprojekt.
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18.01.2023, 18:14
18.01.2023, 22:00
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«From Lugano to London», schon der Titel gibt die inhaltliche Stossrichtung vor. Erinnert wird an die internationale Ukraine-Konferenz, zu der Bundesrat Ignazio Cassis im Sommer 2022 nach Lugano geladen hatte. Der dort angestossene Dialog über den Wiederaufbau des kriegsversehrten Landes soll dieses Jahr in London fortgeführt werden.
Am Mittwochabend übergab Cassis am WEF in Davos den Stab symbolisch an die britische Regierung weiter.
Vor den Medien erklärte der Aussenminister, er erinnere sich noch gut an die Reaktionen in der Schweiz, als er im Jahr 2022 über den Wiederaufbau sprechen wollte. «Alle fragten mich: ‹Was, bist du verrückt geworden?›, sagte Cassis. Es sei eine Wette gewesen, doch er sei bereit gewesen, diese einzugehen. Weil es brauche Hoffnung in einem Krieg.
Heute, ein Jahr später, sei die öffentliche Wahrnehmung eine andere. Der Wiederaufbau sei kein solch abstrakter Gedanke mehr. Man dürfe nicht auf ein Friedensabkommen warten.
Der Wiederaufbau der Ukraine sei ein nicht mehr umzukehrender Prozess, der heute beginnen müsse, ergänzte der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal, der per Video zugeschaltet wurde. Der britische Wirtschafts- und Energieminister Grant Shapps gratulierte der Schweiz für die geleistete Arbeit. «Wir versuchen, diese grossen Schuhe zu füllen», sagte er mit Blick auf die Ukraine-Konferenz im Juni in London.
«Eine Ehre», die ukrainische First Lady zu treffen
Den Wiederaufbau der Ukraine und die Beziehungen zu den europäischen Nachbarländern der Schweiz hatte Cassis im Vorfeld des WEF zu seinen prioritären Themen erklärt. Am Dienstag beriet er sich dazu auch mit der Frau des ukrainischen Präsidenten, Olena Selenska. Auf Twitter sprach er von «einer Ehre», mit der First Lady aus Kiew zu sprechen, und erklärte, der Schweiz sei besonders viel daran, die Zivilbevölkerung zu schützen.
It was an honour to discuss with @ZelenskaUA Switzerland's humanitarian aid toward Ukraine 🇺🇦 , especially to war orphans. Switzerland 🇨🇭 is in particular committed to protection of civilians. pic.twitter.com/9Vu7Ca3xYz
Fazit aus Lugano: Was hat die Ukraine-Konferenz konkret gebracht?
blue News zieht nach der Ukraine-Konferenz in Lugano Bilanz: Was hat das Treffen gebracht? Hat Ignazio Cassis seine Ziele erreicht? Und: Wird die Schweiz mal wieder bezweifeln, dass es das Ganze wert war?