WEF-Ticker Amherd, Cassis und Jans haben Friedens-Konferenz nicht mit Gesamt-Bundesrat abgesprochen

Agenturen/red

19.1.2024

Bern im Ausnahmezustand: Selenskyj und Li Qiang zu Besuch in der Bundeshauptstadt

Bern im Ausnahmezustand: Selenskyj und Li Qiang zu Besuch in der Bundeshauptstadt

Strassensperrungen, das Bundeshaus geschlossen und Sicherheitspersonal en masse: Bern bereitet sich am Montagmorgen auf gleich zwei politische Grössen vor. Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang und der ukrainische Präsident Wolodomir Selenski besuchen die Bundeshauptstadt.

15.01.2024

Am vierten Tag des Weltwirtschaftsforums (WEF) steht erneut der Nahost-Konflikt im Zentrum. Erwartet wird der israelische Präsident Isaac Herzog. Zudem stehen wichtige Treffen von Mitgliedern des Bundesrats zum EU-Dossier an. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Donnerstag ziehen die Bundesräte nach den Treffen mit zahlreichen Amtskolleginnen und Amtskollegen aus anderen Ländern eine erste Bilanz.
  • Am Mittwoch spricht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über die Zukunft Europas und die Rolle Frankreichs.
  • Moskau kritisiert die Gespräche in Davos über einen Frieden in der Ukraine ohne russische Beteiligung als «sinnlos und schädlich». Eine russische Hackergruppe legt als Protest mehrere Websites des Bundes lahm.
  • In Davos werden am Dienstag die wichtigsten Rednerinnen und Redner erwartet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der chinesische Ministerpräsident Li Qiang und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
  • In Bern herrschte am Montag der Ausnahmezustand, weil gleich zwei hochkarätige Gäste erwartet wurden: Wolodymyr Selenskyj und Chinas Ministerpräsident Li Qiang.
  • Die Schweiz plant die Organisation einer Friedenskonferenz im Ukraine-Konflikt.
  • Bundespräsidentin Viola Amherd und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wollen sich in den anstehenden Verhandlungen wenn nötig auch inhaltlich direkt austauschen.
  • Desinformation ist nach Einschätzung des Weltwirtschaftsforums die grösste Bedrohung in den nächsten zwei Jahren.
  • 60 Staats- und Regierungschefs sowie Hunderte Persönlichkeiten aus der Wirtschafts-Elite werden diese Woche nach Davos reisen.
  • Das 54. WEF-Jahrestreffen ist laut den Organisatorinnen und Organisatoren in die vier Themenbereiche Sicherheit und Kooperation, Wachstum und Arbeitsplätze, Künstliche Intelligenz und langfristige Klima-Strategie gegliedert.
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  • 14.46 Uhr

    Bundesrat absolvierte Gesprächsmarathon mit mehr als 60 WEF-Treffen

    Über 60 bilaterale Treffen an vier Tagen: Der Bundesrat hat am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR einen regelrechten Gesprächsmarathon absolviert. Die jeweils rund 30-minütigen Kurzvisiten mit Staats- und Regierungschefs dienten vor allem der Beziehungspflege. Und die Landesregierung ersparte sich damit vielleicht die eine oder andere Reise ins Ausland.

    Die Gespräche dauerten laut der Departemente im Schnitt jeweils rund eine halbe Stunde. Einige waren gut eine Stunde lang, andere auch nur eine Viertelstunde kurz.

    Die wichtigsten Treffen waren für den Bundesrat zweifelsohne jene mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj, Chinas Ministerpräsident Li Qiang und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

    Der Bundesrat verfolgte in Davos eine Charmeoffensive für die geplanten Verhandlungen über ein Paket von Abkommen zu den künftigen Beziehungen mit der EU. Daneben machte Amherd laut eigenen Worten bei allen Gesprächen auch Werbung für den geplanten Friedensgipfel zur Ukraine in Genf.

  • 14.06 Uhr

    Sicherheitsbilanz: grosse Herausforderungen, alle gemeistert

    Das diesjährige Weltwirtschaftsforum (WEF) ist für die Sicherheitskräfte eine Herausforderung gewesen. Unter den 2800 Gästen waren 111 völkerrechtlich geschützte Personen. Die vorgelagerte Ukraine-Konferenz am Sonntag verlängerte den Einsatz zusätzlich.

    Das sicherheitspolitische Umfeld, hochrangige Gäste, die vorgelagerte Ukraine-Konferenz am Sonntag, offizielle Besuche des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem chinesischen Premierminister Li Qiang am Montag mit Halten in Bern und auf dem Landsitz Lohn bei Bern und nicht zuletzt Kundgebungen gegen die Jahrestagung forderten die Sicherheitskräfte dieses Jahr heraus. Dennoch habe alles reibungslos funktioniert, schrieben die Bündner Behörden am Freitag in einer Mitteilung.

    Für 111 völkerrechtlich geschützte Personen und zusätzliche sieben am Sonntag bei der Konferenz mussten zusätzliche Schutzdispositive aufgebaut werden. Am Einsatz waren alle Kantone der Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein und die Armee mit 5000 Einsatzkräften beteiligt.

  • 19. Januar, 11.13 Uhr

    Ukraine-Friedenskonferenz: Amherd und Cassis haben sich nicht mit Gesamt-Bundesrat abgesprochen

    Zusammen mit Präsident Selenskyj haben Verteidigungsministerin Amherd und Aussenminister Cassis bekannt gegeben, eine Friedenskonferenz in der Schweiz durchführen zu wollen. Auch Bundesrat Jans war Teil der Delegation, die den ukrainischen Präsidenten empfangen haben.

    Die Ankündigung überraschte nicht nur die Weltpresse, sondern auch die vier weiteren Bundesrät*innen. Mit ihnen sei das Vorgehen nicht konsolidiert gewesen, schreibt die «NZZ». Die anderen Regierungsmitglieder hätten zwar im Verlauf des Wochenendes geahnt, dass sich die Dinge in diese Richtung entwickelten. Abgesprochen war die Ankündigung der Konferenz mit dem Gesamt-Bundesrat hingegen nicht. Auch in der Bundeskanzlei soll sich Nervosität ausgemacht haben, schreibt die «Neuen Zürcher Zeitung».

    VBS-Vorsteherin Amherd gibt sich in der «NZZ» überzeugt, dass sie für die Ankündigung der Friedenskonferenz keinen Entscheid des Bundesrats brauche. Die weiteren Regierungsmitglieder seien umgehend informiert worden.

    Der Plan mit Selenskyj: Nur Bundesrätin Amherd und die Bundesräte Cassis und Jans wussten, dass sie eine Friedenskonferenz ankändigen würden. 
    Der Plan mit Selenskyj: Nur Bundesrätin Amherd und die Bundesräte Cassis und Jans wussten, dass sie eine Friedenskonferenz ankändigen würden. 
    KEYSTONE
  • 23.47 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

  • 20.02 Uhr

    OpenAI-CEO: Ängste wegen KI verständlich

    Der Chef des ChatGPT-Erfinders OpenAI, Sam Altman, hat Verständnis für die Ängste vieler Menschen in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz. «Diese Technologie ist eindeutig sehr mächtig und wir wissen nicht mit Sicherheit, was genau passieren wird», sagte Altman auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. «Ich denke, es wäre sehr schlecht, wenn man nicht vorsichtig wäre und nicht wüsste, was auf dem Spiel steht. Deshalb finde ich es gut, dass die Leute nervös sind.»

    OpenAI-CEO während einer Diskussion auf dem WEF in Davos.
    OpenAI-CEO während einer Diskussion auf dem WEF in Davos.
    AP Photo/Markus Schreiber/Keystone

    Auch bei OpenAI selbst spüre man Nervosität. Er glaube aber, der Nutzen Künstlicher Intelligenz sei so enorm, dass man sie weiterentwickeln müsse. Es liege in der Verantwortung der Entwickler, die Technologie mit gesellschaftlichem und politischem Input sicher zu machen und Leitplanken zu finden.

    Bei den aktuellen Anwendungen von generativer KI sieht Altman Grenzen erreicht. «Wir werden neue Dinge erfinden müssen», sagte er. Altman beschrieb KI als «ein System, das manchmal richtig liegt, manchmal kreativ ist, oft aber völlig falsch». Die Grenzen seien deutlich: Es könne beim Brainstorming helfen oder Programmiercode überprüfen, eigne sich aber nicht für Situationen, in denen es um Leben und Tod gehe. Die Nutzer verstünden solche Anwendungen und ihre Grenzen oft besser als man ihnen zutraue.

    Der Chatbot ChatGPT kann Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Seine Veröffentlichung vor rund einem Jahr löste einen Hype um Künstliche Intelligenz aus.

  • 19.33 Uhr

    Deutsche-Bank-Chef Sewing wirbt für Kapitalmarktunion

    Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, hat auf dem Weltwirtschaftsforum für eine Kapitalmarktunion geworben. Diese soll Unternehmen bessere Finanzierungsmöglichkeiten geben.

    Die Wirtschaft stehe in den kommenden Jahren vor massiven Investitionen in Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Klimaschutz, sagte Sewing. «Ich glaube, Unternehmen, die investieren, werden erfolgreich sein. Die Unternehmen, die nicht auf KI und Nachhaltigkeit setzen, werden in 10 oder 15 Jahren nicht mehr da sein.»

    Aktuell liefen 70 Prozent der Finanzierung des deutschen Mittelstands über Bankdarlehen. Das könnten die Banken perspektivisch nicht stemmen. In den USA dagegen kämen etwa 70 Prozent über den Kapitalmarkt, also mittel- und langfristige Wertpapiere.

    «Und deshalb brauchen wir auf jeden Fall die Europäische Kapitalmarktunion», betonte Sewing. Bei dieser geht es im Kern darum, bürokratische Hürden zwischen den EU-Staaten abzubauen, um Unternehmen mehr Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen.

  • 18.30 Uhr

    Anzeige gegen israelischen Präsidenten Isaac Herzog eingereicht

    Bei der Berner Kantonspolizei sind am Dienstag an die Bundesanwaltschaft adressierte Strafanzeigen gegen den israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog eingegangen. Die Strafanzeigen würden nun gemäss dem üblichen Vorgehen geprüft, teilte die Bundesanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

    Man stehe in Kontakt mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), um die Frage der Immunität der betreffenden Person zu prüfen, hiess es weiter. Worauf genau die Strafanzeigen lauten, beantwortete die Bundesanwaltschaft auf Anfrage nicht.

    Die Strafanzeigen wurden laut Informationen von Keystone-SDA von einer Gruppe mit dem Namen «Legal Action Against Crimes Against Humanity» eingereicht. In einer Mitteilung schreibt die Gruppe: «Wir erhoffen uns die Eröffnung einer Strafuntersuchung; eine solche Untersuchung könnte parallel zu den Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof stattfinden.» Man sei der Überzeugung, dass die Schweiz verpflichtet sei, eine Untersuchung zu führen, heisst es weiter.

    Die Schweiz habe die diplomatische Immunität schon mehrfach nicht berücksichtigt, so etwa beim ehemaligen gambischen Präsidenten Yahya Jammeh. Dies solle konsequenterweise auch bei «westlichen Verbrechern» gelten, liess die Gruppe weiter verlauten.

    Was die Gruppe dem am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos weilenden israelischen Staatspräsidenten konkret vorwirft, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

    Herzog weilte am Donnerstag in Davos GR am noch bis Freitag stattfindenden Weltwirtschaftsforum und hielt dort eine Rede.

  • 14.37 Uhr

    Betreiber des Clubs Platzhirsch verlangt 600'000 von Gemeinde Davos

    Der Betreiber des Clubs Platzhirsch fühlt sich von der Gemeinde Davos über den Tisch gezogen. Er hat einen Vertrag mit einem indischen Veranstalter, demgemäss er Events für die indische Delegation am WEF ausrichten wird. Doch wie der Betreiber dem Blick sagt, habe die Gemeinde Davos nach Verstreichen der Rekursfrist eine für ihn unerfüllbare Bedingung in die Bewilligung geschrieben. 

    Der Platzhirsch-Betreiber beteuert, erst nach Ablauf der Rekursfrist sei als zusätzliche Bedingungen das Einverständnis des Hauseigentümers seiner Bar nötig. Mit der Besitzerin liege er aber seit Jahren juristisch im Streit wegen einer Mietreduktion. 

    Der Gastronom habe über 130'000 Franken in die Veranstaltungen investiert. Zudem fordere sein indischer Vertragspartner 500'000 Franken wegen der ausgefallenen Events und des Reputationsschadens.

  • Donnerstag, 5.00 Uhr

    Bundesräte ziehen nach Minister-Treffen Bilanz

    Am Donnerstag ziehen die Bundesräte am Weltwirtschaftsforum (WEF) Bilanz nach den Treffen mit zahlreichen Amtskolleginnen und Amtskollegen aus anderen Ländern. Mit Spannung wird ausserdem die Rede des israelischen Präsidenten Isaac Herzog erwartet.

    Herzog will Staats- und Regierungschefs dazu drängen, sich mehr für eine Befreiung der israelischen Geiseln der radikalislamischen Hamas in Gaza zu engagieren.

    Neben seinem Auftritt im Davoser Kongresszentrum ist auch ein Treffen mit Aussenminister Ignazio Cassis geplant, wie dieser am Mittwoch vor den Medien sagte. Er kündigte an, dabei den Respekt gegenüber dem Völkerrecht zu bekräftigen. «Diese humanitäre Katastrophe muss zum Ende kommen.»

    Cassis trifft am Donnerstag ausserdem den für das Schweizer Dossier zuständigen Vizepräsidenten der EU-Kommission, Maros Sefcovic. Dieses ist von besonderem Interesse, weil der Bundesrat in diesem Jahr mit der EU über ein Paket von Abkommen zu den künftigen Beziehungen verhandeln will.

    Für Bundespräsidentin Amherd ist dieses Dossier laut eigenen Angaben das Wichtigste in ihrem Präsidialjahr. Sie will am Donnerstag Bilanz zu ihren Gesprächen am WEF ziehen. Ausserdem steht für sie noch ein Treffen mit dem Tunesiens Premierminister auf dem Programm. Auch Wirtschaftsminister Guy Parmelin kündigte am Donnerstag eine Bilanz zu seinen Gesprächen an.

    Der Donnerstag gilt als der letzte relevante Tag am WEF. So tritt auch der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Thomas Jordan in Davos auf. Er widmet sich der Frage, wie es angesichts der tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen in der Weltwirtschaft mit der Geldpolitik weitergehen soll.

  • 21.52 Uhr

    Spaniens Regierungschef Sánchez will den Wohlstand der Mittelschicht und Arbeiter sichern

    Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sánchez hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos dazu aufgerufen, den Wohlstand der Mittelschicht und der Arbeiterklasse zu sichern. Der Vormarsch rechtsextremer Kräfte sei nur ein Symptom für tiefer liegende Probleme.

    «Eines davon ist die Schwächung der Mittel- und Arbeiterklasse, die nicht immer von den wirtschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte profitiert hat, die unter der Finanzkrise von 2008 und 2012 gelitten hat und nun ängstlich in die Zukunft blickt, während ihre Kaufkraft schwindet», sagte Sánchez bei einer Rede am Mittwoch.

    Für einen wachsenden Teil der Menschen werde es immer schwieriger, etwas Geld zu sparen, ein Haus zu kaufen oder einfach nur in die Ferien zu reisen. «Wir müssen diese Erosion stoppen, und zwar ohne uns von unseren Werten, der ökologischen Krise oder den Bedürfnissen der ärmeren Länder abzuwenden», betonte der Regierungschef der viertgrössten Volkswirtschaft der EU. Eine verantwortungsbewusste Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und eine Stärkung der regelbasierten internationalen Beziehungen seien entscheidend für eine bessere Zukunft.

    Die Risiken dürften jedoch keinesfalls unterschätzt werden. Wenn die gesteckten Ziele einer nachhaltigen Entwicklung verfehlt würden und die Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 Grad steige, würden Ökosysteme zerstört und die Wirtschaftsleistung sinken. Die Zahl der demokratisch verfassten Staaten könne durch Fake News und eine weitere politische Polarisierung abnehmen und die soziale Ungleichheit durch eine falsch gesteuerte Digitalisierung zunehmen. «Dies ist keine Dystopie (pessimistisches Zukunftsbild), sondern eine durchaus mögliche Zukunft, wenn wir uns von Trägheit oder Resignation mitreissen lassen. Es steht viel auf dem Spiel», sagte Sánchez.

  • 21.25 Uhr

    US-Aussenminister Blinken in der Schweiz gestrandet

    US-Aussenminister Anthony Blinken musste nach seinem Besuch dem Weltwirtschaftsforums eine unfreiwillige Pause am Flughafen Zürich einlegen. Nach seinem Aufritt in Davos war Blinken mit einem Helikopter nach Zürich geflogen, um mit einer US-Regierungsmaschine zurück in die USA zu fliegen.

    Allerdings hatte die Boeing 737 ein technisches Problem, wie «Bloomberg» berichtete. Aus einem Leck soll demnach Sauerstoff ausgetreten sein, sodass die Maschine am Boden bleiben musste. Blinken war einige Stunden in der Schweiz gestrandet, konnte aber mit einer Ersatzmaschine, die aus Brüssel angefordert wurde, die Heimreise antreten. Ein Teil seines Trosses musste aber auf Linienflüge ausweichen, weil das neue Flugzeug weniger Platz bot, als die vorgesehen Boeing 737.

  • 19.26 Uhr

    Macron fordert mehr Investitionen Europas in Zukunftstechnologien

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos verstärkte Investitionen Europas in Zukunftstechnologien angemahnt, um mit den USA und China Schritt zu halten. «Europa muss eine Investitionsstrategie entwickeln», sagte Macron.

    Wie schon angesichts der Corona-Pandemie müsse die EU Investitionen gemeinsam anschieben, auch über Euro-Staatsanleihen. Es müsse mehr Geld in Innovation und die Industrieentwicklung fliessen, etwa in künstliche Intelligenz, umweltschonende Unternehmen sowie die Halbleitertechnik. Europa müsse bei Schlüsseltechnologien souverän aufgestellt sein.

  • 18.18 Uhr

    Macron findet Szenario von Friedensgipfel in der Schweiz «nützlich»

    Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die Ankündigung eines möglichen Friedensgipfels für die Ukraine mithilfe der Schweiz begrüsst. «Das gehört zu den nützlichen Initiativen», sagte Macron der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch in Davos GR.

    Der französische Präsident blieb jedoch hinsichtlich des Treffens zurückhaltend. «Die Bedingungen müssen es zulassen», sagte er vor seiner Rede am Weltwirtschaftsforum (WEF).

    Macron hatte am Dienstagabend in einer Rede gesagt: «Wir dürfen Russland nicht gewinnen lassen». Er kündigte an, dass er im Februar in die Ukraine reisen werde, und dass Frankreich etwa 40 Raketen und mehrere hundert Bomben nach Kiew liefern werde.

  • 17.23 Uhr

    Neue Details zur Cyberattacke auf den Bund

    Das Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) hat neue Details zum Cyberangriff nach dem Schweiz-Besuch von Wolodymyr Selenskyj bekanntgegeben. Der Angriff habe demnach vor 8 Uhr begonnen, sagte eine Sprecherin des Bacs auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die verschiedenen Seiten seien unterschiedlich lange Zeit nicht erreichbar gewesen. Seit dem Nachmittag funktioniere aber alles wieder.

    Einen DDoS-Angriff gab es am Mittwoch zudem bei der Rhätischen Bahn (RhB). Eine Sprecherin bestätigte entsprechende Informationen. Die RhB sei vom Bund vorgewarnt worden.

    Die russische Hacker-Gruppe «No Name» hatte bereits im Juni 2023 die Bundesverwaltung im Visier. Damals hatte Selenskyj im Schweizer Parlament eine Ansprache gehalten, allerdings über Video. Am Montag hatte er in Bern persönlich Mitglieder von Bundesrat und Parlament getroffen, und am Dienstag trat der ukrainische Präsident am WEF auf.

    Das Bacs hatte nach eigenen Angaben bereits vergangene Woche die Betreiber von kritischen Infrastrukturen gewarnt und zu Schutzmassnahmen aufgefordert. Ebenso hält das neu geschaffene Bundesamt Kontakt mit nationalen und internationalen Partnern und mit Betreibern von kritischen Infrastrukturen.

    Bei einem DDoS-Angriff werden Dienste durch eine grosse Zahl von gezielten Anfragen überlastet mit dem Ziel, dass sie nicht mehr erreichbar sind. Die Täterschaft wolle mit derartigen Angriffen «mediale Aufmerksamkeit erreichen, um ihre Ideologie zu verbreiten», schrieb das Bacs. Daten flössen bei solchen Angriffen nicht ab.

  • 16.29 Uhr

    Cyberangriff auf Bundesverwaltung nach Selenskyj-Besuch

    Die Bundesverwaltung hat im Nachgang zum Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen Cyberangriff registriert. Dazu bekannt hat sich nach Angaben des Bundesamtes für Cybersicherheit (Bacs) die russische Gruppierung «No Name».

    Die Gruppierung begründete ihren Angriff gemäss den Angaben mit Selenskyjs Besuch am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR. Der sogenannte DDoS-Angriff vom Mittwoch sei erwartet und rasch bemerkt worden, schrieb das Bacs. Mehrere Seiten der Verwaltung seien vorübergehend nicht mehr erreichbar gewesen. Daten seien keine abgeflossen.

    Betroffen vom Angriff waren die Webseiten der Departemente und verschiedener Ämter. Hingegen wurde das Portal des Bundesrates nicht lahmgelegt. Auch im House of Switzerland am WEF konnte normal gearbeitet werden, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess.

  • 16.12 Uhr

    Milei: Westen macht sich mit Feminismus lächerlich

    Milei sieht, dass sich der Westen trotzdem dem Sozialismus zuwendet: «Eine lächerliche Entwicklung», sagt der ultraliberale Politiker. Jedes Eingreifen des Staates führe zu negativen Konsequenzen: «Wir werden kollektiv immer ärmer».

    Laut Milei hätten sich Sozialisten im Westen gezwungen gesehen, neue soziale Konflikte zu finden und ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, um davon abzulenken. Ein Beispiel sei der Kampf der Geschlechter, der «lächerliche Feminismus».

  • 16.01 Uhr

    Lobeshymne auf unregulierten Kapitalismus

    «Kapitalismus ist das einzige System, das wir verfolgen sollten», schlussfolgert Milei. Das einzige vertretbare Konzept sei die freies Marktwirtschaft mit umregulierten Unternehmen. Als Beleg bemüht Argentiniens Präsident die Geschichte des Kapitalismus und rechnet vor, dass sich seit der industriellen Revolution das weltweite BIP verfünfzehnfacht habe und gleichzeitig 95 Prozent der Menschen aus der Armut haben befreit werden können.

  • 15.53 Uhr

    Milei warnt vor Sozialismus und Armut

    Javier Milei fackelt nicht lange und eröffnet seine Rede mit einer Warnung: «Die westliche Welt ist in Gefahr, weil die Art und Weise, wie sie derzeit geführt wird, unweigerlich zu Sozialismus und damit Armut führt.»

  • 15.45 Uhr

    Jetzt spricht Argentiniens Präsident Javier Milei

    Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist seine erste Auslandsreise als Präsident: Argentiniens ultraliberaler Staatschef Javier Milei will mit drastischen Reformen die schwere Wirtschaftskrise Argentiniens in den Griff bekommen. In Europa wird Milei teilweise als Rechtspopulist kritisiert. Mileis Rede am WEF wird mit Spannung erwartet: Hier kannst du sie live im Stream und im Ticker verfolgen.

  • 15.20 Uhr

    Guterres wirft Kriegsparteien weltweit Verletzung des Völkerrechts vor

    UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat den Beteiligten im Gaza-Krieg vorgeworfen, das Völkerrecht zu ignorieren. Das gelte auch für Russlands Invasion der Ukraine und im Sudan: «Konfliktparteien ignorieren das Völkerrecht, sie treten die Genfer Konventionen mit Füssen und verstossen sogar gegen die Charta der Vereinten Nationen», sagte Guterres am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

    Die Welt schaue zu, wenn Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder, getötet, verstümmelt, bombardiert und von zuhause vertrieben würden und ihnen Zugang zu humanitärer Hilfe verweigert werde. Guterres bekräftigte seine Forderung nach einer sofortigen humanitären Waffenruhe im Gazastreifen. Es müsse ein Prozess beginnen, der zu einem nachhaltigen Frieden für Israelis und Palästinenser führe, basierend auf einer Zwei-Staaten-Lösung.

  • 13.42 Uhr

    Javier Milei ist in Davos angekommen

    Javier Milei ist in Davos angekommen. Der ultraliberale Politiker, der seit Dezember das wirtschaftlich schwer angeschlagene Land als neuer Staatspräsident regiert will heute um 15.45 Uhr eine mit Spannung erwartete Rede am Weltwirtschaftsforum halten.

    Milei hat Argentinien einen dramatischen Sparkurs verordnet, und ist bei der Reise per Linienmaschine von Buenos Aires mit gutem Beispiel vorangegangen.

    «Tatsächlich konnten wir durch die gewählte Reiseart rund 392’000 US-Dollar einsparen», schrieb Milei in einem Post auf der Plattform X, vormals Twitter, wo er ein Foto von sich an Bord kommentierte.

    Im Netz veröffentlichte Aufnahmen zeigten den 53-Jährigen, wie er mit Mitreisenden an Bord der regulären Passagiermaschine plauderte und Fotos schoss. In einem Video war zu sehen, wie Anhänger Milei bei der Ankunft in Zürich singend empfingen.

  • 13.31 Uhr

    Cassis weibelt für Friedensgipfel – mit Indien und China

    Bundesrat Ignazio Cassis will im Februar nach China und Indien reisen und dabei versuchen, die beiden Länder in die Arbeit am Ukraine-Friedensgipfel einzubeziehen. Ob Russland dabei auch an den Verhandlungstisch solle, sei unklar.

    Wann der Gipfel stattfinden wird, sei noch nicht definiert, sagte der Aussenminister am Mittwoch am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) vor den Medien. «Alles hängt davon ab, wie die einflussreichen Länder einbezogen werden wollen», sagte er in Bezug auf Moskau.

    Der Gipfel, der laut einer Quelle aus der Bundesverwaltung in Genf stattfinden soll, könnte eine Zwischenlösung sein. Dabei will der Bundesrat möglichst viele Regierungschefs an den Tisch bringen, wie er sagte.

    Aber «ein Ende des Kriegs geschieht nicht ohne Russland», bekräftige Cassis erneut. Obwohl sich die Beziehungen zu Moskau aufgrund der Sanktionen abgekühlt hätten, würden die Kontakte fortgesetzt.

  • 12.30 Uhr

    Papst fordert von WEF-Teilnehmer*innen Kampf gegen Armut

    Papst Franziskus hat Wirtschaft und Politik zu mehr Anstrengungen im Kampf gegen die weltweit verbreitete Armut aufgefordert.

    Das Oberhaupt von mehr als 1,4 Milliarden Katholiken mahnte am Mittwoch in einem Schreiben an die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums in Davos, die Welt sei «zunehmend von Gewalt, Aggression und Zersplitterung bedroht». Zum «Gemeinwohl unserer Menschheitsfamilie» müssten sich Unternehmen und Staaten gemeinsam für weitsichtige und ethisch vertretbare Modelle der Globalisierung einsetzen. Insbesondere die Belange von Armen und Bedürftigen müssten beachtet werden.

    Zu den schlimmsten Ungerechtigkeiten heutzutage gehöre der Hunger, heisst es in dem Schreiben des Papstes weiter. «Der Hunger sucht nach wie vor ganze Regionen der Welt heim, während andere durch übermässige Verschwendung von Lebensmitteln gekennzeichnet sind», kritisierte Franziskus. «Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen bereichert weiterhin einige wenige. Dagegen werden ganze Bevölkerungsgruppen, die die natürlichen Nutzniesser dieser Ressourcen wären, in einem Zustand von Armut belassen.» An dem Wirtschaftsforum in Graubünden nehmen Unternehmer und Politiker aus aller Welt teil.

  • 12.28 Uhr

    Bericht: Geschlechterkluft bei Gesundheit verursacht hohe Kosten

    Die Benachteiligung von Frauen bei der gesundheitlichen Versorgung fügt der Weltwirtschaft laut einem Bericht einen jährlichen Schaden von einer Billion Dollar (860 Milliarden Franken) zu. Frauen befänden sich in ihrem Leben um ein Viertel länger in einem schlechten gesundheitlichen Zustand als Männer, heisst es in dem Bericht, der am Mittwoch anlässlich des Weltwirtschaftsforums (WEF) im schweizerischen Davos veröffentlicht wurde.

    Dies liegt dem Bericht zufolge unter anderem daran, dass der Schwerpunkt in der medizinischen Forschung, Diagnose und Behandlung eindeutig auf Männern liege.

    Jeder in die Gesundheit von Frauen investierte Dollar würde den Angaben zufolge zu drei Dollar prognostiziertem Wirtschaftswachstum führen. Ein grosser Teil des Wachstums käme demnach dadurch zustande, dass kranke Frauen genesen und ins Berufsleben zurückkehren. Das geschlechtsspezifische Gesundheitsgefälle verursache jährlich etwa 75 Millionen verlorene Lebensjahre aufgrund schlechter Gesundheit. Dies entspreche pro Frau eine Woche im Jahr.

  • 11.14 Uhr

    Aussenminister Kuleba: Luftraum-Kontrolle ist Priorität der Ukraine

    Das wichtigste Ziel der Ukraine für dieses Jahr besteht nach den Worten ihres Aussenministers Dmytro Kuleba darin, die Kontrolle über den Luftraum zu erlangen. «Im Jahr 2024 ist es natürlich die Priorität, Russland vom Himmel zu holen», sagte Kuleba in einer Rede beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. «Denn derjenige, der den Himmel kontrolliert, wird bestimmen, wann und wie der Krieg endet.»

    «Wir kämpfen gegen einen mächtigen Feind, einen sehr grossen Feind, der nicht schläft. Das braucht Zeit», sagte Kuleba. Im Jahr 2022 habe die Ukraine Russland «zu Land» besiegt, 2023 «zu Wasser». «Wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, sie 2024 in der Luft zu besiegen», sagte er bei einer Podiumsdiskussion.

    Dmytro Kuleba, ukrainischer Aussenminister, äussert sich bei einer Podiumsdiskussion in Davos zum Krieg.
    Dmytro Kuleba, ukrainischer Aussenminister, äussert sich bei einer Podiumsdiskussion in Davos zum Krieg.
    Keystone

    Am 24. Februar jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos sind auch am Mittwoch der russische Angriffskrieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen eines der Hauptthemen.

  • 9.57 Uhr

    Gefährdete Personen am Wef haben «Vorkoster» dabei

    Gefährdete Personen haben am WEF offenbar sogenannte «Vorkoster» dabei, um eine mögliche Vergiftung verhindern zu können. Das sagt Ernst Wyrsch, Präsident des Verbands HotellerieSuisse Graubünden, in einem Interview mit SRF.

    «Bei besonders gefährdeten Menschen wird die Küche überwacht.» Es gebe sogenannte Vorkoster, die das Essen degustieren würden, bevor es zum Gast käme.

    «Von diesem Moment an werden die Lebensmittel nicht mehr aus den Augen gelassen, um Vergiftungen auszuschliessen», so Wyrsch. Die Mahlzeiten würden als klassische Schwachstellen im Sicherheitsdispositiv gelten. Einzelne Delegationen würden deshalb auch einen eigenen Koch mitbringen.

  • 9.42 Uhr

    Argentinischer Präsident Milei ist mit Linienflug in die Schweiz gereist

    Heute um 15.45 Uhr wird der neugewählte argentinische Präsident Javier Milei eine Ansprache am WEF halten. Die Rede des «Kettensägenmanns» wird mit Spannung erwartet, zumal über dessen aussenpolitische Linie bis anhin wenig bekannt ist.

    Am Dienstag ist Milei in Zürich gelandet – nicht etwa an Bord eines Regierungsfliegers oder Privatjets, sondern mit einer Linienmaschine. Der 53-Jährige flog mit der Lufthansa von Buenos Aires in die Schweiz, in Frankfurt musste er umsteigen.

    Auf der Plattform X kursieren Videos, wie Mitreisende an Bord Fotos und Selfies mit dem Präsidenten schossen.

    Angesprochen auf seine Pläne in Davos sagt Milei, er wolle Ideen der Freiheit in einem Forum säen, «das von der sozialistischen Agenda 2030 verseucht ist, die nur Elend in die Welt bringen wird».

  • 9.12 Uhr

    Befreite Hamas-Geisel appelliert in Davos an Staatengemeinschaft

    Zwei Monate wurde sie von der islamistischen Hamas in Tunneln in Gaza gefangen gehalten: Nach ihrer Freilassung fürchtet die israelische Krankenschwester Nili Margalit um das Leben der 136 verbleibenden Geiseln. In Davos appellierte sie an die Politik, zu handeln.

    «Ich möchte mein normales Leben zurück und wieder arbeiten, aber ich kann nicht abschliessen, bevor die übrigen Geiseln nicht frei sind», sagte die 41-Jährige in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Sie zählt zu den ersten Hamas-Geiseln, die nach ihrer Freilassung in die Schweiz reisten.

    «Ich sollte nicht hier sein, ich hätte nicht entführt werden dürfen, ich bin eine einfache Person aus einer kleinen ländlichen Siedlung», sagte sie mit niedergeschlagenem Gesicht und Tränen in den Augen.

    Die ehemalige Hamas-Geisel Nili Margalit appelliert am WEF an die Staatengemeinschaft.
    Die ehemalige Hamas-Geisel Nili Margalit appelliert am WEF an die Staatengemeinschaft.
    Keystone

    Was sie antreibt, ist die Hoffnung, dass auch die verbleibenden entführten Geiseln vom Überfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel freikommen. «Es ist meine Pflicht, für sie zu kämpfen.»

    Am WEF richtete Margalit einen emotionalen Appell an Spitzenpolitiker und Vertreter von einflussreichen Organisationen: Diese sollten alles in deren Macht Stehende tun, damit das seit über hundert Tagen andauernde Martyrium der Geiseln endet. Die Vereinigten Staaten, Katar und alle in Davos «müssen eine Seite im Konflikt wählen».

  • Mittwoch, 17. Januar, 2024, 5.15 Uhr

    Nahost-Konflikt am Mittwoch im Fokus

    Der Nahost-Konflikt respektive der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas rückt am Mittwoch in den Fokus des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Wichtig ist der geplante Auftritt des israelischen Präsidenten Isaac Herzog.

    Herzog wird gemäss einer Mitteilung zusammen mit der First Lady Michal Herzog und einer Delegation von Angehörigen von Geiseln, die sich noch immer in den Händen der radikalislamischen Hamas in Gaza befinden, anreisen. Herzog will eine Rede halten und eine Reihe von Treffen mit anderen führenden Politikern wahrnehmen.

    Ziel des Besuchs sei es, «intensiven politischen Druck» für die Freilassung der Geiseln auszuüben und den Staats- und Regierungschefs die Folgen des von der Hamas am 7. Oktober begangenen Angriffs vor Augen zu führen, verlautete aus dem israelischen Präsidialamt.

    In Davos anwesend sind zudem mehrere Minister der im Konflikt als Vermittler geltenden Länder Katar und Vereinigte Arabische Emirate. Vor Ort sind zugleich hochrangige Delegationen aus der Krisenregion, unter anderem aus Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon und Irak.

    Am Mittwoch tritt am WEF der einzige Staatschef an dem Treffen aus dem Kreis der sieben grössten westlichen Industrienationen auf: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er soll eine Rede über die Rolle seines Landes in der Zukunft Europas halten. Weiter wird sich Uno-Generalsekretär António Guterres an die Forum-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer wenden.

    Mit Spannung erwartet wird die Ankunft des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei. Davos ist seine erste Auslandreise als Präsident. Der ultraliberale Staatschef leitete bereits zahlreiche Reformen ein. In Europa wurde er teils als Rechtspopulist kritisiert. Neben seiner Rede sind mehrere bilaterale Gespräche geplant.

  • 23.43 Uhr

    Selenskyj trifft sich mit Polens Präsident Duda in Davos

    Polens Präsident Andrzej Duda hat sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in Davos über einen Besuch des polnischen Premiers Donald Tusk in Kiew verständigt. Duda habe Selenskyj die anhaltende Unterstützung seines Landes zugesichert, schrieb die polnische Präsidialkanzlei am Dienstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter). Über Details könne sich der ukrainische Präsident mit Tusk «in ein paar Tagen in Kiew» austauschen.

    Zuletzt hatte es zwischen beiden Nachbarländern Verstimmungen gegeben. So hatten polnische Fuhrunternehmer mehr als zwei Monate lang mehrere Grenzübergänge blockiert, um gegen die billigere Konkurrenz aus der Ukraine zu protestieren. Darüber hinaus gab es zwischen Warschau und Kiew Streit um die Zulassung ukrainischer Agrarprodukte.

    Selenskyj hatte auf dem Weltwirtschaftsforum im Schweizer Kurort Davos noch einmal bei der internationalen Gemeinschaft für eine stärkere Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg geworben. Bezüglich seines Treffens mit Duda sprach er von einer Abstimmung beider Länder vor dem Nato-Gipfel in Washington. Die Ukraine will der Militärallianz beitreten und wird in dem Anliegen von Polen unterstützt. Zudem habe er Duda über die aktuelle Lage an der Front informiert, teilte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal mit.

  • 21.47 Uhr

    Rund 200 Menschen protestieren in Zürich gegen WEF

    In Zürich haben rund 200 Menschen zu einer Kundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR versammelt. Die unbewilligte Demonstration verlief ohne grössere Zwischenfälle.

    Verschiedene Organisationen aus dem linksautonomen Spektrum hatten zu der Kundgebung aufgerufen. Nach 19.00 Uhr besammelten sich laut einem Reporter von Keystone-SDA schätzungsweise 200 Personen auf dem Helvetiaplatz in Zürich.

    Am Dienstagabend demonstrierten in Zürich rund 200 Menschen gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
    Am Dienstagabend demonstrierten in Zürich rund 200 Menschen gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
    Keystone

    Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort und kündigte über Lautsprecher an, die Kundgebung zu tolerieren, solange sie friedlich bleibe. Vor 20.00 Uhr setzte sich ein Demonstrationszug in Richtung Langstrasse in Bewegung.

    Viele Teilnehmende waren vermummt. Entlang der Route wurden Böller und Feuerwerk gezündet, und es kam zu zahlreichen Sprayereien. Nach rund einer Stunde war der Demonstrationszug zurück am Helvetiaplatz und löste sich auf.

  • 21.18 Uhr

    Moskau nennt Davos-Treffen schädlich für Frieden in der Ukraine

    Moskau hat die Gespräche in Davos über eine Friedenslösung in der Ukraine ohne russische Beteiligung als «sinnlos und schädlich» kritisiert. «Die ‹Friedensprinzipien für die Ukraine›, welche die Organisatoren herauszuarbeiten versuchen, sind a priori nicht lebensfähig, weil sie auf der absurden und inakzeptablen ‹Formel Selenskyjs› basieren», sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums Maria Sacharowa in Moskau. Selenskyjs Formel enthalte zudem noch ein Verbot für Friedensverhandlungen mit Russland, klagte sie.

    Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa.
    Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa.
    ---/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa

    Der ukrainische Präsident hatte den Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine gefordert, die Bestrafung der für den Krieg Verantwortlichen und russische Reparationszahlungen. Dies sei realitätsfern, sagte Sacharowa. Zuvor hatte schon Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, Russland werde seine Eroberungen nicht aufgeben. Moskau hatte seinen Angriffskrieg vor fast 23 Monaten unter dem Vorwand begonnen, die russischsprachige Bevölkerung im ostukrainischen Donbass-Gebiet schützen zu wollen. Inzwischen hält Russland auch grosse Teile der Südukraine besetzt.

  • 20.53 Uhr

    Selenskyj hat Davos verlassen

    Zum Abschluss seines Besuchs des WEF hat der ukrainische Präsident laut übereinstimmenden Medienberichten das House of Ukraine besucht und anschliessend Davos verlassen.

  • 17.18 Uhr

    Schweiz und Deutschland wollen mit Italien Gasabkommen noch 2024

    Mit dem geplanten Solidaritätsabkommen für Gaslieferungen in Notfällen zwischen der Schweiz, Deutschland und Italien soll es vorwärts gehen. Noch in diesem Jahr wollen die Länder einen trilateralen Vertrag abschliessen.

    Dies sagte Energieminister Albert Rösti nach einem Treffen zwischen ihm, Wirtschaftsminister Guy Parmelin und dem deutschen Vizekanzler Robert Habeck am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF). «Der Text steht. Es müssen noch Details geklärt werden.» Rösti äusserte sich zuversichtlich, dass im Verlaufe des Jahres zu einem Abschluss zu kommen.

    Ein solches Abkommen sei eine «Win-win-Situation», sagte Rösti. Deutschland sei im Notfall darauf angewiesen, Gas aus Italien zu erhalten. Und die Schweiz sei auf Gas aus Italien angewiesen.

    Die drei Länder sprechen seit Jahren über mögliche Abkommen. Das trilaterale Solidaritätsabkommen soll gegenseitige Gaslieferungen in Notsituationen regeln. Etwa damit Spitäler und Haushalte auch in akuten Krisen stabil mit Gas versorgt werden können.

    Der deutsche Vizekanzler Robert Habeck, Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Energieminister Albert Rösti vor einem gemeinsamen Treffen am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR.
    Der deutsche Vizekanzler Robert Habeck, Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Energieminister Albert Rösti vor einem gemeinsamen Treffen am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR.
    sda
  • 16.16 Uhr

    Argentiniens Präsident Javier Milei erreicht Flughafen Zürich

    Der argentinische Präsident Javier Milei ist am Flughafen in Zürich angekommen. Auf einem Video bei X, ehemals Twitter, ist zu sehen, wie der neu gewählte Staatschef von Landsleuten empfangen wird. 

  • 14.55 Uhr

    Was kann das WEF tun?

    Wie könne das WEF der Ukraine helfen, wird Selenskyj zum Abschluss gefragt. Sei Land brauche eine starke Wirtschaft und Investitionen. «Stärken Sie unsere Wirtschaft, dann stärken sie uns» – mit diesem Worten beendet der ukrainische Präsident seinen Auftritt, gefolgt von stehendem Applaus.

  • 14.50 Uhr

    Man werde Putin nie verzeihen

    Die Ukraine werde Putin nie verzeihen, sagt Selenskyj. Er und auch seine Kinder werden nicht sicher sein und zur Rechenschaft gezogen werden. Putin müsse isoliert werden. «Ihre Unterstützung ist so wichtig», appelliert der Präsident an die Versammelten. Man müsse zusammenkommen, bevor der Krieg andere Länder erreiche.

  • 14.42 Uhr

    Wie lange dauert der Krieg noch?

    Wie lange der Krieg noch dauern werde, wird Selenskyj gefragt. Er könne das nicht beantworten. Er reagiert mit der Gegenfrage: «Wie lange kann das russische Volk die Augen und Ohren vor der Wahrheit verschliessen? Kann es sich ändern?» 

  • 14.39 Uhr

    Manchmal brauche man Pausen für Humor

    Selenskyj beendet seine Rede. Nun beginnt das Gespräch auf der Bühne und der Präsident wechselt ins Ukrainische. «Jeder hier versteht Ukrainisch, oder?» Heiterkeit im Saal. Gerade höre er seine eigenen Worte im Ohr auf Ukrainisch übersetzt «So gefällt mir meine Stimme viel besser.» Manchmal brauche man Pausen für Humor, sagt Selenskyj.

  • 14.35 Uhr

    «Frieden muss die Antwort sein»

    «Wir müssen uns verteidigen, unsere Kinder, unsere Häuser und unsere Leben. Wir haben bewiesen, dass wir es können», sagt Selenskyj. Die wichtigste Frage sei, wie der Krieg mit einem stabilen globalen Frieden beendet werden könne. Er richtet seine Worte an die Teilnehmer, die dabei helfen können. «Sie können helfen, die Ukraine wieder aufzubauen». Hier, in der Schweiz, diesem «sehr schönen Land», habe man die Gelegenheit dafür. «Frieden muss die Antwort sein».

    Wolodymyr Selenskyj bei seiner Rede am WEF in Davos. 
    Wolodymyr Selenskyj bei seiner Rede am WEF in Davos. 
    KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
  • 14.30 Uhr

    Forderung nach Deeskalation habe Zeit gekostet

    Die Forderung an die Ukraine «nicht zu eskalieren», habe dem Land sehr geschadet, so der Präsident. Dies habe Zeit gekostet, viele Gelegenheiten seien verstrichen. Natürlich sei er froh über jede Sanktion. Eine klare Schwäche des Westens sei es aber, die russischen Nuklearwaffen nicht zu sanktionieren. Russisches Vermögen müsse eingefroren werden und für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden. «Putin muss sein Handeln bereuen.»

  • 14.24 Uhr

    «Putin verkörpert den Krieg»

    Selenskyj beginnt seine Rede. «Putin verkörpert den Krieg», sagt er. Er wird sich nicht ändern, sagt der ukrainische Präsident. «Ich frage Sie: Welches Land kann eine Armee bereitstellen, die Russland die Stirn bieten kann?» Sei es nicht besser, sich ihm und seiner Kriegsstrategie entgegenzustellen? Die ukrainische Armee mache genau das. Sie sei die Chance der Welt.

  • 14.18 Uhr

    Klaus Schwab begrüsst Selenskyj

    Klaus Schwab begrüsst den ukrainischen Präsidenten und spricht von der «brutalen Aggression» Russlands, die der Welt gezeigt habe, dass Wohlstand ohne Frieden und Freiheit nicht zu haben sei. 

  • 14.15 Uhr

    Wolodymyr Selenskyj betritt die Bühne

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beginnt seine Rede am WEF in Davos. War er im letzten Jahr nur per Video zugeschaltet, redet er nun 45 Minuten lang vor Ort. Die Halle ist sehr gut gefüllt.

  • 13.25 Uhr

    Von der Leyen: «Putin nutzt Energie als Waffe»

    Ursula von der Leyen hat Russland bei ihrer Rede in Davos scharf kritisiert. «Putin nutzt Energie als Waffe», sagte die EU-Kommissionspräsidentin. Europa sei Russland ausgeliefert gewesen. Das habe sich aber inzwischen geändert. Von der Leyen sieht erhebliche Fortschritte bei der Abkopplung des europäischen Energiesystems von russischen Gaslieferungen.

    Im vergangenen Jahr habe die EU erstmals mehr Strom aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt als aus Gas, sagte von der Leyen. Und in diesem Jahr werde man erstmals insgesamt mehr Energie aus Windkraft und Photovoltaik beziehen als aus Russland: «Das sind gute Neuigkeiten.»

    Als Hintergrund der Entwicklungen nannte von der Leyen insbesondere die Bemühungen, sich von der Abhängigkeit von Russland zu lösen. «In 2021, vor dem russischen Angriff gegen die Ukraine, stammte eine von fünf Energieeinheiten, die in der Europäischen Union verbraucht wurde, aus Russland», sagte sie.

    Vergangenes Jahr sei dagegen nur noch eine von zwanzig in der Europäischen Union verbrauchten Energieeinheiten aus Russland gekommen. Europa habe sein energiepolitisches Schicksal wieder in die eigenen Hände genommen und aus einer Kampfansage von Russlands Präsident Wladimir Putin eine grosse neue Chance gemacht.

    Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Krise habe die Dynamik der europäischen Wirtschaft gebremst, doch die Furcht vor einem wirtschaftlichen Kollaps habe sich als unbegründet erwiesen, erklärte von der Leyen. Die Energiepreise seien zuletzt gesunken und auch während des jüngsten Kälteeinbruchs Anfang Januar niedrig geblieben. Zugleich habe man weiterhin gut gefüllte Gasspeicher. «Europa hat bei der Verbesserung der Krisenfestigkeit seines Energiesystems echte Fortschritte erzielt», sagte von der Leyen.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Russland am WEF in Davos scharf kritisiert.
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Russland am WEF in Davos scharf kritisiert.
    KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
  • 13.01 Uhr

    Lukratives Geschäft zur WEF-Zeit: «Ich kenne viele, die ihre Wohnung vermieten»

    Während des World Economic Forums Einheimische in Davos für eine Umfrage zu finden, ist gar nicht so einfach. Zu viele verlassen die Stadt während des WEFs. Viele von ihnen aus gutem Grund: Sie können ihre Wohnungen lukrativ untervermieten.

    WEF in Davos: «Ich kenne viele, die ihre Wohnung vermieten»

    WEF in Davos: «Ich kenne viele, die ihre Wohnung vermieten»

    Während des World Economic Forums Einheimische in Davos für eine Umfrage zu finden, ist gar nicht so einfach. Zu viele verlassen die Stadt während des WEFs. Viele von ihnen aus gutem Grund. Sie können ihre Wohnungen lukrativ untervermieten.

    16.01.2024

  • 11.09 Uhr

    Amherd redet Teilnehmenden ins Gewissen

    Bei der Eröffnungsrede am Weltwirtschaftsforum (WEF) hat Bundespräsidentin Viola Amherd heute den anwesenden Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ins Gewissen geredet. Sie appellierte an Regeln, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen.

    Dabei stützte sie sich auf das Motto des diesjährigen WEF «Rebuilding Trust» (Vertrauen wiederherstellen). Dieses sei keine freundliche Floskel, sondern zeige unverblümt, dass es schlecht um das gegenseitige Vertrauen der Weltgemeinschaft stehe, sagte Amherd am Dienstagvormittag im Davoser Kongresszentrum.

    «Teile der Bevölkerung misstrauen uns allen, die wir hier versammelt sind», so Amherd. Sie appellierte deshalb an die Verantwortung der Anwesenden, das Vertrauen wiederherzustellen. Dies bedinge Spielregeln: einen offenen und transparenten Austausch, Einsicht zu Kompromissen und Verlässlichkeit.

    Viola Amerd während ihrer heutigen WEF-Eröffnungsrede in Davos.
    Viola Amerd während ihrer heutigen WEF-Eröffnungsrede in Davos.
    Keystone

    Dabei sprach sie nicht nur Staaten, sondern auch Organisationen des multilateralen Systems an. Alle müssten verhindern, dass Machtpolitik die Lebensgrundlagen zerstöre. Es brauche daher dringend reale Fortschritte in der ökologischen Transformation. Schliesslich müssten dann aber Vereinbarungen auch umgesetzt werden, nur so werde Vertrauen geschaffen.

    «Etliche von Ihnen hier im Saal haben die Möglichkeit, in ihren Unternehmen den Zusammenhalt und den sozialen Ausgleich zu stärken», sagte Amherd. Wenn sich die angebliche Elite als «abgehobene Kaste» zelebriere, während viele Familien kaum über die Runden kämen, wachse das Misstrauen. Dann können die Regierungen die besten Vorschläge bringen, sie würden nicht gehört.

    «Wer fordert, soll leisten», sagte Amherd weiter. Die Schweiz tue dies, indem sie sich für den Aufbau von neuem Vertrauen einsetze, etwa durch die traditionellen «Guten Dienste» oder als Mitglied des Uno-Sicherheitsrats.

    Die Eidgenossenschaft wolle dazu beitragen, Lösungen zu erarbeiten – trotz des zunehmenden Blockdenkens. Man sei den negativen Trends nicht ausgeliefert. «Wir können sie brechen, machen wir uns an die Arbeit», so Amherd.

    Das Forum in den Bergen finde «vor dem kompliziertesten geopolitischen und geoökonomischen Hintergrund seit Jahrzehnten statt», sagte WEF-Präsident Børge Brende bei der Eröffnung des Treffens. Neben den Kriegen sollen auch die Klimakrise, steigende Lebenshaltungskosten und die Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz (KI) Themen der Beratungen sein.

    Es sei eine Besonderheit des WEF, themenübergreifend zu diskutieren, sagte der Forum-Gründer Klaus Schwab in seiner Ansprache. Er forderte klare Ansagen und Handlungen, damit die «Zukunft der Menschheit und Natur gesichert ist».

  • 10.15 Uhr

    Wie Selenskyj Amherd «beeindruckt» hat

    Diplomatischer Stress für Viola Amherd: Die Bundespräsidentin hat wegen des WEFs alle Hände voll zu tun. So habe die Schweiz «schon lange nicht mehr» so hochrangigen Besuch aus China gehabt wie mit der Visite von Premier Li Qiang.

    Viola Amherd begrüsst am 15. Januar in Kehrsatz nahe Bern Wolodymyr Selenskyj.
    Viola Amherd begrüsst am 15. Januar in Kehrsatz nahe Bern Wolodymyr Selenskyj.
    KEYSTONE

    «Es war ein sehr offenes Gespräch», verrät Amherd dem «Blick», «inhaltlich substanziell, aber auch eine Prise Humor hatte Platz. Wir haben beispielsweise übers Skifahren in der Schweiz gesprochen.» Das Gespräch mit Wolodymyr Selenskyj habe sie «sehr eindrücklich» gefunden, sagt sie weiter.

    Der ukrainische Präsident habe sie «beeindruckt», gibt die 61-Jährige zu. «Ich bin erstaunt, was für eine Energie er ausstrahlt», ergänzt die Politikerin. Man wolle gemeinsam einen Friedensgipfel organisieren, so Amherd. Bereits heute soll darüber geredet werden.

  • 7.11 Uhr

    WEF-Bericht: Millionen Tote durch Klimawandel 

    Durch den Klimawandel drohen in den kommenden Jahrzehnten einem Bericht zufolge mehrere Millionen Todesfälle, ausserdem schwere Krankheiten und hohe Kosten für die Gesundheitssysteme. Das grösste Risiko geht dabei von Überschwemmungen aus. Zu diesem Schluss kommt der am Dienstag in Davos GR vorgelegte Report «Folgen des Klimawandels für die globale Gesundheit» des Weltwirtschaftsforums (WEF) und des Beratungsunternehmens Oliver Wyman.

    Die Studienautoren betrachten sechs zentrale Klimawandel-Folgen: Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen, tropische Stürme, Waldbrände und einen steigenden Meeresspiegel. Zugrunde liegt das mittlere Szenario des Weltklimarats (IPCC) zum Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100. Angenommen wird dabei unter anderem ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad Celsius.

    Bis zum Jahr 2050 könnte der Klimawandel dann laut Studie weltweit bis zu 14,5 Millionen Todesfälle verursachen. Die Gesundheitssysteme müssten zusätzliche Kosten in Höhe von 1,1 Billionen US-Dollar tragen. Allein Überschwemmungen könnten den Schätzungen zufolge bis 2050 für 8,5 Millionen Tote sorgen – nicht nur direkt, sondern auch indirekt durch Ernteschäden, vermehrte Infektionskrankheiten und eine höhere Luftfeuchtigkeit, die zu Atemwegserkrankungen führen kann.

    Besonders betroffen wäre der asiatisch-pazifische Raum mit seinen stark bevölkerten Küstenregionen. Die zweithöchste Sterberate mit 3,2 Millionen Toten erwarten die Autoren durch Dürren – vor allem wegen langfristiger Auswirkungen von sinkender Wasserqualität und weniger fruchtbaren Böden etwa auf die Kindersterblichkeit. Hitzewellen könnten demnach bis 2050 rund 1,6 Millionen Leben kosten, vor allem bei älteren Menschen.

    Dazu kämen dem Bericht zufolge vermehrte Krankheiten und Fälle von Berufsunfähigkeit. Bei höheren Temperaturen etwa könnten sich Mücken deutlich ausbreiten, sodass Malaria, Dengue-Fieber und Zika-Infektionen auch in Europa und den USA gängiger würden. Insgesamt aber wären der Studie zufolge besonders Regionen in Afrika, Mittleren Osten und Asien von den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels betroffen.

    Anders als auf die Corona-Pandemie könnten sich Regierungen und die weltweite Gesundheitsbranche auf diese Entwicklung aber vorbereiten, betonen die Studienautoren. Die Ergebnisse des Berichts sollen am 18. Januar auch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos diskutiert werden.

  • Dienstag, 16. Januar 2024, 5.17 Uhr

    Wichtigste Redner treten heute auf

    Am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR werden am heutigen Dienstag die wichtigsten Rednerinnen und Redner erwartet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der chinesische Ministerpräsident Li Qiang und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen halten Referate.

    Das offizielle Programm des WEF startet mit einer Rede von Bundespräsidentin Viola Amherd. Der Zeitplan ist straff, nur zwanzig Minuten nach Amherd wird Ministerpräsident Li Qiang auftreten. Chinas Anwesenheit am WEF dürfte für den Westen von besonderer Bedeutung sein. China gilt im Ukraine-Krieg als Verbündeter Russlands. Westliche Staaten hoffen, über Peking Einfluss auf Moskau nehmen zu können.

    Prominentester Gast des Forums ist jedoch der ukrainische Präsident Selenskyj. Gemäss Programm wird er am Dienstagnachmittag auftreten. Kurz nach seiner Rede ist ein Podium mit den Bundesräten Amherd und Ignazio Cassis zur Entminung der Ukraine geplant. Weiter wird Selenskyj bilaterale Treffen mit Vertretungen von EU und Nato wahrnehmen. Er will damit nach eigenen Angaben die Integration der Ukraine in die EU und die Nato vorantreiben.

    Vor dem Hintergrund des Krieges in Nahost ist am WEF auch die Teilnahme von Ministern mehrere Staaten aus der Region, darunter Jordanien, Libanon, Irak und Katar, von Bedeutung. Aus den USA sollen Aussenminister Antony Blinken und der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan anreisen. Sullivan hält gemäss Programm am späten Dienstagnachmittag eine Rede.

    Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht am Dienstag im Davoser Kongresszentrum. Seitens der Eidgenossenschaft stehen die Treffen mit EU-Vertretern im Fokus des WEF.

    Bereits am Montag kam es zwischen der Bundespräsidentin Amherd und von der Leyen zu einem Gespräch. Dabei bekräftigten sie die rasche Aufnahme von Verhandlungen über ein Paket von Abkommen zu den künftigen Beziehungen.

    Beobachter werteten ein solches Treffen als positives Signal, nachdem es monatelang Gespräche auf technischer Ebene gab. Der Bundesrat verabschiedete Mitte Dezember ein Verhandlungsmandat. Fünf Tage später publizierte die EU-Kommission den Entwurf ihres Mandats. Erklärtes Ziel sowohl auf Schweizer wie auch auf EU-Seite ist es, in zwei bis drei Monaten mit den Verhandlungen beginnen zu können.

    Auch weitere Gespräche zum EU-Dossier sind geplant. So wird Aussenminister Ignazio Cassis den für das Schweizer Dossier zuständigen Vizepräsidenten der EU-Kommission, Maros Sefcovic, treffen. Wirtschaftsminister Guy Parmelin will mit der Kommissarin für Innovation, Forschung und Bildung, Iliana Ivanova, sprechen.

  • 21.14 Uhr

    Schweiz und EU bekräftigen rasches Vorgehen bei Verhandlungen Davos

    Bundespräsidentin Viola Amherd und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben bei einem Gespräch in Davos GR laut der Bundesrätin die rasche Aufnahme von Verhandlungen bekräftigt. Die beiden Magistratinnen wollen sich demnach in den anstehenden Verhandlungen wenn nötig auch inhaltlich direkt austauschen.

    Sie hätten vereinbar, sich gegenseitig direkt anzurufen, wenn dafür Bedarf bestehe, sagte Amherd nach dem rund 15-minütigen Gespräch vor den Medien.

    Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (r.) mit Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, vor ihrem bilateralen Treffen am Rande der 54. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.
    Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (r.) mit Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, vor ihrem bilateralen Treffen am Rande der 54. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.
    KEYSTONE

    Das Treffen der beiden Spitzenpolitikerinnen der Schweiz und der EU diente laut Amherd dazu, sich gegenseitig über den Stand im EU-Dossier zu informieren. Sie hätten sich versichert, nun rasch über ein Paket von Abkommen zu den künftigen Beziehungen zu verhandeln. Fixe Fristen seien keine vereinbart worden, sagte Amherd. Man wolle aber das «ideale Zeitfenster» im Jahr 2024 vor den Europawahlen nutzen.

    Für die Schweiz kam es damit bereits am ersten WEF-Tag zu einem Spitzentreffen. Die Beziehungen zur EU sind im Schweizer Bundesrat eines der brisantesten Themen auf der politischen Agenda. Die Schweizer Regierung will möglichst rasch mit der EU über ein Paket von Abkommen verhandeln zu den künftigen Beziehungen.

  • 18.50 Uhr

    Amherd und Selenskyj reisen weiter nach Davos

    Bundespräsidentin Viola Amherd ist nach Davos geflogen. Nachdem sie am Morgen den chinesischen Premierminister getroffen hat und am Nachmittag Selenski, wird sie am Abend am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen.

    Selenskyj hingegen wird eine mehrstündige Zugfahrt von Bern nach Davos auf sich nehmen, will der «Blick» wissen. Beide werden morgen am WEF je eine Rede halten.

  • 18.33 Uhr

    Selenskyj dankt Schweiz für Hilfe und Anteilnahme

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach seinem Empfang in Bern der Schweiz für ihre Hilfe und für ihre Anteilnahme am Schicksal der Ukraine gedankt. Selensykyj sagte auch, neutral zu sein, bedeute für die Schweiz nicht, die Realität zu ignorieren.

    An einer Medienkonferenz auf dem Landsitz Lohn bei Kehrsatz BE sagte der ukrainische Präsident weiter, es sei sehr wichtig, dass die Schweiz nicht nur humanitär helfe. Er begrüsse, dass die Schweiz auch die Sanktionspolitik gegen Russland mittrage, beim Wiederaufbau des Landes mithelfe und bei der Räumung von Minen helfe.

    Selenskyj dankte der Schweiz weiter für ihre Bereitschaft, zusammen mit der Ukraine einen Friedensgipfel organisieren zu wollen. Der ukrainische Präsident rief auch dazu auf, die Exportkontrolle von elektronischen Komponenten zu stärken, die in russischen Raketen zum Einsatz kämen.

    Selenskyj dankt Schweiz für Hilfe und Anteilnahme

    Selenskyj dankt Schweiz für Hilfe und Anteilnahme

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach seinem Empfang in Bern der Schweiz für ihre Hilfe und für ihre Anteilnahme am Schicksal der Ukraine gedankt. Selensykyj sagte auch, neutral zu sein, bedeute für die Schweiz nicht, die Realität zu ignorieren.

    15.01.2024

    Auf die Frage, welche Länder am geplanten Friedensgipfel dabei sein könnten, sagte Selenskyj, das seien prinzipiell alle Länder, welche die territoriale Integrität der Ukraine anerkannten. Der ukrainische Präsident verwies darauf, dass an der vierten Konferenz zur ukrainischen Friedensformel vom Sonntag in Davos mehr als 80 Länder teilgenommen haben.

    Auf eine Frage zur möglichen Rolle Chinas in diesem Prozess sagte der ukrainische Präsident, er hoffe, alle zivilisierten Länder machten beim Prozess mit. Er hoffe, China sei am geplanten Friedensgipfel dabei.

  • 18.17 Uhr

    Schweiz plant Friedenskonferenz im Ukraine-Konflikt

    Bundespräsidentin Viola Amherd hat am Montag an einer Medienkonferenz dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihre Solidarität zugesprochen. Die Schweiz will eine Friedenskonferenz organisieren und den Wiederaufbau der Ukraine unterstützen.

    Die Schweiz wolle sich auch in Zukunft für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine einsetzen, sagte Amherd am Montag auf dem Landgut Lohn in Kehrsatz BE.

    Die Details für eine allfällige Friedenskonferenz müssten noch vertieft geprüft werden, so die Bundespräsidentin. Die führende Rolle in der Organisation stehe dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu.

  • 17.42 Uhr

    Amherd und Selenskyj informieren über Gesprächs-Ergebnisse

    Viola Amherd versichert, dass die Schweiz den Friedensprozess unterstützt und bestätigt, dass die Schweiz bereit ist, eine Friedenskonferenz zu organisieren.

    Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (rechts) spricht mit Wolodymyr Selenskyj.
    Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (rechts) spricht mit Wolodymyr Selenskyj.
    Alessandro della Valle/KEYSTONE

    Die Schweiz lege zudem einen besonderen Fokus auf den Wiederaufbau der Ukraine. Dies sei wichtig für die Stabilität des Kontinents. Dafür sei die Räumung der Minen zentral – dafür habe der Bundesrat ein Hilfspaket von 100 Mio. Franken bewilligt. Die Schweiz beteilige sich darüber hinaus am vom Europarat lancierten Schadensregister.

    «Die Schweiz hat für die Unterstützung der Ukraine 1.5 Milliarden Franken eingeplant», sagt Amherd.

    Amherd bedankt sich bei Selenskyj für seinen Besuch.

    Nun spricht Selenski. Er bedankt sich bei der Schweiz, die europäischen Sanktionen zu übernehmen. Es sei wichtig, dass die Schweiz auch finanziell helfe.

  • 16.50 Uhr

    Selenskyj im Landgut Lohn eingetroffen

    Nun ist auch Wolodymyr Selenskyj im Landgut Lohn eingetroffen. Dort wurde er von Bundesrätin Viola Amherd begrüsst. Auch die Bundesräte Ignazio Cassis und Beat Jans sind anwesend. Die Gespräche beginnen, für 17.30 Uhr ist eine Medienkonferenz geplant.

    Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd stellt am Montag, 15. Januar den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, bei deinem Besuch in der Schweiz den Bundesräten Ignazio Cassis, Aussenminister, und Beat Jans, Justizminister, sowie Christine Schraner Burgener, Staatssekretärin für Migration, vor (von links nach rechts).
    Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd stellt am Montag, 15. Januar den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, bei deinem Besuch in der Schweiz den Bundesräten Ignazio Cassis, Aussenminister, und Beat Jans, Justizminister, sowie Christine Schraner Burgener, Staatssekretärin für Migration, vor (von links nach rechts).
    Alessandro della Valle/KEYSTONE
  • 16.39 Uhr

    Treffen von National- und Ständeratspräsidenten mit Selenskyj

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Bundeshaus von Ständeratspräsidentin Eva Herzog (SP/BS) und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP/BL) empfangen worden.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (rechts) wird von den Präsidenten der beiden Schweizer Parlamentskammern, Eric Nussbaumer, Präsident des Nationalrates (links) und Eva Herzog, Präsidentin des Ständerats (2. von links) im Bundeshaus in Bern begrüsst.
    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (rechts) wird von den Präsidenten der beiden Schweizer Parlamentskammern, Eric Nussbaumer, Präsident des Nationalrates (links) und Eva Herzog, Präsidentin des Ständerats (2. von links) im Bundeshaus in Bern begrüsst.
    Alessandro della Valle/KEYSTONE

    Nussbaumer und Herzog bekräftigten dabei die Solidarität der Schweiz mit der Ukraine. Auch hätten Herzog und Nussbaumer den ukrainischen Präsidenten über laufende Arbeiten im Schweizer Parlament orientiert, teilten die Parlamentsdienste weiter mit. Die Ratspräsidentin und der Ratspräsident erklärten dabei laut Communiqué, wie wichtig eine langfristige Unterstützung für die Ukraine und deren Wiederaufbau sei.

    Die beiden Schweizer Politiker hätten zudem auf die gemeinsamen Werte sowie die anhaltende Unterstützung und grosse Verbundenheit der Schweiz mit den Ukrainerinnen und Ukrainern hingewiesen. Auch hätten Herzog und Nussbaumer eine Einladung an den Präsidenten des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefanchuk, für einen Besuch in der Schweiz erneuert.

    Am Rande des Treffens im Parlamentsgebäude fand zudem ein Austausch von Präsident Selenskyj mit Präsidentinnen und Präsidenten der Fraktionen und Parteien statt.

  • 15.16 Uhr

    Wagenkolonne vor dem Bundeshaus

    Der ukrainische Präsident ist vor dem Bundeshaus eingetroffen, wie verschiedene Medien berichten.

  • 15.13 Uhr

    SVP will sich nicht mit Selenskyj treffen

    Heute wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj neben Bundespräsidentin Amherd, Aussenminister Cassis und Justizminister Jans auch die Spitzen von National- und Ständerat treffen. Nebst dem sollen auch die Spitzen der Parteien zu einem Treffen mit Selenskyj eingeladen worden sein.

    Wie eine Parteisprecherin zu CH Media sagt, werde von der SVP niemand an diesem Treffen teilnehmen – aus terminlichen Gründen. Alle anderen Parteien haben zugesagt.

  • 14.09 Uhr

    Wolodymyr Selenskyj in Bern gelandet

    Der Hubschrauber mit Ignazio Cassis und Wolodymyr Selenskyj an Bord ist in Bern gelandet. Dies berichten verschiedene Medien und berufen sich dabei auf ein Foto, das Stadtpräsident Alec von Graffenried auf den Sozialen Medien veröffentlichte.

  • 13.30 Uhr

    Kreml: Ohne russische Beteiligung sind Gespräche in Davos nutzlos

    Russland hat Gespräche in Davos GR über den ukrainischen Friedensplan als nutzlos bezeichnet. Diese Gespräche würden zu keinen Ergebnissen führen, weil Russland nicht dabei sei, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.

    «Es geht einfach darum, um des Redens Willen zu reden», sagte Peskow. Die Treffen über die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgelegte Friedensformel könne aus dem offensichtlichen Grund nicht zu Ergebnissen führen, wenn sich Russland nicht beteiligte. «Ohne unsere Beteiligung ist jede Diskussion perspektivenlos.»

    Fast zwei Jahre nach der Invasion Russlands in der Ukraine stand die Zukunft der Ukraine am Sonntag in Davos GR im Mittelpunkt eines Treffens zwischen der Kiewer Regierung und Vertretern von über 80 Ländern und Organisationen. Die Veranstaltung fand vor Beginn des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums (WEF) statt. Am Dienstag will Selenskyj am WEF eine Rede halten und für die Unterstützung des Westens für Kiew werben.

  • «Ich werde meine Dankbarkeit zeigen»

    Vor wenigen Minuten veröffentlichte der Ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst X. Darin schreibt er, dass er der Schweiz seine Dankbarkeit zeigen werde, da sie die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine konstant unterstützt habe.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will in Bern nicht nur Mitglieder des Bundesrates treffen, sondern auch Mitglieder des Parlaments und Parteispitzen. Sprechen will er beim offiziellen Besuch über Sanktionen gegenüber Russland und über Möglichkeiten, eingefrorene russische Vermögenswerte zu nutzen.

    Ansprechen will er demnach auch die Rückkehr von durch Russland «gestohlene ukrainische Kinder», wie es in der Nachricht hiess. Auch die humanitäre Minenräumung, wo sich die Schweiz engagiert, finanzielle Hilfe und der Wiederaufbau seien Themen, so Selenskyj.

    Treffen will Selenskyj nebst Bundespräsidentin Viola Amherd und weiteren Bundesratsmitgliedern auch die Präsidien von National- und Ständerat, wie er ankündigte. Auch mit den Spitzen von Parteien und Fraktionen will er sprechen.

    Selenskyj äusserte sich auch zu seinem geplanten Auftritt am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR. Unter anderem will er bilaterale Treffen abhalten mit Vertretungen von EU und Nato. Ziel sei, die Integration der Ukraine in den Euro-Atlantischen Raum voranzubringen.

  • 12.28 Uhr

    Cassis begrüsst Selenskyj 

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in der Schweiz angekommen. Um 11.30 Uhr landete seine Maschine in Zürich. Er wurde von Aussenminister Ignazio Cassis begrüsst.

  • Türkei sagt WEF-Besuch aus Protest ab

    Eigentlich hätte der türkische Finanzminister Mehmet Simsek diese Woche ebenfalls am WEF teilnehmen sollen. Wie «Bloomberg» nun berichtet, soll Simsek den Besuch in Davos nun aber abgesagt haben. Der Grund: WEF-Gründer Klaus Schwab verurteilte den Angriff der Hamas auf Israel im Oktober als Terrorattacke. Die Türkei hat sich in der Vergangenheit aber eher mit der palästinensischen Seite solidarisiert. Präsident Recep Tayyip Erdogan soll die Teilnahme seines Finanzministers deshalb gestoppt haben. 

  • Super-Pumas haben Zürich verlassen

    Wolodymyr Selenskyj hat den Flughafen Zürich wohl verlassen, um sich in Bern unter anderem mit Bundespräsidentin Viola Amherd zu treffen. Wie «20min» berichtet, sind aus Zürich sechs Super-Pumas losgeflogen. Die Helikopter sind häufig für den Transport von Staatschefs und anderen völkerrechtlich geschützten Personen zuständig. Ausserdem sichern sie den Luftraum. 

  • Selenskyj könnte gelandet sein

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte schon gelandet sein. Wie «20min» berichtet, sei eine Maschine des ukrainischen Militärs auf dem Flughafen Zürich gelandet. Ob sich darin auch Selenskyj befindet, ist noch nicht bekannt, dürfte aber naheliegen. Denn laut «Blick» sind auch zwei F/A-18 Hornets im Luftraum Zürich gesichtet worden. 

  • 11.26 Uhr

    Bundespräsidentin Amherd begrüsst chinesischen Premier Li Qiang

    Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang ist bei seinem offiziellen Besuch in der Schweiz am Montagvormittag im Landgut Lohn von Bundespräsidentin Viola Amherd begrüsst worden. Der hohe Gast aus China wurde mit militärischen Ehren empfangen.

    Nach dem Abschreiten der Ehrengarde zogen sich sich Amherd und Li Qiang zu einem kurzen persönlichen Gespräch zurück, wie ein Fotoreporter von Keystone-SDA vor Ort beobachtete.

    Danach standen offizielle Gespräche der chinesischen und der Schweizer Delegation auf dem Programm. Themen könnten das seit 2014 geltende Freihandelsabkommen der Schweiz mit China und die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder sein.

    Bundespräsidentin Amherd begrüsst chinesischen Premier Li Qiang

    Bundespräsidentin Amherd begrüsst chinesischen Premier Li Qiang

    Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang ist bei seinem offiziellen Besuch in der Schweiz am Montagvormittag im Landgut Lohn von Bundespräsidentin Viola Amherd begrüsst worden. Der hohe Gast aus China wurde mit militärischen Ehren empfangen.

    15.01.2024

    Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang traf am Sonntag für einen mehrtägigen Besuch in der Schweiz ein. Li Qiang ist der höchste chinesische Regierungsvertreter in der Schweiz seit Präsident Xi Jinpings Besuch 2017. Er nimmt auch am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR teil.

  • 11.14 Uhr

    Amherd trifft auch Ursula von der Leyen

    Laut Informationen des «Tages-Anzeigers» soll Viola Amherd heute nicht nur den chinesischen Premierminister Li Qiang und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Darüber hinaus soll Amherd in Davos ein Treffen mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen abhalten. Noch ist aber nicht sicher, ob es klappt. Denn Amherd müsste mit dem Helikopter direkt von Bern nach Davos fliegen, ob dazu die Sichtverhältnisse reichen, wird sich noch zeigen.

  • 11.05 Uhr

    Medienkonferenz um 17.30 Uhr

    Anlässlich des offiziellen Besuchs von Wolodymyr Selenskyj wird es am Montag um 17.30 Uhr eine Medienkonferenz geben. Auch Bundespräsidentin Viola Amherd wird anwesend sein.

  • 10.49 Uhr

    Ist Selenskyj bereits gelandet?

    Ist Wolodymyr Selenskyj schon in der Schweiz? Eigentlich war seine Ankunft für 10.20 Uhr vorgesehen. Doch bereits kurz danach berichtete ein Leserreporter dem «Blick», dass sechs Super-Pumas der Schweizer Armee im Anflug auf den Flughafen Zürich seien. Diese sichern nicht nur den Schweizer Luftraum, sondern sind auch für den Transport von Staatschefs und anderen völkerrechtlich geschützten Personen zuständig.

  • 10.33 Uhr

    Bundesplatz ist nicht zugänglich

    Die Berner Kantonspolizei hat das Bundeshaus am Montagmorgen abgeriegelt. Grund dafür waren die Besuche des chinesischen Premierministers Li Qiang und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Bern.

    Der Bundesplatz war nicht zugänglich, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Vor dem Bundeshaus waren die Absperrgitter mit Sichtschutz versehen. Auf dem Bärenplatz hatte die Polizei einen Wasserwerfer in Stellung gebracht.

    Bereits letzte Woche hatte die Polizei angekündigt, sie werde am Montag mit einem sichtbaren Dispositiv im Einsatz stehen. Zudem werde es in der Region zu Strassensperrungen und Verkehrseinschränkungen kommen.

    Die meisten Polizeiwachen im Kanton blieben am Montag wegen der Einsätze in Bern und rund ums WEF geschlossen. Die polizeiliche Grundversorgung im ganzen Kanton bleibe sichergestellt, teilte die Polizei mit.

  • 10.09 Uhr

    Klimastreik kritisiert WEF und fordert grundlegenden Systemwandel

    Die Organisation Klimastreik kritisiert die bestehenden Strukturen des WEF. Das Forum sei der globalen Elite vorbehalten und basiere auf Ausbeutung und Ungleichheit. Es sei Zeit, die Macht zu dezentralisieren und einen Systemwandel einzuleiten.Der Klimastreik stelle sich die Frage, ob es noch vertretbar sei, dass die Weltelite über die Geschicke der Welt entscheide, schrieb die Organisation am Montag in einer Medienmitteilung. Die negativen Konsequenzen der Klimakrise trügen insbesondere marginalisierte Bevölkerungsgruppen.Der Klimastreik verlangte weiter, die Rolle des Privatbesitzes solle infrage gestellt und das gegenwärtige Wirtschaftssystem radikal transformiert werden. Dies sei unerlässlich, um Klimakrise und sozialer Ungerechtigkeit zu begegnen.

  • 9.50 Uhr

    Selenski will Parteispitzen treffen

    Im Vorfeld zum WEF ist Bern im Ausnahmezustand. Denn mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Chinas Ministerpräsident Li Qiang werden gleich zwei hochrangige Staatsmänner in der Bundesstadt erwartet. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, wolle Selenskyj nicht nur die Mitglieder der Landesregierung, sondern auch die Vorsitzenden von National- und Ständerat sowie die Schweizer Parteipräsidien treffen. Nach Angaben von «Blick» wurde das Gebiet um das Bundeshaus nun weitläufig abgeriegelt und mit einem Sichtschutz versehen.

  • Montag, 15. Januar, 09.18 Uhr

    Innerhalb eines Jahrzehnts haben wir ersten Billionär

    Die weltweit fünf reichsten Männer haben ihr Vermögen mehr als verdoppelt seit dem Jahr 2020 auf 869 Milliarden Dollar (741 Milliarden Franken). Dies, während die ärmsten 60 Prozent der Weltbevölkerung – beinahe fünf Milliarden Menschen – Geld verloren haben. So schreibt es «The Guardian» in seiner Online-Ausgabe. Noch innerhalb eines Jahrzehnts werde die Welt ihren ersten Billionär haben.

  • 19.38 Uhr

    Ukrainischer Präsident Selenskyj kommt am Montag in die Schweiz

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Montag der Schweiz einen offiziellen Besuch abstatten. Dies gaben das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten und die ukrainische Präsidentschaft bekannt.

    Der ukrainische Präsident wird mit Bundespräsidentin Viola Amherd zusammentreffen. Am Dienstag will Selenskyj am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR eine Ansprache halten. Am Montag ist auch der chinesische Ministerpräsident Li Qiang in Bern.

  • 16.55 Uhr

    Amherd begrüsst chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang

    Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang ist für einen mehrtägigen Besuch in der Schweiz eingetroffen. Bundespräsidentin Viola Amherd nahm den hohen Staatsgast am frühen Nachmittag auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich in Empfang.

    Bundespräsidentin Viola Amherd begrüsste in Zürich den chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang.
    Bundespräsidentin Viola Amherd begrüsste in Zürich den chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang.
    sda

    Die Schweiz bereitete dem Chinesen einen aussergewöhnlichen Empfang. Es ist selten, dass eine Bundespräsidentin einen ausländischen Regierungschef bereits am Flughafen trifft. Li Qiang ist der höchste chinesische Regierungsvertreter in der Schweiz seit Präsident Xi Jinpings Besuch 2017.

    Li Qiang will am Montag in Bern den Bundesrat treffen. Er soll auf dem Landgut Lohn bei Bern mit militärischen Ehren offiziell empfangen werden. Während des Besuches finden Gespräche zwischen den Delegationen Chinas und der Schweiz statt. Mit China dürfte die Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen im Mittelpunkt stehen.

    Seit 2010 ist China der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien und der drittwichtigste Handelspartner überhaupt hinter der EU und den USA.

    Der chinesische Ministerpräsident, der erst seit März vergangenen Jahres im Amt ist, nimmt auch am diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR teil, das am Montag beginnt. China gilt als Verbündeter Russlands, und der Westen hofft, über Peking Einfluss auf Moskau etwa im Ukraine-Krieg nehmen zu können.

  • 16.19 Uhr

    Demonstranten blockieren Strasse bei Davos

    Etwa 350 Menschen demonstrierten in Davos für Klimagerechtigkeit und das Ende des WEF. Zuvor blockierten sie eine Strasse bei Davos Laret. Es entstand ein Stau von über 18 Kilometern.

  • 7.42 Uhr

    Rund 90 Nationen besprechen in Davos Frieden in der Ukraine

    Einen Tag vor Beginn des Weltwirtschaftsforums (WEF) organisieren die Ukraine und die Schweiz in Davos GR am heutigen Sonntag die 4. Ukraine-Friedensformel-Konferenz. Es treffen sich die nationalen Sicherheitsberater aus gegen 90 Unterstützerstaaten der Ukraine.

    Geleitet wird das Treffen mit rund 500 Teilnehmenden vom Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis und dem Chef des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak. Um eigentliche Friedensgespräche handelt es sich indes nicht. Russland ist nicht dabei. Die Konferenz dient vor allem dazu, die Verbündeten der Ukraine bei der Stange zu halten. Und sie soll Wege für ein zukünftiges Abkommen mit Moskau aufzeigen.

    Die Sicherheitsberater diskutieren über die Zukunft der Ukraine und die sogenannte Friedensformel mit einem Zehn-Punkte-Plan für ein Ende des russischen Angriffskrieges. Der vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj propagierten Friedensplan sieht unter anderem den sofortigen Abzug aller russischer Truppen aus allen besetzten Gebieten vor. Zudem sollen alle Kriegsgefangenen freigelassen werden. Auch eine juristische Bestrafung der russischen Politiker und Militärs wegen des Krieges gehört zum Plan. Russland hatte die Friedensformel bisher als «realitätsfern» zurückgewiesen.

    Zum Treffen gehören Panel-Diskussionen über Ernährungssicherheit und humanitäre Aspekte. Die Schweiz engagiert sich in der Ukraine mit humanitärer Hilfe, humanitärer Minenräumung sowie mit Wiederaufbauhilfe. Der Prozess für den Wiederaufbau in der Ukraine war im Juli 2022 an einer Konferenz in Lugano lanciert worden.

    Die Vorbereitungen auf das morgen beginnende WEF laufen in Davos bereits auf Hochtouren.
    Die Vorbereitungen auf das morgen beginnende WEF laufen in Davos bereits auf Hochtouren.
    Keystone

    Mit der Ausrichtung des 4. National Security Advisors' Meeting unterstreiche die Schweiz die Bedeutung des Dialogs bei der Suche nach einem dauerhaften und gerechten Frieden in der Ukraine, schrieb das Schweizer Aussendepartement. Die drei bisherigen Treffen fanden 2023 in Kopenhagen, in Dschidda in Saudi-Arabien und auf Malta statt.

    Bereits am Freitag hatten sich Selenskyj und Bundespräsidentin Viola Amherd telefonisch besprochen. Sie hatten laut dem ukrainischen Präsidialamt bilaterale Massnahmen diskutiert. Konkretere Angaben machte es nicht. Selenskyj bedankte sich auch für die Schweizer Unterstützung der Ukraine und für die Organisation der Konferenz in Davos.

    Selenskyj selbst will am Dienstag in Davos am WEF laut den Organisatoren persönlich erscheinen und eine Rede halten. Er will sich zudem mit Regierungsvertretern treffen und weiter um westliche Militärhilfen werben. Details zu seinem Besuchsplan wurden aus Sicherheitsgründen vorgängig nicht publik.

  • Sonntag, 14. Januar, 7.31 Uhr

    WEF droht nicht länger mit Wegzug aus Davos

    Noch 2020 haben die WEF-Veranstalter wegen Trittbrettfahrern während des Weltwirtschaftsforums mit dem Wegzug des Anlasses aus Davos GR gedroht. Heute wollen sie davon nichts mehr wissen.

    «Letztes Jahr ging es recht harzig, aber dieses Jahr haben wir den Davosern glaubwürdig aufzeigen können, dass wir nicht langfristig in Davos bleiben können, wenn sich die Situation nicht bessert», sagte der geschäftsführende WEF-Direktor Alois Zwinggi im Interview mit der «SonntagsZeitung». «Das ist offenbar eingefahren und nun sind wir bei den Hotels gut unterwegs.» Das WEF will also in Davos bleiben.

    Grund für den Unmut der Veranstalter in der Vergangenheit war die steigende Zahl der Organisationen, die während des WEF Parallelveranstaltungen durchführen, aber nichts mit dem Weltwirtschaftsforum zu tun haben. Das habe auch bei den Feriengästen für Ärger gesorgt, so Zwinggi. Die Gemeinde reguliere mittlerweile aber temporäre Bauten für solche Veranstaltungen.

    Alois Zwinggi, Managing Director des WEF.
    Alois Zwinggi, Managing Director des WEF.
    Keystone

    Vor vier Jahren hatte Zwinggi gesagt: «Die Situation mit Trittbrettfahrern hat sich in den vergangenen Jahren nicht verbessert. Das ist ein grosses Problem für uns.» Irgendwann werde der Moment kommen, indem diese ungebetenen Gäste das Ökosystem von Davos zum Erliegen brächten. «Dann werden wir vielleicht gezwungen sein, Davos zu verlassen.»

    Das Problem der zunehmend verstopften Strassen und der teilweise verärgerten Bevölkerung habe nicht hauptsächlich mit dem WEF zu tun. Die Teilnehmerzahlen am Forum seien in den vergangenen Jahren konstant geblieben, sagte Zwinggi damals. «Was gewachsen ist, ist das ganze Paralleluniversum um uns herum.»

  • Samstag, 13. Januar, 12.21 Uhr

    350 Demonstrierende wandern von Küblis nach Davos und fordern Klimagerechtigkeit am WEF

    Rund 350 Demonstrierende haben sich am Samstagmorgen am Bahnhof in Küblis GR versammelt, um bis nach Davos ans Weltwirtschaftsforum (WEF) zu wandern und dabei für Klimagerechtigkeit zu kämpfen. Ihre Kritik galt den hochrangigen Gästen, aber auch den Behörden.

    «Fuck Capitalism», «Eat the Rich» und «Make them pay» stand unter anderem auf den zahlreichen Bannern der Demonstrierenden. Sie reisten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich nach Küblis GR um während zwei Tagen bei minus neun Grad für Klimaanliegen und soziale Gerechtigkeit zu protestieren.

    Dabei gab es auch Kritik an der Route, die sie nach Davos führt. «Wir durften nicht auf der Kantonsstrasse laufen», sagte eine Organisatorin von «Strike-WEF» der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Damit würden sie weniger sichtbar und ihre Möglichkeiten weiter eingeschränkt. Auch ein Marsch durch Davos wurde ihnen untersagt. Am Sonntag müssen sie für den letzten Teil bis zum Postplatz den Zug nehmen.

    Jedes Jahr kommt es zu Protesten am WEF. Die Demonstrierenden wandern jeweils von Küblis GR nach Davos. (Archivbild von 2022)
    Jedes Jahr kommt es zu Protesten am WEF. Die Demonstrierenden wandern jeweils von Küblis GR nach Davos. (Archivbild von 2022)
    Keystone

    Das Hauptanliegen blieb aber das Gleiche: Der Kampf gegen den Kapitalismus, klimaschädliche Wirtschaftsmodelle und Machtmissbrauch. Dabei kam der diesjährige Leitsatz des WEF «Rebuilding Trust» ("Vertrauen wiederaufbauen") bei der Organisatorin nicht gut an. «Wir haben null Vertrauen in die Grossen und Mächtigen da oben», sagte sie. Die letzten Jahre hätten keine Verbesserung der Klimaproblematik und der sozialen Gerechtigkeit gezeigt.

    Ein Demonstrant aus Ardez GR verglich das WEF mit dem Bündner Baukartell. Es seien im Grunde die gleichen Absprachen, einfach im grossen Stil, sagte der Pensionär im Gespräch mit Keystone-SDA. Das einzige was im Vergleich zu vor 20 Jahren besser geworden sei, sei die zurückgegangene Polizeigewalt gegenüber Demonstrierenden.

  • 16.05 Uhr

    WEF-Sicherheit: 52 Kilometer Schutzzäune um Davos

    Das sicherheitspolitische Umfeld und die Bedrohungslage verlangen von Polizei- und Armeeangehörigen am Weltwirtschaftsforum (WEF) umfassendere Einsätze als noch vor einem Jahr. Hochrangige Besucher und eine vorgelagerte Konferenz verstärken diesen Effekt zusätzlich.

    Mit der Ukraine-Konferenz am Sonntag vor dem eigentlichen WEF-Start am 15. Januar müsse das Sicherheitsdispositiv bereits einen Tag vorher bereits stehen, sagte Gesamteinsatzleiter Walter Schlegel vor den Medien in Davos GR. Zur Konferenz sind 500 Teilnehmende aus 90 Nationen geladen.

    Schweres Geschütz: Sicherheitsmassnahmen in Davos am 12. Januar.
    Schweres Geschütz: Sicherheitsmassnahmen in Davos am 12. Januar.
    Keystone

    Die Aufbauarbeiten mussten folglich auch früher beginnen. Schon am 2. Januar begannen die Sicherheitskräfte mit dem Aufstellen der Schutzzäune von insgesamt 52 Kilometer rund um Davos. Die Kontrollposten auf dem Weg nach Davos sind nun bereits ab Sonntag, den 14 Januar in Betrieb. Der Luftraum wurde schon heute gesperrt.

    Zusätzliche Massnahmen macht heuer die grosse Anzahl schutzbedürftiger Personen am WEF nötig. Unter anderen kommen die Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus der Ukraine, Emmanuel Macron aus Frankreich und Isaac Herzog aus Israel nach Davos.

    Auch gegen Demonstranten ist die Polizei gewappnet.
    Auch gegen Demonstranten ist die Polizei gewappnet.
    Keystone

    Die Polizei wird von rund 5000 Armeeangehörigen unterstützt. Rund die Hälfte dieser Einsatzkräfte befindet sich in Davos. Der Rest ist in der ganzen Schweiz verteilt. Es stehen unter anderem Cyberspezialisten, Scharfschützen, Hundeführer und Sanitäter im Einsatz.

    Die Zusatzkosten für die Sicherheit betragen laut dem Bund gegen 9 Millionen Franken. Dafür kommen die Stiftung WEF, der Bund, der Kanton Graubünden sowie die Gemeinden Davos und Klosters auf.

    Schutzzäune werden am 12. Januar in Davos aufgestellt.
    Schutzzäune werden am 12. Januar in Davos aufgestellt.
    Keystone
  • 10.35 Uhr

    Wegen Ukraine-Konferenz schon ab Sonntag Sicherheits-Massnahmen in Davos in Kraft

    Die Kontrollen auf den Zugangswegen sind ab Sonntag in Kraft, erklärt Oberst Walter Schlegel, Kommandant der Kantonspolizei Graubünden, die den Einsatz leitet.

    Das WEF beginnt zwar erst am Montag, 15. Januar. Am Sonntag findet in Davos aber eine Konferenz zum Thema Ukraine statt, das National Security Advisors Meeting.

    Die Anwesenheit von Wolodymyr Selenskyj oder auch Benjamin Netanjahu ändere am Sicherheits-Dispositiv nichts, erklärt Schlegel. Es werde lediglich die Sicherheitsstufe erhöht. Was das konkret bedeutet, führt er nicht aus.

    Wie jedes Jahr steht auch die Armee im Einsatz. Rund 5000 Soldat*innen verrichten Assistenzdienst im Rahmen des WEF. Die Hälfte von ihnen in Davos und Umgebung, die andere Hälfte im Rest der Schweiz, wie Divisionskommandant Maurizio Dattrino ausführt.

    Livestream Keystone-SDA
  • 12. Januar, 9.50 Uhr

    So sichern die Kantonspolizei Graubünden und die Armee das WEF

    blue News zeigt ab 10 Uhr den Livestream von der Medienorientierung.

  • 15.09 Uhr

    WEF sieht Desinformation kurzfristig als grösste Bedrohung

    Desinformation ist nach Einschätzung des Weltwirtschaftsforums die grösste Bedrohung in den nächsten zwei Jahren. Für die kommenden zehn Jahre schätzt es hingegen extreme Wetterlagen als grösste Sorge ein.

    «Die globalen Bedrohungen bringen die Anpassungsfähigkeit an ihre Grenzen», warnt das WEF in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, an dem rund 1500 Experten und Entscheidungsträger mitgearbeitet haben.

    Rund ein Drittel dieser Fachleute rechnet damit, dass eine weltweite Katastrophe in den kommenden zwei Jahren immer wahrscheinlicher wird. Zwei Drittel sehen dies so für die nächsten zehn Jahre.

    Unter den Bedrohungen belegen jene im Zusammenhang mit der Umwelt die ersten vier Plätze. Als immer grösser werden technologische und gesellschaftliche Bedrohungen eingestuft, im Gegensatz zu politischen, deren Gefahr nach Experteneinschätzung eher abnimmt.

    Auf kürzere Sicht wird Desinformation als grösste Bedrohung angesehen, vor allem in Kombination mit sozialen Unruhen. Dies umso mehr, als in nächster Zeit Wahlen in grossen Ländern wie den USA und Russland anstehen.

    Erst an fünfter Stelle auf der Bedrohungsskala liegen zwischenstaatliche Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und der aktuelle Nahostkonflikt.

  • 13.40 Uhr

    Das sind die wichtigsten Teilnehmer*innen:

    60 Staats- und Regierungschefs werden nächste Woche nach Davos reisen. Darunter sind der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj, US-Aussenminister Antony Blinken, der französische Präsident Emmanuel Macron sowie der chinesische Premierminister Li Qiang.

    Selenskyj wird am WEF persönlich anwesend sein und eine Rede halten. Er erhält am Dienstag 45 Minuten Zeit, um sich an die Weltöffentlichkeit zu wenden. In den Vorjahren hatte er jeweils per Videoschaltung eine Ansprache gehalten.

    Auch Bundespräsidentin Viola Amherd wird nächste Woche in Davos sein. Wer sonst vom Bundesrat am WEF teilnimmt, ist noch nicht bekannt.

    Auf der Gästeliste stehen auch die Präsidentin der Europäischen Union, Ursula von der Leyen, die Staats- und Regierungschefs von Katar, Spanien und Südkorea sowie der kürzlich ins Amt eingeführte Präsident Argentiniens, Javier Milei. Auch Uno-Generalsekretär António Guterres wird dabei sein.

    Aus dem Nahen Osten sind diverse Staats- und Regierungschefs am WEF vertreten: So nehmen unter anderem der israelische Präsident Isaac Herzog, der libanesische Ministerpräsident Najib Mikati, der irakische Premierminister Mohammed Shyaa Al Sudani, der jordanische Premierminister Bisher Al Khasawneh und der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian teil.

    Neben den Politiker*innen ist auch die Wirtschafts-Elite stark vertreten: Mehr als 800 CEOs nehmen gemäss Angaben der Organisatoren an der diesjährigen Ausgabe teil. Darunter sind der ChatGPT-Erfinder Sam Altman, Microsoft-Gründer Bill Gates, Andy Jassy, Chef von Amazon, und Arvind Krishna, Chef von IBM.

    Mitdiskutieren werden auch hochrangige Persönlichkeiten wie Ajay S. Banga, Präsident der Weltbankgruppe, Kristalina Georgiewa, Chefin des Internationalen Währungsfonds, Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin der Welthandelsorganisation, und Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank.

  • 12.35 Uhr

    Die Themen am WEF

    Das 54. WEF-Jahrestreffen ist laut den Organisatorinnen und Organisatoren in vier übergeordnete Themenbereiche gegliedert:

    1. Erreichen von Sicherheit und Kooperation in einer gespaltenen Welt – darunter fallen Themen wie der Umgang mit Krisen wie der Krieg in Nahost.

    2. Wachstum und Arbeitsplätze für eine neue Ära schaffen – da soll diskutiert werden, wie Regierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam einen neuen wirtschaftlichen Rahmen schaffen können, um ein Jahrzehnt mit niedrigem Wirtschaftswachstum zu vermeiden.

    3. Künstliche Intelligenz als treibende Kraft für Wirtschaft und Gesellschaft – darunter fallen Themen wie die Nutzung von KI zum Wohl aller oder der Schaffung eines Gleichgewichts zwischen Innovation und gesellschaftlichen Risiken.

    4. Langfristige Strategie für Klima, Natur und Energie – darunter fallen Themen wie die Erreichung von Netto-Null bis 2050 bei gleichzeitiger Gewährleistung eines erschwinglichen, sicheren und integrativen Zugangs zu Energie, Nahrung und Wasser.

  • Mittwoch, 10. Januar, 11.36 Uhr

    WEF 2024

    Vom 15. bis 19. Januar findet in Davos das 54. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums statt. Aus diesem Anlass reisen über 100 Regierungen sowie führende Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft ins Landwassertal.

    Der diesjährige Leitsatz lautet «Wiederherstellung des Vertrauens» («Rebuilding Trust»). In Davos sollen die Teilnehmenden zusammenkommen, um über aktuelle globale Fragen zu diskutieren und die Prioritäten für das kommende Jahr zu definieren.