Brian kommt frei Anwalt: «Haft wurde als menschenrechtswidrig beurteilt»

smi

8.11.2023

Das Bezirksgericht Dielsdorf hat Brian am Mittwoch zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Weil diese Strafe noch nicht rechtskräftig ist, kommt der 28-Jährige am Freitag auf freien Fuss.

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  • Brian Keller kommt frei. Dies, obwohl er zu weiteren zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Er wird unter Auflagen freigelassen.
  • Das Bezirksgericht Dielsdorf hat über eine Reihe von Übergriffen befunden, die Brian in der Haft begangen hat.
  • Das Gericht hat bekannt gegeben, dass Brian am 10. November 2023 aus der Sicherheitshaft entlassen wird. 

Brian kommt am Freitag auf freien Fuss. Das Bezirksgericht Dielsdorf hat entschieden, dass seine Sicherheitshaft am 10. November 2023 um 10 Uhr endet.

Der 28-Jährige, der seit sieben Jahren während diversen Gewaltdelikten im Gefängnis sitzt, hat aber eine weitere Haftstrafe erhalten. Das Bezirksgericht hat ihn zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten sowie zu einer Geldstrafe verurteilt. 

Der 28-Jährige kommt also bis auf Weiteres in Freiheit. Allerdings muss er die Freiheitsstrafe von 2,5 Jahren möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt antreten. Sie ist noch nicht rechtskräftig und kann noch ans Obergericht und ans Bundesgericht gezogen werden.

Philipp Stolkin hat sich nach der Verhandlung an die Medien gerichtet. Er freut sich über das Ergebnis. Brian habe eine Chance in Freiheit verdient, nach sieben Jahren härtesten Haftbedingungen. Zum ersten Mal sei in der Schweiz eine Haft als menschenrechtswidrig bezeichnet worden, so der Anwalt. 

Auch der Staatsanwalt hat zu den Medien gesprochen. Er findet dass Urteil gut begründet, wie auch, dass Brian jetzt entlassen wird. Er is jedoch auch der Ansicht, dass die Gefahr eines Rückfalls gross sei. «Deshalb hätten wir das Konzept gern mit ihm besprochen» führt der Staatsanwalt aus. Brian hat sich von der Teilnahme an der Gerichtsverhandlung dispsensieren lassen.

Noch hängig ist zudem ein zweites Strafverfahren vor Obergericht. Dort wird das Urteil erst für Mitte oder Ende 2024 erwartet. Auch dort geht es um eine Freiheitsstrafe.

Mildere Strafe als von der Staatsanwaltschaft verlangt

Das Bezirksgericht Dielsdorf verhängte am Mittwoch eine viel mildere Strafe als von der Staatsanwaltschaft verlangt. Diese hatte 9 Jahre und 7 Monate Freiheitsstrafe gefordert. Das Gericht kam aber zum Schluss, dass dies nicht gerechtfertigt sei.

Beim schwersten neu angeklagten Delikt, einer versuchten schweren Körperverletzung, soll Brian eine Glasscherbe in Richtung eines Aufsehers geworfen haben. Von diesem Vorwurf sprach das Gericht Brian jedoch frei. Im aktuellen Prozess wurden Brian über 30 Delikte vorgeworfen, die er hinter Gittern begangen haben soll.

Schuldig gesprochen wurde er hingegen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigungen, Drohungen und Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte.

Im aktuellen Prozess wurden Brian über 30 Delikte vorgeworfen, die er hinter Gittern begangen haben soll. Beim schwersten neu angeklagten Delikt, einer versuchten schweren Körperverletzung, soll Brian eine Glasscherbe in Richtung eines Aufsehers geworfen haben. Von diesem Vorwurf wurde Brian jedoch freigesprochen.