Nachts noch Geisterdorf Bewohner*innen sind tagsüber wieder in Brienz

sda/tgab

26.6.2023 - 16:49

So weit rutschte die Brienzer Insel über Nacht

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Nur kurz vor Brienz ist der Schuttstrom in der Nacht zum Erliegen gekommen: Die Felsmassen türmen sich nun bis zu 12 Meter hoch auf.

16.06.2023

Seit Montagmittag dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz tagsüber wieder in ihre Häuser zurückkehren. Sie müssen das Dorf aber spätestens um 19 Uhr wieder verlassen. 

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  • Das Bündner Bergdorf Brienz ist seit dem 12. Mai wegen Bergsturzgefahr evakuiert.
  • Nun dürfen die Bewohner*innen tagsüber wieder in ihre Häuser zurückkehren.
  • Derzeit gilt die Phase Orange: Das Dorf bleibt evakuiert, Menschen und landwirtschaftliche Tiere dürfen sich über Nacht nicht in Brienz aufhalten.

Wie viele Personen am Montag für ein paar Stunden ins Bündner Bergdorf zurückkehrten, konnte Christian Gartmann, Mediensprecher der Gemeinde Albula, am Nachmittag noch nicht sagen. Etwas länger als die normale Bevölkerung, nämlich bis 21 Uhr, dürfen sich die Landwirte in Brienz aufhalten.

Derzeit gilt die Phase Orange: Das Dorf bleibt evakuiert, Menschen und landwirtschaftliche Tiere dürfen über Nacht nicht in Brienz sein. Ab dem kommenden Freitag können auch die Besitzerinnen und Besitzer von Ferienwohnungen stundenweise ins Dorf zurückkehren.

Wegen eines Rohrleitungsbruchs, der nichts mit dem Schuttstrom zu tun hat, ist Brienz derzeit mehrheitlich ohne Trinkwasser. Bis Ende Woche sollte eine Ersatzleitung fertiggestellt sein, erklärte Gartmann der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Geologen nahmen Augenschein

Am vergangenen Freitag hatte eine Gruppe von Geologen das Dorf und den riesigen Schuttkegel inspiziert. Dabei seien keine Schäden an den Gebäuden festgestellt worden, sagte Gartmann. Die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner erhielten ein Merkblatt mit Informationen zu möglichen Gebäudeschäden.

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Nach dem Niedergang des Schuttstroms befinden sich noch immer rund 15 Prozent der instabilen Gesteinsformation Insel oben am Berg. Die Gesteinsmassen verhalten sich laut Gartmann relativ ruhig. Geologen versuchen herauszufinden, wie gross das Risiko von weiteren Felsstürzen ist und welche Szenarien infrage kommen.

Brienz ist seit dem 12. Mai wegen Bergsturzgefahr evakuiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner durften erstmals am 7. Juni für anderthalb Stunden in ihre Häuser zurückkehren. Wie lange die Sperrung des Dorfs – mit Ausnahme der Besuchsmöglichkeiten tagsüber – noch dauern wird, ist laut dem Mediensprecher nicht bekannt.

sda/tgab