Drohender Hitzesommer Berggebiete fordern überregionale Strategie gegen Trockenheit

SDA/uri

7.3.2023 - 07:10

Alarmierend wenig Schnee: Massive Trockenheit droht!

Alarmierend wenig Schnee: Massive Trockenheit droht!

Angesichts der vielfach geringen Schneedecke in den Alpen und des regenarmen Februars droht laut Experten bald massive Trockenheit.

06.03.2023

Der kommende Sommer könnte in Sachen Trockenheit noch heftiger ausfallen, als der im Jahr 2022. Die Berggebiete verlangen deshalb eine überregionale Koordination entsprechender Massnahmen.   

SDA/uri

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) hat verbindliche Konzepte für einen Hitzesommer verlangt. Schon jetzt sollen Gemeinde und Kantone festlegen, was bei einer starken Trockenheit kontingentiert würde, wie SAB-Direktor Thomas Egger sagte. Es sei zu befürchten, dass der kommende Sommer noch trockener werde als der letzte.  

Für ein Konzept müssten von der Gemeinde über die Landwirtschaft und Feuerwehr bis zu Elektrizitätswerken alle Akteure, die Wasser benötigen, einbezogen werden, forderte Egger im Schweizer Radio SRF am Dienstag. Der Kanton Tessin, das Wallis, Luzern und St. Gallen hätten schon Strategien ausgearbeitet.

Obschon die Kompetenz fürs Wasser nicht beim Bund liegt, erwartet die SAB dessen Unterstützung. Es brauche eine schweizweite Übersicht über Wasserangebote und den Bedarf.

In weiten Teilen der Schweiz herrscht nach einem niederschlagsarmen Winter grosse Trockenheit, auch der Thunersee hat wenig Wasser.
In weiten Teilen der Schweiz herrscht nach einem niederschlagsarmen Winter grosse Trockenheit, auch der Thunersee hat wenig Wasser.
Keystone

Eine Übersicht sei im Entstehen, sagte Carlos Scapozza, Abteilungsleiter Hydrologie beim Bundesamt für Umwelt zu SRF. «Der Bund bereitet ein Frühwarnsystem für Trockenheit und ein Konzept zur Aufnahme der Nutzungsdaten des Wassers vor.» Beides soll nach Auftrag des Bundesrats 2025 vorliegen.

Weil wenig Schnee da sei, gebe es auch wenig Schmelzwasser, sagte der Hydrologe der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft Massimiliano Zappa in einem am Montag veröffentlichten Interview mit «La Liberté». Bis Mitte April wäre doppelt so viel Niederschlag wie üblich nötig, um das in diesem Jahr angehäufte Defizit auszugleichen.