Was bedeutet die neue Variante für uns? Bei manchen schützt die Impfung nur zu 35 Prozent vor Omikron

aru

18.12.2021

Bei den Neuansteckungen in London handelt es sich zu rund 70 Prozent um die Omikron-Variante.
Bei den Neuansteckungen in London handelt es sich zu rund 70 Prozent um die Omikron-Variante.
Bild: Michael Kappeler/dpa

Im Januar wird die Omikron-Variante auch in der Schweiz vorherrschend sein. Dies zeigt ein Blick nach Grossbritannien. Wie geht es danach weiter?

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Die Omikron-Variante ist in Grossbritannien auf dem Vormarsch: Von den knapp 90'000 gemeldeten Neuinfektionen pro Tag entfallen aktuell in London rund 70 Prozent beziehungsweise 40 Prozent im Rest des Landes auf die neue Variante. Wie gefährlich Omikron im Vergleich zur Delta-Variante ist, weiss die Wissenschaft derzeit noch nicht.

Die Virologin der Universität Genf, Isabelle Eckerle, ist besorgt. Zu «Watson» sagt sie: «Eine noch ansteckendere Variante mit noch schnellerer Ausbreitung wird ein ganz grosses Problem werden – nicht nur, weil dann noch mehr Patienten in die Kliniken kommen, sondern weil man auch mit vermehrtem Ausfall von Personal wie Ärzten und Pflegepersonal rechnen muss.»

Weiter rechnet Eckerle damit, dass es zu einem ganz grossen Ausbruch kommen werde, bei dem sich praktisch alle jetzt noch nicht Immunisierten, sowie sicher ein Teil der Genesenen und Geimpften infizieren werden.

Nach vier Monaten nimmt der Schutz drastisch ab

Eine Ausnahme würden die kürzlich Geboosterten bilden, die wohl einen noch besseren Schutz geniessen würden.

In einer britischen Vorstudie kam nun zutage, wie die Wirkstoffe von Astrazeneca und Biontech/Pfizer gegen einen symptomatischen Verlauf einer Omikron-Infektion schützen. Biontech bietet neun Wochen nach der Impfung einen Schutz von 88 Prozent, der innert vier Monaten auf rund 35 Prozent sinkt.

Dieselbe Studie brachte auch zutage, dass die dritte Impfdosis den Schutz wieder erhöht und zwar auf zwischen 60 und 85 Prozent.

Ist dies der letzte Pandemie-Winter?

Weil sich wahrscheinlich derart viele Menschen mit Omikron anstecken werden, schätzt eine amerikanische Studie, dass es bald eine Grundimmunität gebe.

Auch Eckerle glaubt, dass das Infektionsgeschehen bald sinkt. «Das hiesse konkret, dass Omikron weiterhin zirkulieren wird, aber wahrscheinlich nicht mehr solche massiven Wellen verursachen wird, wie es sich jetzt gerade für die nächsten Wochen abzeichnet.»

Noch keine Aussage liesse sich zur Frage treffen, ob künftig weiterhin alle paar Monate ein Booster notwendig sein wird.

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17.12.2021