Vierte SP-Kandidatur Baume-Schneider: «Der Kanton Jura ist gross genug für den Bundesrat»

red. / SDA

11.11.2022

Die jurassische Ständerätin sagt: «Ich kandidiere heute für die Schweiz von morgen.»
Die jurassische Ständerätin sagt: «Ich kandidiere heute für die Schweiz von morgen.»
Bild: Keystone

Elisabeth Baume-Schneider könnte die erste Bundesrätin aus dem Kanton Jura werden – wenn sie gewählt wird: Die Ständerätin der SP hat in Bern ihre Kandidatur bekannt gegeben. 

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Auch Elisabeth Baume-Schneider will: Nach Eva Herzog, Evi Allemann und Daniel Jositsch will sich die jurassische Ständerätin mit ihrer Kandidatur den frei werdenden Bundesratssitz von Simonetta Sommaruga sichern. Das gab die 58-Jährige am Freitagabend an einer Medienkonferenz in Bern bekannt.

Aus der Randregion für die ganze Schweiz

Obwohl sie als jurassische SP-Ständerätin aus einer Randregion stammt, sieht sich Elisabeth Baume-Schneider als eine Vertreterin der ganzen Schweiz. 

Die Schweiz stehe vor grossen Herausforderungen, erklärte Baume-Schneider und nannte Klimawandel, Migrationskrise, Inflation, Altersvorsorge und Kinderbetreuung als Beispiele. Diese Krisen würden die Menschen nicht gleich treffen.

Soziale Gerechtigkeit als politische Leitplanke

Zentrales Anliegen ihrer gesamten Politikerinnenkarriere sei darum die soziale Gerechtigkeit, sagte die ehemalige jurassische Regierungsrätin. Als Wegweiser diene ihr im weiteren die Diversität der Bevölkerung, deren Wichtigkeit sie auch in der Sozialarbeit gespürt habe. Das Schicksal von Menschen in prekären Lagen habe sie in die Politik gebracht.

Regionen ohne urbane Zentren würden selten im Fokus der nationalen Politik stehen. Sie könne deren Anliegen und auch die Anliegen von Gegenden mit vielen geringer verdienenden Menschen in die Regierung einbringen. Die Arbeit im Kollektiv sei ihr dabei enorm wichtig. Lebenslang aus der Position einer Minderheit politisierend, sei sie konsensfähig.

Die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider tritt heute Abend vor die Medien.
Die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider tritt heute Abend vor die Medien.
Bild: Keystone

Dass sie als Vertreterin der französischsprachigen Schweiz für den Bundesrat kandidiert, beeinflusste ihre Entscheidung nicht. Sie sei sich der Realitäten bewusst, und eine Annäherung von West- und Deutschschweiz sei wünschenswert. Zudem sei sie zweisprachig und eines Deutschschweizer Dialekts mächtig, vertrete also die ganze Schweiz.

Sie sehe sich durchaus als Alternative zu anderen Kandidaturen. Im weiteren hob Baume-Schneider ihre lange Exekutiverfahrung im Jura und ihre Führungsfunktionen in anderen Bereichen hervor.

Baume-Schneider ist 58 Jahre alt und seit 2019 Ständerätin. Dort präsidiert sie die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. 2002 wurde sie in die Regierung des Kantons Jura gewählt und leitete das Erziehungs-, Sport- und Kulturdepartement.

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    Danke fürs Interesse.

  • Welche Aussenpolitik vertrete sie?

    Russland gegenüber müsse man rigoroser vorgehen, im Sinne mit strikteren Massnahmen, sagt Baume-Schneider. Damit würde die Schweiz ihre Neutralitässtellung nicht verlieren.

    Für das EU-Dossier folge sie der Parteilogik und ist überzeugt, dass man sich der EU wieder annähern müsse. Als Beispiel nennt sie das länderübergreifende Forschungsprogramm «Horizon», aus dem die Schweiz ausgeschlossen wurde: «Das ist nicht nur ein europaweiter Verlust, sondern ein weltweiter.»

  • 17:29 Uhr

    Ob Baume-Schneider nur die Romands verteten werde?

    Nein, sagt Bendahan und sagt, Baume-Schneider repräsentiere die ganze Schweiz. Ob Baume-Schneider nur die Romands verteten werde.

  • 17.28 Uhr

    Warum gehören genau Sie in den Bundesrat?

    «Weil ich aus einer Randregion komme», sagt Baume-Schneider auf Deutsch. Dann wechselt sie auf Mundart, weil ihr das leichter falle. Sie wolle mitgestalten und sie sei ehrlich. «Ich bin ehrlich. Nun, alle Menschen sind ehrlich, aber ich bin es etwas mehr», schliesst sie mit einem Lachen.

  • 17.24 Uhr

    Die Frage nach dem richtigen Ticket

    Braucht es ein Zweierticket oder ein Dreieticket werden, sollen nur Frauen oder auch Männer darauf stehen? Das sei Sache der Fraktion, sagt Baume-Schneider. «Wenn Daniel Jositsch alle überzeugen kann, dann soll er auf dem Ticket stehen.»

  • Dürfte Berset zurücktreten?

    Mit Baume-Schneider würde eine weitere Repräsentantin der lateinischen Schweiz im Bundesrat vertreten sein. Ob die Kandidatur den Rücktritt von Alain Berset ankündige? Schweiz im Bundesrat vertreten sein. Ob die Kandidatur den Rücktritt von Alain Berset ankündige? Samuel Bendahan sagt dazu nur, dass er dazu nichts sagen könne.

  • 17.21 Uhr

    Zu links?

    Andere Kandidatinnen sind eher im rechten Flügel der SP angesiedelt, Baume-Schneider im linken Flügel. Ist das ein Handicap? Es gehe darum, dass die Partei eine Auswahl habe, antwortet Baume-Schneider. Aber ja, sie zähle sicher zum linken Flügel. Auf eine Nachfrage, worin sich das zeige, ergänzt sie: «Ich bin vielleicht grüner.» Doch wie Eva Herzog oder Evi Allemann sei auch sie eine Sozialistin.

  • 17:17 Uhr

    Die Journalist*innen stellen nun Fragen

    Sie sei bekannt als sehr links gerichtete Politikerin, ob man eine extremere linke Politik von ihr erwarten dürfte als Bundesrätin. Baume-Schneider gibt zu, in ihrer Studienzeit eher am linken Rand politischen Gruppierungen angehört zu haben. Aber sie sei bald 60 Jahre und auch erwachsen geworden und man brauche keine Angst zu haben.

  • 17:16 Uhr

    «Imense Erfahrung und modern»

    Auch Nationalrat Samuel Bendahan würdigt die grosse Erfahrung von Elisabeth Baume-Schneider. Mit ihr habe man die richtige Kandidatin gefunden, welche Diversität in den Bundesrat bringen kann. 

    Nebst der politischen Dossierfestigkeit habe Baume-Schneider auch eine «imense Erfahrung und moderne Führungskultur».

  • 17:14 Uhr

    Grosszügig und beliebt

    Nathalie Barthoulout ergreift das Wort. Mit Elisabeth Baume-Schneider habe man eine grosszügige und beliebte Kandidatin, welche die Werte der SP komplett vertrete und zeigt sich glücklich über die Kandidatur.

  • 17:11 Uhr

    Unterstützung der Familie

    Ihr Mann und ihre ganze Familie stehen hinter dem Kandidaturentscheid.

  • 17:10 Uhr

    Kandidatur soll auch Jura repräsentieren

    Ihre Kandidatur soll auch den wachsenden und wichtiger werdenden Kanton Jura repräsentieren, sagt Baume-Schneider und verweist unteranderem auf den Zustoss der Gemeinde Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura. 

  • 17:08 Uhr

    Breite Exekutiverfahrung

    Für das Amt als Bundesrätin sei sie qualifiziert mit ihrer breiten Exekutiverfahrung in der juraissischen Kantonsregierung, namentlich in der Bildung und den Finanzen.

  • 17:05 Uhr

    «Ich kandidiere heute für die Schweiz von morgen»

    Baume-Schneider nennt die Klima- und Flüchtlingskrise als zwei grösste Herausforderungen, die sie als Bundesrätin angehen will. Zudem will sie sich für die Gleichstellung einsetzen. «Ich kandidiere heute für eine Schweiz von morgen.»

  • 17:02 Uhr

    Baume-Schneider will kandidieren

    Elisabeth Baume-Schneider begrüsst die Medienschaffenden. Die jurassische Politikerin will für den frei werdenden Bundesratssitz von Simonetta Sommaruga kandidieren.

  • 17:00 Uhr

    Pünktlich um 17 Uhr beginnt die Medienkonferenz

    Neben Elisabeth Baume-Schneider nehmen auch jurassische Kantonsrätin Nathalie Barthoulot und der Waadtländer Samuel Bendahan anwesend.