Falsche Info auf SteuerflyerBasel muss nach Panne Internetadresse auf Bahamas kaufen
Maximilian Haase
30.1.2025
Die digitale Steuererklärung vom Kanton Basel-Stadt wird demnächst auch über eine URL auf dem Bahamas erreichbar sein (Symbolbild).
sda
Kleiner Fehler mit Folgen: Wegen einer falschen Information auf einem Flyer musste die Basler Steuerverwaltung eine Webadresse auf den Bahamas erwerben.
Maximilian Haase
30.01.2025, 20:49
31.01.2025, 06:30
Maximilian Haase
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Wegen eines Fehlers auf einem Infoflyer hat die Steuerverwaltung Basel-Stadt eine Webadresse auf den Bahamas gekauft.
Der Flyer war an über 100'000 Haushalte versendet worden und enthielt Informationen zur digitalen Steuererklärung.
Bei der angegebenen Internetadresse fehlte allerdings die Endung .ch, sodass die URL mit der Endung .bs in die Karibik verweist.
Geht es um Steuern und die Bahamas, fallen in der Regel auch Begriffe wie «Paradies» und «Oase». Eine ganz andere Verknüpfung des karibischen Inselstaats mit den Steuerbehörden gab es nun dank eines kleinen Fehlers mit kuriosen Folgen: Weil auf einen Flyer eine falsche Information gelangte, kaufte die Steuerverwaltung Basel-Stadt nun kurzerhand eine Webadresse auf den Bahamas.
Der Fauxpas passierte auf einem frisch gedruckten Infoflyer zur digitalen Steuererklärung, der an mehr als 100'000 Haushalte im Kanton verschickt wurde. Die Anleitung auf dem Flyer forderte die Steuerpflichtigen auf, sich unter der Adresse «www.eSteuern.BS/private» anzumelden.
Allerdings fehlte das entscheidende «.ch» am Ende, wodurch die URL nicht nach Basel-Stadt, sondern auf die Bahamas verwies. Schliesslich handelt es sich bei der Endung «.bs» ist nicht nur um das Kürzel des Kantons, sondern auch um die länderspezifische Top-Level-Domain für den Karibikstaat.
«Es ist sehr ärgerlich»
«Es ist sehr ärgerlich, dass dieser Fehler passiert ist. Das bedauern wir sehr», zitiert SRF, dessen «Regionaljournal Basel» zuerst berichtet hatte, den Sprecher des Finanzdepartements Basel-Stadt, David Weber. Die fehlerhafte Angabe sei beim Übertragen der Adresse von der Website auf den Flyer entstanden.
Nach der Entdeckung des Fehlers hätten der Steuerverwaltung zwei Möglichkeiten zur Verfügung gestanden: Entweder den Flyer neu zu drucken und zu versenden, oder die falsche Webadresse kurzerhand zu kaufen und als Umleitung zu nutzen. Ein erneuter Druck der Flyer hätte nach Schätzungen über 100'000 Franken gekostet. Die zweite Option, der Kauf der BS-Domain, sei mit nur 900 Franken weitaus günstiger gewesen.
Sorgen um die Sicherheit müssten sich die User dabei nicht machen, zitiert der SRF Weber: «Es werden keine Daten transferiert. Es gibt lediglich einen Verweis auf die richtige Seite.»
Registrierung läuft noch
Momentan führt die fehlerhafte Adresse noch ins Leere, da die Registrierung der Domain auf den Bahamas erst beantragt worden sei, wie Weber dem «Tages-Anzeiger» sagte. Sobald die Registrierung abgeschlossen sei, werde man auch mit der falschen URL auf die richtige des Kantons Basel-Stadt weitergeleitet.
Viel Zeit bleibt nicht mehr: Bereits in der kommenden Woche können Steuerpflichtige ihre Steuererklärung für das Jahr 2024 online ausfüllen – dann wahrscheinlich auch mit einem kleinem Umweg über die Karibik.