Globuli von der Krankenkasse BAG stellt Homöopathie auf den Prüfstand

toko

28.1.2024

Das BAG stellt homöopathische Behandlungen auf den Prüfstand.
Das BAG stellt homöopathische Behandlungen auf den Prüfstand.
Marijan Murat/dpa (Symbolbild)

Das BAG nimmt homöopathische Behandlungen unter die Lupe, deren Kosten seit einigen Jahren von der Krankenversicherung übernommen werden. Ein Bürger hatte das politisch heikle Verfahren angestossen.

toko

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach dem Antrag eines 73-jährigen Bürgers stellt das BAG Homöopathie auf den Prüfstand.
  • Mit dem Verfahren solle nun geklärt werden, ob die Homöopathie weiterhin über die Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) abgerechnet werden soll.
  • Die Sonderbehandlung geht ursprünglich auf eine Volksabstimmung im Jahr 2009 zurückgeht.

Beim Bund läuft derzeit ein Verfahren, das der Anfang vom Ende der Homöopathie in der Grundversicherung sein könnte. Dies berichtet die «SonntagsZeitung» (kostenpflichtiger Inhalt).

Demnach hatte ein 73-jähriger Bürger die Prüfung angestossen, der die Sonderbehandlung der Globuli beenden möchte und einen sogenannten Umstrittenheitsverfahren erwirken konnte. «Es gibt keinen einzigen seriösen Nachweis, dass Homöopathie wirkt», sagte er der Zeitung.

«Geht mir ziemlich auf den Wecker.»

Der Antragsteller störe sich insbesondere daran, dass für Homöopathie weniger strenge Vorgaben bezüglich der Wirksamkeit gelten als für andere Behandlungsmethoden: «Die gesetzliche Behandlung der Homöopathie geht mir ziemlich auf den Wecker.»

Mit dem Verfahren solle nun geklärt werden, ob die Homöopathie weiterhin über die Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) abgerechnet werden soll. Geprüft würden die Kriterien Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW).

Verfahren politisch heikel

Das BAG-Verfahren birgt politisch einigen Zündstoff, da die Sonderbehandlung ursprünglich auf eine Volksabstimmung im Jahr 2009 zurückgeht. 2011 wurden komplementärmedizinische Methoden zunächst provisorisch, 2017 definitiv in die OKP aufgenommen.

Damals hatte sich eine Zweidrittelmehrheit für eine Besserstellung der Komplementärmedizin im Gesundheitswesen ausgesprochen und damit indirekt auch für die Homöopathie. 

Das Einsparpotential bei einem möglichen Aus homöopatischer Behandlungen als Teil der Grundversicherung ist dem Bericht zufolge allerdings eher schwach. Maximal 17 Millionen Franken verursache die Komplementärmedizin jährlich an Kosten.