Chaos beim Bund AHV-Rechenfehler beträgt im Jahr 2040 sogar zehn Milliarden

SDA/dor

12.9.2024

Innenministerin Baume-Schneider leitet nach AHV-Rechenpanne Untersuchung ein

Innenministerin Baume-Schneider leitet nach AHV-Rechenpanne Untersuchung ein

Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider hat nach der falschen Berechnung der AHV-Finanzperspektiven mit fehlerhaften Formeln die Eröffnung einer Administrativuntersuchung angeordnet. Diese soll klären, wie es zu diesem Fehler kommen konnte.

06.08.2024

Der AHV-Verrechner des Bundes sorgte im Sommer für Aufregung. Eine neue Zahl lässt nun aufhorchen: Im Jahr 2040 sollen die Ausgaben sogar um gut zehn Milliarden tiefer sein als bisher angenommen.

Helene Laube

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das Bundesamt für Sozialversicherungen hatte im August bekannt gegeben, dass die AHV-Ausgaben langfristig unplausibel hoch angesetzt sind – sie dürften 2033 signifikant tiefer ausfallen als bisher berechnet.
  • Der «Blick» berichtet jetzt, dass sich der Bund bei der Berechnung der AHV noch mehr verrechnet hat als bisher bekannt war.
  • Nach Angaben des stellvertretenden Amtsdirektors Bruno Parnisari in der ständerätlichen Sozialkommission liege die alte Berechnung der AHV bis 2040 sogar um rund zehn Milliarden Franken daneben.

Im August wurde bekannt, dass das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) seine Berechnungen der Finanzperspektiven der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) deutlich korrigieren muss. Die Ausgaben für die AHV dürften, hiess es, 2033 rund vier Milliarden Franken oder rund sechs Prozent tiefer ausfallen als bisher angenommen.

Der «Blick» berichtet jetzt, dass sich der Bund bei der Berechnung der AHV noch mehr verrechnet hat, als bisher bekannt war. Bisher beschränkte sich das BSV bei seinen Korrekturen auf den Zeitraum bis 2033. Um wie viel die Schere in den Jahren danach noch weiter auseinandergeht, war bisher nicht bekannt. Doch die Differenz falle dem Vernehmen nach happig aus, schreibt die Zeitung.

Nach Angaben des stellvertretenden Amtsdirektors Bruno Parnisari in der ständerätlichen Sozialkommission liege die alte Berechnung der AHV bis 2040 sogar um zehn Milliarden Franken daneben. Aufgrund des langen Zeithorizonts lasse sich aber keine genaue Zahl nennen. Die Abweichung könne auch bei neun oder elf Milliarden liegen, beschied Parnisari den Ständeräten demnach.

Administrativuntersuchung eingeleitet

Das Bundesamt für Sozialversicherungen wollte diese Zahl laut dem «Blick» auf Anfrage nicht kommentieren.

Bundesrätin und Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider muss einen schwer erklärbaren Berechnungsfehler beim BSV erklären. (Archivbild)
Bundesrätin und Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider muss einen schwer erklärbaren Berechnungsfehler beim BSV erklären. (Archivbild)
Bild: Keystone/Peter Klaunzer

Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider leitete nach Bekanntwerden der ersten Berechnungspanne im August eine Administrativuntersuchung ein.