Rechenfehler hat Folgen AHV-Chef räumt nach Zahlen-Chaos offenbar seinen Stuhl

Sven Ziegler

23.10.2024

Der Chef des Bundesamts für Sozialversicherungen Stéphane Rossini geht offenbar. (Archivbild)
Der Chef des Bundesamts für Sozialversicherungen Stéphane Rossini geht offenbar. (Archivbild)
Keystone

Stéphane Rossini, Chef des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), räumt offenbar seinen Posten. Der Rücktritt folgt nur wenige Monate nach einem gravierenden Fehler in den AHV-Prognosen. 

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Stéphane Rossini, Chef des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), wird seinen Posten aufgeben.
  • Der Bundesrat will offenbar am Mittwoch informieren.
  • Der Rücktritt folgt nur wenige Monate nach einem gravierenden Fehler in den AHV-Prognosen. 

Stéphane Rossini, Chef des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), wird seinen Posten aufgeben. Das berichtet unter anderem die NZZ.

Der Rücktritt folgt nur wenige Monate nach einem gravierenden Fehler in den AHV-Prognosen, der auch die Abstimmung über das Rentenalter für Frauen beeinflusst haben könnte. SP und Grüne haben deshalb eine Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht, um die Abstimmung anzufechten.

Auch die schlechte Kommunikation rund um die fehlerhaften Zahlen soll zu seinem Rücktritt beigetragen haben: Bereits im Mai erkannte sein Team die Berechnungsprobleme, doch die zuständige Departementschefin Elisabeth Baume-Schneider wurde erst im Juli informiert.

Sechs Jahre im Amt

Diese Verzögerung könnte das Vertrauen in Rossini weiter geschwächt haben. Baume-Schneider leitete eine Untersuchung zu den Fehlern ein, deren Ergebnisse bis Ende des Jahres erwartet werden.

Rossini wird nach sechs Jahren als BSV-Chef das Amt verlassen. Seine Rolle war massgeblich für die Sozialversicherungen, entsprechend steht nach der Rechen-Panne auch Rossini unter Beobachtung. Eine Administrativuntersuchung soll klären, ob und welche Verantwortung er dabei trug.

Rossini, der seit 2019 das Amt leitete, wird laut NZZ noch bis zum Sommer 2024 im Amt bleiben und wichtige Vorlagen vertreten, darunter die Finanzierung der 13. AHV-Rente.

Vor seiner Zeit als BSV-Chef hatte Rossini verschiedene führende Positionen inne, darunter als Präsident von Swissmedic. Politisch war er lange in der SP aktiv und bekleidete das Amt des Nationalratspräsidenten. Seine berufliche Laufbahn erstreckte sich über zahlreiche Schlüsselpositionen in der Sozial- und Gesundheitspolitik der Schweiz.