Volksabstimmung vom 3. März 202471 Prozent wollen die Einführung einer 13. AHV-Rente
aru
27.10.2023
Der Wunsch nach einer 13. AHV-Rente stösst bei der Bevölkerung auf viel Anklang. Selbst bürgerliche Wähler*innen sprechen sich mehrheitlich dafür aus. Doch im Trockenen ist das Anliegen noch lange nicht.
aru
27.10.2023, 10:00
27.10.2023, 10:26
aru
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Im kommenden Jahr kommt es zu einem AHV-Showdown. Am 3. März entscheidet das Stimmvolk nämlich über zwei Vorlagen, die richtungsweisend sind.
Einerseits über die Vorlage des SGB, der eine 13. AHV-Rente verlangt, andererseits über die Vorlage der Jungfreisinnigen. Diese fordern unter anderem das Rentenalter 66.
Eine neue Umfrage zeigt nun, dass 71 Prozent der Bevölkerung eine 13. AHV-Rente gutheissen würden.
Am 3. März 2024 entscheidet sich, in welche Richtung es mit der AHV gehen soll. Erhalten Senior*innen eine 13. AHV-Rente, wie es die Volksinitiative der Gewerkschaften verlangt? Oder setzen sich die Jungfreisinnigen mit ihrer Initiative durch, wonach das Rentenalter bis 2022 auf 66 Jahre angehoben und anschliessend an die Lebenserwartung geknüpft werden soll?
Wie der «Blick» nun schreibt, sieht es für die 13. AHV-Rente derzeit gut aus. Denn eine Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag des Gewerkschaftsbundes ergibt, dass derzeit 71 Prozent der Befragten die Vorlage befürworten. Nur 24 Prozent stellen sich dagegen, der Rest ist unentschlossen.
Je älter die Befragten seien, desto höher sei die Zustimmung. Bei den Rentner*innen selber sagen gar 82 Prozent Ja. Bei Frauen, die stärker von Altersarmut betroffen sind, und bei Tieflöhnern stösst das Anliegen auf entsprechend mehr Gegenliebe.
Ein Ja über die Parteigrenzen hinweg
Erwartungsgemäss hoch ist die Zustimmung bei den Sozialdemokraten und bei den Grünen. Dort liegt die Zustimmung bei 87 beziehungsweise 80 Prozent. Doch auch im bürgerlichen Lager sind die Ja-Werte überraschend hoch. Bei der Mitte sind 69 Prozent dafür, bei der SVP sind es 65 Prozent, bei der GLP 62 Prozent und bei der FDP 56 Prozent
Laut den Sotomo-Autoren sei es «aussergewöhnlich, dass die Initiative im Moment in allen Bevölkerungskreisen und selbst in den traditionell wirtschaftlich liberalen Kreisen noch eine mehrheitliche Zustimmung erfährt.»
Im Trockenen sei die Initiative aber noch nicht, denn neben der Bevölkerung muss auch eine Mehrheit der Kantone der Vorlage zustimmen. Darüber hinaus sinkt die Zustimmung zu einer Vorlage, je näher der Abstimmungstermin rückt.
Die Jungfreisinnigen geben nicht kampflos auf
Für den Gewerkschaftsboss Pierre-Yves Maillard steht fest, warum die Bevölkerung die 13. AHV-Rente will: «Alles wird teurer, ab 2024 steigt auch noch die Mehrwertsteuer. Es kann nicht sein, dass die Bevölkerung überall mehr bezahlt, aber nichts erhält, um den Kaufkraftverlust zu kompensieren», sagt der Noch-Nationalrat und baldige Ständerat.
Doch die Jungfreisinnigen geben nicht kampflos auf. «Am 3. März 2024 entscheidet das Stimmvolk über Stabilität oder Ruin der AHV. Diese Frage wird zu unseren Gunsten entschieden», sagt Jungfreisinnigen-Präsident Matthias Müller.
Die repräsentative Sotomo-Umfrage wurde zwischen dem 12. und 26. September online erhoben. Dabei seien die Angaben von 1468 Befragten ausgewertet und statistisch gewichtet worden.
Rentner fordern 13. AHV-Rente: Nationalrat sagt «Nein»
Der Nationalrat sagt Nein zur Initiative «Für ein besseres Leben im Alter». Er hat das Volksbegehren für eine 13. AHV-Monatsrente abgelehnt. Am Nachmittag warben Rentner*innen auf dem Bundesplatz noch für ein Ja.