Zuger Attentat20. Jahrestag mit Bundespräsident Guy Parmelin
SDA
16.8.2021 - 12:00
Am 27. September jährt sich der Anschlag auf das Zuger Kantonsparlament zum 20. Mal. An dem ökumenischen Gedenkanlass nimmt auch Bundespräsident Guy Parmelin teil.
16.08.2021, 12:00
16.08.2021, 17:07
SDA/aka
Am 27. September 2001 richtete der schwer bewaffnete Friedrich Leibacher im Zuger Parlamentssaal ein Blutbad an. Er tötete elf Parlaments- und drei Regierungsmitglieder und schliesslich sich selbst. 15 weitere Personen wurden teils lebensgefährlich verletzt.
Der Kanton Zug hält die Erinnerung an den Gewaltakt mit einem jährlichen Gedenkanlass aufrecht. Dieses Jahr wird die Besinnung, die am 27. September um 20 Uhr in der Kirche St. Michael in Zug stattfindet, auch per Livestream übertragen.
Geleitet wird der Anlass von Alfredo Sacchi, Domherr des Kantons Zug, und dem reformierten Pfarrer Andreas Haas. Für die politischen Behörden des Kantons Zug werden Kantonsratspräsidentin Esther Haas (Alternative) und Landammann Martin Pfister (CVP) sprechen. Bundespräsident Guy Parmelin werde die Eidgenossenschaft vertreten, teilte die Zuger Staatskanzlei mit.
Die Zuger Sinfonietta und der Chor Audite Nova Zug werden für die Musik besorgt sein. Sie werden unter der Leitung von Johannes Meister ein Werk des Zuger Komponisten Carl Rütti zur Uraufführung bringen.
Glockengeläut und Blumenschmuck
Bereits am Mittag würden die Glocken der Zuger Kirchen in Erinnerung an die Opfer des Attentats und an alle Opfer von Gewalt auf der Welt läuten, teilte die Staatskanzlei mit. Die Gräber der Verstorbenen würden geschmückt, die Zuger Fahne auf dem Regierungsgebäude auf Halbmast gesetzt.
Das öffentliche Andenken sei dem Regierungsrat wichtig, da mit dem Attentat auch ein Angriff auf Werte der Gesellschaft erfolgt sei, teilte die Staatskanzlei mit. Der Gedenkanlass sei auch eine Mahnung, dass Gewalt jeglicher Form nicht toleriert werde.
Das Attentat in Zug, das nur wenige Tage nach dem Terrorangriff auf die Twin Towers in New York verübt wurde, war für die Schweiz ein Schock. Der lange hochgehaltene Grundsatz «bürgernah und offene Türen» wich einem verstärkten Sicherheitsdenken.
Weil der Attentäter Friedrich Leibacher mit den Zuger Behörden im Streit stand, schuf der Kanton auch eine Ombudsstelle, die bei Konflikten zwischen Behörden und Bürgern vermittelt.
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