«Water Beads», hier von der Firma Orbeez, sind ein beliebtes Spielzeug, das vor allem in den USA eine Kontroverse ausgelöst hat.
Bei einem Protest in New Jersey im November sind hier drei Bilder von Kindern zu sehen, die in der Notaufnahme landeten, nachdem sie «Water Beads» verschluckt haben. Die kleine Esther (m.) verstarb daran.
Der Kongressabgeordnete Frank Pallone arbeitet an einem Vorstoss, dass das Spielzeug nicht mehr an Kinder gerichtet verkauft werden darf. Links von ihm steht Taylor Bethard, die Mutter der verstorbenen Esther.
Todesfall in den USA: Migros verkauft «gefährliches» Wasserperlen-Spielzeug
«Water Beads», hier von der Firma Orbeez, sind ein beliebtes Spielzeug, das vor allem in den USA eine Kontroverse ausgelöst hat.
Bei einem Protest in New Jersey im November sind hier drei Bilder von Kindern zu sehen, die in der Notaufnahme landeten, nachdem sie «Water Beads» verschluckt haben. Die kleine Esther (m.) verstarb daran.
Der Kongressabgeordnete Frank Pallone arbeitet an einem Vorstoss, dass das Spielzeug nicht mehr an Kinder gerichtet verkauft werden darf. Links von ihm steht Taylor Bethard, die Mutter der verstorbenen Esther.
In den USA mussten schon Tausende Kinder ihretwegen ins Spital: so genannte «Water Beads». Die kleinen Gel-Perlen werden bei Wasserkontakt hundertfach grösser – und können leicht verschluckt werden. Auch in der Schweiz ist das Spielzeug erhältlich.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- In den USA gibt es Proteste gegen das Spielzeug «Water Beads» – also Wasserperlen.
- Die runden Gel-Murmeln können ins Wasser gelegt werden und wachsen dabei sofort auf das Hundertfache an, können aber auch verschluckt werden.
- Da Tausende Kinder deswegen ins Spital mussten und ein Baby sogar starb, arbeitet der Kongress an einem Verbot.
- In der Schweiz nahmen mehrere Händler das Spielzeug aus dem Sortiment, etwa Galaxus und Manor.
- Die Migros wird die Gel-Bällchen aber weiterhin verkaufen.
Auf den ersten Blick sind sie harmlos: «Water Beads» – also Wasserperlen – gehören zu den neuen Trends auf dem Spielzeug-Markt. Die runden Gel-Murmeln können ins Wasser gelegt werden und wachsen dabei sofort auf das Hundertfache an.
Eigentlich ein grosser Spass – der aber auch gefährlich ist. Laut der «Consumer Product Safety Comission» der USA ist das Spielzeug verantwortlich für rund 7800 Spital-Besuche seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2016. Die Behörde beschreibt das Spielzeug als «Gefahr».
Der Fall der zehn Monate alten Esther im US-Bundesstaat Wisconsin hatte ein besonders tragisches Ende: Das Baby verstarb im Spital, nachdem es Wasserperlen verschluckt hatte.
Amazon, Target und Walmart verkaufen keine «Water Beads»
In den USA gaben mehrere Firmen nach Protesten von betroffenen oder besorgten Eltern einen Verkaufsstopp bekannt. So nahmen etwa Amazon, Target und Walmart das Spielzeug aus dem Verkauf.
Auch in der Schweiz gibt es nun erste ähnliche Entscheidungen, wie der «Blick» berichtet. Nachdem die Zeitung die Händler auf die Debatte in den USA hingewiesen habe, haben etwa Galaxus und Manor einen «vorsorglichen Verkaufsstopp» eingeleitet.
Beim Retail-Riesen Migros will man davon hingegen derzeit nichts wissen. Mehr noch: Laut der Zeitung bewarb Migros die Perlen der Marke Orbeez bis vergangenem Sonntag sogar noch mit einem Sonderangebot.
«Die Kennzeichnung weist deutlich darauf hin, wie das Produkt korrekt zu nutzen ist», erklärt Marcel Schlatter, Mediensprecher vom Migros-Genossenschafts-Bund.
Migros hat keine Sicherheitsbedenken
«Unter anderem ist ein Hinweis auf Verschluckungsgefahr sowie eine Altersempfehlung von 5+ Jahren prominent abgebildet. Aktuell liegen uns keine Berichte bezüglich Sicherheitsbedenken vor – weder beim Lieferanten selbst noch von einer Kundin beziehungsweise einem Kunden.» Die Produkte seien nach den erforderlichen Gesetzgebungen geprüft und würden diesen Vorgaben entsprechen.
Laut «Consumer Product Safety Comission» sollen die Wasserperlen aus jedem Umfeld, in dem sich Kinder unter drei Jahren bewegen, entfernt werden. «Trockene Wasserperlen haben nur die Grösse eines Nadelkopfes. Wenn sie etwa auf den Boden fallen oder in einem Spielzimmer ausgeleert werden, können sie beinahe nicht mehr gefunden werden», heisst es in einem Bericht. Auch wenn das Produkt etwa für ältere Geschwister von kleinen Kindern gekauft werde, sei deshalb Vorsicht geboten.
Gebe es Anzeichen dafür, dass ein Kind eine Wasserperle verschluckt oder in eine andere Körperöffnung gesteckt habe, solle man sofort die Notaufnahme besuchen.