Ukraine-Übersicht Wagner-Chef: Sohn von Kremlsprecher kämpfte in Ukraine

Agenturen/red

22.4.2023

USA senden Abrams-Panzer für Training nach Deutschland

USA senden Abrams-Panzer für Training nach Deutschland

Die USA schicken in den nächsten Wochen Abrams-Kampfpanzer nach Deutschland, damit ukrainische Soldaten daran ausgebildet werden können.

22.04.2023

Agenturen/red

Nach Angaben von Wagner-Chef Prigoschin kämpfte der Sohn von Kremlsprecher Peskow an der Seite der Söldner. Russland hat mehr als 20 deutsche Diplomaten ausgewiesen. Die Entwicklungen in der Übersicht.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow hat im russischen Krieg gegen die Ukraine nach Angaben der Privatarmee Wagner an der Seite von deren Söldnern gekämpft.
  • Trotz Kritik aus dem Westen hat Brasiliens Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva die Ukraine zu Friedensverhandlungen aufgefordert.
  • Russland weist nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau mehr als 20 deutsche Diplomaten aus.
  • Russland hat nach Angaben aus Grossbritannien Probleme dabei, eine seiner wesentlichen Rechtfertigungen für den Angriffskrieg gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten.
  • Kiew rüstet auf: Präsident Selenskyj hat vor dem Hintergrund der erwarteten Gegenoffensive den Aufbau neuer Militäreinheiten bekannt gegeben. 
  • Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA warnt erneut vor einem Nuklearunfall durch die zunehmenden Kampfhandlungen rund um das Atomkraftwerk Saporischschja. 
  • Eine Übersicht über die Ereignisse vom Freitag findest du hier.

Wagner: Sohn von Kremlsprecher hat in Ukraine gekämpft

Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow hat im russischen Krieg gegen die Ukraine nach Angaben der Privatarmee Wagner an der Seite von deren Söldnern gekämpft. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin teilte mit, dass sich Peskow selbst an ihn gewandt habe wegen des Kriegseinsatzes. Er riet dem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin demnach, seinen Sohn nicht in die regulären Truppen des Verteidigungsministeriums zu schicken.

Brasiliens Staatschef Luna ruft Kiew zu Verhandlungen auf

Trotz Kritik aus dem Westen hat Brasiliens Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva die Ukraine erneut aufgerufen, sich zur Beendigung des russischen Angriffskriegs zu Friedensverhandlungen mit Moskau bereitzuerklären. «Ebenso wie meine Regierung die Verletzung der territorialen Integrität der Ukaine verurteilt, treten wir für eine politische Verhandlungslösung für den Konflikt ein», sagte Lula nach einem Treffen mit dem portugiesischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa in Lissabon.

Über 20 deutsche Diplomaten aus Russland ausgewiesen

Russland weist nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau mehr als 20 deutsche Diplomaten aus. Das sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Samstag dem staatlichen russischen Militärfernsehsender Swesda. Zuvor hatte sie aber angekündigt, dass Moskau auf die «massenhafte Ausweisung» russischer Diplomaten aus Deutschland ebenbürtig reagieren werde.

Wagner-Chef stellt «Nazi-Begründung» für Krieg infrage

Russland hat nach Angaben aus Grossbritannien Probleme dabei, eine seiner wesentlichen Rechtfertigungen für den Angriffskrieg gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten. Der russische Staat ringe um Einheitlichkeit bei seiner Kernerzählung, dass der Einmarsch in die Ukraine den sowjetischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg entspreche, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag auf Twitter mit.

Entgegen der Kreml-Darstellung, Russland wolle die Ukraine «entnazifizieren», habe der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, jüngst öffentlich in Frage gestellt, ob es tatsächlich «Nazis» in der Ukraine gebe.

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  • 21.53 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Samstag

  • 19.06 Uhr

    Wagner-Chef: Sohn von Kremlsprecher Peskow kämpfte in Ukraine

    Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow hat im russischen Krieg gegen die Ukraine nach Angaben der Privatarmee Wagner an der Seite von deren Söldnern gekämpft. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin teilte mit, dass sich Peskow selbst an ihn gewandt habe wegen des Kriegseinsatzes.

    Er riet dem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin demnach, seinen Sohn nicht in die regulären Truppen des Verteidigungsministeriums zu schicken. Der Wagner-Chef kritisiert immer wieder die schlechte Ausrüstung und mangelhafte Ausbildung und Führung der Soldaten.

    Peskows Sohn habe nach einer Ausbildung von drei Wochen unter falschem Namen als Artillerist im umkämpften Gebiet Luhansk gedient, sagte Prigoschin, der den Einsatz als vorbildlich lobte. Die Kinder der meisten Vertreter der russischen Elite drückten sich vor dem Kriegseinsatz. «Die Eltern verstecken sie», klagte der 61-Jährige. Die Söhne würden an die Uni geschickt, wo sie freigestellt seien vom Dienst an der Waffe. Dagegen würden die Kinder von Arbeitern in dem Krieg sterben.

    Prigoschin legte keine Belege für den Einsatz des Peskow-Sohnes vor, der lange in Grossbritannien gelebt hatte und mit westlichen Sanktionen belegt ist. Auch eine Reaktion von Peskow, der sonst schnell reagiert, gab es zunächst nicht auf die auch von Staatsmedien aufgegriffene Nachricht. Prigoschin sagte, dass Peskow versucht habe, seinem Sohn den Kriegseinsatz auszureden.

    Niemand in der Truppe habe von der Aktion gewusst. «Darüber habe nur ich Bescheid gewusst und der Chef des Kaderdienstes», sagte Prigoschin. «Er hat Mut und Heldentum gezeigt - genauso, wie alle.» Jetzt sei der Sohn von Peskow nach sechs Monaten Dienst im Urlaub. Der Wagner-Chef wirbt immer wieder damit, dass er seine Kämpfer besser behandele, ausrüste und bezahle als die reguläre russische Armee ihre Soldaten.

  • 17.35 Uhr

    Lula fordert Kiew erneut zu Friedensgesprächen auf

    Trotz Kritik aus dem Westen hat Brasiliens Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva die Ukraine erneut aufgerufen, sich zur Beendigung des russischen Angriffskriegs zu Friedensverhandlungen mit Moskau bereitzuerklären. «Ebenso wie meine Regierung die Verletzung der territorialen Integrität der Ukaine verurteilt, treten wir für eine politische Verhandlungslösung für den Konflikt ein», sagte Lula am Samstag nach einem Treffen mit dem portugiesischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa in Lissabon.

    «Wir brauchen dringend eine Gruppe von Ländern, die sich sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland gemeinsam an den Tisch setzt», fügte Lula hinzu. Sein portugiesischer Kollege machte bei der gemeinsamen Pressekonferenz deutlich, dass er eine andere Sicht vertritt.

    Brasiliens Präsident Lula sprach in Lissabon auch über das Thema Ukraine-Krieg.
    Brasiliens Präsident Lula sprach in Lissabon auch über das Thema Ukraine-Krieg.
    Bild: KEYSTONE

    «Präsident Lula legt nahe, dass der Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden einen Vorrang für diesen Verhandlungsweg bedingt», sagte Rebelo de Sousa. «Portugals Haltung ist eine andere: Sie geht davon aus, dass ein eventueller Weg zum Frieden erst einmal das Recht für die Ukraine voraussetzt, auf die Invasion zu reagieren.»

    Der seit Januar amtierende Lula, der Brasilien bereits von 2003 bis 2010 regierte, möchte seinem Land ein grösseres geopolitisches Gewicht verleihen. In den vergangenen Wochen reiste er dazu in die USA und nach China. In Peking verärgerte er vergangene Woche den Westen mit den Äusserungen, die Vereinigten Staaten müssten «aufhören, den Krieg zu fördern, und anfangen, über Frieden zu reden» und auch die Europäische Union müsse «anfangen, über Frieden zu reden».

    Aus dem Weissen Haus in Washington hiess es daraufhin, Lula plappere «russische und chinesische Propaganda nach». Der russische Aussenminister Sergej Lawrow zeigte sich bei einem Besuch in Brasília hingegen erfreut über Brasiliens «Beitrag zur Suche nach einer Lösung dieses Konflikts» und lobte Lulas linksgerichtete Regierung für ihr «klares Verständnis der Entstehung dieser Situation».

    Die ukrainische Regierung lud Lula nach Kiew ein, damit er «die wirklichen Gründe und das Wesen» des Ukraine-Kriegs verstehe. In Lissabon kündigte Lula nun an, dass er seinen wichtigsten aussenpolitischen Berater Celso Amorim zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj entsende.

  • 16.40 Uhr

    Spanien schickt erste sechs Leopard-Panzer für Ukraine

    Spanien hat die ersten sechs von insgesamt zehn zugesagten Kampfpanzer vom Typ Leopard für die Ukraine verschifft. Im Fernsehen war zu sehen, wie die Panzer vom älteren Typ 2A4 im nordspanischen Santander auf ein Schiff gefahren wurden. Zudem wurden 20 leichte gepanzerte Transportfahrzeuge verladen. Spaniens Aussenminister José Manuel Albares hatte die baldige Lieferung der ersten Leopard-Panzer zuvor bereits angekündigt.

    Die Panzer waren lange ausser Dienst gestellt und standen seit 2012 eingemottet in einer Lagerhalle bei Saragossa. Für den Einsatz in der Ukraine wurden sie aufwendig überholt und getestet. In den vergangenen Wochen waren in Spanien 55 Ukrainer als Besatzungsmitglieder und Techniker an den Leopard-Panzern ausgebildet worden. Weitere vier Panzer sollen zu einem späteren Zeitpunkt geliefert werden.

    Insgesamt verfügt das Land über 347 Leopard-Panzer. Davon gehören 108 zur älteren Variante 2A4 und 239 zum neueren Typ 2A6, der in Spanien 2E heisst. Von diesen neueren, kampfstärkeren Panzern will Spanien aber bisher keine an die Ukraine abgeben. Sie würden für die eigene Landesverteidigung gebraucht.

  • 16.38 Uhr

    Wohngebäude in russischer Stadt nach Bombenfund geräumt

    In der russischen Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze sind am Samstag 17 Wohnhäuser vorübergehend geräumt worden. Der Gouverneur der gleichnamigen Provinz, Wjatscheslaw Gladkow, sagte, Pioniere der Streitkräfte hätten in der Nähe von Wohngebäuden ein explosives Objekt gefunden und beschlossen, es zu zünden. Über der Stadt hatte ein russischer Jagdbomber am Donnerstagabend versehentlich Munition abgelassen und eine schwere Explosion verursacht.

    Die Anordnung zur Evakuierung wurde im Verlauf des Samstags wieder aufgehoben, wie Bürgermeister Valentin Demidow erklärte. «Die Bombe wurde aus dem Wohngebiet entfernt. Die Bewohner werden in ihre Häuser zurückgebracht», schrieb er im Netzwerk Telegram.

    Die Explosion am späten Donnerstag hinterliess einen Krater in der Erde. Drei Menschen wurden verletzt. Das russische Verteidigungsministerium räumte ein, einer seiner Su-34-Bomber habe die Detonation versehentlich verursacht. Die Ermittlungen zu dem Zwischenfall dauerten an. Experten zufolge handelte es sich bei dem Sprengsatz wahrscheinlich um eine 500 Kilogramm schwere Bombe.

    Belgorod liegt etwa 40 Kilometer östlich der russisch-ukrainischen Grenze und wird regelmässig von Drohnenangriffen heimgesucht, seit Russland im vergangenen Jahr Truppen in die Ukraine entsandte. Die russischen Behörden machen das ukrainische Militär für diese Angriffe verantwortlich.

  • 16.33 Uhr

    Moskau weist mehr als 20 deutsche Diplomaten aus

    Russland weist nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau mehr als 20 deutsche Diplomaten aus. Das sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Samstag dem staatlichen russischen Militärfernsehsender Swesda. Eine genaue Zahl nannte sie nicht.

    Zuvor hatte sie aber angekündigt, dass Moskau auf die «massenhafte Ausweisung» russischer Diplomaten aus Deutschland ebenbürtig reagieren werde. Sie hatte gesagt, dass sich Deutschland zuerst zu dem «feindlichen» Schritt entschieden habe.

    Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums Maria Sacharowa erklärte, Russland habe über 20 deutsche Diplomaten ausgewiesen.
    Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums Maria Sacharowa erklärte, Russland habe über 20 deutsche Diplomaten ausgewiesen.
    Bild: ---/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa

    Es war unklar, wie viele Russen Deutschland ausgewiesen hat, beziehungsweise wie viele ausgereist sind. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte zunächst nur, dass die Bundesregierung in den vergangenen Wochen Gespräche mit Russland zur Präsenz an den jeweiligen Auslandsvertretungen geführt habe, «mit dem Ziel einer Reduzierung der russischen nachrichtendienstlichen Präsenz in Deutschland». Weiter hiess es: «Die heutige Ausreise von russischen Botschaftsangehörigen steht damit in Zusammenhang.»

    Deutschland und Russland hatten im Zuge ihrer schweren Spannungen in der Vergangenheit immer wieder gegenseitig Diplomaten ausgewiesen. Schon jetzt sind die Vertretungen ausgedünnt. Die Lage hatte sich mit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine deutlich verschärft.

  • 14.05 Uhr

    Moskau: Deutschland weist «massenhaft» russische Diplomaten aus

    Deutschland hat nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau über eine «massenhafte» Ausweisung russischer Diplomaten entschieden. Das teilte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Samstag in Moskau mit. Sie kündigte Gegenmassnahmen an. Demnach sollen auch aus Russland deutsche Diplomaten ausgewiesen werden. Es war unklar, ob die russischen Vertreter noch ausgewiesen werden oder schon das Land verlassen haben.

    Es werde eine bedeutende Begrenzung der maximal zulässigen Zahl an Mitarbeitern der deutschen diplomatischen Vertretungen in Russland geben, sagte Sacharowa. Der deutsche Botschafter in Moskau sei darüber bereits Anfang dieses Monats in Kenntnis gesetzt worden.

    Deutschland und Russland hatte im Zuge ihrer schweren Spannungen in der Vergangenheit immer wieder gegenseitig Diplomaten ausgewiesen. Schon jetzt sind die Vertretungen ausgedünnt. Die Lage hatte sich mit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine deutlich verschärft.

    Am Morgen war eine russische Regierungsmaschine mit Sondergenehmigung von Moskau nach Berlin geflogen. Das Flugzeug vom Typ Iljuschin Il 96-300 wurde am Nachmittag wieder in Moskau erwartet. Eigentlich ist der Luftraum zwischen der EU und Russland wegen der Sanktionen im Zuge des Ukraine-Krieges gesperrt. Es war nicht klar, ob die russischen Diplomaten womöglich an Bord dieser Maschine waren.

  • 13.30 Uhr

    Lettland: Ladung russischer Düngemittel auf Weg nach Kenia

    Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat der lettischen Regierung zufolge eine Lieferung mit blockierten russischen Düngemitteln aus Riga auf den Weg nach Kenia gebracht. Nach Angaben des Aussenministeriums des baltischen EU- und Nato-Landes handelt es um die erste Ladung von etwa 200 000 Tonnen Düngemitteln russischen Ursprungs, die sich im Besitz von mit EU-Sanktionen belegten Firmen befinden und in Lettland lagern. Nähere Angaben zum Umfang und dem Transportweg wurden zunächst keine gemacht. Weitere Lieferungen durch das WFP seien geplant, hiess es in der Mitteilung vom Samstag.

    Lettlands Regierung hatte im Dezember 2022 beschlossen, die Weitergabe von blockierten Düngemittel mit Unterstützung des WFP zu erleichtern. Damit sollen die negativen Folgen von Russlands Krieg gegen die Ukraine verringert und ein Beitrag zur Bewältigung der Nahrungsmittelkrise in Afrika und Lateinamerika geleistet werden, hiess es in der Mitteilung des Aussenamts weiter.

  • 11.40 Uhr

    Russische Maschine fliegt mit Sondergenehmigung nach Deutschland

    Eine russische Maschine ist am Samstag mit Sondergenehmigung aus Moskau in die deutsche Hauptstadt Berlin geflogen. Das Flugzeug habe eine sogenannte Diplomatic Clearance gehabt, sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Samstag der Nachrichtenagentur DPA. Zur Fracht oder zu Passagieren machte er keine Angaben.

    Nachdem die EU im Februar 2022 die Flughäfen und den Luftraum der EU für alle russischen Luftfahrtunternehmen gesperrt hat, sind russische Maschinen seltene Gäste. Der Flug weckte am Samstag Interesse und wurde in sozialen Medien diskutiert. Es kann aber angenommen werden, dass es sich um einen Flug von Diplomaten handelt.

  • 10.50 Uhr

    London: Wagner-Chef stellt Moskaus «Nazi-Rechtfertigung» für Krieg in Frage

    Russland hat nach Angaben aus Grossbritannien Probleme dabei, eine seiner wesentlichen Rechtfertigungen für den Angriffskrieg gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten. Der russische Staat ringe um Einheitlichkeit bei seiner Kernerzählung, dass der Einmarsch in die Ukraine den sowjetischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg entspreche, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag auf Twitter mit.

    Entgegen der Kreml-Darstellung, Russland wolle die Ukraine «entnazifizieren», habe der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, jüngst öffentlich in Frage gestellt, ob es tatsächlich «Nazis» in der Ukraine gebe.

    Der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, stellt die «Nazi-Rechtfertigung für den Krieg in der Ukraine in Frage.
    Der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, stellt die «Nazi-Rechtfertigung für den Krieg in der Ukraine in Frage.
    KEYSTONE/AP Photo

    Die russischen Behörden versuchten derweil weiter, die Öffentlichkeit in ihrem Land um polarisierende Mythen über die 1940er Jahre zu einen, schrieben die Briten. Mitte April habe die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti von «einzigartigen» Dokumenten aus dem Archiv des Inlandsgeheimdienstes FSB berichtet, wonach die Nazis im Jahr 1940 in die Ermordung von 22 000 Polen beim Massaker von Katyn verwickelt gewesen seien. In Wirklichkeit sei dafür die Geheimdienstvorgängerbehörde NKWD verantwortlich gewesen. Die russische Staatsduma habe Sowjetdiktator Josef Stalin 2010 offiziell dafür ihre Verurteilung ausgesprochen, die Morde angeordnet zu haben.

    Die angebliche Befreiung der Ukraine von «Faschisten» und «Nazis» ist eine der wichtigsten Erklärungen Russlands für den Krieg. Moskau behauptet, die Regierung in Kiew werde von «Nazis» gelenkt.

  • 08.10 Uhr

    Kiew baut neue Militäreinheiten auf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund der erwarteten Gegenoffensive Kiews vom Aufbau neuer Militäreinheiten berichtet. «Wir bereiten auch aktiv neue Brigaden und Einheiten vor, die sich an der Front bewähren werden», sagte der 45-Jährige am Freitag in seiner täglichen Videoansprache. Bei seinen Besprechungen mit dem Generalstab gehe es um die Bereitstellung aller Mittel für die Befreiung der Ukraine von der russischen Besatzung.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will im Krieg gegen Russland weiter aufrüsten. (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will im Krieg gegen Russland weiter aufrüsten. (Archivbild)
    KEYSTONE/AP Photo/Efrem Lukatsky

    «Wir alle in der Ukraine müssen verstehen, dass die Hauptaufgabe des Staates die Befreiung unserer Gebiete, das Zurückholen unserer Erde und unserer Menschen aus russischer Gefangenschaft ist.» Die staatlichen Ressourcen würden vor allem dafür aufgewendet, sagte der Staatschef. Die Front habe oberste Priorität, betonte er.

    Er dankte zugleich den westlichen Partnern, die im Rahmen des Ramstein-Formats der Ukraine bei der Verteidigung helfen. «Ihre Entschlossenheit entspricht voll und ganz der tatsächlichen Situation und den Bedürfnissen auf dem Schlachtfeld», sagte Selenskyj.

  • 08.07 Uhr

    Ukraine: IAEA warnt vor Eskalation um AKW Saporischschja

    Während militärisch die Vorbereitungen auf die erwartete ukrainische Gegenoffensive laufen, werden Befürchtungen über mögliche Folgen laut. So hat die Internationale Atomenergiebehörde IAEA vor einem Nuklearunfall durch die zunehmenden Kampfhandlungen rund um das Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine gewarnt. «Ich habe klare Anzeichen militärischer Vorbereitungen in dem Gebiet gesehen, als ich das AKW Saporischschja vor drei Wochen besucht habe», sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi am Freitag laut einer Mitteilung der Behörde. Seither hätten die vor Ort stationierten Atomexperten mehrfach Explosionen in unmittelbarer Nähe der Anlage registriert.

    Die IAEA besucht das AKW Saporischschja regelmässig, das letzte Mal vor drei Wochen.
    Die IAEA besucht das AKW Saporischschja regelmässig, das letzte Mal vor drei Wochen.
    KEYSTONE/EPA/SERGEI ILNITSKY

    Er sei «zutiefst besorgt» wegen der aktuellen Lage. Die prekäre Situation erfordere weiteren Druck, damit die Anlage weder beschossen noch als Ausgangspunkt für Angriffe genutzt werde. Er werde diesbezüglich mit Russen und Ukrainern weiter verhandeln, sagte Grossi.

    IAEA-Chef Rafael Grossi warnt vor einer Eskalation im Atomkraftwerk Saporischschja. 
    IAEA-Chef Rafael Grossi warnt vor einer Eskalation im Atomkraftwerk Saporischschja. 
    KEYSTONE/EPA/SERGEI ILNITSKY
  • 08.03 Uhr

    Pistorius: Instandsetzungszentrum für Leopard-Panzer ab Mai in Polen

    Aus Ramstein gab es einige neue Zusagen an Kiew: Leopard-Panzer aus Deutschland, die im Ukraine-Krieg beschädigt wurden, sollen so künftig in Polen repariert werden und damit schneller zurück an die Front kommen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vereinbarte am Freitag in Ramstein mit seinen Kollegen aus Warschau und Kiew den Aufbau eines entsprechenden Instandsetzungszentrums. Zur «fairen Aufteilung» der Kosten von 150 bis 200 Millionen Euro im Jahr habe man sich auf eine Fondslösung geeinigt.

    Boris Pistorius (SPD), Deutscher Verteidigungsminister, spricht während eines Treffens der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Airbase Ramstein zu Journalisten. 
    Boris Pistorius (SPD), Deutscher Verteidigungsminister, spricht während eines Treffens der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Airbase Ramstein zu Journalisten. 
    KEYSTONE/DPA/Sebastian Gollnow

    Das Zentrum nehme seine Arbeit wohl Ende Mai auf und zeige auch die Entschlossenheit der Partner der Ukraine, das Land in seinem Krieg gegen Russland weiter zu unterstützen, sagte Pistorius am Rande des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein. Nächste Woche werde es eine erste Arbeitssitzung geben. Pistorius kündigte zudem die Ausbildung von mehr als 100 ukrainischen Soldaten am Kampfpanzer Leopard 1 ab (dem heutigen) Samstag an.

  • 08.00 Uhr

    Lettland will alle Stinger-Flugabwehrraketen an Ukraine abgeben

    Lettland hat derweil nach den Gesprächen in Ramstein über weitere westliche Militärhilfe für die Ukraine die Lieferung von Waffen an das von Russland angegriffene Land angekündigt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums des baltischen EU- und Nato-Landes sollen alle sich noch im Bestand der lettischen Streitkräfte befindlichen Flugabwehrraketen vom Typ Stinger an Kiew übergeben werden.