ÜberraschungLouise Glück gewinnt den Nobelpreis für Literatur
Agenturen
8.10.2020
Der diesjährige Nobelpreis für Literatur geht an Louise Glück. Das gibt die Schwedische Akademie der Wissenschaften bekannt. Mit dieser Gewinnerin hatte die Literatur-Szene nicht gerechnet.
Die Amerikanerin Louise Glück erhält den diesjährigen Nobelpreis für Literatur, wie die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm mitteilte. Insgesamt 197 Kandidatinnen und Kandidaten waren in diesem Jahr nominiert.
Die 77-jährige US-amerikanische Lyrikerin und Essayistin Louise Glück erhält den Literaturnobelpreis 2020 – «für ihre unverkennbare poetische Stimme», mit der sie «mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell» mache, sagte der Ständige Sekretär der Akademie im prunkvollen Börshuset in der Stockholmer Altstadt vor den Medien.
Im letzten Jahr gab es gleich zwei Preise
Die Nobelpreise sind diesmal mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (rund eine Million Franken) pro Kategorie und damit einer Million Kronen mehr als im Vorjahr dotiert. Damals hatte die Akademie gleich zwei Preise vergeben, weil die Vergabe 2018 wegen eines umfassenden Skandals um das mittlerweile ausgetretene Akademiemitglied Katarina Frostenson und ihren Ehemann Jean-Claude Arnault zunächst ausgefallen war.
Deshalb war die Polin Olga Tokarczuk im vergangenen Jahr nachträglich zur Preisträgerin 2018 bestimmt worden, während der Österreicher Peter Handke die Auszeichnung für das Jahr 2019 erhielt. Wegen Handkes umstrittenen Haltungen zum Jugoslawien-Konflikt hatte seine Auswahl in der Folge zu Kritik und auch Protesten geführt.
Offizielle Würdigung am 10. Dezember
Offiziell gewürdigt werden die Nobelpreisträger traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel. Die prunkvollen Preiszeremonien, auf denen die Geehrten dann üblicherweise ihre Medaillen und Diplome erhalten, finden in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt.
Die Preisverleihung im Konzerthaus von Stockholm soll durch eine im Fernsehen übertragene Vergabe im Rathaus der Stadt ersetzt werden, auf der die Preisträger aus ihrer Heimat zugeschaltet werden sollen.