Begehrte AuszeichnungWas du zu den Nobelpreis-Verleihungen wissen musst
DPA/jka
7.10.2024
Ab Montag werden die Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger 2024 verkündet. Die wichtigsten Kennzahlen und Fakten zu einer der renommiertesten Auszeichnungen der Welt.
Die diesjährigen Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger werden vom 7. bis 14. Oktober verkündet. Bereits seit 1901 werden die prestigeträchtigen Ehren in Stockholm und Oslo vergeben. Die übliche Preisverleihung findet jeweils am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel, statt.
Wann werden welche Nobelpreise vergeben?
Montag, 07.10., 11.30 Uhr: Nobelpreis für Medizin
Dienstag, 08.10., 11.45 Uhr: Nobelpreis für Physik
Mittwoch, 09.10., 11.45 Uhr: Nobelpreis für Chemie
Donnerstag, 10.10., 13.00 Uhr: Nobelpreis für Literatur
Freitag, 11.10., 11. 00 Uhr: Nobelpreis für Frieden
Montag, 14.10., 11.45 Uhr: Nobelpreis für Wirtschaft
31'587'202 schwedische Kronen hinterliess der Dynamit-Erfinder Alfred Nobel 1896 mit seinem Testament. Im Jahre 1901 erhielten die ersten Preisträger jeweils 150'782 Kronen. Diese Summe ist bis 2019 auf neun Millionen Kronen angestiegen. In diesem Jahr wird das Preisgeld auf elf Millionen Kronen pro Kategorie angehoben – das sind umgerechnet etwas weniger als eine Million Franken. Das Preisgeld kann auch aufgeteilt werden – maximal drei Personen können denselben Nobelpreis im selben Jahr erhalten.
Bisherige Auszeichnungen
Insgesamt wurden bisher 621 Nobelpreise in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur, Frieden und Wirtschaftswissenschaften vergeben. Die Preisvergabe pro Kategorie fällt dabei unterschiedlich aus:
1000 Auserwählte und 24 Organisationen haben bisher den begehrten Preis erhalten. Nicht jeder Nobelpreis geht dabei an eine einzelne Person. 358 mal erhielt eine einzelne Person den Nobelpreis, 147 mal wurde der Preis in einer einzelnen Kategorie an zwei Personen gleichzeitig vergeben und 116 mal sogar gleich an ein 3-er Gespann.
Der Nobelpreis kann aber auch mehrmals an die gleiche Person oder Organisation vergeben werden: Vier Persönlichkeiten und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR wurden zweimal, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (ICRC) sogar dreimal ausgezeichnet.
Wie viele Nobelpreise gingen in die Schweiz?
Insgesamt 30 Preisträger stammen aus der Schweiz – die grosse Mehrheit davon sind Naturwissenschaftler. Als letztes wurden 2019 Michel Mayor und Didier Queloz mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet. Mit Henry Dunant, dem Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, erhielt ein Schweizer 1901 den allerersten Friedensnobelpreis. In allen Kategorien ausser den Wirtschaftswissenschaften gewann die Schweiz bisher den begehrten Preis.
97 Jahre alt war 2019 der Chemienobelpreisträger John Goodenough: Der US-Amerikaner war damit älter als jeder andere Preisträger vor ihm.
17 Jahre alt war die jüngste Preisträgerin Malala Yousafzai, als sie 2014 den Friedensnobelpreis erhielt. Die Bloggerin und Frauenrechtlerin hatte zuvor bereits den Kinder-Friedensnobelpreis gewonnen.
Nobelpreise für Frauen
Seit 1901 wurde der Nobelpreis 58 Mal einer Frau zugesprochen – im Vergleich zu 787 Männer, die ausgezeichnet wurden. Marie Curie erhielt den Nobelpreis gleich zweimal – erst 1903 für Physik, dann 1911 für Chemie. Sie war sogleich die erste Preisträgerin in der Geschichte des Nobelpreises.
Vier Preisträger waren gezwungen, Nobelpreise abzulehnen: Adolf Hitler untersagte den Chemikern Richard Kuhn und Adolf Butenandt sowie dem Mediziner Gerhard Domagk die Annahme. Die Sowjetunion sagte für den Schriftsteller Boris Pasternak ab.
Zwei Preisträger lehnten den Nobelpreis selbst ab: Jean Paul Sartre 1964, der aus Prinzip keine Ehrungen akzeptierte. Ebenfalls Le Duc Tho, der 1973 zusammen mit Henry Kissinger für die Aushandlung des Friedens in Vietnam ausgezeichnet werden sollte.
Jahre ohne Nobelpreise
49 Mal hat es keinen Nobelpreis gegeben – vor allem in Weltkriegs- und Krisenjahren. Am häufigsten wurde der Friedenspreis ausgesetzt (19 Mal), gefolgt von Medizin (9), Chemie (8), Literatur (7) und Physik (6). Nur der Wirtschaftspreis wurde seit seiner Einführung 1969 immer vergeben.
Unter den Gewinnern des Nobelpreises gab es immer wieder Siegerteams, die nicht nur einfache Arbeits- oder Wissenschaftskollegen waren, sondern engere Verbindungen hatten: Zum Zeitpunkt der Preisvergabe verheiratete Paare (6), Mutter-Tochter (1), Vater-Tochter (1), Vater-Sohn (7) und Brüder (1). Einige der Gespanne gewannen den Preis zusammen, andere haben gleich mehrere Nobelpreissieger in der Familie.
Verheiratete Paare
Marie Curie & Pierre Curie (1903 für Physik)
Irène Joliot-Curie & Frédéric Joliot (1935 für Chemie)
Gerty Theresa Cori & Carl Ferdinand Cori (1947 für Medizin)
Alva Myrdal (1982 für Frieden) & Gunnar Myrdal (1974 für Wirtschaft)
May-Britt Moser & Edvard I. Moser (2014 für Medizin)
Esther Duflo & Abhijit Banerjee (2019 für Wirtschaft)