Politik US-Sanktionen gegen sudanesischen Machthaber wegen Kriegsgräueln

SDA

17.1.2025 - 10:48

ARCHIV - Seit Mitte April 2023 herrschen Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der Miliz RSF von al-Burhans früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
ARCHIV - Seit Mitte April 2023 herrschen Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der Miliz RSF von al-Burhans früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
Keystone

Die USA haben Sanktionen gegen den sudanesischen De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan und einen seiner Waffenbeschaffer verhängt.

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«Die Vereinigten Staaten werden weiterhin ihre Mittel einsetzen, um den Waffenfluss in den Sudan zu unterbrechen und die Führer für ihre eklatante Missachtung des Lebens von Zivilisten zur Verantwortung zu ziehen», sagte der stellvertretende Finanzminister Wally Adeyemo am Donnerstag (Ortszeit) zur Begründung der Sanktionen.

Im Rahmen der Sanktionen werden sämtliches Eigentum und Eigentumsanteile, die sich in den Vereinigten Staaten oder im Besitz oder unter der Kontrolle von US-Bürgern befinden, gesperrt.

Ein sudanesischer Militärsprecher sprach von einer «ungerechten Entscheidung». Alle Massnahmen gegen die Armeeführung würden entschieden abgelehnt, hiess es in einer Stellungnahme.

Verstösse gegen das Völkerrecht und willkürliche Angriffe auf Zivilisten

Burhans Regierungsarmee SAF habe tödliche Angriffe auf Zivilisten verübt, darunter Luftangriffe auf Schulen, Märkte und Krankenhäuser, hiess es zur Begründung der Sanktionen.

US-Aussenminister Antony Blinken warf der SAF in einer Stellungnahme Gräueltaten und Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht vor.

«Der Einsatz von Nahrungsmittelentzug als Kriegstaktik und die absichtliche Behinderung von humanitärer Nothilfe für Millionen Sudanesen haben zur grössten humanitären Krise der Welt beigetragen», betonte er. Mehr als 25 Millionen Sudanesen litten unter akuter Nahrungsmittelknappheit.

Zuvor bereits Sanktionen gegen Milizenführer

Mit der Verhängung der Sanktionen wenige Tage vor dem Amtsantritt von Donald Trump verstärkt die scheidende US-Regierung den Druck auf die Protagonisten des Machtkampfs im Sudan.

In der vergangenen Woche hatte das US-Finanzministerium bereits Sanktionen gegen den Milizenführer Mohamed Hamdan Daglo und einen seiner Geldgeber verhängt. Daglo ist Anführer der Miliz RSF, der zahlreiche Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.

Der General, der sich einst gemeinsam mit al-Burhan an die Macht putschte, kämpft seit April 2023 gegen die Truppen al-Burhans.

Der Konflikt löste die nach UN-Angaben grösste Flüchtlingskrise der Welt aus – mehr als zwölf Millionen Menschen flohen vor den Kämpfen innerhalb des Sudans und in die Nachbarstaaten.