Ukrainerin berichtet aus Lwiw«Niemand ist mehr sicher»
Von Gil Bieler
24.2.2022
Russland greift die Ukraine an
Durch einen russischen Luftschlag zerstörte ukrainische Radaranlage bei Mariupol in der Oblast Donezk.
Bild: Bild: Keystone
Ein Bild der ukrainischen Grenzwacht zeigt am Morgen des 24. Februar das Vordringen russischer Truppen über die Grenze bei der Stadt Armjansk nördlich der Krim.
Bild: Keystone
Russische Truppen marschieren in die Ostukraine ein: Panzer in der Region Donezk.
Bild: Anadolu Agency via Getty Images
Rauch und Flammen in der Nähe des Flusses Dnjepr in Kiew, nachdem die russische Armee ihren Angriff auf die Ukraine gestartet hat.
Bild: Mary Ostrovska/Mary Ostrovska/AP/dpa
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg über eine von Trümmern übersäte Strasse in Kiew.
Bild: Keystone
Über dem Militärflughafen von Tschuhujiw in der Ostukraine steigt dicker Rauch auf.
Bild: AFP via Getty Images
Ukrainische Panzer bei Tschuhujiw.
Bild: Anadolu Agency via Getty Images
Ein Mann in Tschuhujiw geht angesichts der Zerstörungen in die Knie.
Bild: AFP via Getty Images
Feuerwehrleute löschen das Feuer in einem Wohngebäude in Tschuhujiw.
Bild: Anadolu Agency via Getty Images
Ein Mann steht in Kiew nahe einem Trümmerteil, das bei russischem Beschuss herabgestürzt ist.
Bild: KEYSTONE
Menschen verlassen in ihren Fahrzeugen Kiew in Richtung Westen: Auch aus der Hauptstadt der Ukraine wurden Detonationen gemeldet.
Bild: KEYSTONE
Menschen in einer U-Bahn-Station in Kiew: Viele verlassen die Stadt in Zügen.
Bild: AP
Russland greift die Ukraine an
Durch einen russischen Luftschlag zerstörte ukrainische Radaranlage bei Mariupol in der Oblast Donezk.
Bild: Bild: Keystone
Ein Bild der ukrainischen Grenzwacht zeigt am Morgen des 24. Februar das Vordringen russischer Truppen über die Grenze bei der Stadt Armjansk nördlich der Krim.
Bild: Keystone
Russische Truppen marschieren in die Ostukraine ein: Panzer in der Region Donezk.
Bild: Anadolu Agency via Getty Images
Rauch und Flammen in der Nähe des Flusses Dnjepr in Kiew, nachdem die russische Armee ihren Angriff auf die Ukraine gestartet hat.
Bild: Mary Ostrovska/Mary Ostrovska/AP/dpa
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg über eine von Trümmern übersäte Strasse in Kiew.
Bild: Keystone
Über dem Militärflughafen von Tschuhujiw in der Ostukraine steigt dicker Rauch auf.
Bild: AFP via Getty Images
Ukrainische Panzer bei Tschuhujiw.
Bild: Anadolu Agency via Getty Images
Ein Mann in Tschuhujiw geht angesichts der Zerstörungen in die Knie.
Bild: AFP via Getty Images
Feuerwehrleute löschen das Feuer in einem Wohngebäude in Tschuhujiw.
Bild: Anadolu Agency via Getty Images
Ein Mann steht in Kiew nahe einem Trümmerteil, das bei russischem Beschuss herabgestürzt ist.
Bild: KEYSTONE
Menschen verlassen in ihren Fahrzeugen Kiew in Richtung Westen: Auch aus der Hauptstadt der Ukraine wurden Detonationen gemeldet.
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Menschen in einer U-Bahn-Station in Kiew: Viele verlassen die Stadt in Zügen.
Bild: AP
Die Menschen in der Ukraine sind am Donnerstag in einer neuen Realität aufgewacht: Bis ganz in den Westen, an der Grenze zu Polen, hat die Angst schlagartig zugenommen – eine Bewohnerin aus Lwiw berichtet.
Von Gil Bieler
24.02.2022, 11:59
24.02.2022, 15:26
Gil Bieler
Die nächtliche Offensive russischer Truppen hat alles verändert – nicht nur für die Menschen in den umkämpften Gebieten im äussersten Osten des Landes. Exemplarisch zeigen das die Erfahrungen der 34-jährigen Ivanna*. Sie lebt in Lwiw ganz im Westen des Landes, nur 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. «Die Region gilt als die sicherste in der ganzen Ukraine», schrieb sie am Mittwochabend noch auf Anfrage von blue News. «Wir fühlen uns nicht super-sicher, aber sicherer als die Menschen im Zentrum oder im Osten des Landes.»
Wenige Stunden später, ein ganz anderer Ton: «Niemand ist mehr sicher», schreibt Ivanna am Donnerstagmorgen. «Die ganze Ukraine wird angegriffen, Militärgebäude werden zerstört.» Der Angriff russischer Truppen, am Boden wie aus der Luft, hat sie schockiert.
In Lwiw seien Schulen und Kindergärten geschlossen worden, der Bevölkerung werde empfohlen, zu Hause zu bleiben und die Nachrichten zu verfolgen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für das ganze Land den Kriegszustand ausgerufen. «In Lwiw herrscht nicht gerade Panik, aber jeder und jede ist viel besorgter als noch am Mittwoch», so Ivanna. «Wir begreifen, dass es nicht so bald vorbei sein wird.»
Schon vor der jüngsten Gewalteskalation galten für die Menschen in Lwiw Sicherheitsvorkehrungen. Auch Ivanna hat für den Ernstfall vorgesorgt, einen Notfall-Rucksack gepackt. Darin: wichtige Dokumente wie Pass und Fahrausweis, Medizin, Taschenlampe, Wasser, Cash. Damit man diese im Ernstfall nicht suchen muss. Ausserdem verfüge jedes Gebäude über einen Schutzkeller, berichtet sie: «Ich habe mich schon darüber informiert, wo sich dieser befindet und wie ich ihn erreiche.»
Während der Krieg für viele Schweizer*innen erst jetzt richtig ins Bewusstsein rückt, ist er für die Menschen in der Ukraine seit Jahren real: Die Provinzen Luhansk und Donezk in der Ostukraine befinden sich seit 2014 im Kriegszustand, die ukrainische Armee kämpft dort gegen pro-russische Separatisten. Das hat sich längst auch auf die übrigen Landesteile ausgewirkt. «Viele Leute aus dem Osten wurden umgesiedelt, auch nach Lwiw. Mit einigen arbeite ich zusammen», erklärt Ivanna.
Ausserdem kenne mittlerweile jede und jeder Leute, die sich für den Kriegsdienst melden mussten, verletzt oder gar getötet wurden. «In Lwiw waren wir bisher also nicht militärisch involviert in den letzten acht Jahren, aber der Konflikt hat unser Leben auch so beeinflusst.»
*Name der Redaktion bekannt
Erste Flüchtlinge an polnisch-ukrainischer Grenze
Am Grenzübergang Medyka an der polnisch-ukrainischen Grenze komen am Donnerstagmorgen die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine an. «Ich will nur, dass es meiner Familie gut geht. Ich hoffe, hier ist es sicherer», sagen Betroffene.