Nach den jüngsten russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur beginnen in der Ukraine am Morgen landesweite Stromabschaltungen. Dazu veröffentlichte der nationale Stromversorger Ukrenerho vorab Zeitpläne für die verschiedenen Regionen, in denen dann für mehrere Stunden der Strom abgeschaltet wird. Trotz intensiver Vorbereitungen der Ukraine zum Schutz der Infrastruktur gegen Angriffe war es dem russischen Militär in der Nacht zum Sonntag gelungen, die Schutzschilde mit Raketen und Kampfdrohnen zu durchdringen.
18.11.2024, 04:33
SDA
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell verurteilte die Angriffe, die Zivilisten terrorisierten und die energetische Infrastruktur der Ukraine vor dem Winter zerstörten. «Die Ukraine braucht mehr Flugabwehr», schrieb er auf der Plattform X und kündigte an, diese Priorität beim nächsten Treffen des Aussenminister- und Verteidigungsministerrats der EU zu präsentieren.
Nach der Ankündigung von Ukrenerho beginnen die Stromsperren am Morgen. Zwischen 6:00 und 22:00 Uhr (5:00 – 21:00 MEZ) würde zweimal für einen längeren Zeitraum der Strom in verschiedenen Regionen abgeschaltet, teilte das Unternehmen per Telegram mit. Die Bürger wurden gebeten, nicht mehrere leistungsstarke Elektrogeräte auf einmal einzuschalten. Ob es auch Begrenzungen in den Tagen darauf geben wird, ist bislang nicht bekannt.
Aus Sicherheitsgründen hat die Ukraine inzwischen die Stromproduktion ihrer Atomkraftwerke gedrosselt. Es sei eine Vorsichtsmassnahme gewesen, teilte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, in Wien mit.
Die Atomanlagen seien zwar nicht direkt getroffen worden, dafür aber Stationen, die mit ihnen verbunden sind. Derzeit produzierten nur zwei der neun einsatzbereiten Reaktoren bei voller Kapazität, sagte Grossi nach einem Gespräch mit dem Chef der ukrainischen Regulierungsbehörde. «Die Energie-Infrastruktur des Landes ist extrem verwundbar, was sich unmittelbar auf die nukleare Sicherheit auswirkt», teilte Grossi mit.
Erneut Raketenalarm in der Ukraine
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und mehreren Regionen der Ukraine wurde in der Nacht erneut Raketenalarm ausgelöst. «Bedrohung durch den Einsatz ballistischer Waffen», warnte die ukrainische Luftwaffe auf der Plattform Telegram. Der Alarm wurde am frühen Morgen aufgehoben. Ob tatsächlich Raketen angeflogen waren oder ob Ziele getroffen wurden, war zunächst nicht bekannt.
Drohnenalarm in Russland – Zwei Drohnen für Moskau
In mehreren russischen Regionen wurde in der Nacht Drohnenalarm ausgelöst. Bei Brjansk seien 26 ukrainische Drohnen von der Flugabwehr abgeschossen worden, teilte Gouverneur Alexander Bogomas nach Angaben der Staatsagentur Tass mit. Auch in Tula, knapp 200 Kilometer südlich von Moskau, sowie in Woronesch wurde Alarm gegeben. Allerdings wurden aus diesen Regionen keine Angriffe oder Abschüsse gemeldet.
Im Moskauer Vorort Ramenskoje im Südosten der Hauptstadt sowie in Gebiet Pwalowo-Posadski im Osten wurden nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin je eine Drohne von der Flugabwehr abgeschossen. Schäden durch herabfallende Trümmer seien nicht entstanden, wurde er von Tass zitiert.
Vor Gipfel in Rio: Israel macht Druck auf G20-Staaten
Tel Aviv/Rio, 17.11.2024: Israel macht Druck auf die G20-Staaten: Noch bevor das Treffen der führenden Wirtschaftsmächte aller Kontinente am Montag beginnt, kritisiert Israels Regierung die Teilnehmerstaaten für die geplante Abschlusserklärung. Der israelische Chefdiplomat Gideon Saar teilte mit, er habe am Wochenende mit mehreren Aussenministern von G20-Ländern telefoniert und sein Missfallen über den Entwurf zum Ausdruck gebracht. Er meint, dass ein «unausgewogener und einseitig zulasten Israels gefasster» Entwurf in Arbeit sei.
In der Abschlusserklärung des zweitägigen Gipfeltreffens, das Montag und DIenstag im brasilianischen Rio de Janeiro stattfindet, müssten mehrere Punkte zwingend Erwähnung finden. Laut Saar gehört dazu Israels Recht auf Selbstverteidigung, die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah zu verurteilen.
Israel ist selbst nicht Mitglied der G20. Einziger arabischer Vertreter in der Staatengruppe ist Saudi-Arabien.
18.11.2024
Ukraine: Schwere Drohnenangriffe auf Odessa
Die russische Armee hat am Donnerstagabend einen grösseren Drohnenangriff auf Odessa geflogen. An mehreren Orten seien Brände ausgebrochen, teilen die lokalen Behörden mit. Ein Mensch sei durch den Angriff getötet, mehrere verletzt worden.
15.11.2024
Impfgegner als Gesundheitsminister? Neuer Trump-Aufreger
Donald Trump sorgt mit einer weiteren umstrittenen Personalentscheidung für Aufregung.
Der designierte US-Präsident will den erklärten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister in seiner künftigen Regierung machen. Kennedy wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Mitgliedern seiner Familie häufig wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern kritisiert.
Er warnt davor, Kinder impfen zu lassen, und behauptet entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, es gebe keine sicheren und effektiven Impfungen. Demokraten reagierten schockiert, Gesundheitsexperten alarmiert. Republikaner hielten sich mit Stellungnahmen zunächst auffallend zurück.
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