Viele Deutsche krank – Atemwegsinfekte auf hohem Niveau
Berlin, 14.11.24: Husten, Halsschmerzen oder Schnupfen: Nach wie vor sind viele Menschen in Deutschland krank.
Bundesweit leiden derzeit nach Angaben des Robert Koch-Instituts rund 6,1 Millionen Menschen an einer akuten Atemwegserkrankung – das ist ein für die Jahreszeit vergleichsweise hohes Niveau.
Für die Woche vom 4. November gehen die Experten von rund 7.200 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner aus. Im Vergleich zur Vorwoche sind damit mehr Menschen krank geworden.
Und auch Covid spielt weiterhin eine Rolle: Bei 18 Prozent der Menschen, die mit einer schweren Atemwegsinfektion ins Krankenhaus kamen, wurde Corona diagnostiziert.
18.11.2024
Die Zahl der gemeldeten Corona- und Grippe-Labor-Fälle verharrt derzeit auf tiefem Niveau. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen, sagen Experten und der Bund.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Grippesaison ist angelaufen, aber noch nicht in vollem Gang.
- Trotzdem verharrt die Zahl der gemeldeten Corona- und Grippe-Labor-Fälle auf tiefem Niveau.
- Das Bild täuscht aber, sagen Experten und der Bund.
Die Schweiz hustet und niest. Dieses Bild bietet sich aktuell in den Büros, daheim, im Zug oder im Bus. Überall werden Taschentücher hervorgekramt. Trotzdem verharren die gemeldeten Laborfälle beim Bundesamt für Gesundheit auf überraschend tiefem Niveau. Wie kann das sein?
Tatsächlich habe die Grippesaison gar noch nicht richtig begonnen, sagt Virenexperte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel auf Anfrage von blue News. «Wir befinden uns hier noch im Bereich der Vorsaison». Auch das Bundesamt für Gesundheit BAG sagt gegenüber blue News, die Grippewelle sei derzeit noch auf vorsaisonalem Niveau.
Traditionell erreicht die Grippewelle erst in den richtig kalten Monaten Januar und Februar ihren Höhepunkt. Die höchste Anzahl Erkrankungen im vergangenen Winter beispielsweise wurde erst Anfang Februar gemessen. Das dürfte sich auch dieses Jahr nicht ändern.
Beim Arzt behandeln statt testen
Auch die Anzahl der gemeldeten Coronafälle verharrt derzeit auf konstantem Niveau. Tatsächlich haben die Labormeldungen in den vergangenen Wochen sogar eher abgenommen. Doch der Schein trügt, sagt das BAG. «Seit Mitte August steigen die ambulanten Arztkonsultationen aufgrund von akuten respiratorischen Infekten und grippeähnlichen Erkrankungen schweizweit wieder an.» Heisst: Es treten wieder vermehrt Corona- und Grippe-Infekte auf, allerdings werden diese meist nicht im Labor getestet, sondern direkt beim Arzt behandelt.
Tatsächlich geht auch das BAG davon aus, dass die Anzahl der Corona-Labormeldung in den nächsten Wochen wieder ansteigen könnte. Denn: «Seit Mai 2024 wird im Abwasser ein langsamer, aber stetiger Anstieg der SARS-CoV-2 Viruslast verzeichnet.»
Einige Symptome sind typisch für Corona und Grippe
Doch wie weiss ich nun, ob ich Grippe oder Corona habe? Tatsächlich gibt es gewisse Unterschiede.
Typische Grippe-Symptome:
Häufig: Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, trockener Husten Manchmal: Laufende Nase, Halsweh, Appetitlosigkeit
Selten: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall Nie: Atemnot
Typische Coronavirus-Symptome:
Häufig: Fieber, trockener Husten, laufende Nase
Manchmal: Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsweh, Atemnot, Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns
Selten: Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, in den kommenden Monaten weiterhin die gängigen Regeln zu befolgen. «Dazu gehören: Bei Erkältungssymptomen zu Hause bleiben, gegebenenfalls eine Maske tragen sowie den Kontakt zu besonders gefährdeten Personen meiden, regelmässiges Händewaschen, ins Taschentuch oder in die Armbeuge husten und niesen, und weitere Punkte.»
Zudem würden für Risikogruppen weiterhin die Imfpungen gegen Covid-19 und Grippe empfohlen.