Ukraine-Überblick Kreml will Angriff weiterführen – Nato «de facto» schon involviert

Agenturen/red.

16.10.2022

«Alles um uns herum stirbt»: Bachmut im Zentrum schwerer Gefechte

«Alles um uns herum stirbt»: Bachmut im Zentrum schwerer Gefechte

Im ostukrainischen Bachmut sind die Menschen in einer verzweifelten Situation. Die Stadt liegt seit Wochen unter schwerem russischen Beschuss, alltägliche Dinge wie das Einkaufen sind lebensgefährlich geworden.

16.10.2022

Für die ukrainischen Truppen sei die Situation im Osten des Landes «sehr schwierig», sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj. Doch auch die Russen kämpfen laut britischen Geheimdiensten mit Problemen. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ukrainische Armee hat bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Das räumt Präsident Wolodymyr Selenskyj  in einer Ansprache ein.
  • Die Raketensalven zu Wochenbeinn könnten sich für Russland rächen, glauben die britischen Geheimdienst: So kämen die Russen bei der Produktion von Munition nicht mehr hinterher.
  • Russland setzt seine massiven Deportationen von Ukrainern in den von Moskau besetzten Gebieten nach Einschätzung unabhängiger Experten fort.
  • Der ukrainische Generalstab wirft pro-russischen Kämpfern in der Region Luhansk vor, Bewohner*innen aus ihren Wohnungen und Häusern zu werfen.
  • Russland hat erste Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland geschickt.
  • Eine Übersicht über die Ereignisse vom Samstag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 16.  Oktober 2022

  • 21.42 Uhr

    EU-Aussenminister wollen neue Ukraine-Ausbildungsmission beschliessen

    Die Aussenminister der Europäischen Union geben am Montag den Startschuss für eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine (Ratsbeginn 10.00 Uhr). Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihre Kollegen wollen in Luxemburg die Pläne zur Ausbildung von rund 15'000 ukrainischen Soldaten in der EU besiegeln. Die neue Mission EUMAM Ukraine ist vorerst auf zwei Jahre angelegt. Deutschland will dem Vernehmen nach rund 5000 Soldaten ausbilden.

    Ein britischer Ausbilder unterrichtet ukrainische Rekruten während eines fünfwöchigen Kampftrainings mit den britischen Streitkräften in der Nähe von Durrington in Südengland am 11. Oktober 2022 über verschiedene Arten russischer Fahrzeuge.
    Ein britischer Ausbilder unterrichtet ukrainische Rekruten während eines fünfwöchigen Kampftrainings mit den britischen Streitkräften in der Nähe von Durrington in Südengland am 11. Oktober 2022 über verschiedene Arten russischer Fahrzeuge.
    Bild: Daniel Leal/AFP via Getty Images

    Daneben geht es bei dem Aussenrat auch um verschärfte Sanktionen gegen den Iran. Die EU reagiert damit auf das gewaltsame Vorgehen Teherans gegen Demonstranten. Sie gingen nach dem Tod einer jungen Frau auf die Strasse, die ihr Kopftuch laut Sittenpolizei nicht vorschriftsgemäss getragen haben soll.

  • 21.02 Uhr

    Kriegsvorbereitung in Belarus: Zivilschutz bewaffnet, Bunker markiert

    In der Ex-Sowjetrepublik Belarus steigen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die eigenen militärischen Aktivitäten. «Jetzt haben wir alle Waffen vom Verteidigungsministerium erhalten, die wir bekommen sollten, und haben sie in den Waffenkammern gelagert», teilte der Chef des belarussischen Zivilschutzes, Wadim Sinjawski, am Sonntag im Staatsfernsehen mit. Es seien zugleich Einheiten gebildet worden, die zusammen mit dem Militär «zur Verteidigung des Vaterlands» herangezogen werden könnten, versicherte Sinjawski.

    Der ranghohe Beamte sprach zugleich von rund 5000 unterirdischen Anlagen, die in Belarus als Bombenschutzkeller verwendet werden könnten. Der belarussische Grenzschutz teilte derweil mit, seine Einheiten an der Grenze «wegen der verstärkten Aufklärungstätigkeit der Ukraine» verstärkt zu haben.

    Zuvor hatte Russland am Sonntag die ersten von insgesamt 9000 Soldaten für eine gemeinsame Truppe nach Belarus entsandt. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am vergangenen Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekanntgegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen.

    Lukaschenko dementiert weiterhin eigene Angriffspläne auf die Ukraine. Minsk behauptet vielmehr, dass die Nato und die Ukraine eine Attacke planten. Die Spannungen sind in den letzten Wochen gestiegen, nachdem russische Flugzeuge wieder von belarussischem Territorium aus die Ukraine bombardiert haben. Schon zu Kriegsbeginn hatte das russische Militär belarussisches Gebiet als Aufmarschbasis für den Angriff auf die Ukraine genutzt. Belarus gilt als engster Partner Russlands – und hat sich in der UN-Vollversammlung als eines von fünf Ländern gegen die Verurteilung des russischen Angriffs ausgesprochen.

  • 17.42 Uhr

    Ukraine setzt hohes Kopfgeld auf Ex-Separatistenführer Girkin aus

    Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat 100'000 Dollar Kopfgeld für die Ergreifung des einstigen russischen Geheimdienstoffiziers Igor Girkin ausgesetzt, der 2014 den Separatistenaufstand im Donbass angeführt hatte. Girkin, bekannt unter seinem Decknamen «Strelkow», wird unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht.

    Girkin hatte zuletzt monatelang die seiner Meinung nach ungenügende Härte gegen Ukrainer, die Unfähigkeit der russischen Militärführung und die teils absurden Erfolgsmeldungen des Generalstabs kritisiert. Er forderte eine Generalmobilmachung in Russland für einen grossen Krieg gegen den Nachbarn. Laut russischen Militärbloggern ist Girkin nach der Ausrufung der Teilmobilmachung durch Kremlchef Wladimir Putin inzwischen selbst wieder in ein Freiwilligenbataillon eingetreten, um in der Ukraine zu kämpfen.

  • 16.57 Uhr

    Verbindung nach Kiew wieder aufgenommen

    Erstmals wieder Züge in Kramatorsk nach Angriff im April

    Erstmals wieder Züge in Kramatorsk nach Angriff im April

    Im ostukrainischen Kramatorsk fahren erstmals wieder Züge, nachdem der Bahnhof im April von der russischen Armee beschossen worden war. Mehr als 50 Menschen wurde damals getötet.

    15.10.2022

  • 16.20 Uhr

    Erste Russen für gemeinsame Truppe nach Belarus geschickt

    Russland hat erste Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland geschickt. «Die ersten Truppenzüge mit russischen Soldaten (...) kamen in Belarus an», zitierte die russische Agentur Tass am Sonntag einen Sprecher des Verteidigungsministeriums in Minsk. «Die Verlegung wird mehrere Tage dauern. Die Gesamtzahl wird etwas weniger als 9000 Menschen betragen», hiess es.

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am vergangenen Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekanntgegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen.

    Russland hat Belarus als Aufmarschgebiet für den Krieg gegen die Ukraine genutzt und startet von dort auch Luftangriffe auf ukrainische Ziele. Ein eigenes Eingreifen von Belarus in den Krieg wird von Militärbeobachtern bislang für wenig wahrscheinlich gehalten. Dieser unpopuläre Schritt könnte auch Lukaschenkos Machtposition im Land erschüttern. Andererseits bindet ein russisch-belarussischer Aufmarsch an der Grenze ukrainische Kräfte, die dann im Osten und Süden des angegriffenen Landes fehlen.

  • 16.06 Uhr

    Kreml: Westliche Hilfe für Ukraine beeinflusst Kriegsziele nicht

    Russland hält ungeachtet der westlichen Unterstützung für die Ukraine an seinen Kriegszielen im Nachbarland fest. Die Nato sei «de facto» schon in den Konflikt involviert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in einem Interview des Staatsfernsehens. Dies beeinflusse aber nicht Russlands Ziele.

    Eine Sache sei das «Kiewer Regime», eine andere das Potenzial der Nato, meinte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit dem Staatsfernsehen am Sonntag. Dies sei eine Zusatzbelastung. (Archivbild).
    Eine Sache sei das «Kiewer Regime», eine andere das Potenzial der Nato, meinte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit dem Staatsfernsehen am Sonntag. Dies sei eine Zusatzbelastung. (Archivbild).
    Mikhail Svetlov/Getty Images

    Mit Blick auf die vor knapp acht Monaten gestartete Invasion sagte Peskow am Sonntag, die «Operation» werde fortgeführt und zu Ende gebracht. Die Hilfe westlicher Staaten für die Ukraine erschwere dies zwar. Russland habe aber genug Potenzial zur Fortsetzung des Einsatzes.

    Die Bundesregierung und andere Nato-Staaten betonen, keine Kriegspartei zu sein. Die Hilfe für die Ukraine gilt als Unterstützung des Selbstverteidigungsrechts des in EU und Nato strebenden Landes. Ukrainische Soldaten werden im Westen zudem an Nato-Waffen ausgebildet.

  • 15.30 Uhr

    Russland berichtet von neuen Raketenangriffen auf ukrainische Ziele

    Russland hat nach eigenen Angaben den Vorstoss ukrainischer Truppen in einigen Regionen abgewehrt und seinerseits mehrere Munitionslager der ukrainischen Armee zerstört. Unter anderem seien im Raum Charkiw drei US-Haubitzen vom Typ M777 getroffen worden, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Sonntag russischen Agenturen zufolge mit.

    Russland habe seine Angriffe gegen militärische Ziele und die Energieversorgung mit «Präzisionswaffen» fortgesetzt. Konaschenkow sprach von deutlichen Verlusten für die Ukraine. Berichte aus den Kampfgebieten können nicht unabhängig geprüft werden.

  • 15.03 Uhr

    ISW: Russland setzt massive Deportation von Ukrainern fort

    Russland setzt seine massiven Deportationen von Ukrainern in den von Moskau besetzten Gebieten nach Einschätzung unabhängiger Experten fort. Die russischen Behörden hätten offen zugegeben, Kinder aus den besetzten Gebieten der Ukraine zur Adoption an russische Familien auf eine Weise zu vermitteln, die einen Verstoss gegen die Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes darstellen könnte, schrieb die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington am Samstagabend (Ortszeit).

    Zudem habe der russische Vizeregierungschef Marat Chusnullin am 14. Oktober erklärt, dass «mehrere Tausend» Kinder aus der Oblast Cherson im Südosten der Ukraine «bereits in anderen Regionen Russlands in Erholungsheimen und Kinderlagern untergebracht sind».

    Möglicherweise betrieben die russischen Behörden darüber hinaus eine umfassendere Art der ethnischen Säuberung, indem sie ukrainisches Gebiet durch Deportationen entvölkern und ukrainische Städte mit ins Land gebrachten russischen Bürgern neu besiedelten, schrieb das ISW weiter.

    Ein Freiwilliger, der Zivilisten von der Front evakuiert, macht ein Foto in einem zerstörten Wohnhaus in Bachmut. Die. Stadt ist eine rder am schlimmsten beschossenen Orte im Donbas.
    Ein Freiwilliger, der Zivilisten von der Front evakuiert, macht ein Foto in einem zerstörten Wohnhaus in Bachmut. Die. Stadt ist eine rder am schlimmsten beschossenen Orte im Donbas.
    Laurel Chor/SOPA Images/LightRocket via Getty Images
  • 13.26 Uhr

    Ukraine: Pro-russische Separatisten sollen Wohnungen besetzen

    Der ukrainische Generalstab wirft pro-russischen Kämpfern in der Region Luhansk vor, Bewohner*innen aus ihren Wohnungen und Häusern zu werfen. Die Unterkünfte würden dann zur Unterbringung von Offizieren genutzt, heisst es im Lagebericht des Generalstabs, der am Sonntag auf Facebook veröffentlicht wurde. Konkrete Beweise für dieses Vorgehen in der russisch besetzten Stadt Rubischne legte die Militärführung aber nicht vor. Sie warf der Gegenseite einen Bruch des humanitären Völkerrechts vor.

    In Luhansk im Osten der Ukraine treiben die ukrainischen Streitkräfte ihre Gegenoffensive gegen die Russen weiter voran. Auch die von pro-russischen Separatisten kontrollierte Stadt Donezk in der gleichnamigen Provinz wurde am Sonntag angegriffen.

    Raketen seien in einem Verwaltungsgebäude eingeschlagen, in dem auch das Büro des Bürgermeisters untergebracht sei, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Die Separatistenführung machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.

    Fotos, die auf diversen Online-Plattformen zu sehen waren, zeigten Rauchwolken um das Gebäude, zerstörte Fenster und eine teilweise eingestürzte Decke. RIA Nowosti berichtete, dass auch drei in der Nähe parkierte Autos getroffen worden und ausgebrannt seien.

  • 12.01 Uhr

    Luftalarm «in fast allen Regionen»

    Die Gefechte dauern auch am Sonntag mit hoher Intensität an. Luzia Tschirky, für die Ukraine zuständige Korrespondentin von SRF, schreibt auf Twitter, es habe erneut Luftalarm «in fast allen Regionen der Ukraine» gegeben. Demnach sollte die Bevölkerung Schutz suchen.

  • 11.05 Uhr

    Ukrainischer Atombehörden-Chef in grosser Besorgnis wegen AKW Saporischschja

    In dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja verschlechtert sich die Situation nach Worten des ukrainischen Atombehörden-Chefs mit jeder Woche.

    Die Besatzer hätten unter anderem das Verwaltungsgebäude, ein Schulungszentrum und einen Block des AKW beschädigt, sagte Petro Kotin dem deutschen Sender ZDF. Sie lagerten Ausrüstung und Lastwagen, was grosse Brandgefahr schaffe. «Niemand weiss, was sich in diesen Lastwagen befindet.»

    Gleichzeitig stünden die Angestellten unter hohem Druck. «Im Moment versuchen sie, das Personal zu drängen, Arbeitsverträge mit Russland zu unterzeichnen», sagt Kotin. «Das Personal hat die Wahl, entweder diesen Vertrag zu unterschreiben oder geschlagen oder gefoltert zu werden.» Rund 100 Menschen seien gefangen genommen worden, von anderen wisse man nicht, was mit ihnen passiert sei. Den Betroffenen sei es verboten, das Gebiet zu verlassen.

    Auf dem Gelände in und um das Kraftwerk sind immer wieder Artilleriegeschosse eingeschlagen, wobei beide Seiten sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich machen. IAEA-Chef Rafael Grossi versucht in Pendeldiplomatie zwischen Russland und der Ukraine, dass um das AKW eine Sicherheitszone ohne Kämpfe eingerichtet wird.

    Das Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine wird von russischen Truppen kontrolliert.
    Das Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine wird von russischen Truppen kontrolliert.
    Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa
  • 10.44 Uhr

    Pro-russische Separatisten melden Angriff auf Donezk

    Die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine melden einen Beschuss der Stadt Donezk durch die ukrainische Armee. Dabei sei ein Verwaltungsgebäude stark beschädigt worden, teilte Bürgermeister Alexej Kulemsin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

    Unter anderem seien Scheiben zerborsten und Autos in Brand geraten, hiess es. «Wie durch ein Wunder ist niemand gestorben», wurde Kulemsin zitiert. Unabhängig bestätigen liessen sich die Angaben nicht. Die Industriestadt Donezk steht bereits seit 2014 unter der Kontrolle von pro-russischen Separatisten.

    Die von Moskau unterstützen Kräfte machten die ukrainische Armee am Sonntag für 40 Attacken auf Ziele in der von Russland anerkannten «Volksrepublik Donezk» innerhalb von 24 Stunden verantwortlich. Dabei sei ein Zivilist getötet worden, vier weitere seien verletzt worden.

  • 10.29 Uhr

    Geflüchtete Ukrainer im Aargau: So geht es ihnen heute

    Anfang April besuchte blue News Tatjana und ihren Sohn Ruslan im Kanton Aargau. Die beiden waren kurz vor Ruslans 18. Geburtstag aus der Ukraine geflohen. Die Mutter wollte ihn davor schützen, mit Erreichen der Volljährigkeit in den Krieg ziehen zu müssen.

    Wie ergeht es den beiden heute, ein halbes Jahr später? Antworten gibt es in der Videoreportage.

    Geflüchtete Ukrainer im Aargau: «Ich hatte unfassbar viel Glück»

    Geflüchtete Ukrainer im Aargau: «Ich hatte unfassbar viel Glück»

    blue News hakt nach sechs Monaten nach: Wie geht es Tatjana und Sohn Ruslan, die aus der Ukraine in die Schweiz geflohen sind? «Ich bin quasi eine Königin mit zwei Prinzen», sagt Tatjana heute. Warum, siehst du im Video.

    14.10.2022

  • 10.20 Uhr

    London: Russen verbrauchen mehr Munition, als sie haben

    Russland kommt nach Ansicht britischer Geheimdienste wegen seines Vorgehens beim Angriffskrieg gegen die Ukraine bei der Produktion von Munition nicht mehr hinterher. «Die russische Verteidigungsindustrie ist vermutlich nicht in der Lage, fortschrittliche Munition in dem Masse zu produzieren, in dem sie verbraucht wird», teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.

    Die mehr als 80 Raketenangriffe auf ukrainische Städte zu Wochenbeginn bedeuteten eine weitere Verschlechterung der russischen Bestände an Langstreckenraketen, erklärten die Briten. Dies schränke voraussichtlich die Möglichkeiten Russlands ein, in Zukunft erneut diese Anzahl an Zielen zu treffen.

    Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hatte Russland am Montag mehr als 80 Raketen auf die Ukraine abgefeuert – darunter auch auf die Hauptstadt Kiew. Rund 20 Menschen wurden getötet und mehr als 100 verletzt. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte am Freitag an, Angriffe auf verfehlte Ziele würden «nachgeholt». Er betonte zugleich, dass aktuell keine weiteren grossflächigen Angriffe geplant seien.

  • 9.17 Uhr

    Nicole: «Ein bisschen Frieden» jetzt auf Russisch

    Die deutsche Sängerin Nicole singt ihren Hit «Ein bisschen Frieden» jetzt auch auf Russisch. «Es ist eine Botschaft, sage ich mal, an Herrn Putin, sich das Lied mal anzuhören, weil es genau das ausdrückt, was alle sich wünschen.» Das sagte die 57-Jährige der Nachrichtenagentur DPA. «Endlich dem Krieg ein Ende zu bereiten und die Waffen niederzulegen!»

    Die neue Version des Stücks, mit dem Nicole 1982 den Eurovision Song Contest (ESC) für Deutschland gewann, erscheint am Freitag, 21. Oktober auf ihrem neuen Album «Ich bin zurück».

  • 8.36 Uhr

    Hoher Ölpreis kann für Hotels das Aus bedeuten

    Die Schweizer Hotellerie ächzt unter einer Verdoppelung des Ölpreises und den vielfach höheren Strompreisen. In einer Umfrage des Branchenverbands Hotelleriesuisse gab die Hälfte der Betriebe an, wegen den hohen Energiekosten in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten zu sein, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Bei einer Verdreifachung des Strompreises müssten sie ihre Türen schliessen.

    Am stärksten betroffen sind dem Bericht zufolge Betriebe, die in diesem Jahr ihre Stromlieferverträge erneuern mussten. Die Reserven der Hotels seien durch die Corona-Pandemie und den Frankenschock ohnehin schon aufgebraucht. Zudem sind die Banken zurückhaltender mit neuen Kreditvergaben oder verlangten höhere Zinsen.

    Aufgrund der unsicheren Weltlage sind auch die Buchungen bisher unterdurchschnittlich geblieben. Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig fordert nun von der Politik Massnahmen, um eine Konkurswelle zu verhindern. Hilfreich wären Überbrückungskredite oder vereinfachte Verfahren, um Kurzarbeit anzumelden, sagt Züllig.

  • 8 Uhr

    Selenskyj dankt USA – und spricht von «schwieriger Situation» im Osten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seinem Lagebericht in der Nacht zum Sonntag von einer «sehr schwierigen Situation» in den Gebieten Donezk und Luhansk. Am schwierigsten sei sie wie in den Tagen zuvor bei der Stadt Bachmut.

    Selenskyj nannte die neue Militärhilfe der USA mit einem Umfang von bis zu 725 Millionen Dollar «sehr notwendig». Sein Land sei am Samstag Ziel neuer russischer Angriffe geworden. «Einige der Raketen und Drohnen wurden abgeschossen. Aber leider nicht alle», sagte das Staatsoberhaupt in seiner Videoansprache. «Wir tun alles, um mehr feindliche Raketen und Drohnen abzuschiessen. (...) Es wird sicher der Tag kommen, an dem unser Staat diese Aufgabe zu 100 Prozent erfüllen kann.»

    «Generell tun wir im Osten und Süden alles, um den Besatzern das Gefühl zu geben, dass sie keine Perspektive haben», meinte Selenskyj. Am Sonntag ist der 235. Tag seit Beginn der russischen Invasion im Nachbarland vom 24. Februar.

    Zugleich sprach Selenskyj nach russischen Angriffen auf Anlagen der Energieversorgung von Fortschritten bei der Reparatur. In der östlichen Stadt Isjum im Gebiet Charkiw sei damit begonnen worden, die Gasversorgung wiederherzustellen. «Die ersten 500 Familien der Stadt haben bereits wieder Gas in ihren Häusern.» In anderen Regionen seien erst am Freitag mehr als 3000 Häuser wieder an die Gasversorgung angeschlossen worden.

    Pro-russische Kämpfer nehmen in der Region Donezk die ukrainischen Truppen unter Beschuss. Aufnahme vom 11. Oktober.
    Pro-russische Kämpfer nehmen in der Region Donezk die ukrainischen Truppen unter Beschuss. Aufnahme vom 11. Oktober.
    AP
  • 7 Uhr

    Tödliche Schiesserei auf russischer Militäranlage

    In Russland gab es am Samstagabend bei einem Zwischenfall auf einem Militärgelände nahe der ukrainischen Grenze mindestens elf Tote. Zwei Schützen sollen nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums das Feuer bei einem Schiesstraining auf einem Truppenübungsplatz bei Belgorod eröffnet haben. Sie seien dabei getötet worden. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt, wie die Staatsagentur Tass. Moskau sprach von einem Terroranschlag.

    Für den Zwischenfall auf dem Militärgelände im Südwesten Russlands machte Moskau zwei Bürger eines GUS-Staates verantwortlich. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist ein loser Verbund ehemaliger Sowjetstaaten. Die beiden Schützen sollen getötet worden sein. Es soll sich dabei um einen Terroranschlag bei der Ausbildung von Rekruten für den Ukraine-Krieg gehandelt haben. Das lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 0.45 Uhr

    Polen: Schein-Referendum über Annexion der russisschen Botschaft

    Hunderte Menschen haben am Samstag in einem Schein-Referendum über die «Annexion» der russischen Botschaft in Polen abgestimmt. «Annexionen sind in dieser Saison in Mode», erklärten die Organisatoren der ungewöhnlichen Protestaktion.

    Sie spielten damit natürlich auf die von Russland verkündete Annexion von vier ukrainischen Regionen nach vom Westen als ungültig verurteilten «Referenden» an.

    Gehüllt in die blau-gelbe ukrainische Flagge und mit Protestplakaten standen die Menschen in einer langen Warteschlange, um schliesslich ihre Stimmzettel in die vor dem palastartigen Botschaftsgebäude in Warschau aufgestellte Wahlurne zu werfen. Der Stimmzettel enthielt die Frage, ob Polen die russische Botschaft annektieren soll. Als Antwort standen drei Optionen zur Auswahl – alle drei waren ein «Ja».