Star-Moderator geht Tucker Carlson ist raus bei Fox News

mmi

24.4.2023

Tucker Carlson (mitte ) soll den früheren US-Präsidenten Donald Trump (rechts) «gehasst» haben. Das lassen private Textnachrichten des Moderators vermuten. Dies entspricht dem Gegenteil seiner Meinung in der Öffentlichkeit, wie hier an einem Golfturnier im Sommer 2022.
Tucker Carlson (mitte ) soll den früheren US-Präsidenten Donald Trump (rechts) «gehasst» haben. Das lassen private Textnachrichten des Moderators vermuten. Dies entspricht dem Gegenteil seiner Meinung in der Öffentlichkeit, wie hier an einem Golfturnier im Sommer 2022.
Keystone

Tucker Carlson (53), einer der beliebtesten US-Fernsehmoderatoren, verlässt Fox News per sofort. Das hat der US-Medienriese am Montag überraschend mitgeteilt.

mmi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Tucker Carlson, einer der bekanntesten US-Fernsehmoderatoren, verlässt seinen Haussender Fox News per sofort.
  • Das hat der Medienkonzern am Montag mitgeteilt.
  • Warum es zu dem überraschenden Abgang gekommen ist, ist bislang nicht bekannt.
  • Vermutet wird jedoch ein Zusammenhang mit der Verleumdungsklage des Wahlmaschinenherstellers Dominion, der dem News-Sender vorwarf, falsche Nachrichten verbreitet zu haben.
  • Der Fall löste die Offenlegung von Textnachrichten aus, die zeigten, dass Carlsons private Ansichten im Gegensatz zu seinen Äusserungen im Fernsehen standen.

In einer Erklärung teilte Fox News Media mit, der Sender und Carlson hätten sich darauf geeinigt «getrennte Wege zu gehen». Im lediglich zwei Absatz langen Communiqué werden keine Gründe für die Entscheidung genannt, das berichten verschiedene Medien wie «CNN» oder die «BBC».

Seine letzte Fernsehsendung habe Carlson bereits vergangenen Freitag, den 21. April, moderiert, steht in der Erklärung weiter.

Der Abgang dürfte auch für den Moderator plötzlich gekommen sein. In einem Video, das der Journalist Aaron Rupar auf Twitter geteilt hat, beendete Carlson seine Sendung am Freitag mit den Worten: «We will be back on Monday» – «Wir sind am Montag wieder da».

Seine Primetime-Sendung wird nun von einer Reihe von Interimsmoderatoren prädentiert, bis ein dauerhafter Ersatz gefunden ist.

Private Äusserungen im Gegensatz zu TV-Meinung

Die Ankündigung erfolgt nur wenige Tage, nachdem Fox News eine Verleumdungsklage des Wahlmaschinenherstellers Dominion wegen der Berichterstattung über die Präsidentschaftswahlen 2020 beigelegt hat.

In der Klage argumentierte Dominion, dass sein Geschäft dadurch geschädigt wurde, dass Fox News falsche Behauptungen verbreitete, die Maschinen des Unternehmens seien gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump manipuliert worden.

Der Fall löste die Offenlegung von Textnachrichten aus, die zeigten, dass Carlsons private Ansichten im Gegensatz zu seinen Äusserungen im Fernsehen standen.

Seine Sendung, die jeweils auf dem begehrten Sendeplatz zwischen 20 und 21 Uhr Ortszeit ausgestrahlt wurde, wurde von den Anwälten von Dominion wiederholt in Gerichtsdokumenten zitiert. Darin warfen sie Carlson vor, dass einige seiner Beiträge diffamierend seien.

Darüber hinaus sieht sich Fox News mit einer Klage konfrontiert, die im März von der ehemaligen Buchhalterin Abby Grossberg eingereicht wurde, in der sie ihm «üble sexistische Stereotypen» vorwarf.

3 Millionen Zuschauer*innen pro Abend

Laut Nielson-Daten für die Woche vom 27. März bis zum 2. April war Carlsons Sendung viermal unter den zehn meistgesehenen Sendungen im US-Kabelfernsehen vertreten.

Mit durchschnittlich mehr als drei Millionen Zuschauern pro Abend war er der meistgesehene Moderator von Fox News. Carlson interviewte Trump vor zwei Wochen, nachdem die Enthüllungen im Dominion-Fall gezeigt hatten, dass Carlson den Ex-Präsidenten privat «gehasst» hatte. Ausserdem interviewte er den Twitter-CEO Elon Musk in seiner letzten Woche bei Fox News.