Krieg im Nahost Ticker vom 18.10.2023

Agenturen/red

19.10.2023

Israel weckt Zweifel an bevorstehender Bodenoffensive in Gaza

Israel weckt Zweifel an bevorstehender Bodenoffensive in Gaza

STORY: Das israelische Militär will eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen nicht unbedingt zu einer Bodenoffensive übergehen. Man bereite sich auf die nächsten Kriegsphasen vor, sagte ein Militärsprecher am Dienstag in Jerusalem. Man habe bisher nicht mitgeteilt, worum es sich handele. Alle würden zwar von einer Bodenoffensive sprechen, es könne aber auch etwas anderes sein. Die humanitäre Lage in Gaza ist angespannt, auch weil Israel das Gebiet kontinuierlich unter Beschuss nimmt. Befürchtet wird, dass eine Bodenoffensive die Lage erheblich verschlimmern würde. Israel hat den Gazastreifen abgeriegelt und die Bevölkerung im Norden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Dies wurde vor allem in der arabischen Welt scharf kritisiert. Nach Bundeskanzler Scholz am Dienstag wird am Mittwoch auch US-Präsident Joe Biden in Israel erwartet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe zugesichert, er werde einen Plan entwickeln, um humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza zu organisieren, sagte US-Aussenminister Antony Blinken. Möglich wäre dies am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, der allerdings nach wie vor geschlossen ist. Auf ägyptischer Seite stehen mittlerweile tonnenweise Hilfsgüter bereit, die Israel aber nicht in den Gazastreifen liefern lässt, weil davon auch die Hamas profitieren könnte. Andererseits haben sich auf Gaza-Seite zahlreiche Doppelstaatler versammelt, um das Gebiet Richtung Ägypten verlassen zu können. Die Regierung in Kairo fürchtet, dass damit auch zahlreiche Palästinenser nach Ägypten flüchten könnten und lässt Einreisen derzeit nicht zu. Irans geistliches und staatliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei warf Israel vor, im Gazastreifen einen «Völkermord» zu begehen, der «sofort» beendet werden müsse. Man müsse reagieren auf das, was in Gaza geschehe, sagte Chamenei im staatlichen Fernsehen. Iran gilt als Erzfeind Israels und unterstützt die Hamas. Bei den israelischen Luftangriffen auf Gaza sind seit dem 07. Oktober bislang mehr als 2800 Palästinenser getötet worden, ein Viertel davon Kinder. Etwa die Hälfte der 2,3 Millionen Bewohner des Gazastreifens haben ihr Zuhause verlassen.

18.10.2023

US-Geheimdienstler gehen davon aus, dass «es eine fehlgeleitete Rakete von Terroristen in Gaza-Stadt war, die vor der Klinik einschlug. Der UN-Nothilfekoordinator fordert den sofortigen Zugang zum Gazastreifen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick:

  • Wegen der angespannten Situation im Nahen Osten haben Basel und Zürich Demonstrationsverbote verhängt.
  • Die verheerende Explosion in einem Spital in Gaza ist nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden nicht von einem israelischen Luftangriff ausgelöst worden.
  • Nach dem Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten von Toten und Verletzten wächst die Sorge vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten.
  • Während die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sowie auch mehrere arabische Staaten Israel die Verantwortung für den Raketeneinschlag gaben, sagt die israelische Armee, das Spital sei durch eine fehlgeschlagene Rakete der Terrororganisation Islamischer Dschihad getroffen worden.
  • Die Ereignisse lösten spontan Proteste in der arabischen Welt und auch in einigen deutschen Städten aus.
  • Nach ihrem Grossangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas nach Angaben der israelischen Armee mindestens 199 Geiseln in ihrer Gewalt.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

  • 23.34 Uhr

    Biden plant Ansprache an Nation zu Kriegen in Nahost und der Ukraine

    Angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine will sich US-Präsident Joe Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer seltenen Ansprache aus dem Oval Office an die Nation wenden. Biden werde dort die Reaktion der USA auf die terroristischen Angriffe der Hamas gegen Israel und auf den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine erörtern, teilte das Weisse Haus am Mittwochabend mit. Die Ansprache aus dem Amtszimmer des Präsidenten in der US-Regierungszentrale ist zur besten Sendezeit um 20 Uhr am Donnerstagabend (Ortszeit/Freitag 02.00 Uhr MEZ) vorgesehen. Biden hatte am Mittwoch Israel besucht, um sich dort ein Bild von der Lage in dem Konflikt zu machen.

  • 23.22 Uhr

    Biden: Ägypten will 20 Hilfslaster über die Gaza-Grenze lassen

    Ägypten hat nach Angaben von US-Präsident Joe Biden zugesichert, einige Lastwagen mit humanitären Gütern über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu lassen. Biden sagte am Mittwoch auf seiner Rückreise von einem Besuch in Israel, er habe mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi telefoniert. Dieser habe zugesagt, «für den Anfang» zunächst «bis zu 20 Laster» über den bislang geschlossenen Grenzübergang zu lassen. Danach könnten möglicherweise weitere Lieferungen folgen.

    Biden betonte aber, sollte die im Gazastreifen herrschende Hamas die Lieferungen konfiszieren, «dann hört es auf». Vertreter der Vereinten Nationen würden sich auf der Gaza-Seite um die Verteilung der Güter kümmern. Rafah gilt als einziger Weg, dringend benötigte Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen.

    Biden äusserte sich bei einem Tank-Zwischenstopp auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Deutschland. In Tel Aviv hatte der US-Präsident zuvor unter anderem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu getroffen und auch über den Schutz von Zivilisten in dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas gesprochen. Kurz nach dem Treffen mit Biden kündigte Netanjahu an, sein Land werde humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen nicht behindern.

    Unklar war zunächst, wann genau der Grenzübergang für die Laster geöffnet wird. Nach Berichten von vor Ort wurde der Übergang durch israelischen Beschuss beschädigt und muss nun repariert werden. Nach ägyptischen Angaben stehen dort rund 3000 Tonnen Güter bereit. Biden sagte, es seien Reparaturen an der Strasse nötig. Vor Freitag sei die Lieferung daher nicht zu erwarten. Es würden auch nicht direkt alle Laster durchgelassen, sondern zunächst eben nur bis zu 20.

  • 21.53 Uhr

    Hunderte stürmen US-Kapitol und fordern Waffenstillstand

    Hunderte von Demonstranten haben das US-Kapitol in Washington DC gestürmt, um einen sofortigen Waffenstillstand im laufenden Konflikt zwischen Israel und der Hamas zu fordern.

    Protestierende fordern im US-Kapitol einen Waffenstillstand. (18. Oktober 2023)
    Protestierende fordern im US-Kapitol einen Waffenstillstand. (18. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Amanda Andrade-Rhoades

    Zahlreiche Videos im Internet zeigen, wie eine grosse Gruppe von Menschen, von denen einige auf dem Boden sitzen, sich vor dem berühmten Gebäude versammelt und ein grosses Banner mit der Aufschrift «Juden sagen: Waffenstillstand jetzt» schwenken und Sprechchöre skandieren. Auch in den Innenbereich drangen die Protestierenden ein. Offenbar gab es Festnahmen.

  • 21.46 Uhr

    10'000 Menschen auf pro-palästinensische Demo in Athen — Polizei schreitet ein

    Rund 10'000 Menschen haben nach Polizeischätzungen im Zentrum der griechischen Hauptstadt Athen an einer pro-palästinensischen Kundgebung teilgenommen. «Freiheit für Palästina», skandierten die Demonstranten, wie Augenzeugen berichteten. Zu der Demonstration hatten die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) und palästinensische Organisationen in Griechenland aufgerufen. Die Polizei zog starke Einheiten zusammen.

    Pro-palästinensische Demonstranten vor dem Parlament in Athen.
    Pro-palästinensische Demonstranten vor dem Parlament in Athen.
    Bild: Keystone/EPA/Orestis Panagiotou

    Vor der israelischen Botschaft in Athen demonstrierten einige Dutzend Menschen für Israel. Die Polizei sperrte zahlreiche Strassen, damit es zu keinem direkten Kontakt der Teilnehmer beider Kundgebungen kommt. Als einige Dutzend Demonstranten sich aus der pro-palästinensischen Menge lösten, um die pro-israelischen Demonstranten anzugreifen, setzte die Polizei Tränengas ein und trieb die Randalierer auseinander, wie der griechische Rundfunk berichtete. Danach habe sich die Lage wieder beruhigt.

    Das griechische Ministerium für Bürgerschutz zog unterdessen starke Einheiten der Bereitschaftspolizei in und um die Migranten-Camps auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos zusammen, wie der griechische Rundfunk am Mittwochabend berichtete. Dort leben zahlreiche Palästinenser und andere Migranten aus arabischen Staaten.

  • 21.33 Uhr

    Wieder Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv

    In der Küstenstadt Tel Aviv und im Zentrum Israels ist am späten Abend erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Es gab zunächst keine Berichte über Einschläge oder Verletzte. Im Grossraum Tel Aviv hatte es zuvor bereits mehrfach Alarm gegeben.

    Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat seit dem Massaker im Süden Israels am 7. Oktober Tausende Raketen auf Israel abgefeuert.

  • 21.02 Uhr

    Hamas: Israel warnte mehrere Spitäler vor Angriffen

    Die militant-islamistische Hamas beharrt darauf, dass Israel für die tödliche Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten Toten verantwortlich war. In den Tagen vor der Detonation habe das israelische Militär die Al-Ahli-Klinik und 20 weitere Krankenhäuser vor möglichen Angriffen gewarnt und sie aufgefordert, Personal und Patienten in Sicherheit zu bringen, weil sie im Einsatzgebiet der Streitkräfte lägen, hiess es in einer Mitteilung der Hamas vom Mittwoch. Den Krankenhäusern sei gedroht worden, sie seien selbst für die Konsequenzen verantwortlich, wenn sie den Aufforderungen keine Folge leisteten.

  • 20.50 Uhr

    Israelischer Armeesprecher: Immer mehr missglückte Raketenstarts aus dem Gazastreifen

    Der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Daniel Hagari, berichtet von einer wachsenden Zahl von missglückte Raketenstarts aus dem Gazastreifen. Bislang habe es ungefähr 450 missglückte oder fehlgeleitete Raketenstarts gegeben: Zuletzt sei die tendenz gestiegen. Dieser Beschuss gehe auf das Konto von Hamas und dem Islamischen Dschihad, sagt Hagari.

  • 20.37 Uhr

    Angehörige von Geiseln kritisieren Hilfslieferungen nach Gaza

    Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln haben die Entscheidung der israelischen Regierung verurteilt, Hilfslieferungen in begrenztem Umfang in das abgeriegelte Gebiet zu lassen. «Kinder, Säuglinge, Frauen, Soldaten, Männer und ältere Menschen, einige mit ernsthaften Erkrankungen, verwundet und angeschossen, werden unter der Erde wie Tiere und unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten. Und die israelische Regierung verhätschelt die Mörder und Entführer mit Baklava und Medikamenten», hiess es in einer Mitteilung der Organisation Hostage and Missing Families Forum am Mittwoch.

    Zuvor hatte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitgeteilt, Israel werde die Lieferung begrenzter Mengen von Wasser, Nahrung und Medikamenten nicht behindern. Wann die Lieferungen beginnen sollen, war zunächst allerdings unklar. Zunächst muss Ägypten eine Strasse wieder in Stand setzen, in der nach israelischen Luftangriffen grosse Krater klaffen. Laut dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) stehen in Ägypten 3000 Tonnen an Hilsgütern bereit.

  • 19.24 Uhr

    USA verhindern Drohnenangriffe auf Stützpunkte im Irak

    Ein Stützpunkt von US-Truppen im Irak ist am Mittwoch mit Drohnen angegriffen worden. Die unbemannten Flugzeuge seien abgefangen worden, bevor sie die Militärbasis Al-Assad erreichten, teilte ein US-Regierungsvertreter mit. Wenige Stunden später teilte die vom Iran unterstützte Miliz Taschkil al-Warithin mit, sie habe mit einer weiteren Drohne einen zweiten Stützpunkt angegriffen. Dies wurde von den USA nicht bestätigt.

    Die Regierung der halbautonomen Kurdenregion im Nordirak teilte mit, eine abgefangene Drohne sei in der Nähe des Dorfes Batas auf eine Freifläche gestürzt. Berichte über Verletzte gab es nicht.

    Der Islamische Widerstand im Irak, ein Zusammenschluss von Milizen, die vom Iran unterstützt werden – dazu gehört auch Taschkil al-Warithin –, übernahm die Verantwortung für die beiden Anschläge und erklärte, dies sei der Auftakt zu weiteren Operationen gegen die «amerikanische Besatzung».

  • 18.35 Uhr

    Palästinenser: Zwei Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

    Zwei Jugendliche sind nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten im Westjordanland getötet worden. Die 15 und 17 Jahre alten Palästinenser seien in der Nähe der Stadt Ramallah durch Schüsse ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

    Das israelische Militär erklärte, Dutzende Palästinenser hätten Steine und Sprengsätze auf israelische Soldaten und Polizisten der Grenzpolizei geworfen. Darauf sei mit Schüssen reagiert worden.

    Nach der tödlichen Explosion bei einem Krankenhaus im Gazastreifen hatten palästinensische Gruppen im Westjordanland für Mittwoch zu Konfrontationen mit Soldaten aufgerufen.

  • 18.29 Uhr

    US-Regierung: Israel wohl nicht verantwortlich für Explosion

    Israel war nach vorläufigen Erkenntnissen der US-Geheimdienste nicht für die opferreiche Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehe man nicht davon aus, dass ein israelischer Luftangriff am Dienstagabend das Al-Ahli-Krankenhaus getroffen habe, schrieb eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats im Weissen Haus, Adrienne Watson, am Mittwoch auf X, dem früheren Twitter. Man trage aber nach wie vor Informationen zusammen. Die Einschätzung der US-Regierung basiert ihren Angaben zufolge auf Luftaufnahmen, abgefangenen Nachrichten und frei verfügbaren Informationen.

    Zuvor hatte auch US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch in Israel dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesagt: «Nach dem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als wäre es von der anderen Mannschaft gemacht worden, nicht von Ihnen».

  • 18.17 Uhr

    UN-Vermittler: Gefahr für Ausweitung des Nahost-Konflikts «sehr real»

    Der UN-Vermittler für den Nahen Osten sieht eine grosse Gefahr für eine Ausweitung des Gaza-Kriegs. «Aufgrund meiner Treffen und der Dynamik, die ich vor Ort beobachte, würde ich Folgendes sagen: Die Gefahr einer Ausweitung dieses Konflikts ist real - sehr, sehr real - und äusserst gefährlich», sagte der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, am Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

  • 17.49 Uhr

    Wieder Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv

    Im Grossraum Tel Aviv und im Zentrum Israels ist am Mittwochabend erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen hat seit dem Massaker im Süden Israels am 7. Oktober Tausende Raketen auf Israel abgefeuert.

  • 17.21 Uhr

    Rotes Kreuz steht mit 60 Tonnen Hilfslieferungen für Gaza bereit

    Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat einen Konvoi mit 60 Tonnen an Hilfsgütern mobilisiert, um der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen zu helfen. Die Lieferungen, die unter anderem Medikamente und Verbandsmaterial beinhalten, könnten in den Gazastreifen gebracht werden, aber nur wenn das sicher sei, teilte das IKRK am Mittwoch mit.

    Gaza: Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten.
    Gaza: Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten.
    Bild: imago/ZUMA Press

    Wenig später kündigte Israel an, die Lieferung humanitärer Hilfe aus Ägypten in den Gazastreifen zu erlauben. Wann die Transporte beginnen könnten, war aber zunächst nicht klar. Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen hat nur begrenzte Kapazitäten und wurde nach ägyptischen Angaben bei einem israelischen Luftangriff beschädigt.

  • 17.14 Uhr

    Israelische Botschaft in Buenos Aires nach Bombendrohung evakuiert

    Nach einer Bombendrohung ist die israelische Botschaft in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires vorübergehend evakuiert worden. Sprengstoffspezialisten durchsuchten das Gebäude, konnten aber nichts Verdächtiges entdeckten, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Auch die US-Botschaft habe eine Drohung erhalten. Dort wurden nach Polizeiangaben bei einer Durchsuchung ebenfalls keine verdächtigen Gegenstände entdeckt.

  • 16.38 Uhr

    Zürich und Basel verbieten Kundgebungen wegen Nahostkonflikt

    Wegen der angespannten Situation im Nahen Osten haben Schweizer Städte Demonstrationsverbote verhängt. Dazu gehören Basel und Zürich, wie die Städte und die Polizei mitteilten.

    Basel verbietet am Wochenende generell Kundgebungen. «Grund dafür ist die sich zuspitzende Sicherheitslage im internationalen Kontext der Eskalation im Nahen Osten», teilte die Kantonspolizei am Mittwoch mit. Das betrifft dort auch eine zunächst bewilligte Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen, wie ein Polizeisprecher sagte. Dazu waren auch Gegendemonstrationen angekündigt worden. Massnahmengegner wollten am 21. Oktober nicht nur in Basel, sondern auch im nahen Deutschland und Frankreich auf die Strasse gehen.

    In Zürich gilt ein Verbot für Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt für den Rest der Woche. Es gebe keine Bewilligungen für «Kundgebungen und Demonstrationen, die im Zusammenhang mit dem Konflikt Israel/Palästina stehen», teilte das Sicherheitsdepartement mit. Kommende Woche werde die Lage neu beurteilt.

  • 15.19 Uhr

    Hamas-Ministerium korrigiert Totenzahl in Spital nach unten

    Das von der militant-islamistischen Hamas geleitete Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat die Zahl der Toten durch die Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus auf 471 nach unten korrigiert. Wie sie auf die Zahl gekommen ist, teilte die Behörde am Mittwoch nicht mit. Am Dienstag hatte das Ministerium noch von mindestens 500 Toten gesprochen. Grund dafür sei eine Explosion, die durch einen israelischen Luftangriff ausgelöst worden sei.

    Israel wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, eine fehlgeleitete Rakete der Organisation Islamischer Dschihad sei auf dem Klinikgelände eingeschlagen. Der Islamische Dschihad wies das seinerseits zurück.

    Mitarbeiter des Al-Ahli-Krankenhauses sagten, sie könnten die Zahl der Toten nicht einschätzen, da die Explosion viele Menschen in Stücke gerissen habe. Die Leiterin des Krankenhauses, Suhaila Tarasi, und Beamte der Episkopalkirche, die das Krankenhaus betreiben, sprachen von Hunderten Toten und vermieden es, eine genaue Zahl zu nennen.

    Der Generaldirektor des Al-Schifa-Krankenhauses, Mohammed Abu Selmia, in das alle Verwundeten und Toten nach der Explosion verlegt wurden, sagte der Nachrichtenagentur AP, er gehe davon aus, dass die Zahl der Todesopfer eher bei 250 liege. Hinzu kämen Hunderte Verletzte.

  • 14.29 Uhr

    Britischer Geheimdienst warnt vor Terrortaten wegen Gazakonflikts

    Der britische Inlandsgeheimdienst MI5 hat vor der Gefahr terroristischer Anschläge im Vereinigten Königreich wegen des Gazakriegs gewarnt. Es sei gut möglich, dass die «tiefgreifenden Ereignisse im Nahen Osten» zu einer größeren Bedrohung Grossbritanniens führten, aber auch zu neuen Formen terroristischer Ziele, sagte MI5-Chef Ken McCallum am Dienstag (Ortszeit) nach einem Treffen der «Five Eyes»-Geheimdienstkooperation in den USA.

    Im Fokus seines Dienstes stehe vor allem der Iran, sagte McCallum. «Insbesondere die vergangenen etwa 18 Monate waren eine besonders intensive Phase der vom Iran ausgehenden Bedrohung auf britischem Boden.»

    Dabei habe es sich aber vorwiegend um Aktivitäten gegen interne Feinde der iranischen Führung wie Dissidenten und Medienorganisationen gehandelt. Den MI5 beschäftige aber, ob sich die iranischen Ziele «als Reaktion auf Ereignisse anderswo» ändern könnten, sagte McCallum.

    Die«Five Eyes»-Kooperation umfasst Geheimdienste aus Grossbritannien, den USA, Kanada, Australien und Neuseeland.

  • 14.13 Uhr

    Hamas ruft zu weltweiten Protesten am Wochenende auf

    Die islamistische Hamas hat zu weltweiten Protesten am Wochenende aufgerufen. Ein Repräsentant der Gruppierung, die in der EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird, sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in der libanesischen Hauptstadt Beirut: «Wir rufen unser palästinensisches Volk und das Volk der arabischen und islamischen Nation auf, am kommenden Freitag in allen Städten (...) zu demonstrieren.» Auch am Sonntag sollten die Proteste gegen «Massaker, Kriegsverbrechen und Völkermorde in Gaza» weitergehen.

  • 13.25 Uhr

    Biden: Explosion in Klinik offenbar nicht von Israel verursacht

    Die verheerende Explosion in einem Krankenhaus in Gaza ist nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden nicht von einem israelischen Luftangriff ausgelöst worden. «Nach dem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als wäre es von der anderen Mannschaft gemacht worden, nicht von Ihnen», sagte Biden dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu während eines Treffens am Mittwoch in Tel Aviv. Es gebe jedoch viele Menschen, die sich nicht sicher seien, was die Explosion verursacht habe.

    Die im Gazastreifen regierende Hamas hat einen israelischen Angriff für die Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus verantwortlich gemacht. Die Hamas, die von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, sprach von etwa 500 Todesopfern. Israel wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, eine fehlgeleitete Rakete der Organisation Islamischer Dschihad sei auf dem Klinikgelände eingeschlagen. Der Islamische Dschihad wies das zurück.

    Biden erklärte nicht näher, weshalb er die israelische Darstellung für glaubwürdig hält. Er sei tief betrübt und empört über die Explosion, sagte er. Die militant-islamistische Hamas habe bei ihren Terrorangriffen am 7. Oktober 1400 Israelis abgeschlachtet, darunter sogar Kinder. Seine Landsleute trauerten um die Toten. «Die Amerikaner sind besorgt», sagte Biden.

  • 13.04 Uhr

    Britischer Aussenminister fordert nach Klinik-Explosion Besonnenheit

    Der britische Aussenminister James Cleverly hat die Öffentlichkeit zur Vorsicht bei der Bewertung der tödlichen Explosion in einer Klinik im Gazastreifen aufgefordert. Zunächst müssten die Fakten zur Ursache der Detonation abgewartet werden, sagte Cleverly am Mittwoch.

    James Cleverly, Aussenminister von Grossbritannien, mahnt zur Ruhe nach Klinik-Explosion.
    James Cleverly, Aussenminister von Grossbritannien, mahnt zur Ruhe nach Klinik-Explosion.
    Bild: Keystone/AFP/AP/Olivier Douliery

    Der Minister schrieb auf der Plattform X, dem früheren Twitter, am Dienstagabend hätten zu viele Menschen voreilige Schlüsse aus dem tragischen Verlust von Menschenleben im Al-Ahli-Krankenhaus gezogen. «Wenn wir uns irren, würden wir noch mehr Leben gefährden», schrieb er. Nun müsse ein kühler Kopf bewahrt werden.

    Die britische Regierung hat keine Seite beschuldigt, für die Explosion verantwortlich zu sein, die nach Angaben der Hamas-Organisation durch einen israelischen Luftangriff ausgelöst wurde. Das israelische Militär erklärte dagegen, eine von der Organisation Islamischer Dschihad abgefeuerte Rakete habe die massive Detonation ausgelöst.

  • 12.51 Uhr

    Einstellige Zahl Deutscher nach Hamas-Terror tot

    Bei dem Terrorangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben der Bundesregierung auch Deutsche ums Leben gekommen. Die Regierung gehe von einer einstelligen Zahl deutscher Staatsangehöriger aus, «die dem Hamas-Terror zum Opfer gefallen sind», teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin mit. Details nannte der Sprecher nicht.

    Das Auswärtige Amt stehe mit den israelischen Behörden in engem Kontakt, ergänzte der Sprecher. Die Bundesregierung bestätige Todesfälle erst, wenn Angehörige verständigt worden seien.

  • 12.36 Uhr

    Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza steigt auf etwa 3300

    Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober auf etwa 3300 gestiegen. Dies teilte Mai Al-Kaileh, Gesundheitsministerin in Ramallah im Westjordanland, am Mittwoch mit.

    Die Zahl der Verletzten liege bei mehr als 13 000. Sie äusserte sich dabei allerdings nicht zu der tödlichen Explosion an einem Spital im Gazastreifen am Mittwochabend. Das Gesundheitsministerium in Gaza, das von der islamistischen Hamas kontrolliert wird, sprach zuletzt von insgesamt etwa 3200 Toten.

  • 10.17 Uhr

    Israels Armee: Zerstörungen an Gaza-Spital durch Dschihad-Rakete

    Eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad hat nach israelischen Informationen die tödliche Explosion an einem Spital in Gaza verursacht.

    Auf einem Parkplatz neben der Klinik seien Zerstörungen vor allem durch eine sehr grosse Menge an Raketenantriebsmittel (Propellant) zu erklären, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch vor Journalisten in Tel Aviv. «Der Treibstoff hat eine grössere Explosion ausgelöst als der Sprengkopf selbst.» Darum seien Fahrzeuge in Brand geraten. Auf dem Parkplatz hätten sich zum Zeitpunkt der Explosion viele Menschen aufgehalten.

    Es gebe keine typischen Zerstörungen an den umliegenden Gebäuden oder einen Krater wie bei einem israelischen Luftangriff, erklärte Hagari. «Der Parkplatz wurde nicht von Munition der Luftwaffe getroffen.» Das Raketenabwehrsystem Iron Dome werde auch nicht über dem Gazastreifen, sondern nur über Israel eingesetzt. Es gebe häufiger Vorfälle fehlgeleiteter Raketen militanter Palästinenser, die im Gazastreifen selbst einschlugen, sagte er.

    Sprecher Hagari sagte, die palästinensische Rakete sei vermutlich von einem Friedhof hinter dem Spital abgefeuert worden. In einem von Israel abgefangenen Telefongespräch zwischen zwei Mitgliedern der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas sei ebenfalls von der Fehlfunktion einer palästinensischen Rakete die Rede gewesen.

    Ausserdem gebe es Radaraufzeichnungen von einer Salve von Raketen, die kurz vor der Explosion vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert worden sei. Die Armee habe auch Luftaufnahmen ausgewertet. Es gebe zwei unabhängige Videos, die als Beweis für eine fehlgeleitete Rakete dienten. Man werde diese Informationen sowie weitere Beweise an Israels Verbündete weitergeben, allen voran die USA.

    Die Hamas habe sofort gewusst, dass es sich um eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad gehandelt habe, und dennoch versucht, Israel für den tödlichen Vorfall verantwortlich zu machen, sagte Hagari. Der Dschihad wies jegliche Verantwortung zurück.

  • 09.56 Uhr

    Biden landet in Israel

    Inmitten einer schweren Krise im Nahen Osten ist US-Präsident Joe Biden zu einem Kurzbesuch in Israel eingetroffen. Bidens Regierungsmaschine landete am Mittwochvormittag in Tel Aviv, wie auf dem Livestream des Büros des israelischen Ministerpräsidenten zu sehen war. Biden begrüsste Benjamin Netanjahu mit einer Umarmung.

    Neben einem Gespräch mit Netanjahu ist nach Angaben der US-Regierung unter anderem auch ein Treffen Bidens mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog geplant.

    Überschattet wird die Reise des US-Präsidenten von einer verheerenden Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten Toten und Verletzten. Der Vorfall, der sich am Dienstag kurz vor Bidens Abreise aus Washington ereignete, verschärft die Spannungen in der Region dramatisch und befeuert Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts.

  • 09.18 Uhr

    Behörden in Gaza melden wieder Todesopfer bei Luftangriffen

    Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben des Innenministeriums im Gazastreifen am Mittwochmorgen ihre Luftangriffe auf das Gebiet fortgesetzt. Dabei seien mehrere Orte im gesamten Gazastreifen getroffen worden, teilte das von der Hamas geführte Ministerium mit. Mindestens 37 Menschen seien bei Einschlägen in Dschabalia nördlich von Gaza getötet worden, hieß es.

  • 09.10 Uhr

    Noch immer sind Hamas-Terroristen in Israels Süden

    Noch immer sollen Hamas-Terroristen durch die Negev-Region im Süden Israels streifen. So lautet eine Einschätzung der israelischen Armee. Sie sollen darauf warten aus ihren Verstecken hervorzukommen und Zivilisten angreifen zu können. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

  • 09.00 Uhr

    Scholz: Krankenhaus-Explosion genau aufklären

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich betroffen geäussert über die verheerenden Zerstörungen in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten Toten und Verletzten. «Ich bin entsetzt über die Bilder, die uns von der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza erreichen», schrieb er am Mittwoch auf der Internet-Plattform X, früher Twitter. «Unschuldige wurden verletzt und getötet. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer.» Der Kanzler schloss die Forderung an: «Es ist wichtig, dass dieser Vorfall sehr genau aufgeklärt wird.»

  • 08.38 Uhr

    Israels Militär veröffentlicht Luftaufnahmen von Krankenhaus

    Israels Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei. In dem am Mittwoch veröffentlichten Videozusammenschnitt sind Luftaufnahmen der Al-Ahli-Klinik und eines Parkplatzes zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war. Dabei sollen Hunderte von Menschen getötet worden sein.

    Israels Militär veröffentlicht Luftaufnahmen von Krankenhaus

    Israels Militär veröffentlicht Luftaufnahmen von Krankenhaus

    Israels Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei.

    18.10.2023

    Verglichen werden Luftaufnahmen vor und nach dem tödlichen Vorfall. Es sei kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen entstehe. Nach Angaben der Armee schlug dort stattdessen eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ein. Diese wies die Schuldzuweisung zurück.

    Der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus sagte dem US-Sender CNN ausserdem, das Militär habe Beweise vorliegen über ein von Israel abgehörtes Gespräch zwischen Hamas-Terroristen. Sie hätten gesagt: «Oh, da gab es offenbar eine Fehlfunktion oder eine Explosion einer Rakete, die im Gazastreifen gelandet ist.» Zudem sei kurz vor dem Vorfall eine Salve von Raketen aus dem mittleren oder nördlichen Abschnitt des Gazastreifens in Richtung Israel abgefeuert worden. Diese sei auf Israels Radarsystem verzeichnet worden.

  • 08.05 Uhr

    Etwa 3200 Palästinenser seit Beginn von Gaza-Krieg getötet

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sind nach palästinensischen Angaben rund 3200 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Rund 11'000 weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das der dort herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas untersteht, am Mittwoch mit.

    Dies ist mit Abstand die grösste Zahl von Toten bei allen bisherigen Konflikten Israels mit der Hamas, die 2007 gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen an sich gerissen hatte. Sie wird auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft. Die israelische Armee bekräftigt, sie greife nur Hamas-Ziele an und tue alles, um zivile Opfer zu vermeiden.

    Israel hatte die Angriffe nach einem verheerenden Terroranschlag der Hamas im Grenzgebiet aufgenommen. Bei Massakern im Auftrag der Hamas im Grenzgebiet und in den Tagen danach hat Israel mehr als 1400 Tote zu beklagen. Rund 4400 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.

  • 07.15 Uhr

    Israels Militär veröffentlicht Luftaufnahmen von Krankenhaus

    Israels Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei. In dem am Mittwoch veröffentlichten Videozusammenschnitt sind Luftaufnahmen der Al-Ahli-Klinik und eines Parkplatzes zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war. Dabei sollen Hunderte von Menschen getötet worden sein. Verglichen werden Luftaufnahmen vor und nach dem tödlichen Vorfall. Es sei kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen entstehe. Nach Angaben der Armee schlug dort stattdessen eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ein. Diese wies die Schuldzuweisung zurück.

  • 6.15 Uhr

    Raketeneinschlag Gaza-Spital: Verwirrung über Opferzahlen

    Die israelische Armee zweifelt die Zahl der palästinensischen Todesopfer bei dem Raketenangriff auf das Spital in Gaza-Stadt an. Es habe keinen direkten Treffer auf die Einrichtung gegeben, sagt der Sprecher der israelischen Armee, Admiral Daniel Hagari. Aufnahmen von Militärdrohnen zeigten «eine Art Treffer auf dem Parkplatz». Das Militär habe ein Gespräch mit der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad abgehört, in dem die Kämpfer einen Fehlschuss zugegeben hätten, erklärt ein weiterer Militärsprecher, Oberstleutnant Jonathan Concricus, dem US-Sender CNN. Die Armee werde einen Mitschnitt des Gesprächs veröffentlichen.

    Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium gibt die Zahl der Opfer mit mindestens 500 an, hatte zuvor aber selbst von einem Treffer im «Hof eines Spital» im Zentrum von Gaza-Stadt gesprochen.

  • 4.24 Uhr

    UN-Gruppe arabischer Länder fordert Feuerpause in Nahost

    Nach der verheerenden Explosion in einem Spital in Gaza-Stadt hat eine Gruppe arabischer Länder bei den Vereinten Nationen einen sofortigen Waffenstillstand zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas gefordert. Man sei «entsetzt über dieses Massaker», erklärte der palästinensische UN-Botschafter Rijad Mansur im Namen der Arab Group. Eine sofortige Feuerpause sei oberstes Ziel, da die Rettung von Menschenleben die Hauptsache sei.

    Die Arab Group fordere zudem eine unverzügliche Lieferung von humanitären Hilfsgütern in den Gazastreifen und einen Stopp der «erzwungenen Vertreibung» von Palästinensern in dem Gebiet, teilte Mansur mit.

    Bei einem Raketeneinschlag im Al-Ahli-Spital in Gaza-Stadt kamen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 500 Menschen ums Leben. Die Hamas machte einen israelischen Luftangriff verantwortlich, doch dementierte Israels Militär und sprach von einer fehlgeleiteten palästinensischen Rakete. Die Explosion in der Klinik löste in der Region Entsetzen aus.

  • 3.02 Uhr

    Biden will Israel bei Besuch auch «harte Fragen» stellen – als Freund

    Bei seinem Besuch in Tel Aviv mitten in der Nahost-Krise will US-Präsident Joe Biden der israelischen Regierung auch «harte Fragen» stellen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, sagte am Dienstagabend (Ortszeit) auf dem Flug nach Tel Aviv, Biden wolle von den Israelis ein Gefühl für die Situation vor Ort bekommen, mehr über ihre Ziele und Pläne in den kommenden Tagen und Wochen hören, «und er wird ihnen einige harte Fragen stellen». Kirby betonte, Biden werde die Fragen «als wahrer Freund Israels» stellen.

    Auf Nachfrage erläuterte Kirby: «Ich meine das nicht bedrohlich oder in irgendeiner Weise feindselig, sondern einfach harte Fragen, die ein guter Freund Israels stellen würde, um herauszufinden, wo sie glauben, dass sie sind, wo sie glauben, dass sie hin wollen, was ihre Pläne für die Zukunft sind – alles im Geiste eines wahren, engen Freundes Israels.» Biden wolle nicht, dass sich der Konflikt ausweite oder vertiefe. Der US-Präsident werde auch die humanitäre Situation im Gazastreifen ansprechen. Kirby betonte aber auch erneut, dass es darum gehe, zu hören, was Israel an weiterer Unterstützung brauche.

  • 2.22 Uhr

    Israels Armee meldet erneuten Beschuss aus Libanon

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es nach Armeeangaben erneut zu einem Schusswechsel gekommen. Israelische Soldaten seien mit Panzerabwehrraketen in der Gegend von Shtula im Bereich des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Libanon beschossen worden, teilte das israelische Militär am frühen Mittwochmorgen mit. Die eigene Artillerie habe daraufhin den Ort des Raketenabschusses unter Feuer genommen, hiess es. Israelische Kampfflugzeuge beschossen zudem in Reaktion auf den wiederholten Beschuss Israels vom Libanon aus einen Beobachtungsposten und militärische Infrastruktur der dortigen Hisbollah-Miliz, wie das israelische Militär auf Telegram mitteilte.

    Seit den verheerenden Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen Israels auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren.

  • 2.03 Uhr

    UN-Generalsekretär entsetzt über Raketeneinschlag in Klinik in Gaza

    UN-Generalsekretär António Guterres hat sich bestürzt über den verheerenden Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen gezeigt. «Ich bin entsetzt über die Tötung Hunderter palästinensischer Zivilisten heute bei einem Angriff auf ein Spital in Gaza, den ich aufs Schärfste verurteile», schrieb Guterres bei x, vormals Twitter. «Mein Herz ist bei den Familien der Opfer. Spitäler und medizinisches Personal unterliegen dem Schutz des humanitären Völkerrechts.»

    Eine palästinensische Sanitäterin (M.) und andere Menschen in Gaza weinen, als sie vom Tod eines Familienmitglieds beim Raketeneinschlag in eine Klinik in Gaza-Stadt hören. (17. Oktober 2023)
    Eine palästinensische Sanitäterin (M.) und andere Menschen in Gaza weinen, als sie vom Tod eines Familienmitglieds beim Raketeneinschlag in eine Klinik in Gaza-Stadt hören. (17. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Abed Khaled
  • 2.02 Uhr

    Biden «empört und betrübt» über Raketeneinschlag in Klinik in Gaza

    US-Präsident Joe Biden hat mit Bestürzung auf den verheerenden Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen reagiert. Er sei «empört und zutiefst betrübt» über die Explosion in dem Spital und den schrecklichen Verlust von Menschenleben, der dadurch verursacht worden sei, hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens, die am Dienstagabend (Ortszeit) vom Weissen Haus veröffentlicht wurde. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls habe er mit Jordaniens König Abdullah II. und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen und sein Team angewiesen, weitere Informationen über den genauen Hergang zu sammeln.

    «Die Vereinigten Staaten treten unmissverständlich für den Schutz der Zivilbevölkerung während eines Konflikts ein, und wir trauern um die Patienten, das medizinische Personal und andere Unschuldige, die bei dieser Tragödie getötet oder verwundet wurden», hiess es weiter in der Stellungnahme.

    Biden war am Dienstagabend nach Israel aufgebrochen, wo er am Mittwoch zu einem Kurzbesuch erwartet wird. Ursprünglich hatte der US-Präsident im Anschluss nach Jordanien weiterreisen wollen, um dort noch am Mittwoch mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und dem jordanischen König Abdullah II. zusammenzukommen. Nach dem Raketeneinschlag in dem Spital im Gazastreifen wurde das Treffen in Jordanien jedoch kurzfristig abgesagt.

    US-Präsident Joe Biden besteigt nahe Washington die Air Force One, die ihn nach Israel bringen wird. (17. Oktober 2023)
    US-Präsident Joe Biden besteigt nahe Washington die Air Force One, die ihn nach Israel bringen wird. (17. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Susan Walsh)
  • 2 Uhr

    Nach Tumulten bei Eröffnung – Frankfurter Buchmesse begrüsst Fachpublikum

    Nach den Tumulten um die Rede des slowenischen Philosophen Slavoj Zizek bei der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse wird auch der erste Messetag von politischen Debatten geprägt. Zizek hatte am Dienstagabend die terroristischen Angriffe der Hamas auf die israelische Bevölkerung verurteilt, er betonte aber, man müsse auch den Palästinensern zuhören und deren Hintergrund beachten, wenn man den Konflikt verstehen wolle.

    Während der Rede verliessen einige Gäste unter Protest den Saal. Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker widersprach Zizek erst vor und später auf der Bühne. Er warf Zizek vor, die Verbrechen der Hamas zu relativieren, verliess mehrfach zeitweise den Saal. Buchmessen-Direktor Juergen Boos versuchte, Becker zu besänftigen.

    Nach dem Ende der Rede sagte Boos: «Es ist die Freiheit des Wortes. Und die müssen wir hier stehen lassen, das ist mir wichtig.» Eine Rede zu unterbrechen «muss möglich sein». Er sei aber auch froh, «dass wir die Rede zu Ende gehört haben, auch wenn sie uns nicht gefallen mag. Auch wenn wir sie sogar verurteilen. Es ist wichtig, dass wir uns zuhören.»

    Becker sagte der Deutschen Presse-Agentur im Anschluss, man könne über alles sprechen, auch über die Rechte und das Leid der Palästinenser, «aber nicht in einer Gleichsetzung und Gleichstellung zu Unrecht und zu massiver Gewalt und Terrorismus – das geht nicht». Der Antisemitismusbeauftragte sagte weiter: «Auch das freie Wort hat dort eine Grenze, wo es in einem Kontext Dinge relativiert, verharmlost und gleichsetzt, wo man sie nicht gleichsetzen kann.»

    Die Debatte und der Terrorangriff der Hamas werden wohl weiter ein Thema auf der Messe sein. Nach Angaben der Veranstalter hatten Indonesien und Malaysia ihre Teilnahme abgesagt. «Das ist eine Reaktion auf unsere Solidarität mit Israel», sagte ein Sprecher der Buchmesse. Klar sei aber auch, dass die Messe auch auf der Seite der Palästinenser stünde, die unter der Hamas litten.

    Angesichts des Angriffs der Hamas auf Israel wurde am Mittwoch kurzfristig eine Podiumsdiskussion mit dem Thema «In Sorge um Israel» eingeschoben – unter anderem mit der Publizistin und Soziologin Eva Illouz. Danach geht es politisch weiter mit der von Journalist Deniz Yücel moderierten Veranstaltung «Hoffnung für Russland». Dort sprechen etwa Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und der russische Exil-Schriftsteller Dmitry Glukhovsky.

  • 1.24 Uhr

    Israels Armee greift erneut Ziele der Hisbollah im Libanon an

    Das israelische Militär hat erneut Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon angegriffen. Kampfflugzeuge hätten in Reaktion auf den wiederholten Beschuss Israels vom Libanon aus einen Beobachtungsposten und militärische Infrastruktur der Schiiten-Miliz getroffen, teilte das israelische Militär in der Nacht zum Mittwoch auf Telegram mit. Seit den verheerenden Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen Israels auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren.

  • 0.56 Uhr

    Angebliche Klinik-Bombardierung – Proteste in muslimischer Welt

    Nach einem Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen mit zahlreichen Opfern ist es in mehreren muslimisch geprägten Ländern zu spontanen Protesten gekommen. In Amman versuchten Demonstranten zur israelischen Botschaft zu gelangen, wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra am Dienstagabend meldete. Berichte über die Stürmung des Gebäudes wiesen jordanische Sicherheitskreise den Angaben nach zurück. Die Demonstranten seien aus dem Bereich entfernt worden. Videos in den sozialen Medien zeigten, wie sie «zur Botschaft» riefen.

    Vor dem israelischen Konsulat in der türkischen Millionenmetropole Istanbul versammelten sich am Dienstagabend zahlreiche Demonstranten. Einige schwenkten palästinensische Flaggen und skandierten: «Nieder mit Israel!», wie eine Übertragung der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zeigte. Die Polizei war demnach mit einem Grossaufgebot vor Ort, um das Konsulat im Stadtteil Levent zu schützen.

    In Tunesiens Hauptstadt Tunis protestierten Hunderte nach dem Vorfall vor der Botschaft Frankreichs, wie die Staatsagentur TAP meldete. Auch im irakischen Bagdad versammelten sich Augenzeugen zufolge Hunderte im Zentrum der Stadt.

    In den südlichen Vororten von Beirut strömten Augenzeugen zufolge Hunderte Hisbollah-Anhänger auf die Strassen und forderten, Tel Aviv zu bombardieren. In Beirut setzte die Polizei laut Zeugenaussagen Tränengas gegen Demonstranten nahe der US-Botschaft ein.

    Demonstranten stossen beim Versuch, die französische Botschaft in Beirut zu betreten, mit der libanesischen Armee und Bereitschaftspolizei zusammen. (17. Oktober 2023)
    Demonstranten stossen beim Versuch, die französische Botschaft in Beirut zu betreten, mit der libanesischen Armee und Bereitschaftspolizei zusammen. (17. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Bilal Hussein

    Im Iran rief eine Menge im Stadtzentrum Teherans «Nieder mit Israel», wie Videos der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA zeigten. Die Regierung erklärte Mittwoch zum Trauertag. Irans Aussenamtssprecher verurteilte den Angriff aufs Schärfste und machte den Erzfeind Israel verantwortlich. Weit nach Mitternacht zogen Menschenmassen vor die britische Botschaft und schwenkten palästinensische Flaggen. Auch vor der französischen Vertretung gab es Proteste.

    In dem Spital im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums durch einen Einschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt. Palästinensischen Angaben zufolge ging dieser von israelischen Bombardements aus.

    Israels Militär machte den Islamischen Dschihad im Gazastreifen verantwortlich. Informationen deuten demnach auf einen fehlgeschlagenen Raketenabschuss der militanten Palästinenserorganisation hin. Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar.

  • 1.21 Uhr

    Emirate verurteilen «israelischen Angriff» auf Spital in Gaza

    Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben den Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen verurteilt – und Israel dafür verantwortlich gemacht. Das Aussenministerium des Golfstaats forderte am Mittwochabend eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten sowie, dass Zivilisten und zivile Einrichtungen nicht angegriffen werden.

    Auch Marokko verurteilte die «Bombardierung» des Spitals «durch israelische Streitkräfte» «aufs Schärfste». Das Land forderte, sicherzustellen, «dass Zivilisten von allen Parteien geschützt und nicht zur Zielscheibe werden».

    Auch Bahrain schloss sich der Kritik am «israelischen Bombenanschlag» an. Das Land unterstütze «alle regionalen oder internationalen Bemühungen zur Deeskalation und Beendigung der Gewalt».

    Die VAE und Bahrain hatten vor drei Jahren in einem historischen Schritt Friedensverträge mit Israel geschlossen. Marokko kündigte solche Schritte danach ebenfalls an. Im Gegensatz zu anderen arabischen Ländern hatten sich die Länder seit Kriegsbeginn zwischen der islamistischen Hamas und Israel mit Kritik am jüdischen Staat zurückgehalten.

    Militante Palästinenser und Israels Armee geben sich gegenseitig die Schuld an dem Raketeneinschlag. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden Hunderte Menschen getötet und verletzt.

  • 0.51 Uhr

    Israels Militär: «Haben das Spital in Gaza nicht getroffen»

    Israels Militär hat die Verantwortung für einen Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen klar zurückgewiesen. «Das Spital wurde durch eine fehlgeschlagene Rakete der Terrororganisation Islamischer Dschihad getroffen», teilte die Armee in der Nacht auf Mittwoch mit. Zuvor hatte es noch vom Militär geniessen, alles «deute darauf hin», dass die militante Palästinenserorganisation verantwortlich sei. Eine zusätzliche Überprüfung der operativen und nachrichtendienstlichen Systeme habe nun ergeben, «das israelische Militär hat das Spital in Gaza nicht getroffen». Militärsprecher Daniel Hagari kündigte an, Beweise für die Annahme öffentlich machen zu wollen.

    Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen, das der islamistischen Hamas unterstellt ist, hatte mitgeteilt, dass bei einem israelischen Luftangriff auf die Klinik «mehrere Hundert» Menschen getötet und verletzt worden seien. Eine genaue Zahl nannte das Ministerium nicht. Mehrere arabische Staaten machten Israel für den Angriff verantwortlich.

    In der Mitteilung des israelischen Militärs hiess es weiter, seit Beginn des jüngsten Krieges mit der Hamas im Gazastreifen sollen im Gazastreifen etwa 450 Raketen auf Israel abgefeuert worden sein, «die das Leben der Bewohner des Gazastreifens gefährdeten und schädigten.» Unabhängig waren diese Informationen nicht zu überprüfen.

  • 0.38 Uhr

    Frankreich verurteilt «Angriff auf Spital» im Gazastreifen

    Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den Raketeneinschlag in ein Spital im Gazastreifen verurteilt. «Nichts kann einen Angriff auf ein Spital rechtfertigen», schrieb er in der Nacht zu Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter). «Nichts kann es rechtfertigen, Zivilisten ins Visier zu nehmen.» Die Umstände müssten in vollem Umfang aufgeklärt werden. Seine Gedanken seien bei den Opfern. Konkrete Schuldzuweisungen sprach er nicht aus. In einem weiteren Tweet forderte er, der Zugang für humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen müsse unverzüglich wieder geöffnet werden.

  • 0.24 Uhr

    Jordanien sagt Treffen mit Biden nach Raketeneinschlag in Klinik ab

    Nach einem Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen mit mutmasslich zahlreichen Opfern hat Jordanien ein für Mittwoch geplantes Treffen zwischen König Abdullah II. und US-Präsident Joe Biden abgesagt. Das Treffen, an dem auch Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi teilnehmen sollte, werde erst stattfinden, wenn es eine Einigung gebe, den Krieg zu beenden und «diese Massaker» zu stoppen, sagte Aussenminister Aiman al-Safadi dem jordanischen TV-Sender Al-Mamlaka.

    Ein US-Regierungsvertreter bestätigte kurz darauf, dass Biden nach Rücksprache mit König Abdullah II. und angesichts der von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas angekündigten Trauertage seine Reise nach Jordanien und das dortige Treffen verschiebe. Er sprach den Opfern des Raketeneinschlags im Spital sein Beileid aus. Biden wolle mit den Gesprächspartnern, die er treffen wollte, in regelmässigem und direktem Kontakt bleiben. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte nach Angaben seines Beraters bereits zuvor seinen Besuch in Jordanien vorzeitig abgebrochen - als Reaktion auf den Raketeneinschlag. Auch er sollte sich dort mit Biden treffen.

    In dem Spital im Gazastreifen sollen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums durch einen Raketeneinschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt worden sein. Palästinensischen Angaben zufolge war die Ursache ein israelisches Bombardement. Israels Militär machte allerdings den im Gazastreifen aktiven Islamischen Dschihad verantwortlich und verwies auf angebliche Informationen, die auf einen Raketenirrläufer der militanten Palästinenserorganisation hindeuteten.

  • 0.04 Uhr

    UN-Menschenrechtshochkommissar entsetzt über Spital-Tragödie

    Nach dem mutmasslich folgenschweren Raketeneinschlag in ein Spital im Gazastreifen hat der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, eine lückenlose Aufklärung gefordert. «Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden», teilte er Stunden nach der Tragödie mit möglicherweise Dutzenden oder gar hunderten Opfern am späten Mittwochabend in Genf mit. Er rief die Staaten mit Einfluss in der Region auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die furchtbaren Ereignisse dort zu einem Ende zu bringen.

    Er habe keine Worte für die Tragödie, teilte der Österreicher mit. «Dies ist völlig inakzeptabel. (...) Krankenhäuser sind unantastbar, und sie müssen um jeden Preis geschützt werden.» Auch Zivilisten müssten jederzeit vor Kriegshandlungen sicher sein und sie müssten dringend mit humanitärer Hilfe versorgt werden. «Wir kennen den vollen Umfang des Blutbads noch nicht, aber klar ist, dass die Gewalt und das Morden sofort aufhören müssen», teilte Türk mit.

    Verwundete Palästinenser in einer Klinik in Gaza-Stadt – zuvor waren sie im Al-Ahli al-Arabi Baptist Hospital, das von einer Rakete getroffen wurde. (17. Oktober 2023)
    Verwundete Palästinenser in einer Klinik in Gaza-Stadt – zuvor waren sie im Al-Ahli al-Arabi Baptist Hospital, das von einer Rakete getroffen wurde. (17. Oktober 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Abed Khaled
  • 23.50 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag, 17. Oktober

  • 23.45 Uhr

    Scholz in Kairo eingetroffen

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz ist in der Nacht zum Mittwoch in Kairo eingetroffen. Der Flug von Scholz und seiner Delegation hatte sich wegen eines Raketenalarms in Tel Aviv verzögert. Die Passagiere mussten daher das Flugzeug verlassen. Scholz wurde in ein Gebäude gebracht, die anderen Passagiere wurden aufgefordert, sich auf dem Rollfeld auf den Boden zu legen.

    In Kairo will Scholz am Mittwochmorgen den ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi treffen. Ägypten ist das einzige arabische Nachbarland Israels, das an den Gaza-Streifen grenzt. Bei dem Gespräch dürfte es unter anderem darum gehen, wie die etwa 200 Geiseln der Hamas befreit werden können – darunter mehrere Deutsche. Der Kanzler setzt dabei auch auf die Kontakte Ägyptens zur Hamas. Er will ausserdem dazu beitragen, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. Bereits kurz nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel hatte er mit al-Sisi telefoniert.

  • 23.48 Uhr

    Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu Gaza - Abstimmung über Resolution

    Der Weltsicherheitsrat soll sich am Mittwoch mit dem Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen beschäftigen. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland beantragten am Dienstag eine Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums für Mittwochvormittag New Yorker Zeit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr.

    Brasilien, das dem Gremium momentan vorsitzt, bestätigte zudem, dass der Rat in der Sitzung ab 10 Uhr New Yorker Zeit (16 Uhr MESZ) über einen vorliegenden Entwurf für eine Nahostresolution abstimmen soll. Der Text auf Initiative Brasiliens verlangt neben dem Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen unter anderem, dass Israel – ohne das Land direkt zu nennen – seine Aufforderung zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem nördlichen Teil der Küstenregion rückgängig macht. Alle Konfliktparteien müssten sich zudem an internationales Recht halten.

  • 23.46 Uhr

    Schweiz verurteilt Raketenangiff auf Spital im Gazastreifen

    Nach einem Raketeneinschlag in ein Spital im Gazastreifen mit mutmasslich zahlreichen Opfern hat das Schweizer Aussendepartement (EDA) den Angriff verurteilt. Wie EDA am späten Dienstagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, schrieb, fordert die Schweiz eine lückenlose Untersuchung des Vorfalls. «Nach dem Angriff auf ein Spital in Gaza, bei dem Hunderte von Menschen ums Leben kamen, will die Schweiz noch einmal daran erinnern, dass Spitäler und Zivilpersonen nach dem humanitären Völkerrecht zu jeder zeit geschützt werden müssen», so das EDA.

    In dem Spital im Gazastreifen waren nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums durch einen Raketeneinschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt worden. Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar. Israels Militär machte hingegen den im Gazastreifen aktiven Islamischen Dschihad verantwortlich und verwies auf angebliche Informationen, die auf einen Raketenirrläufer der militanten Palästinenserorganisation hindeuteten.

  • 23.37 Uhr

    Raketeneinschlag in Spital: Israels Präsident kritisiert Medien

    Israels Präsident Izchak Herzog hat Medien kritisiert, die in ihrer Berichterstattung Israel für einen Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen verantwortlich machen. «Schande über die Medien, die die Lügen der Hamas und des Islamischen Dschihad schlucken und eine Blutverleumdung des 21. Jahrhunderts rund um den Globus verbreiten», teilte Herzog am Dienstag auf X, ehemals Twitter, mit. «Eine Rakete des Islamischen Dschihad hat viele Palästinenser in einem Spital in Gaza getötet – einem Ort, an dem Leben gerettet werden sollten.» Die militante Palästinenserorganisation verübt neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas regelmässig Raketenangriffe auf Israel.

  • 23.20 Uhr

    Klinik im Gazastreifen getroffen: Hisbollah verkündet «Tag des Zorns»

    Nach einem Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen mit mutmasslich zahlreichen Opfern hat die im Libanon aktive pro-iranische Miliz Hisbollah einen «Tag des beispiellosen Zorns» gegen Israel ausgerufen. Dieser richte sich auch gegen den für Mittwoch geplanten Solidaritätsbesuch von US-Präsident Joe Biden in Israel, teilte die Schiitenorganisation am späten Dienstagabend mit. Biden wolle das «kriminelle Regime unterstützen».

    Die libanesische Miliz betonte, Worte der Verurteilung reichten nicht mehr aus. Sie forderte die Menschen in der arabischen und islamischen Welt auf, ihrer Empörung bei Protesten Ausdruck zu verleihen.

    Elf Tage nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel will Biden am Mittwoch unter anderem ein Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu führen. Anschliessend stehen auch Gespräche mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und dem jordanischen König Abdullah II. an.

  • 23.18 Uhr

    WHO-Vertreter fordert Stopp der Luftangriffe auf Gazastreifen

    Ein ranghoher Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Einstellung der andauernden israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen gefordert. Es sei jetzt dringend nötig, medizinisches Material und andere lebensnotwendige Güter über die bislang geschlossene Grenze zwischen Ägypten und dem Küstengebiet zu bringen, sagte WHO-Notfallkoordinator Mike Ryan am Dienstagabend in Genf. «Um die Hilfslieferungen reinzulassen, muss das Bombardement eingestellt werden», sagte er in einer Pressekonferenz. Ansonsten sei die Sicherheit für Hilfstransporte nicht gewährleistet, um zu den Spitälern im Gazastreifen zu gelangen, in denen laut WHO Medikamente zur Neige gehen. «Die Gewalt muss aufhören», sagte Ryan. «Das muss jetzt passieren. Wir können nicht länger zuwarten.»

    Ryan betonte, dass die WHO nicht beurteilen könne, wer für den jüngsten Raketeneinschlag in einer Klinik im Gazastreifen verantwortlich sei. WHO-Vertreter wiesen jedoch darauf hin, dass schon zuvor im Zuge der israelischen Gegenangriffe nach der verheerenden Terrorattacke der islamistischen Hamas 24 Gesundheitseinrichtungen in Gaza beschädigt und 15 medizinische Mitarbeiter getötet worden seien.

  • 23 Uhr

    Klinik im Gazastreifen getroffen: Saudi-Arabien verurteilt Israel

    Nach einem Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen mit mutmasslich zahlreichen Opfern hat Saudi-Arabien das «abscheuliche Verbrechen» aufs Schärfste verurteilt. Das Land machte Israel für den Angriff verantwortlich, wie aus einer Erklärung des saudischen Aussenministeriums von Dienstagabend hervorging. Riad verurteile die «anhaltenden Angriffe der israelischen Besatzung» auf Zivilisten.

  • 22.42 Uhr

    Netanjahu: «Barbarische Terroristen» verantwortlich für Einschlag

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Verantwortung für den Einschlag einer Rakete in ein Spital im Gazastreifen strikt zurückgewiesen. «Die ganze Welt sollte es wissen: Es waren barbarische Terroristen in Gaza, die das Spital in Gaza angegriffen haben», teilte Netanjahu am Dienstag mit. Es sei nicht das israelische Militär gewesen. «Diejenigen, die unsere Kinder brutal ermordet haben, ermorden auch ihre eigenen Kinder», teilte er weiter mit.

    Zuvor hatte das der islamistischen Hamas unterstellte Gesundheitsministerium im Gazastreifen mitgeteilt, dass bei einem israelischen Luftangriff auf die Klinik «mehrere Hundert» Menschen getötet und verletzt worden sein sollen. In einer Mitteilung des israelischen Militärs hiess es hinterher, dass erste Informationen darauf hindeuteten, dass «der Islamische Dschihad für den fehlgeschlagenen Raketenabschuss verantwortlich ist». Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Die militante Palästinenserorganisation verübt neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas regelmässig Raketenangriffe auf Israel.

  • 22.29 Uhr

    Höchste Warnstufe: Israel ruft Bürger zum Verlassen der Türkei auf

    Israel hat seine Staatsbürger aus Angst vor Vergeltungsschlägen zum Verlassen der Türkei aufgefordert. Die Alarmstufe für das Land sei auf die höchste Warnstufe (hohe Bedrohung) erhöht worden, teilte der Nationale Sicherheitsrat am Dienstagabend mit. Alle Israelis seien aufgefordert, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Hintergrund sei die Sorge vor Anschlägen angesichts des Kriegs mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen.

    Auch für Marokko sprach das Land eine Reisewarnung aus, dort seien israelische Touristen zu «besonderer Vorsicht» aufgerufen.

  • 22.07 Uhr

    EU-Mitarbeiter bereiten in Ägypten Hilfstransporte für Gaza vor

    Mitarbeiter der EU-Kommission bereiten in Ägypten den Transport von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen vor. Man sei in Gesprächen mit den ägyptischen Behörden, um Lieferungen über die Grenze möglich zu machen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstagabend nach einem per Videokonferenz organisierten Sondergipfel mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten. Man erkläre zudem auch den israelischen Behörden, dass die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser essenziell sei. «Dies ist ein grundlegendes Menschenrecht», sagte sie.

    Die EU hatte bereits am Wochenende mitgeteilt, dass sie ihre humanitäre Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen kurzfristig auf mehr als 75 Millionen Euro verdreifacht. Zur Lieferung von Hilfsgütern wurde zudem eine Luftbrücke nach Ägypten angekündigt. Noch in dieser Woche sind die beiden ersten Flüge geplant. «Es ist von grösster Bedeutung, dass wir jetzt diese humanitäre Hilfe leisten», sagte von der Leyen am Abend.

  • 22.03 Uhr

    Israels Militär: Rakete auf Klinik «wohl» von Militanten abgefeuert

    Das israelische Militär hat eine militante Palästinenserorganisation im Gazastreifen für den Einschlag einer Rakete in ein Spital verantwortlich gemacht. «Informationen aus verschiedenen Quellen, die uns vorliegen, deuten darauf hin, dass der Islamische Dschihad für den fehlgeschlagenen Raketenabschuss verantwortlich ist, der das Spital in Gaza traf», teilte ein Sprecher des Militärs am Dienstag mit. Eine Analyse habe ergeben, dass «Terroristen in Gaza zuvor eine Ladung Raketen abgefeuert» hätten, die zum Zeitpunkt des Einschlags in unmittelbarer Nähe des betroffenen Spitals vorbeigezogen seien. Unabhängig waren diese Angaben nicht zu überprüfen.

    Zuvor hatte das von der islamistischen Hamas betriebe Gesundheitsministerium im Gazastreifen mitgeteilt, dass bei einem israelischen Luftangriff auf die Klinik «mehrere Hundert» Menschen getötet und verletzt worden sein sollen. Eine genaue Zahl der Toten lag zunächst nicht vor.

  • 22.01 Uhr

    WHO verurteilt Beschuss von Klinik im Gazastreifen

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den angeblichen Beschuss eines Spitals im Gazastreifen scharf verurteilt. In der Klinik, die auch Vertriebene beherbergt habe, seien nach ersten Berichten Hunderte Menschen getötet und verletzt worden, hiess es am Dienstagabend in einer Mitteilung der WHO. Die UN-Gesundheitsorganisation liess in der Stellungnahme offen, wer für den Beschuss verantwortlich war.

    Die WHO kritisierte erneut, dass Israel zur Evakuierung von Spitälern im Norden des Gazastreifens – darunter die nun getroffene Klinik – aufgerufen hatte. «Die Evakuierung war bislang unmöglich», betonte die WHO und verwies auf die Sicherheitslage, den Zustand der Patienten, sowie den Mangel an Krankenwagen, Personal und alternativen Spitälern.

    «Die WHO fordert den sofortigen Schutz der Zivilisten und des Gesundheitswesens», hiess es in der Stellungnahme, in der auch darauf hingewiesen wurde, dass Gesundheitseinrichtungen gemäss dem humanitären Völkerrecht nie angegriffen werden dürfen.

  • 21.59 Uhr

    Israels Armee: Islamischer Dschihad für Angriff auf Gaza-Spital verantwortlich

    Die israelische Armee hat die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad für den folgenschweren Angriff auf ein Spital in Gaza verantwortlich gemacht. «Nach den Informationen der Geheimdienste, die auf mehreren uns vorliegenden Quellen basieren, ist der Islamische Dschihad für einen fehlgeschlagenen Raketenangriff verantwortlich, der das Spital getroffen hat», hiess es in einer verbreiteten Mitteilung der Armee. Zuvor hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas Israel für den Angriff verantwortlich gemacht und erklärt, dabei seien «mindestens 500 Menschen» getötet worden.

  • 21.52 Uhr

    Palästinenserpräsident Abbas beruft Krisentreffen ein

    Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat nach Angaben seines Beraters einen Besuch in Jordanien frühzeitig abgebrochen, um ein Krisentreffen in Ramallah einzuberufen. Abbas habe beschlossen, in sein Heimatland zurückzukehren, teilte Berater Hussein al-Scheich am Dienstag mit. Für Mittwoch war ursprünglich in Jordanien ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden geplant. Unklar war, ob dieses dennoch stattfinden wird.

    Die Entscheidung sei «eine Reaktion auf die Gräueltaten, die das palästinensische Volk heute Abend nach dem verbrecherischen Bombenangriff auf das Baptistenspital in Gaza heimgesucht haben», hiess es aus dem Büro von Abbas.

  • 21.40 Uhr

    Ägypten verurteilt angebliche Bombardierung von Klinik in Gaza

    Ägypten hat die angebliche Bombardierung eines Spitals im Gazastreifen mit zahlreichen Opfern scharf verurteilt und Israels Armee verantwortlich gemacht. Das Aussenministerium in Kairo sprach am Dienstagabend von «vorsätzlichen Bombardierungen von Zivilisten». Diese seien ein Verstoss «gegen die grundlegenden Werte der Menschheit». Ägypten forderte das Nachbarland auf, seine «kollektive Bestrafung der Menschen im Gazastreifen sofort einzustellen».

    In der Klinik seien Tausende Flüchtlinge aus dem Norden der Küstenenklave untergebracht, teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen, das der militant-islamistischen Hamas untersteht, am Dienstagabend mit. Israelischen Medienberichten zufolge soll nach ersten Erkenntnissen des israelischen Militärs eine fehlgeleitete Rakete der im Gazastreifen herrschenden Hamas für die Explosion verantwortlich sein. Die Angaben war unabhängig nicht zu überprüfen.

    Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar. Israels Armee prüfe die Berichte, teilte ein Sprecher des Militärs mit. Die Armee verfüge noch nicht über alle Informationen zu dem Vorfall. «Es gibt viele Luftangriffe, viele misslungene Raketen und viele gefälschte Berichte der Hamas», hatte zuvor Armeesprecher Daniel Hagari laut israelischen Medien gesagt.

  • 21.36 Uhr

    Ministerium meldet mindestens 500 Tote bei Angriff auf Spital 

    Nach dem Angriff auf ein Spital im südlichen Gazastreifen spricht das Gesundheitsministerium mittlerweile von mindestens 500 Todesopfern.

    Unteressen ruft der palästinensische Präsident Mahmud Abbas eine dreitägige Staatstrauer aus.

  • 21.31 Uhr 

    Scholz wird mit Auto in Gebäude gefahren — zwei Abwehrraketen auf Flughafen abgefeuert

    Bei dem Zwischenfall auf dem Flughafen von Tel Aviv wurde Scholz mit einem Auto in ein Gebäude gefahren. Zudem wurden zwei Flugabwehrraketen abgefeuert, die auf dem Flugfeld deutlich zu hören waren. Nach wenigen Minuten konnten die Passagiere wieder in das Flugzeug steigen.

  • 21.21 Uhr

    Scholz' Delegation muss wegen Raketenalarms Flugzeug verlassen

    Die Delegation des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz hat vor dem Abflug von Tel Aviv nach Kairo wegen eines Raketenalarms schlagartig das Flugzeug verlassen müssen. Die Passagiere wurden aufgefordert, sich auf dem Flugfeld auf den Boden zu legen.

  • 21.04 Uhr

    Ministerium spricht von «hunderten Toten und Verletzten»

    Nach dem Angriff auf ein Spital im Gazastreifen spricht das dortige Gesundheitsministerium nun von hunderten Menschen, die getötet oder verletzt wurden. Israelischen Medienberichten zufolge soll nach ersten Erkenntnissen des israelischen Militärs eine fehlgeleitete Rakete der im Gazastreifen herrschenden Hamas für die Explosion verantwortlich sein. Die Angaben war unabhängig nicht zu überprüfen.

    Ein Sanitäter hält ein verletztes Kind in einem Spital in Khan Younis im südlichen Gazastreifen  
    Ein Sanitäter hält ein verletztes Kind in einem Spital in Khan Younis im südlichen Gazastreifen  
    Bild: Keystone/EPA/Haitham Imad

    Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar. Israels Armee prüfe die Berichte, wurde Militärsprecher Daniel Hagari in israelischen Medien zitiert. Die Armee verfüge noch nicht über alle Informationen zu dem Vorfall. «Es gibt viele Luftangriffe, viele misslungene Raketen und viele gefälschte Berichte der Hamas», betonte Hagari demnach.

    In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive gegen die Hamas nach dem verheerenden Terrorangriff auf Israel hat das Militär die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen. Nach UN-Angaben sind bisher rund eine Million Menschen in den Süden geflohen, die israelische Armee spricht von rund 600'000 Menschen.

  • 20.30 Uhr

    Ministerium in Gaza meldet Tote nach Beschuss einer Klinik

    Bei einem israelischen Gegenangriff auf den Gazastreifen sind in einem Spital nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums dutzende Menschen getötet und verletzt worden. In der Klinik seien Hunderte Patienten und Flüchtlinge untergebracht, teilte das Ministerium, das der militant-islamistischen Hamas untersteht, mit.

    Israels Armee prüfe die Berichte, wurde Militärsprecher Daniel Hagari in israelische Medien zitiert. Er verfüge noch nicht über alle Informationen zu dem Vorfall. «Es gibt viele Luftangriffe, viele misslungene Raketen und viele gefälschte Berichte der Hamas», betonte Hagari demnach.

  • 20.18 Uhr

    Buchmessen-Eröffnungsfeier: Tumult bei Rede zu Israel und Palästina

    Die Rede des slowenischen Philosophen Slavoj Zizek hat bei der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse für Tumult gesorgt. Zizek sagte, er verurteile die terroristischen Angriffe der Hamas auf die israelische Bevölkerung, betonte aber, man müsse auch den Palästinensern zuhören und deren Hintergrund beachten, wenn man den Konflikt verstehen will.

    Während der Rede verliessen einige Gäste den Saal. Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker widersprach Zizek erst vor und später direkt auf der Bühne. Becker warf Zizek vor, die Verbrechen der Hamas zu relativieren, verliess mehrfach den Saal, kehrte aber in Begleitung von Frankfurter Lokalpolitikern schliesslich zurück. Auch Buchmessen-Direktor Juergen Boos versuchte Becker zu besänftigen.

    Er relativiere gar nicht, entgegnete Zizek. Die Terroranschläge seien ein schreckliches Verbrechen und Israel habe jedes Recht, sich zu verteidigen. Aber um zu verstehen, was dort geschehe, müsse man auch den Hintergrund der Palästinenser sehen. Es können im Nahen Osten keinen Frieden geben ohne Lösung der Palästina-Frage.

    Schon vor der Unterbrechung hatte der Philosoph ein «Analyseverbot» bei diesem Thema kritisiert. Zizek kritisierte, all seine Vorredner hätten über Israel, aber niemand über die Palästinenser gesprochen. Die Entscheidung, die palästinensische Autorin Adania Shibli nicht auf der Buchmesse auszuzeichnen, halte er für «skandalös».

    Er sei stolz, auf der Buchmesse zu sein, sagte Zizek, «und ich schäme mich auch ein bisschen, hier zu sein». Boos war am Ende von Zizeks Rede hörbar angefasst. Die Buchmesse sei der Ort für freie Worte «und die müssen wir hier stehen können». Er sei dankbar für den Widerspruch aus dem Publikum, aber er sei auch froh, dass man die Rede habe zu Ende hören können. «Es ist wichtig, dass wir uns zuhören.»

  • 19.13 Uhr

    UN-Generalsekretär Guterres reist in Nahost-Krise nach Kairo

    UN-Generalsekretär António Guterres reist angesichts der Gewalteskalation in Nahost nach Kairo. In der ägyptischen Hauptstadt will sich der 74-Jährige Portugiese laut UN-Angaben vom Dienstag unter anderem mit Staatschef Abdel Fattah al-Sisi treffen, um eine Öffnung des geschlossenen Grenzübergangs Rafah von der ägyptischen Sinai-Halbinsel in den Gazastreifen zu erwirken.

    Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, wird nach Ägypten reisen.
    Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, wird nach Ägypten reisen.
    Bild: Keystone/AP/Craig Ruttle

    Die humanitäre Situation in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet ist desaströs, die UN wollen tonnenweise Hilfsgüter über Rafah in das Gebiet bringen. Bislang fehlen aber die Zusagen Kairos für eine Öffnung des Übergangs. Ob Guterres selbst an den Gazastreifen reisen und womöglich sogar versuchen wird, das Gebiet zu betreten, blieb zunächst unklar. Auch weitere Reisepläne wurden zunächst nicht bestätigt.

  • 18.55 Uhr

    Raketenalarm in Tel Aviv: Deutscher Bundeskanzler muss in Schutzraum

    Wegen eines Raketenalarms musste der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz während seines Besuchs in Tel Aviv in einen Schutzraum der deutschen Botschaft. Er habe sich dort wenige Minuten aufhalten müssen, hiess es aus seinem Umfeld. Im Zentrum der Stadt waren mehrere dumpfe Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome) zu hören.

    Passanten und Besucher der Deutschen Botschaft stehen während eines Luftalarms in einem Schutzraum.
    Passanten und Besucher der Deutschen Botschaft stehen während eines Luftalarms in einem Schutzraum.
    Bild: Keystone/dpa/Michael Kappeler

    Scholz war am Nachmittag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel gelandet. Neben Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kam er mit Präsident Izchak Herzog zusammen.

    Tel Aviv gilt als verhältnismässig sicher. Es kommt jedoch auch hier täglich mehrmals zu Raketenalarm. Auch während des Besuchs der Aussenministerin Annalena Baerbock sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der vergangenen Woche heulten die Sirenen.

  • 18.59 Uhr

    Fünf Forensik-Experten aus der Schweiz in Israel eingetroffen

    Fünf Forensik-Experten aus der Schweiz sind am Dienstag in Israel eingetroffen. Sie unterstützen die dortigen Behörden bei der Identifikation von Opfern des Terrorangriffs der islamistischen Organisation Hamas. Israel hatte die Schweiz um Unterstützung gebeten.

    Die Spezialisten sind Gerichtsmediziner und Kriminaltechniker, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Abend auf X, vormals Twitter, mitteilte. Das endgültige Team sollte nach früheren EDA-Angaben aus zehn bis 20 Fachleuten bestehen.

    Mit der Entsendung betraut sind das Bundesamt für Polizei (Fedpol) sowie das nationale Team zur Identifizierung von Katastrophenopfern. Dieses bereitete den Einsatz mit den Kantonspolizeikorps vor. Die Hauptaufgabe der Fachleute in Israel besteht darin, Terroropfer aufgrund von Fingerabdrücken, DNA oder anderen eindeutigen Merkmalen zu identifizieren.

  • 18.46 Uhr

    UN: Sechs Tote nach Beschuss einer Schule im Gazastreifen

    Bei dem Beschuss einer Schule sind nach Angaben des Palästinenserhilfswerk UNRWA im Gazastreifen mindestens sechs Menschen getötet worden. Dutzende seien verletzt worden, teilte die UN-Organisation am Dienstag mit. Darunter seien auch Mitarbeiter des Hilfswerks. An der Schule seien schwere Schäden verursacht worden. Sie befindet sich den Angaben nach im Zentrum des schmalen Küstenstreifens.

    «Das ist empörend und zeigt erneut eine eklatante Missachtung des Lebens von Zivilisten», sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini laut einer Mitteilung. Kein Ort im Gazastreifen sei mehr sicher. «Nicht einmal UNRWA-Einrichtungen.» Nach Angaben des Hilfswerks sind mindestens 4000 Flüchtlinge in der betroffenen Schule untergebracht.

  • 18.27 Uhr

    Bundeskanzler Scholz: Deutschland steht an der Seite Israels

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angesichts des Hamas-Terrors die Solidarität und den Beistand Deutschlands zugesichert. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag sagte Scholz in Tel Aviv: «Das ist ein Besuch bei Freunden in schwierigen Zeiten. Die Sicherheit Israels und seiner Bürger ist Staatsräson.»

    Bundeskanzler Olaf Scholz (l) ist zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist.
    Bundeskanzler Olaf Scholz (l) ist zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist.
    Bild: Keystone/dpa/Michael Kappeler

    Scholz verurteilte einmal mehr den Angriff der Hamas-Terroristen am 7. Oktober aufs Schärfste. «Israel hat das Recht, sich gegen diesen Terrorismus zu wehren», sagte Scholz. Das sei völkerrechtlich verbrieft. Er versprach Netanjahu, jüdische Einrichtungen in Deutschland zu schützen. «Jüdisches Leben in Deutschland ist ein Geschenk», sagte Scholz.

  • 17.48 Uhr

    Armee-Sprecher: Bodenoffensive in Gaza nicht die einzige Möglichkeit

    Israel erwägt nach den Worten eines Armeesprechers Alternativen zu einer Bodenoffensive. Das Land bereite sich im Gazastreifen auf «die nächsten Stufen des Krieges» gegen die dort herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas vor. «Alle sprechen von einer Bodenoffensive, aber es könnte etwas anderes sein», sagte Armeesprecher Richard Hecht.

  • 17.41 Uhr

    Bericht: Deutsche Bundeswehr entsendet Spezialkräfte nach Zypern

    Die deutsche Bundeswehr hat einem Medienbericht zufolge Spezialkräfte nach Zypern entsandt, um im Notfall eine sogenannte militärische Evakuierung aus Israel zu begleiten und abzusichern. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Bundestagskreise berichtete, handelt es sich um Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte (KSK) mit Sitz im baden-württembergischen Calw, das und unter anderem auf Geiselbefreiungen spezialisiert ist. Zwischen Zypern und Israel liegen etwa 400 Kilometer und damit nur eine Flugstunde.

    Bundeswehrsoldaten der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) bei einem Übungseinsatz.
    Bundeswehrsoldaten der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) bei einem Übungseinsatz.
    Bild: Keystone/dpa/Kay Nietfeld

    Militärische Evakuierung bedeutet, dass dabei notfalls Waffengewalt angewendet werden darf und das Parlament seine Zustimmung geben muss. Wie das RND weiter berichtete, wurden die Botschaften in Israel und den Nachbarländern mit Krisenunterstützungsteams verstärkt, denen ebenfalls Spezialkräfte angehören.

    Es handele sich um Massnahmen im Rahmen der sogenannten Nationalen Krisenvorsorge zum Schutz und zur Sicherheit deutscher Staatsangehöriger im Ausland, berichtete das RND weiter. Dazu zähle die präventive Beratung deutscher Botschaften ebenso wie die Evakuierung aus Krisensituationen und die Beendigung von Entführungen im Ausland, Geiselbefreiungen eingeschlossen.

    Die Bundesregierung fürchtet im Falle einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ein Eingreifen der Hisbollah-Miliz im Libanon, die als militärisch ungleich gefährlicher gilt als die Hamas, so dass ein Zwei-Fronten-Krieg entstünde. Demnach könnte in Israel und dem Libanon der zivile Flugverkehr rasch zum Erliegen kommen und militärische Evakuierungen der Bundeswehr notwendig machen, hiess es weiter in dem RND-Bericht.

  • 17.24 Uhr

    Ministerium: Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza steigt auf 3000

    Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium auf 3000 gestiegen. Rund 12'500 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium mit.

  • 17.09 Uhr

    Israels Armeegeheimdienstchef räumt nach Hamas-Attacke Versagen ein

    Der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Chaliva, hat nach dem verheerenden Hamas-Terroranschlag in Israel eine persönliche Verantwortung eingeräumt. «Der Krieg hat mit einem geheimdienstlichen Versagen begonnen», schrieb Chaliva nach Angaben der Armee in einem Brief an seine Soldatinnen und Soldaten.

    Der Geheimdienst unter seiner Leitung habe es versäumt, vor dem Hamas-Terroranschlag zu warnen, hiess es in dem Brief. «Wir haben unsere wichtigste Aufgabe nicht erfüllt und als Leiter des Militärgeheimdienstes trage ich die volle Verantwortung für das Versagen.»

    Er kündigte eine tiefgreifende Untersuchung der Vorfälle an. Dann werde man die Konsequenzen ziehen. «Aber im Moment haben wir nur eine Aufgabe vor Augen — zurückschlagen und im Krieg siegen!»

    Auch der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, hatte am Montag Verantwortung für den Fehlschlag übernommen. Auch er kündigte eine Untersuchung an, betonte jedoch, gegenwärtig sei man im Krieg.

    Kritisiert wurde von verschiedenen Seiten, dass der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu noch keine Verantwortung übernommen hat, obwohl er das höchste Regierungsamt innehat.

    Die Geheimdienste waren fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Hamas gegenwärtig kein Interesse an einer neuen Konfrontationen mit Israel hat.

  • 16.42 Uhr

    Verletzte in Israel nach Angriff aus Libanon — Opfer bei Hisbollah

    Der israelische Grenzort Metulla ist nach Militärangaben vom Libanon aus mit einer Panzerabwehrrakete angegriffen worden. Es seien zwei Soldaten und ein Zivilist verletzt worden, teilte die Armee mit. Israelische Panzer schossen nach Armeeangaben zurück.

    Die pro-iranische Hisbollah-Miliz meldete ein Todesopfer unter ihren Kämpfern.

    Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Diese schüren die Sorgen vor einer weiteren Eskalation.

    Die Hisbollah hatte einen Angriff auf israelische Stellungen bestätigt. Dabei sei auf Überwachungsgerät der israelischen Armee gezielt worden, hiess es in einer Erklärung. Laut Sicherheitskreisen wurden im Libanon Stellungen nahe der Ortschaft Maroun al-Ras getroffen, wo sich auch ein Posten der UN-Beobachtermission Unifil befindet.

  • 15.57 Uhr

    Hoher Hamas-Kommandeur bei Luftangriff getötet

    Israelische Streitkräfte haben nach Hamas-Angaben einen Spitzenkommandeur der militant-islamistischen Gruppe getötet. Ajman Nofal, der auch unter dem Namen Abu Mohammed bekannt war, sei bei einem Luftangriff auf das Lager Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens ums Leben gekommen, teilte der militärische Arm der Hamas mit. Nofal ist der bislang höchste Befehlshaber der Hamas, der im aktuellen Gazakrieg getötet wurde.

    Er war für die Aktivitäten der Hamas im zentralen Gazastreifen verantwortlich und an der Einrichtung des Raums für «gemeinsame Operationen» der Gruppe beteiligt, der die Zusammenarbeit zwischen der Hamas, dem Palästinensischen Islamischen Dschihad und anderen Kämpfern im Gazastreifen koordinierte.

  • 15.44 Uhr

    USA sehen keine Anzeichen für verstärkte Beteiligung des Iran an Nahost-Krieg

    Die US-Regierung sieht bislang keine Anzeichen für eine verstärkte Beteiligung des Iran am Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Abgesehen von der «Rhetorik» gebe es keine Hinweise auf ein verändertes Vorgehen Teherans, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Dienstag dem Nachrichtensender CNN. «Wir werden das sehr, sehr genau beobachten.»

    Der Iran hatte den Grossangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober gelobt, gleichzeitig aber den Verdacht einer Beteiligung oder Mitverantwortung zurückgewiesen. Seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 gehört die Unterstützung der Palästinenser zu den Grundpfeilern der iranischen Staatsideologie — ebenso wie die Nicht-Anerkennung des Existenzrechts des israelischen Staates.

    Am Montagabend drohte der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian angesichts der israelischen Vorbereitungen für eine Bodenoffensive im Gazastreifen mit einer «Präventiv-Aktion der Achse des Widerstands». Die Bezeichnung «Achse des Widerstands» steht für palästinensische, libanesische, syrische und weitere Bewegungen, die dem Iran nahe stehen und Israel feindlich gegenüberstehen. Irans geistlicher Führer Ayatollah Ali Chamenei warnte am Dienstag, niemand werde «die Widerstandskräfte» stoppen können, falls Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen fortsetze.

    Der Iran ist ein wichtiger Unterstützer der Hamas und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Nach dem Hamas-Angriff auf Israel gab es auch Gefechte zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah.

  • 15.21 Uhr

    Scholz zu Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen

    Zehn Tage nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas ist der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen.

    Der Regierungschef will mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Präsident Izchak Herzog und Angehörigen deutscher Geiseln der Hamas sprechen, die in den Gaza-Streifen verschleppt wurden.

    Scholz will sich über die Lage im Kriegsgebiet informieren, aber auch darüber sprechen, wie ein Flächenbrand in der Region verhindert werden kann. Am Abend reist er weiter nach Ägypten, das als einziges Nachbarland Israels an den Gazastreifen grenzt.

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kommt zum Solidaritätsbesuch in Israel an.
    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kommt zum Solidaritätsbesuch in Israel an.
    Bild: Michael Kappeler/dpa Pool/dpa

    Dass Scholz als einer der ersten Regierungschefs nach Israel reist, kommt nicht von ungefähr. Deutschland hat wegen der Ermordung von sechs Millionen Juden im Holocaust eine besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels. Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sie 2008 zur Staatsräson erklärt. Scholz hat sich das zu eigen gemacht. Jetzt gilt es zu zeigen, was Staatsräson bei einem konkreten Angriff bedeutet.

    Vor seinem Abflug gab Scholz Israel erneut ganz klar Rückendeckung für die Militärschläge gegen die Hamas. «Der Überfall der Hamas war ein terroristischer Akt, der unverantwortlich war, der furchtbare Konsequenzen hat, der unglaublich viele Menschen getötet hat und unglaublich viele erniedrigt. Und deshalb hat Israel jedes Recht, sich selbst zu verteidigen.»

    Nicht zuletzt wird sich Scholz um die Freilassung der mehr als 200 in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln der Hamas bemühen. Darunter sind mehrere Deutsche, zu denen die Bundesregierung keinen Kontakt hat. Scholz hat dazu schon in den letzten Tagen Gespräche mit den Staatschefs von Katar, Ägypten und der Türkei geführt — alles Länder, von denen sich der Kanzler Einfluss auf die Hamas verspricht.

    In Tel Aviv will sich Scholz auch mit dem Oppositionspolitiker Benny Gantz treffen, der auch Netanjahus Kriegskabinetts angehört. Und er besucht ein Verteilungszentrum für Hilfsgüter. Am Mittwoch wird auch US-Präsident Joe Biden in Israel erwartet.

  • 14.58 Uhr

    London in Gesprächen mit Israel über Wasserversorgung für Gaza

    Die britische Regierung will Israel nach eigenen Angaben dazu bringen, die Wasserversorgung für den Gazastreifen wiederherzustellen. Wasser sei ein Schlüsselthema bei den Bemühungen, die wachsenden humanitären Probleme zu lindern, mit denen die Palästinenser konfrontiert seien, sagte der Sprecher von Premierminister Rishi Sunak vor Journalisten in London. Grossbritannien sei «erpicht darauf, dass das Wasser wieder angestellt» werde.

    Zur kurzzeitigen Wiederherstellung der Versorgung im Bereich von Chan Yunis im südliche Gazastreifen sagte der Sprecher: «Das war zu begrüssen, aber es ist nur ein kleiner Teil dessen gewesen, was notwendig ist.»

    Als Reaktion auf Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober hatte das israelische Militär den Gazastreifen abgeriegelt und fliegt seither Luftangriffe auf den dicht besiedelten Küstenstreifen. Der israelische Armeesprecher Richard Hecht hatte am Dienstagmorgen gesagt, es gebe Wasser im Süden des Gazastreifens. Zunächst kam aber laut Angaben von Menschen vor Ort kein Wasser aus den Leitungen.

    Ob sich Israel mit seinem Vorgehen gegen die Hamas im Gazastreifen im Rahmen des Völkerrechts bewege, wollte der britische Regierungssprecher nicht beurteilen. «Wir rufen Israel als Demokratie, mit der wir eng zusammenarbeiten, dazu auf, sich in ihrem Handeln an das internationale Recht zu halten», so der Sprecher und fügte hinzu: «Ich denke sie ergreifen Schritte, um das zu tun.»

  • 14.31 Uhr

    UNHCR entsetzt über Berichte von Angriffen auf fliehende Zivilisten

    Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat sich entsetzt gezeigt über Berichte von israelischen Angriffen auf fliehende Zivilisten. UNHCR-Sprecherin Ravina Shamdasani forderte das israelische Militär auf, Luftangriffe, wahllose oder unverhältnismässige Angriffe zu vermeiden. Es müssten Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden, um den Verlust von Menschenleben, die Verletzung von Zivilisten und die Beschädigung von zivilen Objekten zu vermeiden, sagte sie.

    «Entsetzliche Berichte», wonach Zivilisten bei ihrer Flucht in den Süden des Gazastreifens getötet worden seien, müssten unabhängig und gründlich untersucht werden, ebenso wie alle Vorwürfe schwerer Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht, forderte Shamdasani. Die Menschen, denen die Flucht gelungen sei, sässen nun im Süden des Gazastreifens fest und hätten kaum Zugang zu Unterkünften, Lebensmitteln, Wasser, sanitären Einrichtungen und Medikamenten, sagte die Sprecherin.

    Sie bekräftigte die Aufforderung des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte an die bewaffneten palästinensischen Gruppen, alle zivilen Geiseln unverzüglich und bedingungslos freizulassen. Auch der wahllose Beschuss israelischer Gebiete müsse eingestellt werden.

  • 14.12 Uhr

    Weiterhin Raketenbeschuss israelischer Städte

    Militante Palästinenser im Gazastreifen haben auch heute Raketen auf mehrere Städte in Israel abgefeuert.

    Sowohl im Süden des Landes als auch im Zentrum nahe der Küstenstadt Tel Aviv wurde Raketenalarm ausgelöst, wie die Armee mitteilte. Zunächst gab es keine Berichte von Verletzten.

  • 13.25 Uhr

    Mutter von Hamas-Geisel: Bringt mein «Baby» zurück nach Hause

    Die Mutter einer französisch-israelischen Geisel hat Staats- und Regierungschefs weltweit dazu aufgerufen, bei der Befreiung ihrer Tochter und von anderen nach Gaza Entführten zu helfen. Keren Shem sagte vor Journalisten in Tel Aviv, sie habe sich zunächst gefreut, ein von der islamistischen Hamas verbreitetes Video mit einem Lebenszeichen ihrer 21 Jahre alten Tochter Mia zu sehen. Gleichzeitig habe sie aber gesehen, «dass sie Schmerzen hat, dass sie grosse Angst hat». Mias Zustand wirke zwar stabil, sie mache sich dennoch sehr grosse Sorgen um sie.

    Keren Shelf, die Mutter derfranzösisch-israelischen Geisel Mia Shem, hält während einer Medienkonferenz ein Bild ihrer Tochter hoch. 
    Keren Shelf, die Mutter derfranzösisch-israelischen Geisel Mia Shem, hält während einer Medienkonferenz ein Bild ihrer Tochter hoch. 
    Bild: EPA/ABIR SULTAN/KEYSTONE

    Sie bitte Staats- und Regierungschef auf der ganzen Welt, «mein Baby zurück nach Hause zu bringen, und zwar im gleichen Zustand, wie ich sie gestern im Fernsehen gesehen habe». Ihre Tochter benötige dringend medizinische Behandlung, weil sie noch andere gesundheitliche Probleme habe.

    Sie sprach von einer «verrückten Terrorattacke, die heute in Israel und morgen in Frankreich und übermorgen in den USA passieren» könne. «Der Feind ist sehr grausam», sagte sie. Die Verschleppung von mindestens 199 Geiseln in den Gazastreifen am 7. Oktober sei ein «Verbrechen gegen die Menschlichkeit».

    Das von Hamas am Montag veröffentlichte Video war das erste bekannte Lebenszeichen einer der Geiseln. Man sieht darauf, wie der jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschliessend spricht sie direkt in die Kamera. «Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus», sagte die 21-Jährige. Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist.

    Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die sofortige und bedingungslose Freilassung der jungen Frau gefordert. Der Élyséepalast teilte am Dienstag in Paris weiter mit: «Er verurteilt die Schmach, die die Geiselnahme unschuldiger Menschen und ihre abscheuliche Inszenierung darstellt.»

  • 13.16 Uhr

    Deutsche Fregatte verstärkt Unifil-Kontingent vor Libanon

    Die deutsche Fregatte «Baden-Württemberg» verstärkt das Kontingent der Bundeswehr bei der UN-Mission Unifil vor der libanesischen Küste. Wie die Deutsche Marine in Wilhelmshaven mitteilte, wird das Schiff am Freitag zu seinem Einsatz auslaufen. Es soll im Rahmen des geltenden Mandats bis Mitte Januar 2024 bei der Seeraumüberwachung und der Ausbildung der libanesischen Marine unterstützen.

    Der längerfristig geplante Einsatz steht nicht in direktem Zusammenhang mit den aktuellen Spannungen nach dem Grossangriff der radikalislamischen Hamas in Israel und Zusammenstössen zwischen israelischen Sicherheitskräften und der pro-iranischen Hisbollah in Israel. Er erhält dadurch aber eine zusätzliche Brisanz.

    Ziel der Unifil-Mission ist es, den Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze zu überwachen. Zudem soll die Mission Waffenschmuggel in den Libanon unterbinden, auch durch den maritimen Einsatzverband vor der Küste. Am Sonntag war eine Rakete im Unifil-Hauptquartier im Südlibanon eingeschlagen. Der Hintergrund des Vorfalls war zunächst unklar.

  • 13.01 Uhr

    Medienbericht: Auch ein Palästinenser unter den Geiseln der Hamas

    Unter den Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist einem Bericht der «New York Times» zufolge auch ein junger Palästinenser. Es handle sich um einen 22-Jährigen aus Ostjerusalem, schrieb die Zeitung unter Berufung auf die Familie des Mannes. Er habe in der Nacht zum 7. Oktober eine Gruppe Feiernder zu einem Musikfestival in der Negev-Wüste gefahren, wo wenige Stunden später Mitglieder der Palästinenserorganisation Hamas mindestens 260 Menschen ermordeten.

    In den frühen Morgenstunden habe der 22-Jährige seinen Bruder angerufen und von dem Überfall berichtet, hiess es. Wenig später habe der Schwager des 22-Jährigen einen Anruf von einem Mitglied der Hamas erhalten. Er habe dem Mann am Telefon versichert, dass der 22-Jährige kein israelischer Staatsbürger sei, sagte der Schwager der Zeitung. «Ich behalte ihn bei mir», sei die Antwort gewesen.

  • 12.52 Uhr

    Deutscher Migrationsrat fordert konsequentes Vorgehen gegen Antisemitismus

    Ein konsequentes Vorgehen gegen antisemitische Handlungen in Deutschland hat der deutsche Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) gefordert. «Ein Land, das den Holocaust zu verantworten und über sechs Millionen Juden und Jüdinnen auf dem Gewissen hat, muss in dieser Sache eine deutliche Haltung zeigen», erklärte der BZI-Vorsitzende Mehmet Kilic in Berlin. Er äusserte sich vor dem Hintergrund antisemitischer Äusserungen und Handlungen unter anderem bei pro-palästinensischen Kundgebungen.

    «Der brutale Terrorangriff der Hamas in Israel mit vielen Toten, Verletzten und entführten Zivilist*innen hat auch in Deutschland Folgen, unter anderem in Schulen und auf den Strassen», erklärte dazu Kilic. «Wer hierzulande öffentlich die Ermordung israelischer Zivilist*innen feiert, muss mit harten rechtsstaatlichen Konsequenzen rechnen», betonte er mit Blick auf den Angriff der radikalislamischen Organisation vor eineinhalb Wochen. «Wir fordern alle auf, die Regeln des Rechtsstaates zu respektieren und für Deeskalation sorgen», mahnte der BZI-Vorsitzende.

  • 11.31 Uhr

    Israels Armee: Keine humanitäre Feuerpause

    Ein israelischer Armeesprecher hat am Dienstag bekräftigt, im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas gebe es bislang keine humanitäre Feuerpause. Der Rafah-Grenzübergang zu Ägypten bleibe weiterhin geschlossen, sagte Militärsprecher Richard Hecht im Gespräch mit Journalisten.

    US-Aussenminister Antony Blinken hatte sich in Gesprächen in Israel und arabischen Ländern dafür eingesetzt, humanitäre Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen. Bei den Gesprächen ging es auch um sicheres Geleit für amerikanische Staatsbürger sowie die Freilassung der von der Hamas in den Küstenstreifen verschleppten Geiseln.

  • 11.19 Uhr

    Russland warnt Israel vor Bodenoffensive in Gaza

    Russland warnt Israel vor einer Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. Es drohten eine Ausweitung des Konflikts mit «fürchterlichen Folgen für die gesamte Region» und einer noch grösseren humanitären Katastrophe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

    Peskow äusserte sich russischen Staatsmedien zufolge in Peking. Dort traf der russische Präsident Wladimir Putin zu einem zweitägigen Besuch ein. Putin will laut Kreml am Rande des Seidenstrassen-Gipfels auch mit Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping über die Lage in Nahost sprechen.

    Putin selbst hatte am Montag mit mehreren Führern im Nahen Osten telefoniert, unter ihnen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Der Kremlchef, der selbst einen zerstörerischen Krieg gegen die Ukraine führt, forderte eine Feuerpause zum Schutz der Zivilbevölkerung.

    Peskow bestätigte erneut, dass Abbas in Moskau zu einem Besuch erwartet werde. Ein Termin werde gesucht. Russland tritt für die Schaffung eines unabhängigen Palästinenser-Staates ein und unterstützt zugleich Sicherheitsgarantien für Israel. Die Menschen in Israel müssten in Frieden leben, betonte Peskow. Wichtigste Aufgabe sei es nun, den Krieg in Nahost zu beenden.

  • 10.52 Uhr

    Israels Präsident ruft zur Einheit auf

    Der israelische Präsident Jitzchak Herzog hat angesichts des Krieges mit der islamistischen Hamas zur Einheit im Land aufgerufen. «Israel darf nicht in die gleiche Situation geraten, in der es in den Krieg eintrat», sagte Herzog am Dienstag der Nachrichtenagentur DPA. Dies sei nicht nur mit Blick auf die Sicherheitsebene wichtig. «Im Moment sehen wir ein erstaunliches Phänomen, wir sehen den Geist der Einheit in Israel», sagte Herzog. «Das ist schön und muss weitergehen.»

    Seit Januar hatte ein von der rechts-religiösen Regierung vorangetriebener Justizumbau weite Teile der israelischen Gesellschaft gespalten. Immer wieder kam es zu Massenprotesten, an denen sich auch Reservisten der Armee beteiligten.

    Herzog hatte mehrfach vor einer Gefahr für Israels Sicherheit gewarnt und versucht, zwischen Opposition und Koalition einen Kompromiss zu vermitteln. Seit Beginn des Kriegs mit der Hamas im Gazastreifen ruhen die Proteste weitgehend.

  • 10.41 Uhr

    Jordanien will keine palästinensischen Flüchtlinge

    Jordanien ist nach Angaben von König Abdullah II. nicht bereit, weitere palästinensische Flüchtlinge aufzunehmen. Das sei «eine rote Linie», sagte Abdullah am Dienstag nach einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. «Keine Flüchtlinge in Jordanien, keine Flüchtlinge in Ägypten», sagte er. Hier könne er auch für das andere Nachbarland Israels sprechen.

    Der Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel dürfe nicht auf den Schultern anderer ausgetragen werden, sagte Abdullah zur Begründung. Zugleich betonte er die Wichtigkeit humanitärer Hilfe. Zivilist*innen müssten in dem Konflikt geschützt werden, egal welcher Religion oder Nationalität.

  • 10.31 Uhr

    Israelische Armee: «Terrorkommando» aus dem Libanon getötet

    Israelische Soldaten haben nach Armeeangaben vier Männer beim Versuch getötet, vom Libanon aus nach Israel einzudringen.

    Überwachungseinheiten hätten ein «Terrorkommando» bei dem Versuch beobachtet, den Grenzzaun zu überwinden und auf israelischer Seite einen Sprengsatz zu deponieren, erklärte ein Armeesprecher am Dienstagmorgen. Vier «Terroristen» seien getötet worden. Nach Armeeangaben beschoss Israel in der Nacht zudem «terroristische» Ziele der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon.

    Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas haben auch die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Die Iran-freundliche Hisbollah im Libanon hatte sich in den vergangenen Tagen zu mehreren Raketenangriffen auf Nordisrael bekannt, Israel hatte in Reaktion auf den Beschuss Ziele im Südlibanon angegriffen.

    International wächst die Furcht vor dem Entstehen einer zweiten Front zwischen Israel und dem Libanon. Das israelische Militär hat inzwischen das Grenzgebiet zum Südlibanon für Zivilisten gesperrt und mit der Räumung von 28 grenznahen Siedlungen begonnen.

  • 10.25 Uhr

    Macron verurteilt Hamas für Vorführung von Geisel

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Freilassung einer französisch-israelischen Geisel im Gazastreifen gefordert, von der die islamistische Hamas ein Video veröffentlicht hat.

    Macron habe Kenntnis von dem Video der französisch-israelischen Staatsbürgerin Mia Shem, teilte der Élyséepalast am Dienstag mit. «Er verurteilt die Schmach, die die Geiselnahme unschuldiger Menschen und ihre abscheuliche Inszenierung darstellt.» Der Präsident fordere die sofortige und bedingungslose Freilassung von Shem.

    Die Hamas hatte am Montag erstmals ein Video mit einer mutmasslichen Geisel veröffentlicht. Darauf sieht man, wie einer jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschliessend spricht sie direkt in die Kamera. «Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Schoham», sagt die Frau. Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Spital behandelt worden. «Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus.» Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist.

    Frankreich arbeite mit seinen Partnern zusammen, um die von der Hamas festgehaltenen französischen Geiseln zu befreien, hiess es aus Paris. Aussenministerin Catherine Colonna habe am Sonntag mit den Familien gesprochen, deren Angehörige ermordet oder entführt wurden, darunter auch die von Mia Shem.

  • 10.18 Uhr

    Kreuzfahrtschiff bringt Menschen aus Israel nach Zypern

    Rund 160 Menschen sind am Dienstag an Bord eines Kreuzfahrtschiffes von Israel aus in der zyprischen Hafenstadt Limassol eingetroffen. Unter den Passagier*innen seien überwiegend Personen, die einen US-amerikanischen Pass haben, berichtete der zyprische Rundfunk RIK. Das Schiff «Rhapsody of the Seas» war am Vorabend von der nordisraelischen Hafenstadt Haifa aus in See gestochen.

    Die Passagier*innen seien in Hotels in den Städten Limassol und Larnaka und einem Aufnahmelager nahe Paphos untergebracht worden, berichtete RIK weiter. Ihnen sei freigestellt, ob sie in andere Länder fliegen oder auf Zypern bleiben wollten, solange der Krieg in Israel andauert, hieß es weiter.

    Die zur EU gehörende Inselrepublik Zypern hatte bereits am 10. Oktober ihre Flughäfen und Häfen als Anlaufstellen zur Verfügung gestellt, um Menschen zu helfen, die die Region verlassen wollen. Bereits am Sonntag waren mehr als 1000 Menschen an Bord eines Schiffes aus Israel in Zypern angekommen. 

  • 10.13 Uhr

    Kanzler Scholz warnt Iran vor Einmischung

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Iran und die im Libanon aktive Hisbollah-Miliz davor gewarnt, sich in den Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas einzumischen.

    «Gemeinsam mit unseren Verbündeten setzen wir uns als Bundesregierung mit aller Kraft dafür ein, dass dieser Konflikt nicht weit eskaliert», sagte der deutsche Regierungschef am Dienstag in Berlin vor seinem Abflug nach Israel. «Ich warne noch mal ausdrücklich die Hisbollah und den Iran, nicht in den Konflikt einzugreifen.»

    Scholz ist der erste Regierungschef, der Israel nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas mit einem Besuch seine Solidarität zeigt. Zuvor traf er in Berlin den jordanischen König Abdullah II. Beide Länder verfolgten das Ziel, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern, sagte Scholz. Der jordanische König betonte die Notwendigkeit humanitärer Hilfe, um das Leid der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten zu lindern.

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) tritt nach eine Besprechung mit dem jordanischen König Abdullah II.  in Berlin vor die Medien.
    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) tritt nach eine Besprechung mit dem jordanischen König Abdullah II.  in Berlin vor die Medien.
    Bild: Keystone/AP
  • 9.45 Uhr

    UNO: Fast die Hälfte der Zivilbevölkerung im Gazastreifen auf der Flucht

    Fast die Hälfte der Zivilbevölkerung des Gazastreifens ist nach Schätzung des UNO-Nothilfebüros (OCHA) inzwischen auf der Flucht. Rund eine Million Menschen hätten ihre Wohnungen bis Montagabend verlassen, teilte das OCHA in der Nacht zu Dienstag mit.

    Viele Zufluchtsmöglichkeiten hätten sie aber nicht, weil der nur rund 40 Kilometer lange Küstenstreifen vollständig abgeriegelt ist. Ein Drittel der Menschen habe Zuflucht in Gebäuden des UNO-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) gesucht, hiess es weiter. Andere kampierten im Freien oder seien bei Freunden und Verwandten im Süden des Gebiets untergekommen.

    Spitäler befänden sich wegen eines Mangels an Strom und inzwischen auch Treibstoff für Generatoren «am Rande des Zusammenbruchs», wie das Büro berichtete. Das Leben Tausender Patient*innen sei in Gefahr.

    Israel liefere zwar wieder Wasser, aber nur 4 Prozent der Menge, die im Gazastreifen gebraucht werde. Es drohten Krankheitsausbrüche.

  • 9.26 Uhr

    Palästinenser melden heftigen Beschuss durch Israel

    Die Palästinenser im Gazastreifen haben am Dienstagmorgen heftigen Beschuss in der Nähe der Städte Chan Junis und Rafah im Süden des Gebiets gemeldet. Den Angaben zufolge schlugen die Geschosse westlich und südöstlich von Chan Junis und westlich von Rafah ein. Israel hatte in den vergangenen Tagen zur Räumung des Nordens des Gazastreifens aufgerufen und die Menschen aufgefordert, sich in den Süden zu verschieben.

    Angaben über Todesopfer bei dem Beschuss lagen nicht vor. Tausende Menschen, die aus dem Gazastreifen fliehen wollen, kamen in Rafah zusammen, dem einzigen Grenzübergang nach Ägypten. Internationale Vermittler bemühen sich unterdessen um eine Einigung, um zumindest Menschen mit ausländischen Pässen die Ausreise nach Ägypten zu ermöglichen und Hilfsgüter in das Gebiet zu bringen.

    Eine Satellitenaufnahme zeigt die Zerstörung in der palästinensischen Stadt Rafah.
    Eine Satellitenaufnahme zeigt die Zerstörung in der palästinensischen Stadt Rafah.
    Bild: AP
  • 9.20 Uhr

    Militärexperte erkennt keinen politischen Plan für den Gazastreifen

    Nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala fehlt es bei Israels Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen bislang an einem klaren politischen Ziel. «Eigentlich ist Militär dazu da, politische Ziele zu verfolgen», sagte Masala am Dienstag im ZDF-«Morgenmagazin». «Wir haben aber momentan nur ein erklärtes militärisches Ziel.»

    Dieses Ziel sei die politische und militärische Auslöschung der Hamas. Es stelle sich die Frage, was mit Gaza passiere, wenn dieser Plan erfüllt sei. «Dazu gibt es noch keine Äusserung.»

    Die israelische Armee stehe mit ihrer erwarteten Bodenoffensive vor dem Problem, dass diese in einem urbanen Umfeld stattfinden werde. «Damit drohen den israelischen Streitkräften im Prinzip dreidimensionale Gefahren: von oben, von vorne, von hinten und auch von unten aus den Tunnelsystemen, aus der Kanalisation», sagte Masala.

    Zudem müssten Zivilist*innen geschützt werden. «Das ist alles extrem schwierig und herausfordernd.» Masala ist Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München.

  • 8.57 Uhr

    Österreichs Aussenminister warnt vor «Feuersturm»

    Österreichs Aussenminister Alexander Schallenberg hat vor einer möglichen weiteren Eskalation im Nahen Osten wegen des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel gewarnt. «Es droht ein veritabler Feuersturm in der ganzen Region», sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk. «Es könnte ja sein, dass noch andere Staaten – sei es Libanon oder bis zum Irak/Iran reichend – hineingezogen werden.»

    Es sei eine Situation, die «unsere Sicherheit unmittelbar betrifft», sagte Schallenberg mit Blick auf den EU-Sondergipfel zum Thema an diesem Dienstag. Zur Frage, was die EU nun tun könne, sagte er: «Ich glaube, dass wir natürlich einwirken müssen auf alle betroffenen Nachbarn Israels.»

    Zugleich warnte Schallenberg, keine «Opfer-Täter-Umkehr» zuzulassen. Der wesentliche Unterschied sei, dass Israel bei seiner militärischen Reaktion auf den Hamas-Angriff «mit allen Mitteln» versuche, «zivile Opfer zu verhindern und zu vermeiden». «Sie warnen vor ihren Bombardierungen. Sie rufen eindringlich zur Evakuierung von Nord-Gaza auf. Die Hamas hingegen als Terrororganisation sucht genau zivile Opfer. Sie möchten möglichst viele Menschen massakrieren und entführen.»

    Laut Schallenberg gibt es auch die Sorge, dass die Entwicklung neue Migrationswellen nach Europa auslösen könnte. «Noch sehe ich es nicht. Aber jede Erschütterung natürlich kann dazu beitragen, dass Leute keine Perspektive mehr sehen und dass sich Menschen in die Hände der Schlepper begeben und auf den Weg machen.»

  • 8.52 Uhr

    Hunderttausende blieben im nördlichen Gazastreifen

    Trotz Aufruf des israelischen Militärs, die Gegend zu verlassen: Mehrere Hunderttausend Palästinenserinnen und Palästinenser sind im nördlichen Gazastreifen geblieben.

    Bis zum Anbruch der Nacht zum Dienstag hätten sich schätzungsweise etwas mehr als 600'000 Menschen in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens begeben, sagte der israselische Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag. «Es gibt immer noch ein paar Hunderttausend, die gehen sollten», fügte er hinzu.

    In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive gegen die islamistischen Hamas-Angreifer hat Israel die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen.

  • 8.11 Uhr

    USA fordern Strategie für humanitäre Hilfe für Gaza-Bevölkerung

    Die USA und Israel wollen nach Angaben von US-Aussenminister Antony Blinken gemeinsam eine Strategie für humanitäre Hilfe im Gazastreifen entwickeln.

    Es gehe darum, «Zivilisten in Gaza und nur sie allein zu erreichen», sagte Blinken am Montagabend an einer Medienkonferenz in Tel Aviv. Angesichts der israelischen Militärschläge gegen die islamistische Hamas sollen demnach auch Sicherheitszonen für Zivilisten geschaffen werden. «Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Hilfe so schnell wie möglich nach Gaza fliesst», sagte Blinken.

    Die US-Regierung begrüsse die Zusage Israels, eine Strategie für humanitäre Hilfe zu erarbeiten, hiess es. Die Vereinbarung sei eine Bedingung für die Ankündigung des Besuchs von US-Präsident Joe Biden gewesen, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf zwei Regierungsbeamte. Weitere Details würden dann in dem für Mittwoch geplanten Treffen zwischen Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geklärt, sagte Blinken.

    Antony Blinken, Aussenminister der USA, spricht in Tel Aviv nach einem nächtlichen Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
    Antony Blinken, Aussenminister der USA, spricht in Tel Aviv nach einem nächtlichen Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
    Jacquelyn Martin/AP Pool/dpa
  • 7.57 Uhr

    Iranischer Aussenminister droht Israel mit «präventiver Aktion»

    Angesichts einer erwarteten Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen stösst die Führung des Iran eine scharfe Warnung aus: Der Iran könne sich schon in den kommenden Stunden zu einer «präventiven Aktion» gezwungen sehen, sagte der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian am Montagabend im staatlichen Fernsehen. Israel könne im Gazastreifen nichts unternehmen, ohne Konsequenzen zu befürchten, fügte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hinzu. 

    «Alle Optionen sind denkbar, und wir können nicht gleichgültig gegenüber den Kriegsverbrechen sein, die gegen das Volk von Gaza begangen werden», sagte der iranische Aussenminsiter demnach. 

    Die iranische Staatsführung unterstützt die Hamas-Miliz im Gazastreifen und steht Israel traditionell feindlich gegenüber. Die Äusserungen von Amir-Abdollahian nähren Befürchtungen, dass sich der Konflikt zwischen Israel und der Hamas zu einem Flächenbrand in der Region auswachsen könnte. 

    Der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian rasselt mit dem Säbel.
    Der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian rasselt mit dem Säbel.
    Bild: EPA
  • 7.16 Uhr

    Armee: Fast halbe Million Menschen in Israel vertrieben

    Innerhalb Israels sind seit dem Grossangriff der Hamas am 7. Oktober fast 500'000 Menschen vertrieben worden. «Wir haben den gesamten Süden Israels evakuiert, alle Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens, aufgrund der Anweisungen der Regierung (...)», sagte der Armeesprecher Jonathan Conricus bei einer Medienkonferenz am Dienstag. «Das Gleiche haben wir im Norden getan, wo 20 Ortschaften in der Nähe der Grenze evakuiert wurden», fügte er hinzu.

    Die meisten Menschen seien freiwillig gegangen, betonte der Sprecher. «Wir wollen keine Zivilisten in der Nähe von Kampfgebieten», sagte Conricus. Ziel sei es, «unsere Bürger vor den verheerenden Auswirkungen des Krieges zu schützen». Die Vertriebenen hätten Zuflucht bei Verwandten im Zentrum des Landes gefunden, «in Gebieten, die sicherer sind». Es handele sich um eine Vertreibung, über die kaum gesprochen werde, sagte der Armeesprecher und räumte ein: «Die Situation im Gazastreifen ist schlimmer.»

  • 6.15 Uhr

    Israel bombardiert weiterhin Gazastreifen

    Während die israelische Luftwaffe ihre massiven Bombardements gegen die islamistischen Hamas-Angreifer im Gazastreifen fortsetzt, verschärft sich die akute Versorgungsnot der Hunderttausenden in den Süden geflüchteten Palästinenser. Der ägyptische Grenzübergang Rafah als einziger Weg, dringend benötigte Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen, war am frühen Dienstag weiter geschlossen.

    Das israelische Militär attackiere weiter die Infrastruktur der Hamas und suche aktiv nach den Verstecken ihrer Führungsleute, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus am frühen Dienstagmorgen. So wurde bei einem Luftangriff der Chef des Schura-Rats der Hamas, Osama Mazini, getötet, wie die Armee zuvor bekanntgab. Dieser sei für die Gefangenen der Hamas verantwortlich gewesen und habe terroristische Aktivitäten gegen Israel geleitet. Der Schura-Rat wählt das Politbüro der Hamas, das die oberste Entscheidungsinstanz der im Gazastreifen herrschenden Organisation ist. Derweil bereitet sich das israelische Militär weiter auf eine mögliche Bodenoffensive in Gaza vor.

  • 5.20 Uhr

    Gefechte auch an Grenze zu Libanon

    Das israelische Militär erwidert auch im Norden wiederholte Angriffe der pro-iranischen Hisbollah im Libanon. Die Armee attackiere gegenwärtig Posten der Schiiten-Miliz, teilte das israelische Militär am frühen Dienstagmorgen mit. Man reagiere auf die Hisbollah-Angriffe, ohne die Situation jedoch zu eskalieren, betonte Armeesprecher Conricus. Angesichts der wiederholten Angriffe der Hisbollah evakuiert Israel 28 Orte in bis zu zwei Kilometer Entfernung zum Grenzgebiet und verstärkte dort seine Truppen.

  • 5.10 Uhr

    Hoffnung auf Öffnung ägyptischen Grenzübergangs

    Angesichts der Not Hunderttausender Flüchtlinge im Süden des Gazastreifens hoffen Helfer auf eine Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah für humanitäre Lieferungen. Es wäre der einzige Weg, um Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen. Rund 2000 Tonnen Güter standen dafür nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds am Montag bereit. Etwa 150 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien von Al Arish auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel in Richtung des Grenzübergangs Rafah unterwegs, sagten Augenzeugen am frühen Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

    Die Vereinten Nationen sind bereit, Hilfe über den Grenzübergang Rafah zu bringen. Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel sei ein Flugzeug mit Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation WHO angekommen, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha am Montag mit. Das Welternährungsprogramm WFP plane derweil, 225’000 Menschen in 19 Unterkünften der Vereinten Nationen im Gazastreifen zu versorgen. Die EU plant eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen. Die Flüge sollen noch diese Woche starten und beispielsweise Medikamente nach Ägypten bringen, teilte die EU-Kommission mit. Von dort könnten die Hilfsgüter weiter in den Gaza-Streifen transportiert werden.

  • 5 Uhr

    Solidarität mit Israel: Scholz reist ins Kriegsgebiet

    Er ist der erste Regierungschef, der Israel nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas mit einem Besuch seine Solidarität zeigt: der deutsche Kanzler Olaf Scholz wird heute in Tel Aviv den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen und mit Angehörigen von Geiseln der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas zusammenkommen. Zehn Tage nach der Attacke auf Israel will sich Scholz über die Lage im Kriegsgebiet informieren, aber auch darüber sprechen, wie ein Flächenbrand in der Region verhindert werden kann. Am Abend reist er weiter nach Ägypten, das als einziges Nachbarland Israels an den Gazastreifen grenzt.

  • 3.51 Uhr

    Berichte: USA versetzen Soldaten in Einsatzbereitschaft

    Die USA haben angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten übereinstimmenden Medienberichten zufolge Truppen des US-Militärs in Einsatzbereitschaft versetzt. Etwa 2000 Soldatinnen und Soldaten bereiteten sich derzeit auf einen möglichen Einsatz zur Unterstützung Israels vor, berichten unter anderem das «Wall Street Journal», die Sender CNN und NBC News unter Berufung auf nicht namentliche genannte Quellen aus dem US-Verteidigungsministerium. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

    Den Berichten zufolge könnten die Soldatinnen und Soldaten etwa Aufgaben im logistischen oder medizinischen Bereich übernehmen. Sie seien nicht für Kampfeinsätze vorgesehen, berichtete das «Wall Street Journal». Die betroffenen US-Militärangehörigen seien derzeit sowohl im Nahen Osten als auch ausserhalb, einschliesslich in Europa, stationiert. Nach Informationen von NBC News würden sie auch nicht unbedingt in Israel oder Gaza eingesetzt, sondern in den Nachbarländern, um Israel von dort aus im Kampf gegen die islamistische Hamas zu unterstützen.

    Der republikanische Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses, Michael McCaul, sagte dem Sender CNN, bei dem Vorgehen gehe es um Abschreckung und nicht um einen Kampfeinsatz. Er nannte keine Details, sagte aber, er sei vom Weissen Haus informiert worden. Die US-Regierung hatte zuletzt betont, dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken.

  • 2.38 Uhr

    US-Präsident Biden besucht am Mittwoch Israel und Jordanien

    US-Präsident Joe Biden will angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten am Mittwoch Israel besuchen. Das kündigte das Weisse Haus am Montagabend (Ortszeit) an. Die US-Regierungszentrale teilte weiter mit, dass Biden in Israel unter anderem den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zu einem Gespräch treffen werde. Noch am gleichen Tag wolle der US-Präsident nach Jordanien weiterreisen, um dort unter anderem mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und dem jordanischen König Abdullah II. zusammen zu kommen, hiess es weiter.

    Medien hatten zuvor über die Reise des Präsidenten spekuliert. Netanjahu soll Biden demnach während eines Telefonats am Wochenende nach Israel eingeladen haben. Biden hatte nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel regelmässig mit Netanjahu gesprochen, teils mehrfach am Tag. Er schickte ausserdem seinen Aussenminister Antony Blinken nach Israel und in weitere Länder in der Region. Auch Verteidigungsminister Lloyd Austin war zu Gesprächen in Israel.

    Biden hatte immer wieder betont, dass die USA bedingungslos an der Seite Israels stehen. Er wies gleichzeitig darauf hin, dass die Zahl der zivilen Opfer so gering wie möglich gehalten werden müsse. Als wichtigster Verbündeter Israels unterstützen die USA das Land mit einer Milliardensumme. Biden hatte angekündigt, weitere Mittel für das Land im US-Kongress beantragen zu wollen.

    Die USA wollen eine weitere Eskalation des Konflikts in der Region unbedingt vermeiden. Deshalb haben die USA zur Abschreckung mehrere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegt. Dazu gehören unter anderem die Flugzeugträger «USS Dwight D. Eisenhower» und «USS Gerald R. Ford». Auch Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets wurden in die Region geschickt. Das Weisse Haus hatte zuletzt betont, dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken.

  • 2.02 Uhr

    UN-Sicherheitsrat berät weiter über Nahost-Resolution Brasiliens

    Der UN-Sicherheitsrat hat eine mit Spannung erwartete Abstimmung über eine brasilianische Resolution zur Deeskalation in Nahost auf Dienstag verschoben. Das mächtigste UN-Gremium soll um 18 Uhr New Yorker Zeit (Mitternacht MESZ) erneut zusammenkommen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen. Zuvor hatten die Vereinigten Arabischen Emirate und andere Staaten auf weitere Verhandlungen über den Text gepocht.

    Brasilien, das dem mächtigsten UN-Gremium derzeit vorsitzt, verlangt in seinem Entwurf neben dem Zugang für humanitäre Hilfe unter anderem, dass Israel – ohne das Land direkt zu nennen – seine Aufforderung zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem nördlichen Gazastreifen rückgängig macht. Alle Konfliktparteien müssten sich zudem an internationales Recht halten.

    Im brasilianischen Entwurf wird die Hamas-Attacke auf Israel zudem als «abscheulicher Angriff» verurteilt. Es wird betont, dass beide Konfliktparteien sich an das internationale Völkerrecht zu halten hätten. Gebäude und Institutionen der Vereinten Nationen müssten geschützt werden. Brasilien hatte den Text nach Änderungswünschen Grossbritanniens, Frankreichs und der Vereinigten Arabischen Emirate in der Nacht zum Montag noch einmal angepasst.

    Eine Annahme des brasilianischen Entwurfs gilt als fraglich. Die USA hatten ihren Verbündeten Israel in der Vergangenheit mit ihrem Vetorecht vor unliebsamen Resolutionen geschützt. Eine Annahme benötigt mindestens neun Ja-Stimmen der 15 Mitglieder, zudem darf es kein Veto geben. Neben den USA haben Russland, China Frankreich und Grossbritannien ein Veto-Recht.

    Am Montag hatte bereits ein russischer Resolutionsentwurf nicht die erforderliche Mehrheit im Rat erhalten. Der Text bekam nur 5 der 15 möglichen Stimmen. Unter anderem die USA stimmten gegen den Entwurf, China neben Russland dafür. In dem Papier wurden unter anderem eine «humanitäre Feuerpause» sowie die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen gefordert. Der terroristische Angriff der Hamas wurde im russischen Entwurf jedoch nicht direkt verurteilt. Die Abstimmungen des Weltsicherheitsrates erhöhen den Druck vor allem auf Israel, das kurz vor einer Bodenoffensive im Gazastreifen zu stehen scheint. Resolutionen des UN-Gremiums sind völkerrechtlich bindend.

  • 1.33 Uhr

    Israels Armee greift Ziele der Hisbollah im Libanon an

    Das israelische Militär hat erneut Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon angegriffen. Die Armee attackiere gegenwärtig Posten der Schiiten-Miliz, teilte das israelische Militär am frühen Dienstagmorgen auf Telegram mit. Seit den verheerenden Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte die Hisbollah-Miliz und den Iran vor Angriffen auf Israel. «Stellt uns im Norden nicht auf die Probe», sagte Netanjahu am Montag im Parlament zu Beginn der Wintersitzungsperiode. «Wiederholt nicht euren früheren Fehler, weil der Preis diesmal viel schlimmer sein wird.» US-Präsident Joe Biden habe ihnen auf Englisch gesagt: «Don’t do it» (Tut es nicht). Ich sagte Euch auf Hebräisch: Seid vorsichtig.»

  • 0.45 Uhr

    Israels Armee: Leiter des Schura-Rats der Hamas getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff im Gazastreifen den Chef des Schura-Rats der islamistischen Hamas getötet. Osama Mazini sei für die Gefangenen der Hamas verantwortlich gewesen und habe terroristische Aktivitäten gegen Israel geleitet, teilte die israelische Armee am frühen Dienstmorgen mit. Die Armee veröffentlichte auf Telegram auch ein Video des Angriffs. Der Schura-Rat wählt das Politbüro der Hamas, das wiederum die oberste Entscheidungsinstanz der im Gazastreifen herrschenden Organisation ist. Am Vortag hatte das israelische Militär bereits den regionalen Chef des Hamas-Geheimdienstes getötet.

  • Dienstag, 17. Oktober 2023, 0.25 Uhr

    Hamas veröffentlicht erstes Video von mutmasslicher Geisel

    Die islamistische Hamas hat erstmals ein Video mit einer mutmasslichen Geisel im Gazastreifen veröffentlicht. In einem am Montag verbreiteten Video sieht man, wie einer jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschliessend spricht sie direkt in die Kamera. «Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Schoham», sagt die Frau in dem rund einminütigen Clip. Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Spital behandelt worden. «Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus», sagt sie weiter.

    Angehörige und Unterstützer demonstrieren vor der Zentrale der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in Tel Aviv für die Befreiung ihrer entführten Familienmitglieder.
    Angehörige und Unterstützer demonstrieren vor der Zentrale der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in Tel Aviv für die Befreiung ihrer entführten Familienmitglieder.
    Bild: IMAGO/ZUMA Wire/Nir Alon

    Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist. Medienberichten zufolge soll es sich um eine Israelin handeln, die auch die französische Staatsangehörigkeit hat. Demnach wurde die Frau nach dem Überfall der Hamas im Süden Israels als vermisst gemeldet.

    Das israelische Militär teilte in der Nacht zum Dienstag mit, dass die Frau entführt worden sei. Die Armee sei in Kontakt mit der Familie. Man tue alles dafür, die Geiseln zurückzuholen. «In dem Video versucht sich die Hamas als humane Organisation darzustellen. Dabei ist sie eine mörderische Terrororganisation, die für den Mord und die Entführung von Babys, Frauen, Kindern und Senioren verantwortlich ist», teilte die israelische Armee mit.

    Ein Sprecher des militärischen Arms der Hamas hatte zuvor mitgeteilt, dass zwischen 200 und 250 Menschen in den Gazastreifen entführt worden sein sollen. 200 davon seien unter der Kontrolle von der Hamas, die restlichen Geiseln unter der Kontrolle von weiteren militanten Fraktionen in dem Küstenstreifen, sagte der Sprecher in einem Video.

    Gleichwohl behauptete er, dass «Ausländer keine Gefangenen seien, sondern Gäste in Gaza». Sie würde freigelassen, «sobald die aktuellen Bedingungen enden». Demnach setze sich die Hamas für einen Gefangenaustausch ein.

    Mindestens 22 der Entführten sollen bereits bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen.

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