Der montenegrinische Geheimdienst hat eine grossangelegte Cyberattacke gegen das Balkanland bekanntgegeben. Hacker aus Russland zielten dabei auf die Regierung und deren Dienste ab, erklärte die Agentur für Nationale Sicherheit (ANB). Es handele sich um einen «hybriden Krieg».
Das Land an der Adriaküste, das einst als enger Verbündeter Russlands galt, war 2017 trotz starken Widerstands aus Moskau der Nato beigetreten. Es hat sich zudem den westlichen Sanktionen wegen der russischen Invasion in die Ukraine angeschlossen. Wie im Fall der meisten europäischen Staaten, hat Russland Montenegro wegen des Handelns gegen die Interessen des Kreml zur Liste der «feindlichen Staaten» hinzugefügt.
Die montenegrinische Regierung hatte bereits früher in dieser Woche Cyberangriffe auf ihre Server gemeldet, dabei aber erklärt, es sei gelungen, Schäden zu verhindern. «Koordinierte russische Dienste stecken hinter dem Cyberangriff», erklärte die ANB nun. «Diese Art von Attacke wurde zum ersten Mal in Montenegro verübt und sie wurde über einen langen Zeitraum vorbereitet.»
Dusan Polovic, ein Vertreter der Regierung, sagte: «Ich kann mit Sicherheit sagen, dass diese Attacke, die Montenegro dieser Tage erlebt, direkt aus Russland kommt.» Die US-Botschaft in dem Land ermahnte US-Bürger, sich des Cyberangriffs gewahr zu sein. Die Attacke könne Störungen der öffentlichen Versorgung, des Verkehrs und der Telekommunikation zur Folge haben.